Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Cloud Security nimmt langsam Fahrt auf


Unternehmen nutzen immer mehr Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote, wissen aber nicht, wie sie sie richtig absichern sollen
Die Security Trends 2021: Von Cloud Security bis Managed Security Services


Während die Digitalisierung weiter voranschreitet, verschärfen sich auch die Security-Herausforderungen. Vor allem im Bereich Cloud, IoT und 5G gibt es einiges zu tun. Aber auch alte Bekannte wie die Gefahr durch Krypto-Trojaner und Probleme bei der Umsetzung der DSGVO werden Unternehmen weiterhin beschäftigen. Lesen Sie im Folgenden die Top-7-Security-Trends für 2021, zusammengestellt von Wolfgang Kurz, CEO & Founder indevis.

1. Cloud Security im Kommen
Unternehmen nutzen immer mehr Software-as-a-Service (SaaS)-Angebote, wissen aber nicht, wie sie sie richtig absichern sollen. Alles dem Cloud Provider zu überlassen, ist keine Lösung. Denn dieser bietet meist lediglich Basis-Security-Funktionen. Um bei einem Public Cloud Service dasselbe Sicherheitsniveau zu erreichen wie On-Premises, sind in der Regel zusätzliche Maßnahmen nötig. Features wie Zwei-Faktor-Authentisierung oder Verschlüsselung lassen sich zum Beispiel per API integrieren. Vielleicht müssen auch eine PKI (Public Key Infrastructure) und ein HSM (Hardware Security Module) eingebunden werden. Viele Unternehmen erkennen, dass sie in punkto Cloud Security noch Nachholbedarf haben. Dafür brauchen sie geeignete Tools von Drittanbietern und Unterstützung von Experten.

2. Automatisierung in der Security wird immer wichtiger
Security-Systeme überwachen die IT-Umgebung 24 Stunden am Tag und generieren Meldungen. Doch niemand kann sich die Events und Logfiles rund um die Uhr ansehen. Um schnell reagieren zu können und die Mitarbeiter zu entlasten, wird Automatisierung immer wichtiger. Viele Hersteller im Bereich Incident Response beschäftigen sich derzeit mit diesem Thema. Security-Lösungen erkennen dann zum Beispiel wiederkehrende, automatisierte Angriffe und begegnen ihnen auch mit automatisierten Antworten. Sie können Probleme selbst intelligent lösen und Alarmmeldungen wieder auf grün setzen. Auch Phishing-Mails lassen sich automatisiert behandeln: Ein Security Service identifiziert sie und blockiert gefährliche Links. Klickt ein Mitarbeiter darauf, kann nichts passieren.

3. IoT-Security wird insbesondere KRITIS-Unternehmen verstärkt beschäftigen
IoT ist längst in der Praxis angekommen, aber noch nicht ausreichend abgesichert. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Beispiele für Geräte auf dem Consumer-Markt, die mit Sicherheitslücken für negative Schlagzeilen sorgten. So wurde etwa die Spielzeugpuppe Cayla aus dem Verkehr gezogen, weil sie sich als Abhöranlage missbrauchen ließ. Auch im Unternehmensumfeld gibt es immer mehr IoT-Anwendungen, etwa Predictive Maintenance, um die Wartung von Maschinen zu optimieren. Wie im Consumer-Umfeld hat dabei die Funktionalität meist Vorrang vor der Security. Gerade für Unternehmen, die zu den kritischen Infrastrukturen gehören, ist das brandgefährlich. Hersteller sind in der Pflicht, Systeme und Geräte bereits mit integrierter Security zu entwickeln. Solange das nicht vollumfänglich gegeben ist, brauchen Unternehmen Lösungen, um IoT-Projekte nachträglich abzusichern. Hier muss massiv implementiert werden.

4. Der Breitbandausbau geht weiter und erfordert Security-Maßnahmen
Durch den fortschreitenden Ausbau der Glasfaser-Anbindung und des 5G-Mobilfunknetzes verändert sich die Nutzung der Netze. Neue Anwendungsbereiche, die sehr hohe Datenübertragungsraten benötigen, werden möglich – zum Beispiel das autonome Fahren. Das bringt neue Risiken mit sich. Denn hier stehen bei einem Hackerangriff Menschenleben auf dem Spiel. Internet Service Provider, Telekommunikationsanbieter und Unternehmen müssen hier umdenken. Statt wie bisher auf die Verfügbarkeit der Netze und die Funktionalität der Anwendungen zu fokussieren, müssen sie sich jetzt auch verstärkt um die Sicherheit am Netzübergang zum Internet kümmern. Durch die neuen Breitbandanwendungen werden Infrastruktur-Projekte für Unternehmen also automatisch auch zu Security-Projekten.

5. Datenschutz und DSGVO bleiben ein Evergreen
In puncto DSGVO sind viele Unternehmen noch nicht up-to-date, und die Strafen bei Verstößen sind hoch. Das sorgt für Verunsicherung. Ein großes Problem besteht im Konflikt zwischen der DSGVO und dem amerikanischen Cloud Act. Letzterer verpflichtet US-Unternehmen, Daten an die Behörden herauszugeben, selbst wenn sich diese auf Servern im Ausland befinden. Das aber widerspricht den EU-Datenschutzrichtlinien. Es ist also fraglich, ob deutsche Unternehmen überhaupt Cloud Services amerikanischer Anbieter nutzen dürfen. Denn auch wenn Amazon, Google, Microsoft & Co. Rechenzentren in Deutschland betreiben, unterstehen sie immer noch dem Cloud Act. In der Praxis gibt es jedoch kaum europäische Alternativen. Auch der Plan, eine eigene europäische Cloud aufzubauen, schreitet nur langsam voran. Solange die EU-Rechtsprechung lediglich Verbote ausspricht, aber keine Lösungen aufzeigt, ist es für Unternehmen schwer, Cloud Services gesetzeskonform zu nutzen.

6. Phishing und Krypto-Trojaner sind weiterhin eine große Herausforderung
Auch 2021 werden wieder neue, gefährliche Derivate von Krypto-Trojanern auftauchen, und wir werden voraussichtlich zahlreiche erfolgreiche Angriffe sehen. Die meisten Unternehmen haben erkannt, dass sich die Gefahr nur mit einer Ende-zu-Ende-Strategie eindämmen lässt. Sie muss von technischen Maßnahmen über die Organisation bis hin zum einzelnen Mitarbeiter reichen. Insbesondere Awareness-Schulungen spielen dabei eine wichtige Rolle, denn der beste technische Schutz bringt nichts, wenn Menschen am Ende auf die Tricks der Cyberkriminellen hereinfallen. Webgesteuerte Compliance-Trainings setzen sich daher immer mehr durch. Häufig fehlen aber noch Handlungsempfehlungen und Prozesse für den Fall, dass ein Cyberangriff doch einmal erfolgreich ist. Jetzt geht es darum, Meldeketten zu etablieren, möglichst schnell zu reagieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Für viele Unternehmen ist das eine Herausforderung, vor der sie 2021 stehen.

7. Die Nachfrage nach Managed Security Services steigt
Der Fachkräftemangel in der IT-Branche hält an. Dadurch fehlen in vielen Unternehmen spezialisierte Mitarbeiter, während sich die Bedrohungslage verschärft und Security-Systeme immer komplexer werden. Das führt dazu, dass die Nachfrage nach Managed Security Services weiter steigt. 2021 werden sich viele Unternehmen damit beschäftigen, wie sie IT-Sicherheits-Tools teilweise oder ganz an einen externen Dienstleister auslagern können.

Fazit
Wolfgang Kurz, CEO und Gründer von indevis, fasst zusammen: "2020 stand für die meisten Unternehmen im Zeichen der Corona-Krise. Sie mussten ihre Mitarbeiter ins Home Office schicken und sichere Remote-Arbeitsplätze einrichten. Nachdem diese Herausforderung gemeistert ist, können sich Unternehmen 2021 wieder verstärkt anderen Security-Themen widmen. Ein zentraler Punkt auf der Agenda wird sein: Wie können wir unser Schutzniveau erhöhen und gleichzeitig Mitarbeiter entlasten?" (indevis: ra)

eingetragen: 18.12.20
Newsletterlauf: 23.02.21

indevis IT Consulting and Solutions: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • KI in der Abonnementwirtschaft

    Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht es Unternehmen heute mehr denn je, personalisierte Angebote für Produkte und Services zu erstellen. Im Business-to-Business (B2B) -Umfeld, birgt KI beispielsweise neue Möglichkeiten zur Abonnementverwaltung von Geschäftskunden oder verbessert die Kundenerfahrung.

  • Sicherheitsrisiken minimieren

    Retarus hat fünf zentrale Trends identifiziert, die die digitale Geschäftskommunikation im kommenden Jahr nachhaltig prägen werden. Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur technologische Fortschritte wider, sondern auch die Verantwortung von Unternehmen.

  • Multi Cloud-Strategien werden immer wichtiger

    Die SEP wirft einen Blick in die Zukunft der Backup-Branche. Basierend auf umfangreichem Feedback von Partnern und Kunden benennt der führende deutsche Hersteller von Backup- und Disaster-Recovery-Software "Made in Germany", die fünf wichtigsten Trends für 2025. Dazu zählen Multi-Cloud, Schutz gegen Cyber Security und eine hohe Dynamik durch die Suche nach alternativen Virtualisierungslösungen wie Proxmox.

  • Cloud-Sicherheit bleibt entscheidend

    Tata Consultancy Services (TCS), eine der weltweit führenden IT-Beratungs- und Servicegesellschaften, hat seinen Cybersecurity Outlook 2025 veröffentlicht - eine Übersicht der relevanten Technologietrends und Schwerpunktthemen für das kommende Jahr. Danach werden Generative Künstliche Intelligenz (GenAI), Cloud-Sicherheit und widerstandsfähige Lieferketten für Unternehmen entscheidend sein, um künftige Cyber-Bedrohungen - auch durch die zunehmende Verbreitung von Next-Gen-Technologien - erfolgreich abzuwehren.

  • Erfolg generativer KI-Strategien in der Cloud

    2024 hat künstliche Intelligenz die Cloud-Landschaft geprägt und sowohl die Effizienz als auch die Entscheidungsfindung verbessert. Die Fortschritte in der KI haben die Nachfrage nach der Cloud angekurbelt, indem sie die Kosten der Cloud durch Optimierungsstrategien gesenkt, Sicherheitspraktiken verbessert und IT-Systeme automatisiert haben. Auch wenn die Richtung klar ist, werden 2025 zahlreiche neue Technologien die Grenzen von Cloud Computing erweitern.

  • Cloud-Strategien für mehr Sicherheit

    Künstliche Intelligenz (KI) und Quantentechnologien entwickeln sich rasant weiter. Dies treibt die Risiken von Cyberangriffen in neue Höhen. Unternehmen sind gefordert, sich intensiver denn je mit der veränderten Bedrohungslage auseinanderzusetzen und ihre IT-Sicherheit anzupassen.

  • Industrielle KI wird erwachsen

    Industrie 5.0, mehr Nachhaltigkeit, Kampf gegen den Arbeitskräftemangel: IFS prognostiziert, welche Herausforderungen die Fertigungsbranche im Jahr 2025 mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz angehen wird.

  • Wohin zieht die Cloud?

    Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH, blickt voraus und betrachtet die anstehenden Entwicklungen rund um die Cloud in 2025: Die Einführung der Cloud hat nicht nur unsere Arbeitsweise, sondern auch unseren Alltag verändert.

  • Generative KI-Inferenz im Fokus

    Die fortschreitende Entwicklung der IT-Landschaft bringt neue Trends mit sich, die 2025 die Technologienutzung in Unternehmen grundlegend verändern werden. Themen wie generative KI und Datensouveränität werden Branchen dazu zwingen, ihre Strategien anzupassen und sich auf neue Realitäten einzustellen. Jeff Wittich, Chief Product Officer bei Ampere Computing, hat vier Prognosen für diese Zukunft formuliert.

  • Bewältigung der KI-Arbeitslasten

    Der Paradigmenwandel der stark digitalisierten Welt von heute stellt Unternehmen hinsichtlich ihrer IT-Infrastrukturen vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen. Zunehmende Cyberbedrohungen, stärkere Virtualisierung oder Transformation durch künstliche Intelligenz (KI) - Unternehmen sind gezwungen, ihre Datenspeicherstrategien zu überdenken, um widerstandsfähig, flexibel und zukunftssicher zu bleiben.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen