Sie sind hier: Startseite » Fachartikel » Grundlagen

Auf Microservices setzen


Der Schlüssel zum Erfolg: Drei Schlüsselfaktoren für zukunftssichere SaaS-Cloud-Plattformen
Das Herzstück einer jeden SaaS-Cloud-Plattform ist die Komplexität


Von Mike Tria, Head of Platform Engineering bei Atlassian

Die unternehmensinterne IT-Infrastruktur gereicht manchmal zum Mysterium: Sehr große Cloud Computing-Systeme, eine wachsende Anzahl an Microservices und zusätzlich bringt Homeoffice dutzende neue Schnittstellen, die es zu sichern gilt. Kurzum: Das alles zeigt, dass es bei Software-as-a-Service (SaaS)-Anbietern ein Umdenken braucht, wie sie ihren Kunden die zuverlässigsten und sichersten Cloud-Infrastrukturen zur Verfügung stellen. Unternehmen müssen daher einen neuen Standard bei sich anlegen, um die Erwartungen ihrer Kunden erfüllen zu können, denn nur zuverlässige Systeme ermöglichen eine erfolgreiche Service-Bereitstellung. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings, dass Entwickler noch mehr leisten.

Drei Schlüsselfaktoren sind entscheidend, um zukunftssichere skalierbare und zuverlässige Cloud Computing-Plattformen aufzubauen.

1. Auf Microservices setzen
Das Herzstück einer jeden SaaS-Cloud-Plattform ist die Komplexität. Komplexität kann auf zwei Arten verwaltet werden: Zentral oder verteilt. Ein zentralisiertes System ist ein Monolith, bei dem die gesamte Komplexität in einem einzigen System lebt, das eine einzige Schnittstelle zur Außenwelt darstellt. Ein verteiltes System wird oft mit Hilfe von Microservices aufgebaut, bei denen die Komplexität in einzelne Dienste aufgeteilt wird, die wiederum miteinander kommunizieren. Auf den ersten Blick scheint das auf Microservices basierende System brüchiger zu sein, da es mehr Schnittstellen und damit mehr Möglichkeiten für Fehler gibt.

Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Durch die Verwendung von Service Level Objectives (SLOs) für jeden Microservice und zusätzliche Alerts an relevante Teams wird eine "Tiefenverteidigung" im System geschaffen. Einige Unternehmen setzen bereits SLOs ein, allerdings nur in den äußeren Schichten ihres Systems. Atlassian zum Beispiel setzt auf diese Tiefenverteidigung und nutzt über 1.400 Microservices. Eben diese Microservices mit angehängten SLOs, die mit Alerts verknüpft sind, sind der Schlüssel zu einem zuverlässigen Großsystem.

2. Automation überall nutzen, wo es möglich ist
Würden bereits fünf Prozent der Issue Services ihren Job nicht mehr machen, wäre alle Zuverlässigkeit dahin. Durch Automation an allen möglichen Stellen kann jedoch sichergestellt werden, dass die Zuverlässigkeit bei fast 100 Prozent liegt. Ein separates Tool überwacht alle vorhandenen Microservices, verknüpft Warnungen bei Anomalien einzelner SLOs und leitet sie an die entsprechenden Teams weiter, damit diese übernehmen können.

Dieses Tool sollte weiterhin mit einem Incident Management System gekoppelt werden – so wird jeder Protokoll-Verstoß direkt gemeldet und kann umgehend behoben werden. Zudem lässt sich ein Microservice-System damit effektiv skalieren, was letztendlich auch weitere Engineering-Ressourcen für anspruchsvolle Arbeiten eröffnet.

3. Ein Fehlerbudget einführen
Damit die Zuverlässigkeit von Services einwandfrei bewertet werden kann, sollte zukünftig ein internes "Fehlerbudget" eingeführt werden. Dieses Konzept wird von modernen Software-Unternehmen bereits seit zwei bis drei Jahren genutzt. Ein großer Vorteil von Fehlerbudgets ist, dass sie den Teams Spielraum geben. Solange der Dienst innerhalb seines Fehlerbudgets liegt, kann das Team wie gewohnt arbeiten. Erst wenn das Fehlerbudget überschritten wird, sollte das Team zu einer Notfalltaktik übergehen.

Als Beispiel: Das Berechtigungsteam bekommt die Aufgabe, dass der Service in 99,99 Prozent innerhalb einer Sekunde reagieren muss. Die Anzahl der Minuten, in denen diese Zahl nicht erreicht wird, ist dann das Fehlerbudget. Angenommen, aus der Berechnung ergibt sich, dass 52 Minuten des Jahres Fehlerbudget sind. Geht etwas schief und das Team braucht einmal zwei Minuten, um zu reagieren, ist das innerhalb des Budgets und erfordert keine weitere Aktion.

Zuvor wurden bei Atlassian alle Fehler gleichbehandelt, mit der Nutzung eines Fehlerbudgets und SLOs ist das anders – Fehler werden bewertet und sind jetzt skalierbar. Bei Atlassian erhalten alle Services diese Einordnung standardmäßig.

Fazit: Zuverlässigkeit ist der Grundstock für erfolgreiche Service-Bereitstellung
Ohne Kunde kein Service und ohne zuverlässigen Service kein Kunde. Doch um solche Dienste zu etablieren, kommen die meisten Unternehmen nicht um eine Überarbeitung ihrer internen Service-Struktur herum. Mit einer Umstellung auf Microservices, einer zentralen Plattform für deren Verwaltung sowie der Nutzung eines Fehlerbudgets legen sie damit den idealen Grundstein, um auch den Kunden fortlaufend zuverlässige und skalierbare Dienste anbieten zu können. (Atlassian: ra)

eingetragen: 23.03.21
Newsletterlauf: 28.05.21

Atlassian: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Grundlagen

  • KI-gestütztes Datenmanagement

    Durch die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) überdenken viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle. Beispielsweise möchten sie Echtzeit-Daten nutzen, um prädiktive Erkenntnisse zu gewinnen und die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Als Grundlage benötigen Unternehmen jedoch eine moderne Strategie zum Management und Schutz ihrer Daten, welche die Komplexität ihrer IT-Umgebungen adressiert und für effiziente Abläufe sorgt.

  • Unveränderlicher Speicher für permanenten Schutz

    Fast alle Unternehmen sind heute stark von Daten abhängig; Daten fördern die Entscheidungsfindung, verbessern die Effizienz und helfen Unternehmen, ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein. Dabei müssen Organisationen jedoch sorgfältig mit der riesigen Menge der gesammelten und gespeicherten Daten umgehen.

  • Keine Angst vor der Cloud

    Immer mehr IT-Dienstleister bieten ihre Lösungen und Tools im Cloud-Betrieb an. Gerade im Bereich Software-as-a-Service (SaaS) ist der Trend zu Cloud-Lösungen ungebrochen. Dennoch zögern viele Unternehmen bei der Nutzung der Cloud. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten und setzen weiterhin auf den Betrieb im eigenen Rechenzentrum.

  • Herausforderung: Cloud Bursting

    Als Technik zur Anwendungsbereitstellung ermöglicht Cloud Bursting die Vereinigung des Besten aus beiden Welten. Auf der einen Seite ermöglicht es den Betrieb einer Anwendung in einem privaten Rechenzentrum, mit bekannten, festen Investitionskosten, vollständiger Kontrolle über die Umgebungen und organisatorischem Fachwissen für deren Betrieb. Auf der anderen Seite wird sie in einer öffentlichen Cloud genutzt, die auf Abruf verfügbar ist und über nahezu unbegrenzte Ressourcen verfügt.

  • SASE-Transformation in drei Schritten

    Der KPMG Global Tech Report 2022 bestätigt, was viele IT-Experten bereits in ihrer täglichen Praxis beobachten: Der Einsatz von Cloud-Anwendungen ist nicht länger das Kennzeichen von digitalen Vorreitern und Marktführern, sondern schlicht die logische Weiterentwicklung digitaler Technologien.

  • Datensicherheit in Microsoft 365

    Während Microsoft 365 Unternehmen eine hervorragende Skalierbarkeit und Redundanz bietet, um Störungen durch Naturereignisse und mechanische Ausfälle Störungen zu vermeiden, ist das Hosten von Daten in der Cloud mit gewissen Risiken verbunden. Anwenderverursachte absichtliche oder versehentliche Datenverluste sind nach wie vor ein Problem für Unternehmen.

  • Die Krux mit dem Outsourcing

    Rund 850.000 Stellen sind laut Statista in Deutschland unbesetzt. Der akute Personalmangel, aber auch ein zu schnelles Wachstum oder Kosteneinsparungen sind Gründe, warum Unternehmen einzelne Bereiche outsourcen. Den Kundenservice externen Experten zu überlassen, hilft dabei, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren oder das gewünschte Service-Level zu erreichen. Vor allem wenn die Kundenanzahl steigt, aber die nötigen Mitarbeiter nicht schnell genug eingestellt werden können.

  • Es muss nicht immer Cloud sein

    Seit Jahren dreht sich in der IT alles um "die Cloud". Wobei es die eine Cloud eigentlich gar nicht gibt. Von Private über Hybrid und Multi bis zur Public Cloud ist heute so gut wie jede Infrastruktur Cloud-fähig - inklusive physischer Server. Analog nutzen die meisten Unternehmen heute in der Praxis eine Kombination aus zahlreichen verschiedenen Infrastrukturen, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.

  • Fehlkonfiguration von Cloud-Ressourcen

    Kaum hat sich CASB als Abkürzung für Cloud Access Security Broker im Markt durchgesetzt, klopft schon die nächste Sicherheitslösung an: Cloud Security Posture Management oder kurz CSPM. Der von Gartner-Analysten geprägte Name steht für einen neuen Sicherheitsansatz, um der hohen Dynamik von Cloud-Infrastrukturen und ihrer immer komplexeren, zeitaufwändigeren Administration gerecht zu werden.

  • Multi-Cloud handhaben

    Die Nutzung der Cloud hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, vor allem mit der Gewöhnung an die Fernarbeit müssen die Unternehmen nun in der Lage sein, ihre externen Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen wichtige Dienste anzubieten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen