Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing auf dem Vormarsch


Unternehmen wollen zukünftig noch stärker auf IT-Services setzen, die auf Cloud Computing basieren
Aber: Trotz der Beliebtheit des Cloud Computing zweifeln viele Unternehmen an dessen Sicherheit


(08.11.11) - Immer mehr Unternehmen gewähren ihren Mitarbeitern auch außerhalb des Büros über das Internet Zugang zu Geschäftsdaten. Dadurch steigen die Risiken für die Datensicherheit, gegen die sich die Mehrzahl der Firmen noch nicht ausreichend abgesichert hat: 56 Prozent aller Unternehmen geben an, ihre Sicherheitsstrategien zum Datenschutz überprüfen oder modifizieren zu müssen, um sich besser zu schützen. Gleichzeitig sind knapp drei Viertel der Unternehmen der Ansicht, dass sich ihr Sicherheitsrisiko wegen der steigenden Zahl externer Bedrohungen erhöht hat. Das ergab die "2011 Global Information Security Survey", die die Wirtschaftsprüfungs- und Steuergesellschaft Ernst & Young veröffentlicht hat.

Trotz dieser Entwicklung wollen die Verantwortlichen zukünftig noch stärker auf IT-Services setzen, die auf Cloud Computing basieren. 61 Prozent der befragten Unternehmen nutzen derzeit bereits Cloud Computing oder sie evaluieren oder planen dessen Einsatz innerhalb des nächsten Jahres. "Die Umfrage zeigt vor allem, dass die Kluft zwischen den Anforderungen, die das Unternehmen an die Informationssicherheit stellt, und seinen Möglichkeiten, die komplexen Risiken zu minimieren, immer größer wird", sagt Olaf Riedel, Partner bei Ernst & Young.

1.700 Experten für Informationssicherheit aus 52 Ländern weltweit haben branchenübergreifend an der diesjährigen Umfrage teilgenommen und ihre Einschätzungen zu den aktuellen Entwicklungen rund um das Thema Datensicherheit abgegeben.

Technische Entwicklungen ziehen Investitionen in Sicherheit und Strategie nach sich

Die befragten Unternehmen sehen sich mit immer neuen IT-Herausforderungen konfrontiert. "Der mobile Zugang der Mitarbeiter auf Daten, Cloud Computing-Services und ganze Geschäftsmodelle, die auf Cloud Computing beruhen, sind derzeit die beherrschenden Trends", sagt Olaf Riedel und ergänzt: "Die Unternehmen beschäftigt nun vor allem die Frage, wie sie auf die damit verbundenen hohen Risiken reagieren können." Ein Großteil der befragten Unternehmen plant etwa die Ausgaben für Informationssicherheit anzuheben: 59 Prozent der Studienteilnehmer prognostizierten eine Erhöhung dieses Budgets, nur sechs Prozent wollen in Zukunft weniger für Sicherheitskonzepte ausgeben.

Dabei investieren die Unternehmen nicht nur in einzelne Maßnahmen, sondern entwickeln umfassende Strategien, um einen Gesamtüberblick über ihre so genannte Risikolandschaft zu gewinnen. 56 Prozent der Befragten nutzen schon heute ein IT-Risikomanagement-Programm, weitere 28 Prozent planen eine Anschaffung in den nächsten zwölf Monaten. Lediglich 16 Prozent aller Unternehmen waren an einer solchen Maßnahme nicht interessiert.

Die größte Sorge der befragten Entscheidungsträger ist, dass sie die Geschäftstätigkeit ihres Unternehmens nicht aufrecht erhalten können, sollte es von einer Katastrophe wie einem terroristischen Anschlag oder einem Erdbeben betroffen sein: 36 Prozent der Umfrage-Teilnehmer setzen deshalb ihre Top-Priorität im nächsten Jahr auf den Ausbau der "Business Continuity and Disaster Recovery Plans". Auf Platz zwei folgt mit 13 Prozent der Schutz vor Datenverlust und Datenlecks.

Cloud und Tablet-PCs sind auf dem Vormarsch
"Obwohl sich die Unternehmen der Risiken bewusst sind, setzen sie künftig in starkem Maße auf neue technische Entwicklungen", sagt Olaf Riedel von Ernst & Young. Cloud Computing setzt sich demnach nicht nur in privaten Haushalten durch, sondern auch im Business: Bereits 36 Prozent der Unternehmen nutzen Services, bei denen sie lediglich die Software besitzen, die Daten jedoch extern speichern. Neun Prozent der Befragten prüfen derzeit den Einsatz einer Cloud, 16 Prozent möchten sie in den nächsten zwölf Monaten etablieren. Insgesamt steigt die Anzahl der Cloud Computing-Befürworter von 45 Prozent im Vorjahr auf 61 Prozent in diesem Jahr.

Trotz der Beliebtheit des Cloud Computing zweifeln viele Unternehmen an dessen Sicherheit: 90 Prozent der Befragten würden dieser Technik eher vertrauen, wenn sie von externen Stellen verifiziert und zertifiziert wäre. Aus diesem Grund erachten 48 Prozent die Einführung des Cloud Computing als eine große Herausforderung.

Auch Tablet-PCs sind bei den Unternehmen auf dem Vormarsch und werden zunehmend zur gängigen IT-Ausstattung vieler Unternehmen: 80 Prozent der Studienteilnehmer planen die Anschaffung solcher Geräte oder besitzen sie schon. Der Trend des "Mobile Computing" hat also auch seinen Weg in den Businessbereich gefunden: In mehr als der Hälfte der Unternehmen wurden schon die Richtlinien zur Risikominimierung beim Umgang mit den mobilen Endgeräten geändert.

Risikopotenzial: Social Media
Die Ernst & Young-Umfrage zeigt, dass Social Media in Unternehmen nach wie vor kritisch gesehen werden. Vor allem Risiken, wie die Einschleusung von Viren, gehackte Accounts und die Weitergabe vertraulicher Daten stehen hier im Vordergrund. Deswegen hat mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen den Zugang zu Social-Media-Seiten gesperrt oder stark eingeschränkt. 46 Prozent haben ihre Geschäftsrichtlinien angepasst, um diese Risiken zu minimieren und 38 Prozent überwachen verstärkt die Internetnutzung in ihrem Unternehmen.

Klare Strategien für Informationssicherheit sind notwendig
Trotz des erhöhten Sicherheitsrisikos ist das Thema Datensicherheit noch immer nicht in den Führungsspitzen der Unternehmen angekommen: In nur zwölf Prozent der Firmen steht Datensicherheit regelmäßig auf der Tagesordnung der Aufsichtsratssitzungen. Auch die Priorität des Themas in anderen Unternehmensbereichen ist derzeit noch gering. Insgesamt ist nur knapp die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass ihre Informationssicherheit den tatsächlichen Bedürfnissen des Unternehmens entspricht.

"Um IT-Risiken zu reduzieren, müssen sich die Unternehmen einen möglichst umfassenden Überblick über die gesamte IT-Risikolandschaft verschaffen. Nur mit einer ganzheitlichen Perspektive können Probleme frühzeitig identifiziert und behoben werden. Dazu müssen die Unternehmen frühzeitig und vorausschauend handeln, anstatt lediglich auf Risiken zu reagieren", sagt Olaf Riedel von Ernst & Young. (Ernst & Young: ra)

Ernst & Young: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen