Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Gefragt sind elastische IT-Strukturen


Datacenter-Trends 2017: Starre Rechenzentren sind angezählt
Bei Hyper-Converged-Infrastrukturen liegt der Management-Schwerpunkt also nicht auf der Ebene der IT-Komponenten, sondern auf der Ebene der Applikation und der virtuellen Maschine


Von Michael Ganzhorn, Business Unit Leiter IT Infrastructure bei Axians IT-Solutions

Das traditionelle Rechenzentrum wird auch 2017 weiterlaufen – ohne Frage. Der Spagat zwischen Herausforderungen, Anwenderwünschen, Schatten-IT und Kostendruck wird jedoch immer größer und durch hyperkonvergente Infrastrukturen gelöst. Die Zuteilung von Speicher- und Netzwerkressourcen per Software ist weiter auf dem Vormarsch.

Wie lässt sich das klassische Rechenzentrum modernisieren, damit Unternehmen die Digitalisierung meistern können? Diese Frage beantworten bereits heute virtuelle Server und Speicher. Nun steht die nächste Entwicklungsstufe vor dem Durchbruch: das Software-Defined Datacenter (SDDC). Das SDDC zeichnet sich durch hyperkonvergente Infrastrukturen und Ansätze aus, bei denen die Software vollständig virtualisierte Komponenten managt. Hintergrund für die Überführung von Hardware- zu Software-gesteuerten Rechenzentren ist der Druck, der auf der IT lastet. Sie muss eine weiterhin leistungsstarke Performance unter immer schärferen Bedingungen sicherstellen.

Gefragt sind im Rechenzentrum der Zukunft elastische IT-Strukturen, die sich an den steigenden und wechselnden Bedarf der Unternehmen anpassen. Modular aufgebaute, immer günstigere Hardware bildet dabei nach wie vor die Basis. Auf ihr setzt eine flexible und intelligente Software auf, die die Ressourcen auf allen Ebenen vom Server über Storage bis zum Netzwerk zuweist – ganz nach Bedarf. Mehr noch: Damit die IT mit schwindendem Budget ihre Ziele erreichen kann, muss sie die Hardware effizienter auslasten.

Wachsende Pflichtenhefte drängen auf Modernisierung im Rechenzentrum
Um den geeigneten Rahmen für eine performante IT zu bieten und für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen heutige Rechenzentren zusätzlich Aspekte wie Datensicherheit, Kosteneffizient, volle Skalierbarkeit und die Verfügbarkeit von Daten und Systemen in sich vereinen. Es reicht nicht aus, nur die aktuellen Pflichtanforderungen zu erfüllen.

Das Argument, dass eine Modernisierung des Rechenzentrums zu teuer sei, lässt sich übrigens widerlegen: Meist entfallen nur 25 Prozent der Kosten auf die Anschaffung. Der Betrieb der IT-Systeme verbraucht die restlichen 75 Prozent. Zudem benötigt die neue Hardware weniger Platz, Strom und Kühlung.

Entkopplung von der Hardware beschleunigt Infrastruktur-Einrichtung
Moderne integrierte Systeme unterteilen sich in Converged und Hyper-Converged Infrastrukturen. Konvergente Systeme bestehen aus einzelnen Hardwarekomponenten für Server, Speicher und Netzwerkinfrastruktur, die von Experten gesteuert und verwaltet werden können. Die Komplexität bleibt jedoch sichtbar und steigt beim Erweitern an. Im Gegensatz dazu lassen sich sogenannte Hyper-Converged Infrastructure Appliances (HCIA) komfortabel über nur eine Management-Konsole verwalten. Es dauert nur wenige Tage, eine komplette Infrastruktur auf dieser Basis einzurichten. Die Hersteller geben an, dass IT-Fachleute HCIAs schon innerhalb einer Stunde für den Betrieb bereitstellen können und die Projekt-Praxis bestätigt dies in aller Regel. Das kommt dem immer weiter steigenden Zeitdruck in den IT-Abteilungen sehr entgegen.

Auch Serviceanbieter nutzen das Baukastenprinzip, um aus Standardkomponenten hyperkonvergente Infrastrukturen aufzubauen. Der Software Layer (wie Virtual SAN von VMware oder Scale IO von EMC) virtualisiert den Speicher (Software-Defined Storage) und bildet im Zusammenspiel mit einem Hypervisor die Grundlage für einen Betrieb als HCIA.

"In-a-Box"-Systeme spielen ihre Stärken auf zwei Rack-Höheneinheiten aus
Das Besondere: Hyperkonvergente Lösungen benötigen im Rechenzentrum nur zwei Rack-Höheneinheiten. Dadurch können Anwender die Infrastruktur schnell um ein zusätzliches Gerät ergänzen. Ihre Stärken spielen Hyper-Converged-Lösungen darüber hinaus in Niederlassungen und Filialen ohne IT-Personal aus. Genauso gut bewährt haben sich das "In-a-Box"-System für virtuelle Desktop-Infrastrukturen (VDIs) oder Hochverfügbarkeitslösungen mit mehreren verteilten Knoten.

Bei Hyper-Converged-Infrastrukturen liegt der Management-Schwerpunkt also nicht auf der Ebene der IT-Komponenten, sondern auf der Ebene der Applikation und der virtuellen Maschine. Dies bedeutet: Es gibt keine Silos von unabhängigen IT-Komponenten und keine Notwendigkeit, einzelne Geräte zu verwalten. Die resultierende einfache und flexiblere IT-Infrastruktur beschleunigt den Einsatz der Ressourcen und kann die Betriebskosten erheblich senken.

Integration und transparente Verrechnung der IT-Ressourcen vorantreiben
Entscheidend ist, ob es auch in Zukunft gelingt, optimale Bedingungen für eine leistungsstarke IT zu schaffen. Bereits jetzt arbeitet die Software im Hintergrund und automatisiert Arbeitsabläufe, die IT-Fachkräfte sonst manuell steuern müssten. Das verschlankt und beschleunigt IT-Prozesse, während das System Monitoring- und Reporting-Aufgaben bewältigt. Außerdem sind Zusatzfunktionen wie Showback oder Chargeback für eine Integration aller IT-Ressourcen möglich.

Sicherheit ist ein zunehmend wichtiger Faktor
Ein SDDC bietet auch beim wichtigen Aspekt der Infrastruktur- und Systemsicherheit neue und bessere Möglichkeiten der Absicherung, zum Beispiel durch Micro-Segmentation und den damit verknüpften Sicherheitstechnologien. Sicherheitsrichtlinien können automatisch und dynamisch auf Systemanpassungen angewendet werden und agieren nicht nur auf der Perimeterschicht, sondern auf allen Virtualisierungsebenen.

IoT und Industrie 4.0 fordern Flexibilität
Schließlich sind die agilen IT-Strukturen in der Lage, schnell auf sich ändernde Geschäftsanforderungen zu reagieren und können individuell an eine gegebene Infrastruktur angepasst werden. Vor allem neue Trends in der Industrie wie Internet of Things und Industrie 4.0 stellen neue Anforderungen an die IT bezüglich Integration, Analyse, Security und Komplexität.

Erfahrene Dienstleister wie Axians IT Solutions binden die Technologien in die bestehende Infrastruktur von Unternehmen ein. Dafür integrieren sie Applikationen, Hypervisor, Server, Netzwerk und Storage immer auch unter dem Gesichtspunkt der IT Security und wappnen Anwender mit ihren Lösungen gegen Verlust, Frust und Finanzdruck.

Der Autor:
Michael Ganzhorn startete seine IT-Karriere als Intranet Architekt bei der heutigen Finanzinformatik. Danach war er bei Sun Microsystems in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als Consulting Leiter Software and Security. 2010 wechselte er zu Axians IT Solutions (ehemals Fritz & Macziol), wo er in der Rolle des Business Unit Leiter das IT-Infrastruktur-Geschäft verantwortet.
(Axians IT Solutions: ra)

eingetragen: 10.01.17
Home & Newsletterlauf: 20.01.17

Axians: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Hintergrund

  • Anwendungsfälle für KI

    Unternehmen erleben heute mit der Künstlichen Intelligenz (KI) einen Déjà-vu-Moment. Ähnlich wie bei früheren Technologiesprüngen - dem Aufkommen des PCs, des Internets oder der Cloud-Technologie - stehen sie an einem Wendepunkt, an dem die breite Einführung von KI die Unternehmenslandschaft transformiert.

  • Vom Kreditinstitut zur Technologie-Oase

    Wir schreiben das Jahr 2035: Sie wachen auf und überprüfen Ihre Finanzen über einen sprachaktivierten digitalen Assistenten, der als Hologramm von Elvis erscheint. Nach der Authentifizierung durch Stimm- und Fingerabdruck-Biometrie liefert Ihnen der verstorbene King of Rock'n'Roll einen Überblick über Ihre Ausgaben, Ersparnisse und Investitionen in einem personalisierten Dashboard, das alle Ihre Konten und Finanzdaten an einem Ort zusammenfasst.

  • Cloud-Drucklösungen spielen eine große Rolle

    Heutzutage lässt sich technischer Fortschritt kaum mehr mit dem bloßen Auge erkennen. Selten vergeht ein Tag ohne eine weitere Innovation, die für mehr Effizienz sorgt. Diese Entwicklung macht auch vor Druckern nicht Halt. Cloud-Lösungen ermöglichen zentrale Administration und Kosteneinsparungen bei lokalen Servern. Doch in diesem Zusammenhang geht die Tendenz eher in Richtung langsamer Wechsel in die Wolke. Warum ist das so? "In vielen Unternehmen - insbesondere aus Branchen, in denen sensible Daten auf der Tagesordnung stehen - herrschen Sicherheits- und Datenschutzbedenken.

  • Finanzbranche steht vor einem Wendepunkt

    Immer mehr traditionelle Banken erkennen endlich die Vorteile des Outsourcings, um ihren Weg zur Digitalisierung zu beschleunigen und so ihre Effizienz und Kundenzufriedenheit zu optimieren. In Deutschland bremsen jedoch regulatorische Anforderungen das Tempo der Transformation. Karl im Brahm, CEO von Objectway DACH, betont, dass Banken diese Hürden nur durch Kooperationen mit Fintechs überwinden können.

  • CPUs und DSAs für Cloud- und KI-Erfolg

    Die Chimäre ist in der griechischen Mythologie eine Kreuzung aus Löwe, Ziege und Schlange. Sie hat den Kopf des Löwen, den Körper der Ziege mit einem weiteren Ziegenkopf auf dem Rücken und den Schwanz der Schlange

  • Vertrauen gegenüber Generative AI schwindet

    Im letzten Jahr zeigten sich deutsche Unternehmen wenig beeindruckt von den Sicherheitsrisiken von ChatGPT und Co. Sie vertrauten den vielversprechenden Generative-AI-Anwendungen und ihren Vorteilen bedingungslos. Nun legen die Ergebnisse einer aktuellen Gigamon-Studie* jedoch nahe, dass die Skepsis gegenüber diesen Tools in den vergangenen zwölf Monaten zugenommen hat.

  • Bedeutung der Cyber-Sicherheit

    Wie in jedem Jahr, so hat auch in diesem die Firma IBM zusammen mit dem Ponemon Institute die Studie Cost of a Data Breach 2024 veröffentlicht. Die Ergebnisse sprechen Bände: Mit 4,88 Millionen US-Dollar (rund 4,50 Millionen Euro) je Sicherheitsverletzung im weltweiten Durchschnitt liegen diese Kosten 10 Prozent über dem Jahr 2023 mit 4,5 Millionen US-Dollar (rund 4,16 Millionen Euro) und erreichen ein Rekord-Hoch.

  • Sicherheit in der Cloud

    Der Cloud Computing-Markt wächst beständig weiter und ein Ende dieses Aufwärtstrends scheint nicht in Sicht zu sein. Laut Prognosen könnte er bis 2032 die Marke von gut 2,29 Milliarden US-Dollar knacken. Das würde einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 16,5 Prozent entsprechen.

  • Demokratisierung der Künstlichen Intelligenz

    Open Source basiert auf Zusammenarbeit und Transparenz. Dank dieser beiden unbestreitbaren Vorteile haben Open-Source-Lösungen das Potenzial, die Art und Weise zu revolutionieren, wie KI-Systeme entwickelt und eingesetzt werden. Ein offener Ansatz für Künstliche Intelligenz ist unerlässlich.

  • Wie KI den Customer Service revolutioniert

    Die IT-Branche ist ein Umfeld des ständigen Wettbewerbs. CIOs treiben heute die digitale Transformation voran und investieren in digitale Technologien, um die Effizienz und Rendite ihres Unternehmens zu maximieren. Da sie dafür nur wenig Zeit und Ressourcen für IT-Services aufwenden möchten, wenden sie sich immer mehr der generativen KI zu.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen