Cloud Computing verändert die Spielregeln
Business-IT im Jahr 2011: Cloud 2.0 verändert die Vorzeichen
Cloud Computing-Anbieter werden verstärkt neue Kundengruppen aus dem Mittelstand oder öffentlichen Einrichtungen gewinnen
(23.12.10) -Mit der Wolke ändert sich die Großwetterlage. Während zunächst nur viel über den neuen Ansatz geschrieben und diskutiert wurde, haben gerade die letzten Monate des ausgehenden Jahrzehnts deutlich gezeigt, dass es sich bei Cloud Computing nicht um ein vorübergehendes Phänomen, sondern um einen langfristigen Trend handelt. Cloud Computing verändert die Spielregeln bei der Nutzung von Informationstechnologie im Unternehmen.
Jürgen Gallmann, CEO bei der Cloud Computing-Anbieterin visionapp, stellt die wichtigsten Eigenschaften und Herausforderungen des Megatrends für das kommende Jahr vor:
1. CIO wird zum Cloud Integration Officer: Cloud Computing verändert die Rolle des CIO. Er gestaltet die Richtung des Unternehmens zukünftig noch aktiver mit. Der "Cloud Integration Officer" fügt interne und externe Dienste zu einer Cloud Computing-Architektur zusammen und liefert dadurch einen wichtigen Wertbeitrag zum Unternehmenserfolg. Make-or-buy-Überlegungen treten in den Vordergrund: Der CIO wird künftig noch stärker prüfen, woher er seine Leistungen bezieht. Dabei geht es auch um die Aggregation von Services. Damit hält das Thema Beschaffungskompetenz künftig noch stärker Einzug in die zentralen CIO-Abteilungen.
2. Industrialisierung der IT-Prozesse: Jahrelang war IT ein Vehikel, mit dem Unternehmensprozesse optimiert wurden. Nun steht die eigene Effizienz der IT auf dem Prüfstand: Aktivitäten, die sich über Cloud Computing-Plattformen preiswerter und effizienter abwickeln lassen, werden ausgelagert. Ähnlich wie in der Automobilindustrie geht es darum, auf einer einheitlichen, standardisierten Plattform die unterschiedlichsten Module entsprechend den Anforderungen des Anwenders zu kombinieren – bei maximalem Automatisierungsgrad.
3. IT-Verträge verändern sich: Umfangreiche IT-Verträge im Voraus abzuschließen kommt aus der Mode. Der Kunde erwartet Bezahlmodelle, die sich nach dem Bedarf richten und die Volatilität seines Geschäfts besser unterstützen. Ähnlich Stromtarifen und Mobilfunkangeboten nutzen – und bezahlen – Unternehmen IT-Leistung flexibel und je nach individuellen Anforderungen. Damit erschließen sich auch für kleine und mittelgroße Unternehmen kurzfristig Kapazitäten, die bislang nur Großunternehmen mit XXL-Infrastruktur vorbehalten waren. Dieses Modell ist für beide Seiten attraktiv, schafft neue Angebote und ebnet den Weg für alle Arten von preiswerten Serviceangeboten.
4. Personal Cloud im eigenen Heim: Der PC wird zur Personal Cloud. Anstelle des Computers, der alle Anwendungen und Daten lokal vorhält, erhält der Nutzer über die Cloud quasi unbegrenzte Ressourcen, direkt auf seinem Rechner. So setzt sich Cloud Computing auch im privaten Umfeld durch. Privatanwender, die Cloud-Technologien aufgrund ihrer einfachen Verwendung auch zu Hause nutzen, bringen ihr Know-how ins Unternehmen. Typische Beispiele dafür sind Cloud-ähnliche Services wie virtuelle Laufwerke im Internet oder Web-Applikationen in sozialen Netzwerken. Anwender gewöhnen sich zunehmend an die zusätzliche Freiheit, die ihnen diese flexibel nutzbaren Services bieten und fordern diese künftig auch am Arbeitsplatz ein.
5. Trusted Clouds gewinnen an Bedeutung: Cloud Computing-Anbieter werden verstärkt neue Kundengruppen aus dem Mittelstand oder öffentlichen Einrichtungen gewinnen. Für dauerhaften Erfolg stehen dabei besonders Werte wie Zuverlässigkeit, Sicherheit und Effizienz. Gewinner werden diejenigen Cloud-Anbieter sein, die entsprechende Richtlinien für deren Umsetzung befolgen – und dies auch belegen können. (visionapp: ra)
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