Cloud-Trends in der Energieversorgung
Gerade neue Energieversorger und Energie-Start-Ups werden von FaaS und Managed Services profitieren
Die Cloud als Rettung im Kampf der Energiefresser
Von Dennis Martin, metalogic GmbH
Der prognostizierte globale Stromverbrauch soll in den nächsten Jahren immens ansteigen. Dies stellt Energieversorger vor ungeahnte Herausforderungen. Dennis Martin, Experte bei der metalogic GmbH in München, gibt einen Ausblick, wie smarte, Cloud-basierte Lösungsansätze die gesamte Energiebranche revolutionieren. metalogic ist Marktführer im jungen Markt für Forecasting-as-a-Service Lösungen und Managed Prognose Services, zuletzt konnte die Firma einen der sogenannten Big-Six der britischen Energieversorger als Kunden gewinnen.
Von den vielen Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen werden, sind vier als besonders relevant herauszustellen. Erstens die hohe Mobilität und der gestiegene Umfang der Kommunikation. Nur ein Beispiel: Der neue Funkstandard 5G soll den Stromverbrauch in den nächsten vier Jahren um bis zu 3,8 Milliarden Kilowattstunden in die Höhe treiben. Zweitens Industrie 4.0, mit all ihren Transformationsprozessen in den Bereichen Design (CAE, CAD), Produktion (zunehmender 3D-Druck-, Robotereinsatz und Produktionsprozesse) oder der IT-gestützten Steuerung und Logistik. Drittens: der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf batteriebetriebene Fahrzeuge. Schlussendlich das Internet an sich − Schnittstelle bei der Verknüpfung der meisten modernen Anwendungen und Knotenpunkt für das wirtschaftliche und geopolitische Wachstum, aber eben auch einer der größten Stromfresser unserer Zeit.
Für die effiziente Nutzung der energetischen Ressourcen bedarf es einer intelligenten Steuerung von Erzeugung und Verbrauch. Leistungsfähige, Cloud-gehostete Lösungen könnten hier den Durchbruch schaffen, wie die folgenden Trends zeigen:
1. Historisch einmalig: Kritische Verringerung der Prognosezeiten
Um die Energieversorgung – gerade in Zeiten der Energiewende – sicherzustellen, bedarf es der Berechnung zahlreicher Kennwerte, etwa bei der Nachfrage (Verbrauch- oder Lastgangprognosen), der Erzeugung (Erzeugungsprognose von Wind, Solar und Wasserkraft), dem Netz an sich (Netzprognose für Auslastung, Verlust, Effizienz,) sowie bei den Preisprognosen für Strom und Gas. Für große Anbieter bedeutet das die tägliche Durchführung von Prognoseberechnungen für mehr als ein Terabyte an Daten. Die hierfür notwendige Skalierbarkeit und Geschwindigkeit werden durch eine große Anzahl von kurzfristig bereitstellbaren Containern erreicht.
2. Forecasting-as-a-Service und Managed Services-Modelle werden den Markt revolutionieren
Gerade neue Energieversorger und Energie-Start-Ups werden von FaaS und Managed Services profitieren. Mit Forecasting-as-a-Service können die Input-Daten für die Prognose einfach hochgeladen werden und der gesamte Prognoseprozess wird vom Anbieter durchgeführt. Die Ergebnisse werden dann täglich zur gewünschten Uhrzeit geliefert. Dies ist ideal für junge Unternehmen, die nicht in Personal (Analysten) oder IT-Ressourcen investieren wollen oder können.
Insgesamt bieten Managed Forecasting Services eine bessere Gesamtleistung, höhere Qualität und große Flexibilität. Durch die hohe Effizienz spart man nicht nur viel Zeit, sondern auch Kosten, da nach dem Pay-as-you-go-Prinzip nur die tatsächlich benötigte Zeit für die Berechnung einer Prognose abgerechnet wird. So gehen enorme Kosteneinsparungen Hand in Hand mit einer deutlichen Steigerung der operativen Effizienz!
3. Cloud-Lösungen eröffnen neue Geschäftsmodelle und bieten große Chancen für die Energiewende
Die hohe Performance und Verfügbarkeit von Cloud Computing-Lösungen macht es für Energieversorger leicht, neue auf Daten basierende Services anzubieten. Ein Beispiel aus Schweden zeigt, wie Microsoft und Vattenfall für deren Kunden über Azure einen Dienst aufgesetzt haben, der ihnen über ein Dashboard präzise ihren aktuellen Energie-Mix aufschlüsselt. So können die dortigen Verbraucher sicher sein, dass sie z.B. nur mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden.
Cloud-gehostete Prognosen, seien sie geplant oder reaktiv, oder Prozesse zur Ausführung einer Netzsicherung oder der Umleitung von Stromquellen können in der Cloud gehostet werden, die durch ihre hohe Ausfallsicherheit und Geschwindigkeit eine rechtzeitige Ausführung unterstützen. Kostensenkung, Effizienzsteigerung und Flexibilität sind letztendlich die entscheidenden Schlüsselfaktoren, die langfristig alle Unternehmen im Energiesektor zur Migration in die Cloud anregen werden. (metalogic: ra)
eingetragen: 11.02.20
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