Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Cloud Computing: Wenn der Nutzer das Produkt ist


Diese Gefahren lauern in kostenlosen Public Clouds
Warum gratis und sicher in der Cloud nicht zusammengehen

(19.09.14) - Kostenfreie Public-Cloud-Angebote für Messaging, File Sharing oder Collaboration sind vor allem für kleine und mittelständische Unternehmen mit ihren schmalen IT-Budgets oft sehr verlockend. Doch sie bergen meist unkalkulierbare Sicherheitsrisiken. Metaways nennt fünf Gründe, warum man von solchen Diensten lieber Abstand nehmen sollte.

1. Vermarktung der Nutzerdaten: Bei den meisten kostenfreien Public-Cloud-Services kommerzialisiert der Anbieter die Nutzerdaten – ein entsprechender Hinweis findet sich dann irgendwo im Kleingedruckten. Welche Daten nutzt der Mitarbeiter? Wann ist er bevorzugt online? Mit wem kommuniziert er? Mit diesen und ähnlichen Informationen werden exakte Nutzerprofile erstellt und an Anbieter verkauft, die auf gezielte Online-Werbung spezialisiert sind.

2. Drohender Rechteverlust an Inhalten: Viele Anbieter gehen sogar noch einen Schritt weiter und sichern sich in ihren Nutzungsbedingungen zusätzlich die Rechte an sämtlichen übertragenen Inhalten. Tauschen also beispielsweise Ingenieure technische Zeichnungen oder ähnliches aus, riskiert das Unternehmen, die Rechte an seinem geistigen Eigentum ungewollt an den Betreiber des Cloud-Dienstes zu übertragen.

3. Anfälligkeit für Cyber-Kriminalität: In Gratis-Public-Clouds wird in aller Regel sehr viel Infrastruktur von mehreren Nutzern gemeinsam verwendet. Das macht es sehr aufwändig, die Zugriffe zu überwachen. Und diesen Aufwand scheuen die Anbieter, steht er doch ihrem Geschäftsmodell entgegen – so viele Nutzer und damit so viele Daten wie möglich zu bekommen. Cyber-Kriminelle haben es dadurch leicht, an Passwörter oder Kreditkarteninformationen zu gelangen. Der Anreiz dafür ist gerade bei großen kostenfreien Cloud Computing-Diensten besonders hoch – schließlich gibt es für die Hacker hier deutlich mehr Daten zu holen als bei einem kleinen Provider.

4. Gefahr von staatlichen Zugriffen: "Alle eure Daten gehören uns." Mit dieser Begründung forderte vor wenigen Wochen ein US-Gericht im Rahmen einer Ermittlung Zugriff auf Daten von Microsoft. Damit beansprucht der amerikanische Staat uneingeschränkten Zugriff auf alle Daten, die von US-Firmen gehostet werden. Diese Rechtsauffassung birgt die Gefahr, dass US-Behörden die großen amerikanischen Cloud-Dienste ohne jegliches Unrechtsbewusstsein auch für Industriespionage nutzen. Ein ähnliches Problem besteht aber auch in Deutschland. So muss jeder deutsche Internet-Provider, der mehr als 10.000 E-Mail-Konten beziehungsweise Kunden aufweist, eine sogenannte Sina-Box installieren. Mit ihr wird im Falle eines richterlichen Beschlusses der E-Mail-Verkehr an die Behörden ausgeleitet. Damit sind auch große Cloud Computing-Betreiber hierzulande der Gefahr staatlicher Zugriffe ausgesetzt. In kleineren Private Clouds besteht dieses Risiko dagegen nicht, da sie praktisch nie den Grenzwert von 10.000 E-Mail-Konten überschreiten.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

5. Probleme mit der Compliance: Die Nutzungsbedingungen und Infrastrukturen von kostenlosen Public-Clouds macht es in den allermeisten Fällen praktisch unmöglich, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen. Dazu gehört beispielsweise die allgemeine Pflicht bei Rechnungslegungsdaten nachzuweisen, auf welchen physischen Systemen sie sich befinden. Aber auch die speziellen Auflagen in regulierten Branchen – etwa der Schutz personenbezogener Daten bei Medizinunternehmen – lassen sich beispielsweise bei File-Sharing-Diensten nicht sicherstellen.

"Für nichts gibt es auch nichts. Ist ein Cloud Computing-Produkt kostenlos, kann man davon ausgehen, dass der Nutzer das Produkt ist. Außerdem steht bei derartigen Angeboten meist eine hochautomatisierte Massenabfertigung der Datensicherheit im Weg", sagt Cornelius Weiss, Team Leader Software Engineering bei Metaways in Hamburg. Wollen Unternehmen von den unbestreitbaren Vorteilen der Cloud Computing-Technologie profitieren und gleichzeitig Datensicherheit gewährleisten, so der Experte, sollten sie sich deshalb an einen Dienstleister wenden, der ihre Schutzanforderungen individuell umsetzen kann. "Das ist aber nur in Private Clouds möglich, die der Dienstleister mit eigener Hardware beziehungsweise einem ihm bekannten Betreiber realisiert. Dann lassen sich sehr sichere Lösungen konzipieren. Aber umsonst geht das natürlich nicht." (Metaways Infosystems: ra)

Metaways Infosystems: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Optimale Wissensspeicher

    Graphdatenbanken sind leistungsstarke Werkzeuge, um komplexe Daten-Beziehungen darzustellen und vernetzte Informationen schnell zu analysieren. Doch jeder Datenbanktyp hat spezifische Eigenschaften und eignet sich für andere Anwendungsfälle. Welche Graphdatenbank ist also wann die richtige? Aerospike empfiehlt Unternehmen, ihre Anforderungen unter vier Gesichtspunkten zu prüfen.

  • Zugang zu anfälligen Cloud-Hosts

    Zwischen 2023 und 2024 haben laut einer aktuellen Studie 79 Prozent der Finanzeinrichtungen weltweit mindestens einen Cyberangriff identifiziert (2023: 68 Prozent). Hierzulande berichtet die BaFin, dass 2023 235 Meldungen über schwerwiegende IT-Probleme eingegangen sind. Fünf Prozent davon gehen auf die Kappe von Cyberangreifern.

  • Wachsende SaaS-Bedrohungen

    Die jüngsten Enthüllungen über den massiven Cyberangriff von Salt Typhoon auf globale Telekommunikationsnetzwerke sind eine deutliche Erinnerung an die sich entwickelnde und ausgeklügelte Natur von Cyberbedrohungen. Während die Angreifer sich darauf konzentrierten, Kommunikation abzufangen und sensible Daten zu entwenden, werfen ihre Handlungen ein Schlaglicht auf ein umfassenderes, dringenderes Problem: die Unzulänglichkeit traditioneller Datensicherungsmethoden beim Schutz kritischer Infrastrukturen.

  • Einführung des Zero-Trust-Frameworks

    Die Cyber-Sicherheit entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit, weshalb eine traditionelle Verteidigung den Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Moderne Cyber-Bedrohungen bewegen sich inzwischen mühelos seitlich innerhalb von Netzwerken und nutzen Schwachstellen aus, die mit traditionellen Perimeter-Schutzmaßnahmen nicht vollständig behoben werden können.

  • Leitfaden für eine erfolgreiche DRaaS-Auswahl

    Investitionen in DRaaS (Disaster-Recovery-as-a-Service) sind sinnvoll und zukunftsweisend, denn DRaaS hilft den Unternehmen, ihre IT-Systeme und Daten im Fall eines Datenverlusts schnell wiederherzustellen. Allerdings sollte man im Vorfeld eine gründliche Marktanalyse durchführen und sich über die Funktionsweise und Kosten der verschiedenen Lösungen informieren.

  • ERP-Software muss ein Teamplayer sein

    So wichtig ERP-Systeme auch sind, bei der Auswahl der richtigen Lösung und Anbieter gibt es für Unternehmen eine Reihe von Aspekten zu beachten - schließlich bringen nur passgenaue und ausgereifte Systeme auch die erwünschten Vorteile. IFS erklärt, worauf es bei der Suche ankommt.

  • Grundlage für zukunftssichere Rechenzentren

    Rechenzentren sind das Rückgrat unserer digitalen Welt. Betreiber dieser Infrastrukturen stehen dabei vor immensen Herausforderungen: Sie müssen nicht nur den ununterbrochenen Betrieb und höchste Sicherheitsstandards sicherstellen, sondern auch strengere Umwelt- und Effizienzkriterien einhalten.

  • Cloud-basierte Tests

    Mit der Digitalisierung steigt das Datenvolumen und der Energieverbrauch. Daher stehen Unternehmen jetzt vor der Herausforderung, ihre IT nachhaltiger zu gestalten. Auch das Qualitätsmanagement kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten, indem es den CO2-Fußabdruck von Software verringert.

  • Was ist der richtige Cloud-Speicher für KMU?

    Verschiedene Arten von Unternehmen haben unterschiedliche IT-Anforderungen. So haben kleine und mittelständische Unternehmen natürlich nicht die gleichen Anforderungen wie große internationale Unternehmen.

  • ITAM on-premises versus Software-as-a-Service

    IT Asset Management (ITAM) schafft die Basis für Cybersecurity, Kostenkontrolle und effizientes IT-Management. Doch vor allem im Mittelstand fehlen häufig Manpower und Expertise, eine ITAM-Lösung inhouse zu betreiben. Software-as-a-Service-Angebote versprechen Abhilfe.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen