Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Vor- und Nachteile eines Database-as-a-Service


Data Warehouse aus der Cloud: Die Cloud wird heute in allen Unternehmen thematisiert
Ein Data Warehouse aus der Wolke bzw. Database-as-a-Service (DBaaS) ist aber in vielen Unternehmen noch umstritten, obwohl Kostenersparnisse sowie Flexibilität dafür sprechen


Die Themen Big Data und Cloud beschäftigen die Unternehmen in allen Branchen. Digitalisierung, Internet of Things, Social Media und Cloud-basierte Geschäftsmodelle produzieren massenhaft Daten, die verwertbar und überall zugänglich sein sollen. Doch wohin damit? Am besten wäre es doch, alle Daten je nach Bedarf in ein über die Cloud flexibel erweiterbares Data Warehouse abzulegen, also Database-as-a-Service zu nutzen. Experten mahnen hier aber zur Vorsicht.

Schnell anpassungsfähige Cloud Computing-Angebote wie Software-as-a-Service (SaaS), Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder Database-as-a-Service (DBaaS), sozusagen ein Cloud-basiertes Data Warehouse (DWH), gewinnen in sämtlichen Branchen mehr und mehr an Bedeutung. In einer Studie zum Thema Hybrid-Cloud, einem Mix aus On-Premise- und Cloud Computing-Lösungen, wurden weltweit IT-Verantwortliche befragt. 85 Prozent der Unternehmen, die bereits eine sehr gut integrierte hybride IT-Infrastruktur aufweisen, gaben an, dass sie ihre Kosten durch den Cloud Computing-Einsatz signifikant reduzieren konnten.

Bei den Firmen mit weniger gut integrierter Hybrid-Cloud gelang dies gerade einmal der Hälfte. "Ob ein Data Warehouse aus der Cloud allerdings die richtige Lösung für ein Unternehmen darstellt, muss sorgfältig von Fall zu Fall geprüft werden", so Markus Ruf, Daten-Experte der mip GmbH.

Mehr Flexibilität: Data Warehouse als Cloud Computing-Service
Dabei arbeitet ein DWH eher im Hintergrund. Es sammelt strukturierte und unstrukturierte Daten, die gesäubert, analysiert und für die Weiterverarbeitung in anderen Systemen aufbereitet werden. Ein Schattendasein hat es jedoch nicht verdient: Denn um unternehmensrelevante Informationen gewinnen und auswerten zu können, müssen stets historische Daten sowie Muster für einen Vergleich herangezogen werden – und diese liefert das Data Warehouse.

"Deshalb arbeiten wir gerade mit unseren Kunden daran, Data Warehouse-, Echtzeit- und Big Data-Technologien stärker zu integrieren", meint Ursula Flade-Ruf, Gründerin und Geschäftsführerin der mip GmbH. "Die Kunden müssen schneller sowie flexibler auf neue Technologien und Entwicklungen in den Märkten reagieren können. Darum greifen sie vermehrt auf Cloud Computing-Produkte zurück, die sich rasch und ohne große Anfangsinvestition einbinden lassen."

Laut Flade-Ruf eignet sich die Cloud vor allem für Testzwecke oder zeitlich begrenzte Services: "Über die Cloud-Plattform Bluemix können beispielsweise Watson-Services bezogen werden – mithilfe des kognitiven Supercomputers lassen sich Datenpakete besonders schnell analysieren." Dieses bedarfsorientierte Vorgehen ist viel kosteneffizienter als die Installation von Watson im Unternehmen.

Alles immer noch eine Frage der Cloud-Sicherheit
Mit dem Cloud-Einsatz geben Unternehmen aber auch den Betrieb ihrer Software, teilweise sogar ihre komplette IT-Infrastruktur in die Hände der Cloud-Anbieter – und damit auch Performance und Datensicherheit. Eine Studie zeigt in diesem Zusammenhang, dass besonders die Sicherheitsbedenken sowohl bei Cloud-Verweigerern (83,6 Prozent) als auch bei Cloud-Befürwortern (68 Prozent) immer noch hoch sind. "Cloud-Provider können allerdings einen viel höheren und professionelleren Sicherheitsstandard anbieten, als etwa ein kleines mittelständisches Unternehmen", so Flade-Ruf.

"Jedoch stellt sich immer die Frage, ob die Anbieter überhaupt Interesse daran haben, für eine maximal mögliche Cloud-Sicherheit zu sorgen." Die großen Provider suggerieren dabei oft ein Gefühl von Sicherheit. Cyber-Attacken und Datendiebstähle, wie etwa der jüngst bekannt gewordene Hacker-Angriff auf Microsoft-, Google- und Yahoo-Konten belegen aber immer wieder das Gegenteil. Zudem haben die Rechtsstreitigkeiten von Apple mit der US-Regierung gezeigt, dass Staaten wie die USA weiterhin unter bestimmten sicherheitsrelevanten Bedingungen auf Daten von US-Firmen zugreifen können. "Dabei ist egal, in welchem Land die Daten gespeichert sind", konstatiert Flade-Ruf. "Wir beobachten, dass die deutschen Unternehmen hier immer noch zögerlich sind, ihre sensiblen, für Auswertungen relevanten Daten in die Cloud zu legen."

Keine Performance-Garantie über die Cloud
Ein anderer Nachteil der Cloud sind Performance-Probleme, die etwa beim Verschieben von großen Datenmengen auftreten. "Im Gegensatz zu einem operationalen System, das nur nacheinander Transaktionen abwickelt, sind Data-Warehouse- und auch künftige Big Data-Anwendungen nach wie vor stark Input/Output-lastig", erklärt Flade-Ruf. "Beim Thema Cloud und Übertragungsgeschwindigkeit sind wir in Deutschland auf den letzten Metern, selbst in Großstädten, einfach noch nicht schnell genug." Ruf ergänzt: "Cloud-Provider werden niemals eine bestimmte Leistung oder I/O-Werte garantieren.

Derartige Service Level Agreements auf Performance oder auf eine bestimmte Anzahl an CPU-Kernen, RAM- und Festplatten-Speicher gibt es nicht." Dieses Thema wird in der medialen Diskussion umgangen, da bisher niemand genau messen kann, wo der Geschwindigkeitsverlust entsteht: Verliert der Rechner selbst die Zeit oder wird die Zeit auf dem Weg dorthin eingebüßt?

"Der Cloud-Kunde erhält daher nur eine virtuelle Maschine", erläutert Ruf. "Diese bekommt bestimmte Prozessoren zugewiesen, die aber over provisioned sind, sprich: die Prozessoren sind mehreren Rechnern zugewiesen. Nur wenn eine Bare-Metal-Maschine angemietet wird, lassen sich vorgegebene Leistungsparameter in etwa einhalten. Diese werden aber seltener angeboten und sind natürlich dementsprechend teurer."

Information for everybody
Für flexible und schnelle Hilfe bei Analysen oder für Testzwecke sind Cloud- und DBaaS-Angebote schon heute sehr gut geeignet, weil keine eigene kostenintensive Infrastruktur aufgebaut werden muss. "Zudem werden die Menschen in Zukunft sicher auch etwas lockerer mit ihren Daten umgehen, wie Facebook, Twitter und Co es bereits andeuten – ganz nach dem Motto: Information for everybody", so Flade-Ruf. "Aber hier benötigt es noch ein wenig Zeit. Zu klären ist unter anderem auch die Frage, wie belastbar die Rechtslage rund um die Cloud einzuschätzen ist." Ansonsten werden deutsche Unternehmen zumindest in Bezug auf ihre sensiblen, erfolgsrelevanten Daten weiterhin einen Bogen um das Data Warehouse in der Cloud machen. (mip Management Informationspartner: ra)

eingetragen: 02.08.16
Home & Newsletterlauf: 17.08.16

mip Management Informationspartner: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Private AI verfolgt einen Plattform-Ansatz

    Der Einzug der generativen KI (GenAI) in die breite Öffentlichkeit hat das KI-Wachstum in Unternehmen vergangenes Jahr beschleunigt. Motiviert durch Wettbewerbsdruck und potenzielle Vorteile forcieren Unternehmen und Regierungen ihre KI-Strategie.

  • Mangelnde Vorbereitung auf SaaS-Ausfälle

    Der Hycu State of SaaS Resilience 2024 Report deckte zuletzt kritische Datensicherungslücken auf, da 70 Prozent der Unternehmen Datenverluste erleiden. Trotzdem verlassen sich 60 Prozent immer noch auf ihre Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, um sich zu schützen, und setzen sich damit weiteren Risiken aus.

  • KI gewinnbringend einsetzen

    Das KI-Potenzial ist praktisch unerschöpflich. Doch um es richtig zu nutzen und daraus echte Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss vorab die Bereitschaft des Unternehmens dafür geklärt werden. Der IT-Dienstleister CGI erklärt, warum der Readiness-Check so wichtig ist, was er genau analysiert und was mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen passiert.

  • Herausforderungen von Edge AI

    Künstliche Intelligenz hat längst den Netzwerkrand erreicht. Um zeitkritischen Daten den Umweg über die Cloud und das Rechenzentrum zu ersparen, bringen Edge-AI-Lösungen Modelle direkt in die Anwendungen vor Ort. Dieser Weg bietet immense Vorteile - er ist aber auch mit einigen Stolpersteinen gepflastert, wie Couchbase, Anbieter einer Cloud-Datenbankplattform, zeigt.

  • Cloud-Datenschutz im Gesundheitswesen

    Daten im Gesundheitswesen gehören zu den kritischsten Vermögenswerten. Sie umfassen hochsensible Informationen wie Krankengeschichten, Behandlungsunterlagen und persönliche Daten. Der Schutz dieser Daten ist von größter Bedeutung, da sie durch nationale und globale Vorschriften als besondere Kategorien personenbezogener Daten eingestuft werden.

  • Generative KI mit Serverless optimieren

    Der Einsatz von generativer KI kann komplex und teuer sein. Serverlose Cloud-Dienste und Vektordatenbanken bieten eine Lösung, um diese Hürden zu überwinden und KI-Anwendungen effizient und skalierbar zu gestalten.

  • Sensible Daten in der Cloud schützen

    Wenn Unternehmen in der Cloud geistiges Eigentum oder persönliche Informationen verlieren, drohen ihnen erhebliche Konsequenzen. Mit den richtigen Maßnahmen für Datensicherheit in der Cloud können sie zuverlässig Vorsorge treffen. Forcepoint erläutert die fünf wichtigsten davon. Datensicherheit in der Cloud wird für Unternehmen zunehmend zu einem kritischen Bestandteil ihrer IT-Infrastruktur.

  • Dank der Cloud: Flexibilität und Skalierbarkeit

    Cloud-Marktplätze sind heute zu einem unverzichtbaren Dreh- und Angelpunkt für unabhängige Softwareanbieter (ISVs) geworden, um ihre Reichweite zu vergrößern, den Verkaufsprozess zu rationalisieren und Wachstum zu fördern. Erfolg ist jedoch nicht allein dadurch garantiert, dass ein Produkt auf einem Marktplatz gelistet ist.

  • Beste Rendite für Serverinvestitionen?

    Laut Statista schätzen IT-Experten weltweit im Jahr 2024 eine Aufteilung von fast 50/50 zwischen Onsite- und Cloud-gehosteten Servern in ihren Unternehmen. Aufgrund der riesigen Datenmengen und der zunehmenden Nutzung von KI, werden künftig immer mehr Server benötigt.

  • Digitale Transformation kommt nicht ins Rollen?

    Dass die Digitalisierung unaufhaltsam voranschreitet, ist keine Neuigkeit mehr, trotzdem haben bislang viele deutsche Unternehmen den entscheidenden Schritt zur digitalen Transformation noch nicht gewagt. Die Corona-Pandemie hat als Katalysator für einen Digitalisierungsschub gesorgt und viele Prozesse auf den Prüfstand gestellt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen