Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Unsicherheit beim Cloud Computing


Sicherheitsrisiken, die mobile oder traditionelle IT-Plattformen sowie die Cloud mit sich bringen
Plattformspezifische Sicherheitsprobleme verlangen Komplettschutz


(07.05.12) - Kaum ein Unternehmen legt sich im Arbeitsalltag heutzutage noch auf eine einzige IT-Plattform fest – Entwicklungen wie Cloud und Bring-Your-Own-Device (BYOD) segmentieren die Infrastrukturumgebungen, die Mitarbeitern und Kunden tagtäglich reibungslos bereitstehen müssen. Sophos-CTO Gerhard Eschelbeck beschreibt im Rahmen des aktuellen "Security Threat Reports 2012" die Sicherheitsrisiken, die mobile oder traditionelle IT-Plattformen sowie die Cloud mit sich bringen.

Software-Patches für Betriebssysteme vor Ort: Mehr als Microsoft
Windows mag das am häufigsten von Angriffen betroffene Betriebssystem sein. Die beliebtesten Angriffskanäle für Hacks von Windows-Systemen waren im vergangenen Jahr jedoch PDF und Flash. Trotz regelmäßiger Microsoft-Updates zum Schließen von Schwachstellen im Windows-Betriebssystem bleiben Systeme zur Inhaltsübermittlung daher die größten Schwachpunkte eines jeden Betriebssystems.

Leider hinken Software-Unternehmen Cyberkriminellen nicht selten hinterher, wenn es darum geht, Zero-Day-Attacken auf bisher noch unbekannte Schwachstellen zu vereiteln. Sicherheitsexperten haben Software-Entwickler und -Anbieter deshalb immer wieder dazu aufgefordert, den Sicherheitsaspekt in ihren Entwicklungslebenszyklus zu integrieren. Zum Beispiel sollten Scans auf häufige Codefehler im Frühstadium der Entwicklung vorgenommen werden, anstatt Prüfungen auf potenzielle Sicherheitsprobleme erst kurz vor der Markteinführung vorzunehmen. Leider ist der überwiegende Anteil aller Sicherheitsanfälligkeiten in Internet-Anwendungen jedoch immer noch auf grundlegende Schwachstellen wie SQL-Injection und Cross-Site Scripting zurückzuführen.

Sicherheit für mobile Betriebssysteme
Eine Aussage darüber zu treffen, welches mobile Betriebssystem das sicherste ist, ist schwierig. Alle haben Vorteile gegenüber dem stationären PC, verfügen jedoch gleichzeitig über eigene Anfälligkeiten.

Der Blackberry von Research In Motion (RIM) ist aufgrund seiner im Vergleich zu anderen Herstellern umfangreichen Sicherheitseigenschaften in vielen Unternehmen nach wie vor das Smartphone der Wahl. RIM kontrolliert sämtliche Software und Updates von zentraler Stelle und verfügt über einen äußerst strengen Prozess zur Qualitätssicherung. Apple bedient sich ähnlicher Sicherheitsprotokolle. Beispielsweise wird das iOS-Betriebssystem für iPhones, iPods und iPads von zentraler Stelle aktualisiert, für die Herstellung von iPhones gelten engmaschige Kontrollen. Zudem prüft Apple Apps in seinem Online -Store zudem auf Grundlage äußerst strenger Richtlinien. Doch auch im Apple App Store tauchten bereits Schad-Apps auf und warfen die Frage auf, ob Apples Prozess zur Sicherheitsprüfung wirklich so gut funktioniert, wie behauptet wird. Außerdem zeigen auch eine ganze Reihe von Kennwort-/Verschlüsselungsangriffen, dass Apples Sicherheitssystem nicht lückenlos ist.

Google Android ist das beliebteste mobile Betriebssystem, Tendenz steigend. Mit diesem Tempo kann die Sicherheit nicht mithalten. Der Schutz von Android-Mobilgeräten gestaltet sich aufgrund des offenen Plattform-Charakters sowie der Verfügbarkeit alternativer App-Märkte relativ schwierig. Als Folge hat sich Android zum beliebtesten Ziel für Malware-Angriffe entwickelt und Symbian von Platz 1 verwiesen.

Microsoft Windows Phone 7.5 ist etwas sicherer als Android. Microsoft provozierte Google jüngst mit einer Kampagne auf Twitter, die Android-User dazu ermutigte, ihre Erfahrungen mit schädlichen Apps unter dem Hashtag Droidrage zu twittern. Allerdings hat auch Microsoft keine mit RIM oder Apple vergleichbare Einsicht in die Sicherheit. Zwar kontrolliert Microsoft die Distribution von Updates für seine Plattform. Windows Phones werden jedoch von mehreren Herstellern produziert und von zahlreichen Netzwerkbetreibern angeboten, wodurch das Risiko für Sicherheitsanfälligkeiten steigt.

Unsicherheit beim Cloud Computing
Einige in den Medien verschiedentlich aufbereitete Vorfälle des letzten Jahres bewiesen, dass auch eine Speicherung von Daten in der Cloud sicherheits- und Compliance-technische Tücken haben kann. Für zusätzliche Unsicherheit sorgt die Tatsache, dass Unternehmen und Privatpersonen sich nicht sicher sein können, ob auf ihre Cloud-Daten im Rahmen des so genannten US-Gesetzes "Patriot Act" zugegriffen wird. Dieses Gesetz erlaubt US-Behörden ein Abfangen und Prüfen von Daten, die von einem Unternehmen mit Sitz in den USA vorgehalten, gespeichert oder verarbeitet werden.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Microsoft gestand im Juni 2011 ein, im Zweifelsfall zur Herausgabe von Daten an US-Behörden verpflichtet zu sein, ohne seine Kunden über diesen Vorgang zu unterrichten – selbst, wenn die betroffenen Daten in der Europäischen Union gespeichert würden. Dieser Vorfall veranlasste viele europäische Unternehmen und Gesetzgeber dazu, ihre Bedenken gegenüber dem US-Patriot Act zu äußern, der im krassen Gegensatz zur Datenschutzrichtlinie der Europäischen Union aus dem Jahr 1995 steht, welche eine Benachrichtigung von Kunden nach Weitergabe ihrer persönlichen Daten vorschreibt.

Das Ziel: Komplettschutz
Die plattformspezifischen Sicherheitsprobleme schreien für Unternehmen förmlich danach, aktuelle, meist separat angelegte Sicherheitsmaßnahmen zugunsten einer "Complete Security"-Strategie zu überdenken. Letztere sollte leicht anzuwenden sein und aus einem umfassenden Sicherheitskonzept bestehen, das genau dort für Schutz sorgt, wo dieser benötigt wird: auf Computern, Laptops, virtuellen Desktops und Servern, mobilen Geräten, auf Netzwerkebene oder am Internet- und E-Mail-Gateway. Klingt simpel, ist jedoch in den wenigsten Unternehmen bislang Realität. (Sophos: ra)

Sophos: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Hintergrund

  • Cloud-Edge-Infrastruktur in Europa

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. übernimmt das Projektmanagement für das neu gestartete Projekt FACIS im Rahmen der europäischen Infrastrukturinitiative IPCEI-CIS/8ra . FACIS steht für das Konzept der Federation Architecture for Composed Infrastructure Services und wird seit November 2024 für die kommenden zwei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit rund 6,8 Millionen Euro gefördert.

  • 2025 zeichnen sich fünf KI-Trends ab

    Scott Zoldi, KI-Visionär und Chief Analytics Officer bei Fico, sieht aktuell folgende fünf KI-Trends: Erkenntnis in Unternehmen reift: Nicht jede KI ist eine GenAI. Unternehmen befassen sich zunehmend mit dem geschäftlichen Mehrwert ihrer KI-Investitionen. Sie achten immer mehr darauf, bei welchen Herausforderungen GenAI eine gute Lösung bringt und wo traditionelle KI-Technologie und interpretierbares maschinelles Lernen die Alternative sind. Tatsächlich sind mehr als 80 Prozent aller KI-Systeme, die heute in Unternehmen im Einsatz sind, keine GenAI.

  • Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor

    Die Entwicklung und Adaption von Künstlicher Intelligenz in Deutschland geht einigen viel zu langsam. Ist das wirklich so? Tatsächlich haben wir die KI weder verschlafen noch mutwillig ein- und ausgebremst. Aber es gibt eine Reihe von Besonderheiten, die der Nutzung von KI als Wirtschaftsfaktor nicht förderlich sind.

  • Erste Warnungen in Europa vor US-Clouds

    Norwegen und Dänemark warnen vor US-Cloud-Anbietern. Werden Deutschland und weitere europäische Länder diesem Beispiel folgen? Wann werden Regeln zum Datenschutz verschärft und wie können Unternehmen diese Hürde meistern?

  • Weg zu mehr Nachhaltigkeit

    Die sich zunehmend verschärfende Energieknappheit stellt Industrie, Haushalte und Politik vor enorme Herausforderungen. In einigen Branchen führt dies bereits dazu, dass Produktionskapazitäten gedrosselt werden. Vor diesem Hintergrund geraten auch Rechenzentren ins Blickfeld, die als digitale Infrastrukturen der modernen Gesellschaft zwar eine zentrale Rolle spielen, aber auch als besonders energieintensiv gelten.

  • Von der Optimierung zur Transformation

    Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) wird 2025 zum Standardwerkzeug der deutschen Wirtschaft. Nahezu acht von zehn Unternehmen (79 Prozent) setzen die Technologie ein oder haben es vor. Der Fokus liegt allerdings auf der Optimierung und nicht auf der Transformation des Geschäfts. Lediglich 46 Prozent der Entscheider sind der Meinung, dass es mittelfristig neue, vollständig KI-basierte Geschäftsmodelle geben wird.

  • Welche Chancen bieten AI und Automatisierung?

    Automatisierung am Arbeitsplatz, kombiniert mit Artificial Intelligence (AI), GenAI, Machine Learning (ML) und Orchestrierung, ermöglicht Unternehmen, Arbeitsabläufe auf ein neues Level zu heben. Durch diese Technologien lassen sich skalierbare, anpassungsfähige Geschäftsprozesse schaffen, die auf langfristige Ziele ausgerichtet sind.

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen