Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Auch ungenehmigt Cloud-Angebote nutzen


Studie: Nutzen, Potentiale und Risiken durch Schatten-Clouds in Unternehmen offen
Unternehmensangestellte geben im Jahr rund 1,6 Millionen Euro für nicht genehmigte Cloud Computing-Services aus

(28.06.13) - Der einfache Zugang zu Cloud Computing-Lösungen begünstigt eine Schatten-IT in Unternehmen. Laut einer von VMware in Auftrag gegebenen europaweiten Studie unter 1.500 IT-Professionals und 3.000 Angestellten werden in jedem Unternehmen durchschnittlich 1,6 Millionen Euro pro Jahr für nicht genehmigte Cloud Computing-Dienste ausgegeben. Unter den befragten IT-Entscheidern vermutet mehr als jeder Dritte (37 Prozent), dass andere Abteilungen mitunter kostenpflichtige Cloud Computing-Services ohne offizielle Genehmigung nutzen. Trotz möglicherweise entstehender Sicherheitsrisiken sehen Unternehmen diese "Schatten-Clouds" aber nicht gänzlich negativ, denn dadurch würden Innovationen im Unternehmen gefördert, schnelleres und effizienteres Arbeiten ermöglicht und Wettbewerbsvorteile erzielt.

In Deutschland sind sogar 80 Prozent der befragten IT-Entscheider davon überzeugt, dass die erworbenen Cloud-Lösungen und -Services von Vorteil sind. Damit stehen die sonst so skeptischen Deutschen den Schatten-Clouds positiver gegenüber als ihre europäischen Nachbarn. Im europaweiten Durchschnitt glauben 72 Prozent der Befragten, dass die Nutzung von Cloud Computing-Angeboten, auch wenn sie ggf. nicht genehmigt sind, Vorteile verschafft, eine schnellere Reaktion auf Kundenanforderungen (49 Prozent) und die Förderung von Wachstum und Innovation im Unternehmen (34 Prozent) ermöglicht.

Dennoch bleiben Bedenken: Zwei Drittel der deutschen IT-Verantwortlichen sorgen sich über mögliche Kontrollverluste und Sicherheitsrisiken, bei ihren europäischen Kollegen ist es jeder zweite, der sich darüber Gedanken macht.

Ungenehmigte Clouds: Deutsche Angestellte am zurückhaltendsten
In der VMware-Umfrage geben fast die Hälfte der europaweit Befragten (45 Prozent) an, dass sie es nicht scheuen würden, auch ungenehmigt Cloud Computing-Angebote zu nützen, und über ein Drittel (36 Prozent) hat dies bereits schon einmal getan. Deutsche Arbeitnehmer sind hier mit 29 Prozent etwas zurückhaltender; am wenigsten Skrupel haben italienische Angestellte (49 Prozent).

Fast ein Viertel (23 Prozent) hat für solche Cloud Computing-Dienste Unternehmensgeld verwendet, darunter haben 47 Prozent bis zu 2.000 Euro, 12 Prozent, bis zu 5.000 Euro und weitere 12 Prozent sogar über 5.000 Euro ausgegeben (im Jahr 2012). Abgerechnet wird dabei meist über die Budgets der Abteilungen (D: 61 Prozent / EU: 43 Prozent), über Spesen (D: 19 Prozent / EU: 38 Prozent) oder über die Kreditkarte der Unternehmen (D: 24 Prozent / EU: 33 Prozent).

Doch warum kommt es überhaupt dazu, dass Angestellte Cloud Computing-Lösungen kaufen, ohne dies mit ihrer Unternehmens-IT abgestimmt zu haben?

In der VMware-Studie haben die Befragten dafür länderübergreifend zwei maßgebliche Gründe genannt: Demnach erleichtern flexible Cloud-Lösungen den Unternehmensmitarbeitern ihre tägliche Arbeit, ermöglichen schnellere und effizientere Prozesse und helfen bei der Einführung neuer Produkte, was den Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschafft. Die IT-Abteilungen würden leider oftmals zu spät oder zu langsam reagieren, so dass sich manche Abteilungen inzwischen selbst am offenen IT-Markt bedienen.

Am eifrigsten sind hier folgende Unternehmensbereiche:
1. Marketing / Werbung / Kommunikation (37 Prozent in Deutschland / 43 Prozent in Europa)
2. Einkauf (D: 36 Prozent / EU: 27 Prozent)
3. Vertrieb (D: 31 Prozent / EU: 33 Prozent)
4. Forschung & Entwicklung (D: 27 Prozent / EU: 31 Prozent )
5. Finanzen (D: 22 Prozent / EU: 23 Prozent)

Allzu großen Schaden scheinen die Mitarbeiter dabei allerdings nicht anzurichten, denn immerhin 27 Prozent der IT-Entscheider haben zugegeben, dass sie die von den Abteilungen eingesetzten Cloud-Applikationen auch offiziell einführen möchten oder ohnehin planen, umzusetzen. Mit diesem Wissen im Hintergrund hat das eigenmächtige Handeln der Abteilungen den IT-Departements sogar noch Budget gespart.

Die Top-5 der in Deutschland beliebtesten (kostenpflichtigen und -freien) Cloud-Services sind:
1. Daten und File-Sharing-Dienste (D: 54 Prozent / EU: 55 Prozent)
2. Cloud-basierte E-Mails, wie Gmail, Hotmail, Yahoo Mail (D: 49 Prozent / EU: 47 Prozent)
3. Instant Messaging (D: 46 Prozent / EU: 44 Prozent)
4. Video Conferencing (D: 41 Prozent / EU: 37 Prozent)
5. Applikations- oder Daten-Hosting-Anbieter wie Amazon Web Services der Rackspace (D: 30 Prozent / EU: 19 Prozent)

Dicht gefolgt in dieser Rangliste sind Enterprise Social Networks (D: 26 Prozent / EU: 22 Prozent), Platform-as-a-Service (PaaS)- (D: 22 Prozent / EU: 14 Prozent) sowie Software-as-a-Service (SaaS)-Lösungen, wie CRM-Systeme von Salesforce oder SurveyGalaxy.com (D: 20 Prozent / EU: 17 Prozent).

"Unsere Untersuchung zeigt, dass zwar in jedem Unternehmen erstaunlich hohe Geldbeträge in Cloud-Lösungen fließen, die so nicht genehmigt sind. Doch es ist nicht unbedingt vergeudetes Geld, denn die Mitarbeiter tun das nicht aus bösem Willen, sondern für das Wohle des Unternehmens und um effektiver arbeiten zu können", kommentiert Jörg Hesske, Country Manager VMware Deutschland, die Ergebnisse der Studie.

"IT-Abteilungen sind an einem Wendepunkt angelangt, an dem sie die entstehenden Schatten-Clouds in ihren Unternehmen nicht länger ignorieren können. Sie müssen sich der Herausforderung stellen, ihren Kollegen die für ihre Arbeit benötigte Flexibilität zu bieten, ohne dass sie die Kontrolle verlieren oder Sicherheitslücken riskieren. Über die Vorteile bestimmter Cloud Computing-Angebote sind sich IT-Professionals und Büroangestellte generell einig. Was jetzt wichtig ist, ist ein intensiver Dialog zwischen den Abteilungen. Es ist großartig, Mitarbeiter im Unternehmen zu haben, die die Initiative für Innovation und Wachstum ergreifen, aber dies muss abgestimmt sein. Die IT sollte proaktiv agieren und unternehmensweit unterstützende Services initiieren, um Kunden-, Mitarbeiter- und Business-Anforderungen erfüllen zu können. Das Software-Defined Datacenter spielt hier eine wichtige Rolle", so Hesske weiter. (VMware: ra)

VMware: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen