Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Cloud-basierte Ausrichtung


Cloud, KI und Maschinelles Lernen sind neue Schlüsseltechnologien
Wachablösung in der Cybersicherheit: Diese neuen Firmen gilt es zu beachten


Von Egon Kando, Exabeam

Die Rahmenbedingungen in der IT-Industrie ändern sich bekanntlich schnell. Unternehmen, Anbieter und Partner müssen sich ständig an neue Trends, Technologien oder gesetzliche Bestimmungen anpassen. Oft sind es auf den ersten Blick kleine Änderungen, die dann großen Einfluss auf die IT haben können. Im Zuge dieser kontinuierlichen Veränderung tauchen ständig neue Anbieter auf dem Markt auf, die mit neuen Technologien Veränderungen anstoßen. Ein Paradebeispiel für diese kontinuierliche Veränderung ist der Markt für Cybersicherheit. Der Markt wird zwar noch in weiten Teilen von Unternehmen dominiert, die in einigen Fällen Jahrzehnte vor dem großen Datenboom im Jahr 2005 gegründet wurden.

Ob McAfee, Symantec, Splunk, RSA oder Check Point, die derzeitigen Marktführer in den Teilmärkten Firewall, Endpoint-Security, SIEM oder Identity-Management können durchweg zu der Gattung der ersten Generation von Sicherheitstechnologien gezählt werden. Da sich die Bedrohungslage jedoch ständig ändert, stehen alle Hersteller in diesem Markt, egal ob alt oder neu, ständig vor der Herausforderung neue Technologien in ihre Produkte zu integrieren, um mit den Veränderungen Schritt halten zu können. Um ihre Produkte auf dem neuesten Stand zu halten, mussten sich viele Hersteller beispielsweise in den letzten Jahren mit Remote-Mitarbeitern, Datenzugriffskontrolle und einer Vielzahl an immer komplexeren Cyberbedrohungen befassen.

Jahrzehnte an Erfahrung zu haben bietet bei der kontinuierlichen Anpassung an neue Gegebenheiten grundsätzlich natürlich Vorteile. Wenn es jedoch darum geht neue, komplexere Technologien wie Cloud, KI oder Maschinelles Lernen in ihre etablierten Produkte zu integrieren, haben auch viele erfahrene Hersteller Probleme. Es ist eben einfacher ein Produkt von Grund auf neu zu konzipieren, damit es perfekt in der neuen Welt funktioniert, als ein bestehendes an neue Rahmenbedingungen anzupassen, für die es ursprünglich einfach nicht geplant war. Diesen Umstand machen sich eine ganze Reihe neuer Sicherheitsanbieter zunutze und bringen seit einiger Zeit den Markt für Sicherheitstechnologien mit ihren neuen Lösungen in Bewegung. Wenig überraschend sind bei dieser Wachablösung oft die Schlüsseltechnologien Cloud, KI und Maschinelles Lernen für den Erfolg entscheidend.

Wer sind die neuen Anbieter am Markt, die sich anschicken die Platzhirsche mit ihren moderneren Lösungen zu verdrängen oder dies bereits getan haben? Und auf welche Technologie sollten Nutzer zukünftig ein besonderes Auge haben, um die Sicherheit ihres Unternehmens zu verbessern? Dafür lohnt ein Blick in die Marktverhältnisse in den Bereichen Firewall, Endpoint-Security, SIEM und Identity Management.

Firewalls
Der Markt für Firewalls ist der größte innerhalb der Cybersicherheit. Einst wurde der Markt von Check Point dominiert, das 1993, lange Zeit vor dem Datenboom zu Beginn des Jahrtausends, gegründet worden war. Die Wachablösung fand hier bereits 2012 statt, als Palo Alto nach einem Börsengang den Markt systematisch aufrollte. Die Marktführerschaft sicherte sich Palo Alto damals mit einer Cloud-basierten Ausrichtung auf traditionelle netzwerkbasierte Firewall-Lösungen, der Check Point mit seiner veralteten Technologie nichts entgegensetzen konnte.

Endpoint-Security
Endpoint Security ist der zweitgrößte Markt innerhalb der Cybersicherheit für Unternehmen. Symantec und McAfee waren hier einst die Giganten sowohl für einfache Konsumenten als auch für Unternehmen. Der Status Quo dieser bisherigen Marktführer steht nun seit prominenten Börsengängen zweier Herausforderer auf dem Spiel: Sowohl Carbon Black als auch CrowdStrike gingen in Q2 2019 erfolgreich an die Börse. Carbon Black hebt sich dadurch von den bisherigen Lösungen ab, dass es ungefilterte Unternehmensdaten von Endpunkten scannt. Die Technologie verspricht viele Vorteile und Investoren spülten 1,27 Milliarden US-Dollar in die Kassen des Unternehmens aus Massachusetts. Einen noch erfolgreicheren Börsengang konnte das 2011 gegründete Unternehmen, CrowdStrike aus Sunnyvale im Silicon Valley, verzeichnen. Der IPO im Juni 2019 brachte fast 7 Milliarden US-Dollar in die nun prall gefüllte Kriegskasse der Kalifornier. Wie im oben genannten Fall der Wachablösung bei Firewalls spielt auch hier die Cloud eine Schlüsselrolle: CrowdStrike bietet die branchenweit erste Cloud-native Lösung zur Erkennung und Reaktion von Endpunkten an.

SIEM (Security Information and Event Management)
Splunk ist als Anbieter von Protokoll- und Sicherheitsmanagement bekannt und konnte mit seiner Lösung nach seiner Gründung im Jahr 2003 als Marktführer etablieren. Da das Unternehmen jedoch vor langer Zeit und allem vor dem Big-Data-Boom gegründet worden war, steht die Technologie des bisherigen Marktführers vor enormen Problemen mit neuen Angeboten mitzuhalten. Das Preismodell nach Datenmenge abzurechnen ist in Zeiten von explodierenden Datenmengen einfach nicht mehr zeitgemäß und die effiziente Verarbeitung der enorm gestiegenen Protokolldaten ist ohne KI und Maschinelles Lernen längst nicht mehr möglich. Anbieter der neuen Generation haben diese Probleme bereits gelöst, da ihre Plattformen in das Big-Data-Zeitalter hineingeboren und nativ dafür entwickelt wurden.

Ein modernes SIEM basiert auf Maschinellem Lernen, erhöht die Erkennungsrate, steigert die Effizienz und kann in vielen Fällen auch modular angeboten werden, um bereits getätigte Investitionen zu veredeln. Kein Wunder graben diese neuen und moderneren Lösungen dem bisherigen Marktführer Splunk langsam aber sicher das Wasser ab. Der Anbieter einer SIEM-Plattform der nächsten Generation Exabeam wurde beispielsweise erst 2013 gegründet und hat in den letzten Jahren insgesamt 190 Millionen US-Dollar an Kapital von privaten Investoren eingesammelt. Ein Börsengang des Anbieters aus San Mateo, ebenfalls im Silicon Valley, wurde bereits für Ende 2020 angekündigt, was die Wachablösung in diesem für Unternehmenssicherheit wichtigen Markt dann wohl noch weiter beschleunigen wird.

Identity Management
RSA dominierte viele Jahre den Markt für Identitäts- und Zugriffsmanagement und ist vor allem für sein SecurID-Produkt bekannt, das eine Zwei-Faktor-Authentifizierung für Hunderte von Technologien ermöglicht. Das Unternehmen aus Bedford in Massachusetts wurde schon in den frühen 80ern gegründet und firmiert heute unter dem Dach des IT-Giganten Dell. Neue Anbieter wie Okta und Duo kratzen jedoch am Status des Marktführers. Anders als die auf Hardware basierten Produkte von RSA basieren die Dienste von Okta auf der AWS Cloud. Das Unternehmen wurde erst 2009 gegründet und hatte seinen Börsengang im Jahr 2017 mit einem Gesamtwert von über 6 Milliarden US-Dollar. Auch Duo Security, das von Cisco für 2,3 Milliarden US-Dollar erworben wurde, und unter vielen anderen Kunden auch die Zwei-Faktor-Authentifizierung für Facebook bereitstellt, ist ein ernstzunehmender Gegner für RSA.

Mit neuen Technologien auf die Zukunft setzen
Sicherheitstechnologien der neuesten Generation sind wichtiger denn je, um den heutigen Cybergefahren begegnen zu können. Entsprechend steigen die Budgets vieler Unternehmen für ihre Sicherheit und die Investitionen der Finanzwelt in neue Technologieanbieter. Der Markt für Sicherheit ist in allen Sparten seit Jahren sehr dynamisch und hart umkämpft. Schlüsseltechnologien wie Cloud, Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen werden dabei zu wichtigen Kriterien, die den Weg neuer Anbieter zum Erfolg ebnen. Die Wachablösung von alten zu neuen Anbietern ist in vollem Gange und für Unternehmen lohnt sich vor der Auswahl eines Anbieters der genaue Blick, ob sich der in der engeren Wahl befindliche Anbieter mit seiner Technologie auf dem aufsteigenden oder absteigenden Ast befindet.

Über Egon Kando
Egon Kando ist Regional Sales Director Central & Eastern Europe bei Exabeam. Der diplomierte Ingenieur ist seit über 18 Jahren im IT-Security Markt tätig und begann seine Karriere einst bei der BinTec AG in Nürnberg. Im Verlauf seiner Karriere war der erfahrene IT-Spezialist in verschiedenen Rollen bei Internet Security Systems, später IBM ISS, SonicWALL und Imperva beschäftigt.
(Exabeam: ra)

eingetragen: 05.03.20
Newsletterlauf: 29.05.20

Exabeam: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Was Unternehmen beachten müssen

    Künstliche Intelligenz gehört für immer mehr Unternehmen ganz selbstverständlich zum Geschäftsalltag dazu. Insbesondere die generative KI (GenAI) erlebt einen Boom, den sich viele so nicht vorstellen konnten. GenAI-Modelle sind jedoch enorm ressourcenhungrig, sodass sich Firmen Gedanken über die Infrastruktur machen müssen. NTT DATA, ein weltweit führender Anbieter von digitalen Business- und Technologie-Services, zeigt, warum die Cloud der Gamechanger für generative KI ist.

  • SAP mit umfassender Cloud-Strategie

    Für die digitale Transformation von Unternehmen setzt SAP auf eine umfassende Cloud-Strategie. Hier bietet SAP verschiedene Lösungen an. Neben der SAP Public Cloud, die sehr stark auf den SME-Markt zielt, bedient die Industry Cloud als Kombination aus Private Cloud und industriespezifischen Cloud-Lösungen eher den LE-Markt.

  • Warum steigende IT-Kosten das kleinere Übel sind

    Es gibt Zeiten, in denen sind CIOs wirklich nicht zu beneiden. Zum Beispiel dann, wenn sie der Unternehmensführung wieder einmal erklären müssen, warum erneut höhere Investitionen in die IT nötig sind. Eines der größten Paradoxe dabei: Kosten steigen auf dem Papier auch dann, wenn eigentlich aus Kostengründen modernisiert wird. Der Umstieg vom eigenen Server im Keller in die Cloud? Mehrkosten. Neue SaaS-Lösungen?

  • Optimierung von Java-Workloads in der Cloud

    Cloud-Infrastrukturen versprechen Skalierbarkeit, Effizienz und Kostenvorteile. Doch um Engpässe zu vermeiden, überprovisionieren viele Unternehmen ihre Cloud-Kapazitäten - und bezahlen so oftmals für Ressourcen, die sie gar nicht nutzen. Wie lässt sich das ändern? Ein zentraler Hebel ist die Optimierung von Java-Workloads in der Cloud. Cloud-Infrastrukturen bringen viele Vorteile, aber auch neue Komplexität und oft unerwartet hohe Kosten mit sich. Bei vielen Unternehmen nehmen Java-Umgebungen und -Anwendungen große Volumina in gebuchten Cloud-Kapazitäten ein, denn Java gehört noch immer zu den beliebtesten Programmiersprachen: Laut dem aktuellen State of Java Survey and Report 2025 von Azul geben 68 Prozent der Befragten an, dass über 50 Prozent ihrer Anwendungen mit Java entwickelt wurden oder auf einer JVM (Java Virtual Machine) laufen.

  • Wer Cloud sagt, muss Datensouveränität denken

    Die Cloud hat sich längst zu einem neuen IT-Standard entwickelt. Ihr Einsatz bringt allerdings neue Herausforderungen mit sich - insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Gefahr einseitiger Abhängigkeiten. Klar ist: Unternehmen, Behörden und Betreiber kritischer Infrastrukturen benötigen eine kompromisslose Datensouveränität. Materna Virtual Solution zeigt, welche zentralen Komponenten dabei entscheidend sind.

  • Fünf Mythen über Managed Services

    Managed Services sind ein Erfolgsmodell. Trotzdem existieren nach wie vor einige Vorbehalte gegenüber externen IT-Services. Die IT-Dienstleisterin CGI beschreibt die fünf hartnäckigsten Mythen und erklärt, warum diese längst überholt sind.

  • KI-Herausforderung: Mehr Daten, mehr Risiko

    Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert weiterhin die Geschäftswelt und hilft Unternehmen, Aufgaben zu automatisieren, Erkenntnisse zu gewinnen und Innovationen in großem Umfang voranzutreiben. Doch es bleiben Fragen offen, vor allem wenn es um die Art und Weise geht, wie KI-Lösungen Daten sicher verarbeiten und bewegen. Einem Bericht von McKinsey zufolge gehören Ungenauigkeiten in der KI sowie KI-Cybersecurity-Risiken zu den größten Sorgen von Mitarbeitern und Führungskräften.

  • Sichere Daten in der Sovereign Cloud

    Technologie steht im Mittelpunkt strategischer Ambitionen auf der ganzen Welt, aber ihr Erfolg hängt von mehr als nur ihren Fähigkeiten ab. Damit Dienste effektiv funktionieren, braucht es eine Vertrauensbasis, die den Erfolg dieser Technologie untermauert und eine verantwortungsvolle Speicherung der Daten, Anwendungen und Dienste gewährleistet.

  • Integration von Cloud-Infrastrukturen

    Cloud-Technologien werden zum Schlüsselfaktor für Wachstum und verbesserte Skalierbarkeit über das Kerngeschäft hinaus - auch bei Telekommunikationsanbietern (Telcos). Auch hier ist der Wandel zur Nutzung von Produkten und Dienstleistungen "On-Demand" im vollen Gange, sodass Telcos ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und zunehmend als Managed-Service-Provider (MSPs) und Cloud-Service-Provider (CSPs) auftreten.

  • Acht Einsatzszenarien für Industrial AI

    Artificial Intelligence (AI) entwickelt sich zunehmend zur Schlüsselressource für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie. Doch wie weit ist die Branche wirklich? Laut einer aktuellen Bitkom-Befragung setzen bereits 42?Prozent der Industrieunternehmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland AI in ihrer Produktion ein - ein weiteres Drittel (35?Prozent) plant entsprechende Projekte.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen