Sie sind hier: Startseite » Markt » Unternehmen

Investitionen in SAP-Produkte: ERP und Cloud


DSAG-Investitionsreport 2019 - Mehr Aufklärung zur Digitalisierung notwendig
Die SAP Cloud Platform verdoppelt sich bei den mittleren Investitionen auf 8 Prozent


Big Data, Internet of Things und Künstliche Intelligenz/Machine Learning sind die Top 3 Digitalisierungsthemen bei den Mitgliedern der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG). In diesen Bereichen haben SAP-Anwender Projekte geplant oder bereits begonnen. Das hat der DSAG-Investitionsreport 2019 ergeben. Bei den Digitalisierungsbestrebungen in ihren Unternehmen sind die Befragten skeptischer als noch vor einem Jahr. Die Business Suite auf S/4HANA umzustellen ist für eine Vielzahl der befragten Unternehmen geplant. Nur die Umsetzung verläuft aktuell nicht so schnell wie erwartet und abgeschlossene Projekte sind noch nicht in großer Anzahl verfügbar.

DSAG-Mitgliedsunternehmen investieren nach wie vor allgemein in die IT. Bei 40 Prozent der Befragten steigt das Budget um rund 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei rund der Hälfte bleiben die Budgets gleich. Die Investitionen differenzieren sich nicht nach Branchen. Handel, Dienstleistungen und produzierendes Gewerbe verhalten sich ähnlich.

Budgets wandern in die Fachabteilung
SAP-Investitionen steigen in 42 Prozent der Unternehmen 2019 überproportional um 27 Prozent. Die Steigerungsrate fällt jedoch um 10 Prozent geringer aus als 2018 (37 Prozent). Neu abgefragt wurde in diesem Jahr, ob das Budget für Software-gestützte Geschäftsprozesse von der Fachabteilung bereitgestellt und verantwortet wird. In 28 Prozent der Fälle hat die Fachabteilung hier das Sagen. Das zeigt, dass durch die Digitalisierung die Verantwortung und auch das Know-how für die Abbildung von Geschäftsprozessen in die Fachabteilungen wandert und damit auch das Budget. In 41 Prozent der Unternehmen liegen die IT-Budgets weiterhin bei der IT. Sie folgen damit der klassischen Aufgabenteilung.

Big Data ist der Hit
In fast der Hälfte der Unternehmen stehen Projekte im Bereich Big Data und Internet of Things auf der To-do-Liste bzw. sind bereits angestoßen. Ein Drittel der Befragten kümmert sich um Künstliche Intelligenz/Machine Learning. An vierter Stelle steht Robotic Process Automation. Mehrfachnennungen waren hier möglich. Aber nicht alle sind bei den aktuellen Trend-Themen dabei. Fast ein Fünftel der Unternehmen investiert nicht in diese Themen bzw. hat keine Projekte geplant.

Ernüchterung in Sachen Digitalisierung
Unternehmen sind zudem in der Einschätzung des eigenen Fortschritts bei der digitalen Transformation skeptischer geworden. Aktuell bewerten 62 Prozent den Status mit "nicht weit". Im Vergleich zum Investitionsreport 2018 stellt dies eine Verschlechterung um 10 Prozent dar. Eine Erklärung kann sein, dass Unternehmen heute eine realistischere Einschätzung abgeben können, welche Projekte sie in diesem Zusammenhang zu stemmen haben und wie komplex diese sind.

"Die Themen lassen sich heute besser greifen und damit auch, welche organisatorischen oder technischen Brocken bei den Digitalisierungsvorhaben noch vor den Unternehmen liegen. Als DSAG wollen wir hier weitreichende Hilfestellungen geben in Form von Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch. Wir wollen aber auch auf SAP Einfluss nehmen, damit geeignete Lösungen geschaffen werden", merkt Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der DSAG, an. Ein weiteres Hemmnis kann die Unsicherheit bezüglich anfallender Kosten im Rahmen von Digitalisierungsvorhaben sein. "Wir brauchen ein atmendes, in beide Richtungen skalierbares Lizenzmodell, das sich am Business-Nutzen orientiert", so die DSAG-Forderung in Richtung SAP.

Bezüglich der Relevanz von SAP-Produkten lautet ein Ergebnis: Die Business Suite ist in vielen Unternehmen bereits ausgereift. Hauptinvestitionen in die ERP-Lösung nehmen daher das dritte Jahr in Folge und auch deutlich ab (2017: 33 Prozent, 2018: 29 Prozent, 2019: 10 Prozent). Die Investitionen in S/4HANA steigen aber nicht in gleichem Maße. Sie verharren auf 14 Prozent.

Teilweise wandern die frei gewordenen Budgets in Cloud-Lösungen. 16 Prozent der Unternehmen planen mittlere und hohe Investitionen in SuccessFactors. Der Wert liegt auf Vorjahresniveau. Die SAP Analytics Cloud ist mit einem Plus von 6 Prozentpunkten deutlich auf 9 Prozent gewachsen. Die SAP Cloud Platform verdoppelt sich bei den mittleren Investitionen auf 8 Prozent. Die Planungslösung Integrated Business Planning bringt es ebenfalls auf 8 Prozent. C/4HANA, worunter sich Lösungen wie Hybris vereinen, ist 12 Prozent der Unternehmen mittlere und hohe Investitionen wert. Darüber hinaus investieren DSAG-Mitglieder in Projekte zu den genannten Schwerpunkten Big Data, Internet of Things, Künstliche Intelligenz/Machine Learning und Robotic Process Automation.

Planung ja, Durchbruch nein
Wie jedes Jahr wurden die Mitglieder zur Umstellung der Business Suite auf S/4HANA befragt. An den Zahlen lässt sich ablesen, dass die Unternehmen weitreichende Pläne in dieser Hinsicht haben. 5 Prozent wollen in diesem Jahr noch umstellen. 39 Prozent in den kommenden drei Jahren (+6 Prozentpunkte). Weitere 30 Prozent nach diesem Zeitraum (+10 Prozentpunkte). "Bis auf ein Viertel haben die Firmen eine klare Entscheidung für die Umstellung getroffen", deutet Marco Lenck die Ergebnisse. "Trotzdem stockt die Rate derer, die Projekte realisiert haben. Diese bleibt bei 3 Prozent". Das könnte daran liegen, dass Firmen aktuell Projekte initiieren, die länger dauern, oder auf Brownfield-Implementierungen setzen, bei denen der Komplettumzug von einem System ins andere komplex ist. Oft wurde aber auch der Aufwand zunächst falsch eingeschätzt.

Bestehende Geschäftsprozesse weiterhin im Fokus
In Zusammenhang mit Investitionen für Digitalisierungsbestrebungen differenzieren DSAG-Mitgliedsunternehmen weiterhin zwischen bestehenden und neuen Geschäftsmodellen. Der Fokus auf bestehende Geschäftsprozesse ist dabei erneut gestiegen (+5 Prozentpunkte) und erreicht damit 90 Prozent. "Viele Unternehmen beschäftigen sich mit dem ERP und das bedeutet, sie betrachten bestehende Geschäftsprozesse. Das erklärt die hohe Anzahl an geplanten S/4HANA-Projekten, wird S/4HANA doch oftmals mit Digitalisierung gleichgesetzt", erklärt Marco Lenck. Investitionen in neue Geschäftsmodelle schätzen über zwei Drittel der Befragten als wichtig ein. Damit steigt ihre Relevanz um 2 Prozentpunkte.

Fazit: Gemeinsam aufklären
Aus den Ergebnissen des DSAG-Investitionsreports 2019 lassen sich folgende Forderungen und Aufgaben ableiten: Es braucht weiterhin Aufklärungsarbeit zur Digitalisierung in den Unternehmen. Hier fehlen hauptsächlich anschauliche Beispiele und Best Practices. Die DSAG legt hierauf einen Schwerpunkt in diesem Jahr. Dazu Marco Lenck: "Gemeinsam mit SAP wollen wir daran arbeiten, DSAG-Mitglieder mit wertvollen Informationen und Einschätzungen zum Lizenzmodell, zu S/4HANA, C/4HANA und weiteren Lösungen, mit denen sich Digitalisierungsvorhaben realisieren lassen, zu unterstützen." Aber: Auch wenn die Bedeutung von S/4HANA weiter zunimmt, die Business Suite hat nach wie vor Bestand: "SAP-Kunden, die mit der Umstellungsgeschwindigkeit nicht mithalten können, dürfen nicht abgehängt werden, etwa durch eine deutliche funktionale Ausdünnung der Business Suite", fordert Marco Lenck. "Es wird noch eine lange Übergangszeit geben, in der beide Lösungen zum Einsatz kommen." Thematisch wird sich die DSAG 2019 weiterhin verstärkt um Big Data, Internet of Things und Künstliche Intelligenz/Machine Learning kümmern, um ihre Mitglieder fit für die Digitalisierung zu machen.

Erhebungsgrundlage der Umfrage
Die DSAG hat im Dezember18/Januar19 eine Online-Umfrage zu geplanten Investitionen für das Jahr 2019 ausschließlich bei SAP-Anwenderunternehmen im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Pro Unternehmen wurde eine Person befragt. 244 CIOs und Vertreter von DSAG-Mitgliedsunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. Rund die Hälfte der Teilnehmer kommt aus Unternehmen mit einer Größe zwischen 500 bis 2.500 Mitarbeitern.
(DSAG: ra)

eingetragen: 14.02.19
Newsletterlauf: 28.02.19

DSAG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Unternehmen

  • Bereitstellung innovativer Cloud-Lösungen

    Arrow wurde im Rahmen der Context ChannelWatch Distributor of the Year Awards 2024 als "Bester Cloud-Partner" für Europa und "Bester Cybersecurity-Partner" für Spanien ausgezeichnet. Die Auszeichnungen basieren auf einer der weltweit größten Umfragen unter IT-Resellern und unterstreichen die Kompetenz von Arrow in der Bereitstellung innovativer Cloud- und Cybersicherheitslösungen.

  • kgs und Arvato Systems bauen Partnerschaft aus

    Die seit über zehn Jahren existierende Partnerschaft zwischen der IT-Dienstleisterin Arvato Systems und dem Archivierungsspezialisten kgs soll jetzt weiter vertieft werden. Vereinbart wurde eine Intensivierung der inhaltlichen Zusammenarbeit sowie der verstärkte Ausbau der gemeinsamen Kundenbasis.

  • Nutzung der Guidewire Cloud-Plattform

    Hexaware Technologies, ein Unternehmen für IT-Dienstleistungen und -Lösungen, gab bekannt, dass es die Cloud-Spezialisierung des "Guidewire PartnerConnect Consulting Program" für die EMEA-Region hat. Hexaware ist ein "Guidewire PartnerConnect"-Consulting-Partner auf der Advantage-Ebene.

  • Einfachere Sicherheitsverwaltung für alle Geräte

    Die OTRS AG, Herstellerin von Service-Management-Softwarelösungen, und FileWave AG, Anbieterin von plattformübergreifenden Geräteverwaltungslösungen, schließen sich zusammen, um es für IT-Teams einfacher und effizienter zu machen, ihre Geräte und Aufgaben zu verwalten. Zum Start der Partnerschaft haben die OTRS Group und FileWave ihre Kernprodukte integriert: das Ticketing- und Prozessautomatisierungssystem OTRS und die Geräteverwaltungslösung von FileWave.

  • Proaktive Cloud-Workload-Segmentierungsrichtlinien

    Illumio, Anbieterin für Zero-Trust-Segmentierung, gab bekannt, dass Illumio für ihre Cloud-Sicherheitslösung "Illumio CloudSecure" den Sicherheitskompetenz-Status von Amazon Web Services (AWS) erhalten hat. Diese Auszeichnung unterstreicht, dass Illumio eine erstklassige Technologie bietet, die Kunden dabei unterstützt, ihre Cloud-Sicherheitsziele zu erreichen.

  • Engagement und Fachwissen

    Arrow ist laut eigenen Angaben weltweit der einzige Catalyst Partner der Broadcom Enterprise Security Group, der das Symantec Enterprise Cloud Competency-Zertifikat (Enterprise Level) erhalten hat. Arrow erhält die Auszeichnung für ihren Kundenservice und das Engagement rund um die Symantec Enterprise von Broadcom.

  • Zunahme von SaaS-Angriffen

    Obsidian Security erweitert ihre Präsenz in Europa. Das Erfolgsrezept App-Security über die Absicherung von Software-as-a-Service (SaaS)-Anwendungen ist nun auch dem deutschen Markt zugänglich. Die Expansion nach Kontinentaleuropa wird zudem den Support für viele der führenden Unternehmen in der Region verbessern, die bereits Obsidian-Anwender sind.

  • Identitätssicherheit in SaaS-Apps

    Okta und die OpenID Foundation wollen einen Identitätssicherheitsstandard für Unternehmensanwendungen etablieren. Denn tausende Anwendungen in der Cloud verfügen immer noch nicht über sichere Identitäten. An der dafür neu gegründeten OpenID Foundation-Arbeitsgruppe sind auch Ping Identity, Microsoft, Capital One, SGNL und Beyond Identity beteiligt.

  • Umsetzung erfolgreicher GenAI-Projekte

    Devoteam gibt bekannt, dass sie als eine der ersten Partner weltweit die Google Cloud Generative AI-Services-Spezialisierung erhalten hat.

  • Hybride Multi-cloud-Vision

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, ist im "Gartner Magic Quadrant for Distributed Hybrid Infrastructure, 2024" als "Leader" gelistet. Gartner beschreibt verteilte hybride Infrastrukturen als "Angebote mit Cloud-nativen Eigenschaften, die Kunden am Ort ihrer Wahl bereitstellen und betreiben können (…) Verteilte hybride Infrastrukturen schaffen die Grundlage für die verteilte Bereitstellung von Anwendungen, die aber einem weiterhin Cloud-orientierten oder davon inspirierten Ansatz folgt. Workloads außerhalb einer Public-Cloud-Infrastruktur werden dadurch agiler und flexibler."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen