NIS2 schärft das Sicherheitsbewusstsein


NIS2, Effizienzgewinne durch Security und die Cloud-Verbreitung in der Industrie
Was 2025 für die Sicherheit von cyber-physischen Systemen bringt


Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS). Thorsten Eckert, Regional Vice President Sales Central von Claroty, zeigt drei aktuelle Trends, die im neuen Jahr bestimmend sein werden.

Die NIS2 wird das Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken
Eigentlich sollte mittlerweile längst klar sein, wie die Umsetzung der NIS2 in nationales Recht aussehen wird. Allerdings verzögert sich der Gesetzgebungsprozess, und zwar nicht nur in Deutschland, sondern fast EU-weit. Erst kürzlich hat die EU deshalb Vertragsverletzungsverfahren gegen sage und schreibe 23 Länder eröffnet. Und trotzdem: Die NIS2 schärft bereits jetzt das Bewusstsein vieler Sicherheitsverantwortlicher und lenkt den Blick auch auf bislang vernachlässigte Bereiche wie die cyber-physischen Systeme. Insofern sollten wir aus der Not eine Tugend machen und die Verzögerungen dazu nutzen, entsprechende Sicherheitsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Denn Cybersecurity sollte nicht nur aus Compliance-Gründen umgesetzt werden, sondern aus der Überzeugung, dass sie nicht nur notwendig ist, sondern sogar die Prozesse verbessern kann.

Cybersecurity kann Prozesse optimieren und Effizienz steigern
Die Zeiten, als Cybersecurity nur als Bremsklotz für Innovationen und Arbeitsabläufe gesehen wurde, gehen allmählich zu Ende. Dies gilt für alle Bereiche, wobei einige Branchen schon jetzt stärker profitieren als andere. So können beispielsweise im Gesundheitswesen durch den Einsatz fortschrittlicher Tools und Techniken, wie Deep Packet Inspection und Nutzungsdatenanalyse, unnötige Investitionen für medizinische Geräte erheblich reduziert und gleichzeitig die Auslastung bestehender Geräte optimiert werden. Mit den richtigen Tools können Verantwortlichen erkennen, wie das medizinische Personal die Geräte nutzt, wodurch sich die Auslastung und die Effektivität steigern lassen. Auch können nicht ausgelastete Geräte identifiziert werden. Diese umfassenden Informationen helfen, Kosten durch die Reduzierung unnötiger Geräte zu senken sowie einen optimalen Bestand basierend auf der Patientennachfrage sicherzustellen.

Auch die Industrie setzt immer stärker auf die Cloud
Industrieunternehmen waren in der Vergangenheit eher zurückhaltend, wenn es darum ging, ihre Produktionsanlagen mit der Cloud zu verbinden. Dies wird sich jedoch im Jahr 2025 immer mehr ändern. Unternehmen erkennen immer häufiger, dass sie durch die Nutzung der öffentlichen Cloud für verschiedene Dienste Wettbewerbsvorteile und Effizienzgewinne erzielen können. Entsprechend setzen sie vermehrt auf Cloud-basierte Lösungen. Die IT mit dem Trend zu SaaS hat es vorgemacht, und wie üblich zieht die OT ein paar Jahre später nach, zumal sich die gleichen Vorteile für die Anwender ergeben (etwa im Bereich der Wartung und des Ressourcenaufwands). Natürlich wird es auch weiterhin Branchen geben, wo dies nicht der Fall sein wird und kann, etwa weil regulatorische Anforderungen dies verhindern. Für alle anderen gilt es jedoch, die Cloud zu nutzen, aber auf sichere Weise. Am besten mit speziellen Lösungen für die Sicherheit cyber-physischer Systeme, die auch aus der Cloud bereitgestellt werden. (Claroty: ra)

eingetragen: 20.01.25
Newsletterlauf: 04.04.25

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Meldungen: Security-Tipps und Background-Wissen

  • Schutz vor Deepfakes gestaltet sich schwierig

    Ohne Zweifel: Die künstliche Intelligenz wird auch das Jahr 2025 bestimmen, auch und insbesondere in der Cybersecurity. Eines der Felder, in der sie schon einige Zeit eingesetzt wird, sind mittels Midjourney und ähnlichen Tools erstellte Fake-Bilder. Ein echter Meilenstein war hier wohl das Bild vom Papst in der weißen Daunenjacke, das im März 2023 veröffentlicht wurde und tatsächlich von vielen auch technisch versierten Menschen für echt gehalten wurde.

  • Zertifikatssicherheit im gesamten Unternehmen

    Digitale Zertifikate ermöglichen eine sichere Ende zu Ende-Datenübertragungen zwischen den verschiedenen Kommunikationsendpunkten eines Netzwerks. Das Management der Zertifikate - von der Beantragung, über die Erstellung, bis hin zum Widerruf oder zur Erneuerung - erfolgt in aller Regel manuell. Sehr oft steht dem zuständigen IT-Fachpersonal hierzu nur ein Excel-Sheet zur Verfügung.

  • Prognosen für die OT-Sicherheit in 2025

    Für das Jahr 2025 erwarten die ThreatLabZ-Researcher von Zscaler eine wachsende Angriffswelle auf kritische Infrastrukturen, Produktionsanlagen und Cloud-native Anwendungen. Gerade die Bereiche der Fertigungsindustrie, Krankenhäuser, Transport- oder Energienetze waren schon immer schwer gegen Angriffe von außen abzusichern, da diese Branchen mit ungeschützten OT-/IoT-Endpunkten agieren, die keine Sicherheitsagenten hosten können. Die CISA hat einen massiven Anstieg der Echtzeitüberwachung von SCADA-Geräten durch Bedrohungsgruppen gemeldet, die auf ungeschützte Sensoren, Headless-Geräte und ältere Controller abzielt.

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