Wirtschaftskrise und infrastrukturnahe IT-Services
Der Markt für IT-Infrastruktur-Services in Deutschland – Status quo und Ausblick
Der Outsourcing-Markt im Bereich IT-Infrastruktur wird eher geringfügig von der Wirtschaftskrise betroffen sein
(05.01.09) - In einer Zeit der wirtschaftlichen Unsicherheit rücken verstärkt IT-Projekte in den Vordergrund, die kurzfristig realisierbare Kosteneinsparungen versprechen. In Teilbereichen der IT-Infrastruktur schlummern noch immer erhebliche Einsparpotenziale. Stephan Kaiser und Stefanie Naujoks, Analysten bei Pierre Audoin Consultants (PAC) und Verfasser der aktuell veröffentlichten Studie "Infrastructure Services, Germany 2008", erwarten deshalb, dass die Auswirkungen der aktuellen Wirtschaftskrise auf den Markt für infrastrukturnahe IT-Dienstleistungen unterschiedlich ausfallen werden.
Die Studie zeigt auf, dass die Nachfrage nach IT-Projekten rund um die Konsolidierung und Standardisierung (insbesondere durch die Ablösung von Altsystemen) der oft sehr heterogenen IT-Landschaften zwar in 2009 zurückgehen wird, jedoch ab 2010 wieder deutlich an Fahrt gewinnen wird. Gerade die Implementierung von Virtualisierungslösungen im RZ- und Desktop-Umfeld wird weiterhin Markttreiber bleiben.
Auch das Thema Energieeffizienz (Stichwort "Green IT") im Rechenzentrum wird mittelfristig weit oben auf der CIO-Agenda stehen. Kurzfristig erwartet die PAC-Beraterin Naujoks jedoch eine in vielen Fällen konjunkturbedingte Verlängerung der Hardware-Lebenszyklen was zu einem Rückgang von klassischen Deployment-Projekten führen wird und zudem zeitliche Verschiebungen bei geplanten Konsolidierungsprojekten mit sich bringt. "PAC empfiehlt den CIOs trotzdem, keine überhasteten Entscheidungen gegen geplante Projekte zu treffen. Insbesondere lancierte Konsolidierungsprojekte können zu erheblichen Kosteneinsparungen führen und weiterhin interessante ROI-Optionen bieten."
Im Gegensatz dazu erwartet Stephan Kaiser, Senior Consultant bei PAC, dass der Outsourcing-Markt im Bereich IT-Infrastruktur eher geringfügig von der Wirtschaftskrise betroffen sein wird – können doch durch das klassische IT-Outsourcing immer noch signifikante Kosteneinsparungen realisiert werden: "Insbesondere Outsourcing-Lösungen, die flexibel skalierbar und abrechenbar sind, sogenannte 'Infrastructure-as-a-Service-Lösungen', werden bei Anwendern in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten an Bedeutung gewinnen. Hier gilt es jetzt seitens der IT-Anbieter bestehende Angebote weiter auszubauen."
Beim Markt für Hardware-Wartung und Support gehen die Analysten von PAC weiterhin von rückläufigen Marktzahlen aus – aufgrund des hohen Preisdrucks und der starken "Kommoditisierung" in diesem Segment. Die Wirtschaftskrise hat nach PACs Einschätzungen zunächst allerdings nur einen geringen Einfluss auf diesen Markt, da zwar Neuinvestitionen in Hardware oder Optimierungen der bestehenden IT-Landschaften verschoben oder gestoppt werden, die Altsysteme jedoch weiterhin gewartet werden müssen.
Ausführliche Informationen erhalten Sie in der Studie "Infrastructure Services Germany 2008", die seit Anfang Dezember erhältlich ist und den Markt für infrastrukturnahe Dienstleistungen in Deutschland analysiert. Die Studie enthält eine Betrachtung der aktuellen Markttrends und Wachstumstreiber sowie damit verbundene Risiken und Herausforderungen für IT-Dienstleister.
Neben PACs qualitativen Analysen enthält die Studie quantitative Daten zur Marktentwicklung in den Jahren 2007 bis 2012, sowohl auf Ebene der Infrastrukturen (Data Center und Workplace IT) als auch auf Ebene der Services (Technisches Projektgeschäft, Infrastruktur-Outsourcing und Hardware-Wartung). Die Studie enthält zudem ein Ranking der Top 25 Anbieter sowie eine strategische Positionierung der Top 10 Anbieter. (PAC: ra)
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