Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Keine Wechselflut der Cloud-Anbieter


Daten-Trends für 2024: Was Unternehmen erwartet
KI macht eine hybride Cloud-Strategie zur Pflicht


Von Benjamin Bohne, Group Vice President Sales für Central EMEA bei Cloudera

2024 werden viele Unternehmen realisieren, dass sie als Teil ihrer Datenstrategie ihre Hybrid-Cloud-Strategie überarbeiten müssen, um die Vorteile der künstlichen Intelligenz (KI) voll auszuschöpfen. Dies bedeutet, dass die Qualität und Zugänglichkeit von Daten auf dem Prüfstand stehen. Unternehmen müssen genau verstehen, welche Datensätze und Workloads On-Premises oder in der Cloud gespeichert werden sollten – sei es aus Security- Compliance-, Skalierbarkeits- oder Kostengründen. Diese Entscheidungen werden sowohl für den Input als auch für den Output von KI von essenzieller Bedeutung sein, weshalb die Entwicklung einer individuellen Hybrid-Cloud-Strategie unerlässlich ist.

Komplexe Themen wie die Einhaltung von Compliance-Vorgaben sowie gesetzlichen Vorschriften müssen frühzeitig in die Cloud-Strategie eines Unternehmens integriert werden. Diese lassen sich nach der Implementierung von KI-Lösungen noch schwieriger umsetzen. Derzeit ringen Behörden und Regierungen weltweit damit, wie sich KI-Vorschriften gesetzlich regulieren lassen, ohne mit einer Überregulierung Stillstand zu bewirken. Aktuell versuchen das EU-Parlament sowie die EU-Kommission, diesen Spagat in Form des AI Acts zu bewerkstelligen. Danach werden Unternehmen voraussichtlich in der Pflicht stehen, ihre Daten strenger zu kontrollieren. Private Rechenzentren werden daher voraussichtlich im kommenden Jahr ein Comeback feiern, da sie Unternehmen die Möglichkeit bieten, sensible Daten zu schützen und zu verwalten.

Das Europäische Parlament hat im Data Act einen Standard festgelegt, der einen einfachen Wechsel zwischen Cloud-Anbietern ermöglicht. Einen ähnlichen Prozess gab es bereits bei Banken, Energie-, Internet- und Mobilfunkanbietern. Die Regulierungsbehörden sind eingeschritten, um den Wechsel von Dienstleistungen zu erleichtern sowie die Flexibilität und Auswahl zu verbessern. Da der Wechsel des Cloud-Anbieters technisch und organisatorisch viel komplexer ausfällt als der eines Internetanbieters, ist es unwahrscheinlich, dass es zu einer Flut an Wechseln kommt. Letztendlich erfordert der Wechsel des Cloud-Anbieters viel Zeit, Ressourcen und Fachwissen.

Data Lakehouses und Edge Analytics ermöglichen neue Anwendungsfälle
2023 haben Unternehmen begonnen, mit Data-Lakehouse-Funktionen zu experimentieren, aber ihr wahrer Wert kommt noch nicht zum Vorschein. Das ändert sich: 2024 wird das Jahr des offenen Data Lakehouse. Über dieses können alle Elemente des Technologie-Stacks eines Unternehmens Daten effizienter zwischen den Diensten verteilen. Dies ermöglicht konkrete Anwendungsfälle – wie etwa die Erstellung einer Daten-Momentaufnahme für die Einhaltung von Finanzvorschriften.

Mit dem Aufstieg des Internet der Dinge werden wir weiterhin ein Wachstum der Edge Analytics erleben. Die Menge der verwalteten Daten wird dabei weiter zunehmen, aber falls deren Potenzial in Echtzeit genutzt werden kann, ist dies ein enormer Mehrwert an der Datenquelle. Edge Analytics ermöglicht bereits heute, etwa automatisch einen Krankenwagen zu schicken, wenn ein Patient mit einem intelligenten Herzschrittmacher einen Herzstillstand erleidet. Sie kann auch (meistens) verhindern, dass selbstfahrende Autos ineinander krachen. In vielerlei Hinsicht sind wir aber erst ganz am Anfang, wenn es um die Möglichkeiten von Edge Analytics geht. Wir werden im neuen Jahr also sehen, dass immer mehr Unternehmen in diesen Bereich investieren, um Echtzeitdaten aus dem gesamten Netzwerk zu erhalten.

Daten als Produkt
Im Jahr 2024 werden Daten nicht mehr nur ein wertvolles Gut, sondern auch ein Produkt sein. Dies ist der nächste entscheidende Schritt in der Reifung von Daten. Rollen wie die des "Data Product Owner" werden sich durchsetzen, da Unternehmen ihre Daten wirklich verstehen wollen. Nur so sind sie in der Lage, aussagekräftige und umsetzbare Erkenntnisse zu gewinnen. Als Folge davon werden Unternehmen einen vertrauenswürdigen Datenbestand aufbauen können, der leichter zu pflegen und zu übertragen ist und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Teams auf globaler Ebene ermöglicht. Dies wiederum wird Unternehmen in die Lage versetzen, die Welle der KI-Innovationen zu nutzen, indem sie vertrauenswürdige Daten aufbauen, die ihrerseits vertrauenswürdige KI-Lösungen antreiben.

Der KI-Sprung vom Labor in die Fläche
Die KI-Landschaft entwickelt sich so rasant, dass es schwer fällt vorherzusagen, wie sie in einem Jahr genutzt werden wird. Sicher ist jedoch, dass die KI bis 2024 den Sprung vom Labor in die Fläche schaffen und eine Welle neuer Anwendungsfälle ermöglicht. In Branchen wie den Biowissenschaften, in denen KI die Erforschung und Entdeckung neuer Medikamente beschleunigt und die Zahl der für Tests verfügbaren Medikamente verdoppelt, zeigt sich die Leistungsfähigkeit von KI bereits heute. Dies ist jedoch nur die Spitze des Eisbergs und wir werden das wahre Potenzial der KI erst dann erkennen, wenn sie in großem Maßstab in verschiedenen Branchen integriert ist.

Der KI-Markt konsolidiert sich
Der Markt für künstliche Intelligenz wird sich zudem allmählich konsolidieren, da die gut finanzierten "Early Starters" die Newcomer bis 2024 verdrängen werden. Die Finanzierung von KI-Unternehmen hat in den letzten Jahren zwar einen Boom erlebt, aber für neue KI-Startups dürfte es bereits zu spät sein, noch große Finanzierungsrunden zu schaffen. Jedes Mal, wenn ein Start-up mit einer innovativen Idee aufwartet, kann ein größeres Unternehmen wie OpenAI – mit größeren Teams und unterstützt durch eine 13-Milliarden-Dollar-Investition von Microsoft – diese Idee einfach replizieren, indem es eine neue Schnittstelle (API) hinzufügt. Es scheint, als würde sich hier die Geschichte wiederholen. Denn: Das Gleiche passierte mit kleinen innovativen Cloud-Anbietern, die von den großen Hyperscalern entweder aufgekauft oder aus dem Geschäft gedrängt wurden. Der AI Act versucht auch hier anzusetzen: So werden wir in der EU sehen, wie die regulatorischen Vorgaben die Entwicklung von Lösungen mit risikoreicher KI einschränkt oder verlangsamt.

Über den Autor:
Benjamin Bohne ist Group Vice President Sales für Central EMEA bei Cloudera. Damit verantwortet er den Vertrieb in der DACH-Region und in Osteuropa. Benjamin Bohne verfügt über mehr als 20 Jahre Branchenerfahrung und weitreichende Expertise bei der Durchführung von Softwareprojekten, speziell die Einführung und Bereitstellung von Cloud-Services und Beratungsdienstleistungen für Konzerne sowie kleine und mittlere Unternehmen. Im Fokus seiner Tätigkeiten standen dabei unter anderem Finanzdienstleister, öffentliche Verwaltungen, Software- und Telekommunikationsanbieter. (Cloudera: ra)

eingetragen: 30.12.23
Newsletterlauf: 14.03.24

Cloudera: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • KI in der Abonnementwirtschaft

    Künstliche Intelligenz (KI) ermöglicht es Unternehmen heute mehr denn je, personalisierte Angebote für Produkte und Services zu erstellen. Im Business-to-Business (B2B) -Umfeld, birgt KI beispielsweise neue Möglichkeiten zur Abonnementverwaltung von Geschäftskunden oder verbessert die Kundenerfahrung.

  • Sicherheitsrisiken minimieren

    Retarus hat fünf zentrale Trends identifiziert, die die digitale Geschäftskommunikation im kommenden Jahr nachhaltig prägen werden. Diese Entwicklungen spiegeln nicht nur technologische Fortschritte wider, sondern auch die Verantwortung von Unternehmen.

  • Multi Cloud-Strategien werden immer wichtiger

    Die SEP wirft einen Blick in die Zukunft der Backup-Branche. Basierend auf umfangreichem Feedback von Partnern und Kunden benennt der führende deutsche Hersteller von Backup- und Disaster-Recovery-Software "Made in Germany", die fünf wichtigsten Trends für 2025. Dazu zählen Multi-Cloud, Schutz gegen Cyber Security und eine hohe Dynamik durch die Suche nach alternativen Virtualisierungslösungen wie Proxmox.

  • Cloud-Sicherheit bleibt entscheidend

    Tata Consultancy Services (TCS), eine der weltweit führenden IT-Beratungs- und Servicegesellschaften, hat seinen Cybersecurity Outlook 2025 veröffentlicht - eine Übersicht der relevanten Technologietrends und Schwerpunktthemen für das kommende Jahr. Danach werden Generative Künstliche Intelligenz (GenAI), Cloud-Sicherheit und widerstandsfähige Lieferketten für Unternehmen entscheidend sein, um künftige Cyber-Bedrohungen - auch durch die zunehmende Verbreitung von Next-Gen-Technologien - erfolgreich abzuwehren.

  • Erfolg generativer KI-Strategien in der Cloud

    2024 hat künstliche Intelligenz die Cloud-Landschaft geprägt und sowohl die Effizienz als auch die Entscheidungsfindung verbessert. Die Fortschritte in der KI haben die Nachfrage nach der Cloud angekurbelt, indem sie die Kosten der Cloud durch Optimierungsstrategien gesenkt, Sicherheitspraktiken verbessert und IT-Systeme automatisiert haben. Auch wenn die Richtung klar ist, werden 2025 zahlreiche neue Technologien die Grenzen von Cloud Computing erweitern.

  • Cloud-Strategien für mehr Sicherheit

    Künstliche Intelligenz (KI) und Quantentechnologien entwickeln sich rasant weiter. Dies treibt die Risiken von Cyberangriffen in neue Höhen. Unternehmen sind gefordert, sich intensiver denn je mit der veränderten Bedrohungslage auseinanderzusetzen und ihre IT-Sicherheit anzupassen.

  • Industrielle KI wird erwachsen

    Industrie 5.0, mehr Nachhaltigkeit, Kampf gegen den Arbeitskräftemangel: IFS prognostiziert, welche Herausforderungen die Fertigungsbranche im Jahr 2025 mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz angehen wird.

  • Wohin zieht die Cloud?

    Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH, blickt voraus und betrachtet die anstehenden Entwicklungen rund um die Cloud in 2025: Die Einführung der Cloud hat nicht nur unsere Arbeitsweise, sondern auch unseren Alltag verändert.

  • Generative KI-Inferenz im Fokus

    Die fortschreitende Entwicklung der IT-Landschaft bringt neue Trends mit sich, die 2025 die Technologienutzung in Unternehmen grundlegend verändern werden. Themen wie generative KI und Datensouveränität werden Branchen dazu zwingen, ihre Strategien anzupassen und sich auf neue Realitäten einzustellen. Jeff Wittich, Chief Product Officer bei Ampere Computing, hat vier Prognosen für diese Zukunft formuliert.

  • Bewältigung der KI-Arbeitslasten

    Der Paradigmenwandel der stark digitalisierten Welt von heute stellt Unternehmen hinsichtlich ihrer IT-Infrastrukturen vor große Herausforderungen, bietet aber auch neue Chancen. Zunehmende Cyberbedrohungen, stärkere Virtualisierung oder Transformation durch künstliche Intelligenz (KI) - Unternehmen sind gezwungen, ihre Datenspeicherstrategien zu überdenken, um widerstandsfähig, flexibel und zukunftssicher zu bleiben.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen