Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

SDN-Markt wächst derzeit immer schneller


Mobiles Arbeiten und Homeoffice lassen Markt für Software Defined Networking (SDN) rasant wachsen
Studie: Anbieter von SDN-Lösungen und -Services bauen zudem Security-Funktionen stark aus


Der Markt für softwarebasierte WAN-Lösungen (SD-WAN) gehört weiterhin zu einem der am schnellsten wachsenden Technologiemärkte in Deutschland. Dabei hat die pandemiebedingte Zunahme von mobilem Arbeiten und Homeoffice den SDN-Serviceanbietern noch einmal zusätzliche Umsätze beschert. Dies meldet der neue "ISG Provider Lens Networks – Software Defined Solutions and Services Germany 2021" der Information Services Group (ISG). ISG beziffert Deutschlands Anteil am weltweiten SDN-Markt auf rund acht Prozent, während Kontinentaleuropa auf einen Anteil von rund 31 Prozent kommt. Das jährliche Marktwachstum liege bei rund 30 Prozent.

"Es gibt eine Reihe von Gründen, die den SDN-Markt derzeit immer schneller wachsen lassen", sagt Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei ISG. "Neben dem Homeoffice-Boom spielen auch Sicherheitsaspekte eine immer größere Rolle." Wer sein Netzwerk vom Kern bis in die Peripherie voll absichern wolle, komme um SDN-Lösungen heute nicht mehr herum. "Mithilfe von SDN lassen sich die Unternehmens- und Sicherheitsrichtlinien auch bis an den entferntesten Netzwerkrand ausrollen", so Henkes. Auch der Übergang vieler Unternehmen zu Cloud- und Multi-Cloud-Umgebungen spiele SDN in die Karten. Zumal es das Cloud-Architekturmodell SASE (Secure Access Service Edge) ermögliche, Netzwerk- und Security-as-a-Service-Funktionen zu bündeln und als gemeinsamen Cloud-Service bereitzustellen.

Der ISG-Studie zufolge gehen SDN-Anbieter für Do-it-yourself-Implementierungen ihrer Kunden zunehmend Partnerschaften mit lizenzierten Telekommunikations- und Serviceanbietern ein. Außerdem würden sie gemeinsam verwaltete Lösungen anbieten. In diesem Fall behält das jeweilige Kundenunternehmen die volle Kontrolle über die wichtigsten Netzwerkabschnitte, während es das Management und die Verantwortung für die anderen Teile an seinen Provider abgibt. Eine vom Kunden und Serviceanbieter gemeinsam genutzte Orchestrierungs-, Management- und Schnittstellenplattform verzahnt dabei alle Netzwerbereiche. "Gemeinsam mit dem Kunden gemanagte Netzwerklösungen sehen wir seit ein bis zwei Jahren bei immer mehr Providern im Angebot", sagt ISG-Analyst Henkes. "Sie beleben das Geschäft in diesem Marktsegment deutlich."

Zugleich verzeichnet ISG, dass die führenden SDN-Anbieter immer mehr Sicherheitsfunktionen in ihre Lösungen integrieren. Es handle sich dabei um hoch entwickelte End-to-End-Sicherheitsprodukte. Sie seien über alle Netzwerkkomponenten hinweg in die Gesamtlösung integriert und würden vom Kern bis an die Ränder des Netzwerks hohe Sicherheitslevels bieten.

Im Teilmarkt "SD-WAN Equipment and Service Suppliers (DIY)" untersuchte ISG insgesamt 27 Anbieter, wovon sich acht als "Leader" und einer als "Rising Star" positionieren konnten.

Die Studie "ISG Provider Lens Networks – Software Defined Solutions and Services Germany 2021" bewertet die Leistungen von 53 Anbietern in sechs Marktsegmenten (Quadranten): Neben "SD-WAN Equipment and Service Suppliers (DIY)" sind dies "Managed (SD) WAN Services", "SDN Transformation Services (Consulting and Implementation)", "Technology and Service Suppliers (Core – 4G/5G)", "Edge Technology and Services" sowie "Enterprise 5G Solutions".

Managed (SD) WAN Services
Die ISG-Studie verzeichnet, dass SDN-Anbieter zunehmend als Managed-Service-Provider aktiv sind, indem sie komplett verwaltete SD-WAN-Lösungen anbieten. Dies schließe hybride Ansätze wie MPLS/IP, MPLS/SDN oder SDN über die Cloud bis hin zum Netzwerkrand (Edge) ein. Die SDN-Provider würden dabei oft gar nicht selbst als Anbieter gegenüber dem Kunden auftreten, sondern im Rahmen sogenannter "White-Label-Services", also als Unterauftragnehmer von Telekommunikationsanbietern oder Integratoren.

SDN Transformation Services (Consulting and Implementation)
Der Marktreife bei SDN-Transformationsservices ist ISG zufolge mittlerweile sehr hoch. Es gebe zahlreiche erfolgreiche Anwendungsbeispiele, integrierte Designs, vordefinierte Prozesse und Technologien. Transformations-Provider würden zudem geeignete Partnerprodukte und -services konsequent nutzen – sei es in Form von Managed Services, "Do it yourself"-Lösungen oder gemeinsam gemanagte Lösungen.

Technology and Service Suppliers (Core – 4G/5G)
In diesem Marktsegment (Quadrant) analysiert der ISG-Anbietervergleich alle Provider von SDN-Kernservices, die entweder direkt von Unternehmen oder von anderen Serviceanbietern für Unternehmensprojekte gekauft werden. Er umfasst auch spezifische auf die 4G-/5G-Mobilfunkstandards ausgerichtete Dienste oder Lösungen, Anwendungen, Managementsysteme und -methoden sowie die SDN-Endgerätesteuerung und -verwaltung sowie zugehörige Dienste.

Edge Technology and Services
Das sogenannte "Edge Computing" mit seinen Technologien und Services stellt einen aktuell prägenden Trend beim IoT (Internet of Things) und IIoT (Industrial-IoT) dar. Der mittlerweile flächendeckend verfügbare 4G-/LTE-Mobilfunkstandard erfüllt ISG zufolge dabei 85 Prozent aller Industrie-4.0-Anforderungen, wodurch dieser Teilmarkt derzeit kontinuierlich wachse. Zudem hätten die durch Anbieter zusätzlich eingebauten Sicherheitsfunktionen viele Bedenken von Führungskräften hinsichtlich des Einsatzes solcher Lösungen zerstreut. Der derzeit erfolgende Rollout privater und öffentlicher 5G-Netzwerke lassen einen weiteren Schub für das Edge Computing erwarten, so die ISG-Studie weiter.

Enterprise 5G Solutions
Im Zuge des 5G-Rollouts verzeichnet ISG zahlreiche sogenannte "private" 5G-Lösungen bei Unternehmen, die in der Regel nur auf das Unternehmensgelände (Campus) beschränkt und nicht öffentlich zugänglich sind. Diese privaten 5G-Lösungen seien vor allem auf flexible Konnektivität, mobile Hochgeschwindigkeitsdaten und IoT ausgerichtet. Sie seien zwar keine öffentlich lizenzierten Netzwerke, könnten aber als Zubringer oder Zugangspunkte zu solchen verwendet werden, etwa in Richtung von VPN-/WAN-Lösungen am Unternehmensstandort oder von WAN-Verbindungen für den Datentransport außerhalb des Campus.

Der ISG-Anbietervergleich nennt Deutsche Telekom, IBM, Orange Business Services und Vodafone in fünf Quadranten und Extreme Networks in vier Quadranten als Leader. Cisco, Computacenter und Wipro werden in drei Quadranten und Apcela, Juniper Networks und NTT in zwei Quadranten als Leader bezeichnet. Axians, BT, Colt, Damovo, Ericsson, GTT, HPE Aruba, Logicalis, Nokia Networks, Riedel Networks und Verizon werden jeweils in einem Quadranten als Leader genannt.

Darüber hinaus wird Wipro in drei Quadranten als Rising Star bezeichnet – was nach Definition von ISG ein Unternehmen mit "vielversprechendem Portfolio" und "hohem Zukunftspotenzial" ist. Cancom, HCL und Infosys werden jeweils in einem Quadranten als Rising Stars aufgeführt. (ISG: ra)

eingetragen: 01.11.21
Newsletterlauf: 02.12.21

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

  • Souveränität wird zum Erfolgsfaktor

    Die Cloud spielt für die Modernisierung der Behördenlandschaft eine zentrale Rolle: 80 Prozent der öffentlichen Verwaltungen räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. 71 Prozent der Behörden und Ämter arbeiten daher an einer Cloud-Strategie, um Cloud-Services noch intensiver zu nutzen. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.

  • Siegeszug der Roboter

    QNX, ein Geschäftsbereich von BlackBerry Limited, stellt neue Forschungsergebnisse vor: Immer mehr internationale Technologie-Entscheider befürworten den Einsatz von Robotik am Arbeitsplatz und vertrauen auf deren Potenzial.

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen