Cybersicherheit im Finanzdienstleistungssektor


Netskope Threat Labs: Persönliche Apps und genAI stellen ein erhebliches Risiko für den Schutz von regulierten Daten im Finanzdienstleistungssektor dar
ChatGPT ist nach wie vor die am häufigsten genutzte KI-App im Finanzdienstleistungssektor, aber die Akzeptanz flacht ab


Netskope Threat Labs gibt in der DACH-Region das Ausmaß der Nutzung von Personal Apps und genAI im Finanzdienstleistungssektor bekannt. Das Unternehmen warnt vor dem Risiko, das diese für regulierte Daten (Daten, die unter Vorschriften wie die GDPR fallen) darstellen.

Die Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Threat Labs Report von Netskope, der die neuesten Cybersicherheitstrends im Finanzdienstleistungssektor untersucht. Die Forscher konzentrierten sich auf drei Hauptrisiken, die den Finanzdienstleistungssektor betreffen (persönliche App-Nutzung, genAI-Nutzung und Social-Engineering-Bedrohungen), und enthüllten die wichtigsten Angreifergruppen, die es auf diesen Sektor abgesehen haben.

Die wichtigsten Insights:
Persönliches App-Risiko – 13 Prozent der Mitarbeiter im Finanzdienstleistungssektor laden sensible Daten in persönliche Cloud-Apps hoch. 83 Prozent der Unternehmen führen Kontrollen ein, um dies zu verhindern, wobei einige immer noch potenziell anfällig sind.
>> Besonders besorgniserregend ist, dass 74 Prozent der Verstöße gegen die Datenschutzrichtlinien für persönliche Apps das Hochladen von regulierten persönlichen und finanziellen Daten betreffen.
>> Google Drive und OneDrive waren die dritt- und viertbeliebtesten Ziele für vorgelagerte Aktivitäten, sei es das Hochladen, Posten oder Senden von Daten an persönliche Social Media, Cloud-Speicher, Webmail oder generative KI-Apps.
>> Dies zeigt, wie wichtig kontextbezogene Einblicke in die Sicherheitsrichtlinien sind, um zwischen unternehmensinternen und privaten Instanzen von Apps zu unterscheiden, die sich über Unternehmens- und Privatumgebungen erstrecken.

Generatives KI-Risiko – 95 Prozent der Finanzdienstleister nutzen generative KI-Apps.
>> ChatGPT ist nach wie vor die am häufigsten genutzte KI-App im Finanzdienstleistungssektor, aber die Akzeptanz flacht ab. Microsoft Copilot verzeichnete im Laufe des Jahres ein schnelles Wachstum, ebenso wie Google Gemini, Anthropic Claude, der Schreibassistent Quillbot und der Präsentationsassistent Gamma.
>> Verstöße gegen Datenrichtlinien bei genAI-Apps betrafen zu etwa gleichen Teilen geistiges Eigentum, Quellcode und regulierte Daten.
>> 90 Prozent der Unternehmen in diesem Sektor blockieren aktiv mindestens eine genAI-App, und die Zahl der pro Unternehmen blockierten Apps nimmt weiter zu.
>> Differenzierte Strategien, einschließlich Data Loss Prevention (DLP) und Echtzeit-Benutzer-Coaching, wurden in diesem Jahr immer beliebter, wobei der Einsatz von DLP zur Kontrolle von GenAI innerhalb des Sektors im Laufe des Jahres von 35 Prozent auf 52 Prozent stieg.

Social-Engineering-Bedrohungen – Fast 1,5 von 100 Nutzern im Finanzdienstleistungssektor sehen sich jeden Monat einer Phishing-Seite oder einem Malware-Download-Versuch gegenüber. 9,8 von 1.000 Nutzern werden zum Herunterladen von Malware verleitet, während 4,7 von 1.000 eine Phishing-Seite besuchen.
>> Die populäre Code-Sharing-Plattform GitHub war die beliebteste Cloud-Anwendung für die Verbreitung von Malware.
>> Fast die Hälfte der erfassten Phishing-Angriffe imitierten Cloud-Anwendungen und Bankinstitute. Bei Cloud-Phishing-Angriffen wurde Microsoft am häufigsten nachgeahmt, während DocuSign und Adobe ebenfalls häufig als Köder verwendet wurden, um Anmeldedaten für verschiedene andere Dienste zu stehlen.
>> Suchmaschinenoptimierung (SEO), d. h. die Auflistung von Phishing-Seiten in Suchmaschinenergebnissen, erweist sich als wirksame Methode, um Mitarbeiter des Finanzsektors zum Herunterladen von Malware zu verleiten.

"Die sensiblen persönlichen und finanziellen Informationen, die Unternehmen in der Finanzdienstleistungsbranche verwalten, machen sie zu einem bevorzugten Ziel für Angreifer”, kommentiert Ray Canzanese, Director of Threat Labs bei Netskope, die Ergebnisse. "Sie verlassen sich auf Social Engineering, um in ihren Zielunternehmen Fuß zu fassen. Phishing und Malware sind mittlerweile weit verbreitet, wobei fast 1,5 Prozent der Benutzer jeden Monat auf eine Phishing-Seite oder einen Malware-Download stoßen. Diese hohe Angriffsrate unterstreicht die Bedeutung von robusten Anti-Phishing- und Anti-Malware-Strategien in der Branche. Persönliche Apps und generative KI-Risiken stehen bei Finanzdienstleistern, die die von ihnen verwalteten, sensiblen persönlichen und finanziellen Daten schützen wollen, ganz oben auf der Agenda. Während der Einsatz von generativer KI weiter zunimmt, müssen die Unternehmen noch aufholen und neue Kontrollen wie Data Loss Prevention (DLP) und Echtzeit-Benutzer-Coaching implementieren, um Risiken zu reduzieren." (Netskope: ra)

eingetragen: 08.05.25

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  • Reaktion auf E-Mail-Bedrohungen

    Barracuda Networks hat eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Unternehmen, die länger als neun Stunden benötigen, um auf eine E-Mail-Sicherheitsverletzung zu reagieren, zu 79 Prozent häufiger Opfer eines Ransomware-Angriffs werden. Der Email Security Breach Report 2025 zeigt zudem, dass die meisten der befragten Unternehmen (78 Prozent weltweit, 79 Prozent im DACH-Raum) in den vergangenen zwölf Monaten eine E-Mail-Sicherheitsverletzung erlebt haben. Der Report basiert auf den Ergebnissen einer internationalen Studie, die Barracuda in Zusammenarbeit mit Vanson Bourne durchgeführt hat. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 2.000 IT- und IT-Sicherheitsverantwortliche in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

  • KI bringt Dynamik ins Spielfeld

    Die Angriffe werden raffinierter, die Abwehr intelligenter: Laut der aktuellen IT-Sicherheitsumfrage des eco - Verbands der Internetwirtschaft e. V. schätzen für das Jahr 2025 88 Prozent der befragten IT-Sicherheitsfachleute die Bedrohungslage als hoch oder sehr hoch ein. Gleichzeitig reagieren Unternehmen zunehmend strategisch: Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zum zentralen Werkzeug, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und die eigene Widerstandskraft zu stärken.

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