Die Cloud kann in vielerlei Hinsicht unterstützen
Google: Unterstützung für Hersteller während und nach COVID-19
Der Umstieg auf die Cloud ist eine gute Möglichkeit für Unternehmen, ihre Technologieausgaben zu optimieren und effizienter zu werden
Von Dominik Wee, Managing Director, Manufacturing and Transportation bei Google Cloud
Die Auswirkungen von COVID-19 machen sich in sämtlichen Industriezweigen bemerkbar – einschließlich dem verarbeitenden Gewerbe, das in hohem Maße von qualifizierten und praktischen Arbeitskräften sowie komplexen Lieferketten abhängig ist. Laut einer Umfrage der U.S. National Association of Manufacturers aus dem März 2020, rechnen vier von fünf U.S Fertigungsunternehmen mit schwerwiegenden finanziellen Folgen durch COVID-19. Darüber hinausgehen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen davon aus, ihren Arbeitsansatz ändern zu müssen. Mehr als ein Drittel rechnet mit Problemen bei den Lieferketten. COVID-19 bringt Hersteller auch dazu, sich mit wichtigen Problemen ihrer Mitarbeiter auseinanderzusetzen, darunter Fernarbeit und soziale Distanz. Es ist eine kritische Zeit für Unternehmen, um Agilität und Digitalisierung ihrer Lieferketten und Abläufe zu erhöhe.
Im Folgenden erklären wir, wie wir die Fertigungsindustrie unterstützen ihre Geschäftstätigkeit unter neuen Normen wieder aufzunehmen.
Automatisierung ermöglichen
Obwohl die Auswirkungen von COVID-19 noch nicht in Gänze zu erfassen sind, erleben viele Fabriken schon jetzt einen Rückgang von Arbeitskapazität und Ressourcen. Hersteller stehen vor schwierigen Fragen: Wie können sie sich in dieser Situation schnellstmöglich zurechtfinden und neue betriebliche Abläufe sowie Automatisierungs-Initiativen entwickeln, mit denen sie sich schnell anpassen und ihren Mitarbeitern ein sicheres Arbeiten vor Ort zu ermöglichen können?
Wir möchten Hersteller bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen. Wir stellen Tools zur Verfügung, die Prozesse automatisieren, Systeme aus der Ferne überwachen und Kapazitäten auch außerhalb der Fabrikhalle ausschöpfen können. Mithilfe von Vision AI können Hersteller Machine-Learning-Modelle darauf trainieren, Waren und Prozesse visuell auf Qualität und Konformität zu prüfen, ohne die Arbeit von menschlichen Qualitätsprüfern zu gefährden. Durch die Verknüpfung von Betriebstechnologie (Operational Technology) und Informationstechnologie (IT) über die Cloud, können bestimmte Maschinen oder Anlagen mithilfe von Dashboards und Performance-Ansichten aus der Ferne überwacht und gesteuert werden.
GlobalFoundries, ein führendes Unternehmen aus dem Bereich der Halbleiterfertigungsindustrie, setzt AutoML Vision bereits ein, um eine visuelle Inspektionslösung zu entwickeln. Mit dieser sollen zufällige Defekte in Wafermap- und Rasterelektronenmikroskop-Bildern (REM), die für die Halbleiterherstellung unerlässlich sind, erkannt werden. AutoML Vision liest die Bilder von Wafern und fehlerhaften Proben ein und trainiert benutzerdefinierte Modelle darauf, diese Defekte zu erkennen. Auf Grundlage einer begrenzten Anzahl von Trainingsdaten konnten durch AutoML Vision 80 Prozent der Bilder bereits im ersten Durchgang erfolgreich klassifiziert werden. Dieser effektive und präzise Vorgang ermöglichte es GlobalFoundries, kurzfristig zur Produktion überzugehen und die Produktivität zu steigern. Dabei konnte das Unternehmen sowohl die Qualität als auch Kundenzufriedenheit verbessern. In dem Werk, in dem diese Initiative durchgeführt wurde, konnten bereits 40 Prozent der anfallenden manuellen Prüfungen erfolgreich auf die visuelle Prüflösung umgestellt werden, die wir auf Grundlage von AutoML Vision entwickelt haben.
Fernarbeit unterstützen
Google Meet, unsere erstklassige, sichere Videokonferenzlösung, kann Herstellern helfen, tägliche Besprechungen, Schulungen und Onboarding durchzuführen, ohne vor Ort sein zu müssen. Mit G Suite-Anwendungen wie Dokumente, Tabellen und Präsentationen, können Teams kollaborativ und von verschiedenen Standorten aus Dokumente erstellen und gemeinsam an ihnen arbeiten. Google Meet kann darüber hinaus bei der virtuellen Schulung und der sicheren Einarbeitung von neuen Mitarbeitern helfen.
KAESER Kompressoren, einer der weltweit führenden Hersteller von Druckluft-Anlagen trieb die Implementierung von G Suite voran, als das Unternehmen aufgrund von COVID-19 seine Belegschaft kurzfristig auf Fernarbeit umstellen musste. "Wir waren sehr beeindruckt davon, wie schnell unsere Mitarbeiter G Suite angenommen haben und wir glauben wirklich an die Vorteile der Cloud", sagt Falko Lameter, CIO bei KAESER Kompressoren. "Wir haben nun Zugang zu mehr Speicherkapazitäten und fortschrittlicheren Technologien wie Machine-Learning. Google Cloud hat seinen Einsatz in punkto Innovation einmal mehr unter Beweis gestellt und wir freuen uns schon darauf, unsere Zusammenarbeit zu intensivieren."
Der Heizsysteme-Hersteller Viessmann konnte seine Produktion aufrechterhalten und die G Suite hat ihnen maßgeblich dabei geholfen. Innerhalb von 48 Stunden stellte Viessmann sämtliche Angestellte auf Fernarbeit um. Seitdem haben die Mitarbeiter von Viessmann rund 60.000 Google Meet-Konferenzen pro Monat durchgeführt. Zusätzlich wurde Google Sheets als primäres IT-Dashboard zur Überwachung der KPIs ihrer IT-Infrastruktur etabliert. Die Einführung von Chromebooks, die Viessmann als eines der ersten Fertigungsunternehmen etablierte, bietet einen weiteren großen Vorteil: Mitarbeiter, die von zu Hause aus arbeiten, können dies beruhigt tun, da ihre Konten durch die modernen Authentifizierungstechnologien von Google geschützt sind.
Viessmann entwickelte sogar ein Beatmungsgerät in deutlich kürzerer Zeit als üblich. Die G Suite erleichterte den beteiligten Ingenieuren die Zusammenarbeit und den Austausch im Rahmen des Projekts und trug damit wesentlich zur Beschleunigung des Einführungsprozesses bei. "Die Kommunikations- und Kollaborationsinfrastruktur von G Suite ist selbstverwaltend und hat jeden einzelnen von uns unabhängiger gemacht", sagt Alexander Pöllmann, Leiter des Bereichs Intranet und Collaboration Services bei Viessmann. "Wir können von überall aus über Ländergrenzen und Zeitzonen hinweg auf jedem beliebigen Gerät zusammenarbeiten. Diese Art der Flexibilität macht unsere Belegschaft agiler und letztlich glücklicher und produktiver."
Koenig & Bauer, der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt, stellte Anfang 2020 auf G Suite um, um die Produktivität und die Zusammenarbeit seiner Teams zu steigern. Infolge der COVID-19-Pandemie hat die frühzeitige Integration der G Suite Koenig & Bauer wesentlich bei der Vernetzung der Arbeitsplätze geholfen. Teams an verschiedenen Standorten haben – sogar von zu Hause aus – Zugang zu Tools wie Videokonferenzen, Kalenderfunktionen, Textverarbeitung sowie Tabellenkalkulation und können nun Dateien austauschen – alles mit nur einem Klick und auf einer einheitlichen Plattform. "Bevor wir zu G Suite wechselten, hatten wir eine sehr heterogene, nicht-kollaborative IT-Umgebung und der Ressourcenverbrauch war ziemlich hoch", so Jürgen Tuffentsammer, CIO bei Koenig & Bauer. "Seit der Umstellung hat sich unsere Teamzusammenarbeit verbessert und wir können innovative Ideen viel effizienter als zuvor austauschen und umsetzen."
Volatilität von Angebot und Nachfrage bewältigen
Die COVID-19-Pandemie hat die globalen Lieferketten und Vertriebskanäle stark beeinträchtigt. Um den sich stetig ändernden Umständen bei Angebot und Nachfrage gerecht zu werden, bedarf es der Integration verschiedener Datenquellen und deren Echtzeit-Analysen. Für solche Aufgaben wurden Analyse-Tools wie BigQuery entwickelt. Durch die Anwendung intelligenter Analyseverfahren und KI können Hersteller die Nachfrage besser vorhersagen und ihre betrieblichen Abläufe entsprechend anpassen. Außerdem kann KI auch dazu beitragen, Probleme auf der letzten Etappe der Lieferung, die mehr als die Hälfte aller Versandkosten ausmacht, zu verringern. Des Weiteren können Routen unter Verwendung von Wetter- und Verkehrsdaten in Echtzeit optimiert und ML-Modelle genutzt werden, um vorherzusagen, woher neue Abholungen wahrscheinlich kommen werden – so können Unternehmen ihre Betriebskosten minimieren und gleichzeitig ihren Service maximieren.
IT-Ausgaben optimieren
Der Umstieg auf die Cloud ist eine gute Möglichkeit für Unternehmen, ihre Technologieausgaben zu optimieren und effizienter zu werden. Für Hersteller kann das bedeuten, dass sie mehr Kunden bedienen und mehr Probleme lösen können. Darüber hinaus nimmt die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens insgesamt zu. Die Cloud kann Daten- und Infrastrukturkosten drastisch reduzieren, dabei die Leistung und Skalierbarkeit deutlich hochfahren, und IT-Umgebungen insgesamt vereinfachen.
Die Cloud kann Hersteller in vielerlei Hinsicht unterstützen – von der Verbesserung der Sicherheit, über die Bewältigung von Marktunsicherheiten, bis hin zu einer soliden Aufstellung für die Zukunft. Vor diesem Hintergrund sind wir beispielsweise vor kurzem der Rolls-Royce EMER⊃2;GENT-Allianz beigetreten. Ziel dieser Vereinigung ist es, die weltwirtschaftliche Erholung zu fördern, indem wir frühe Anzeichen für diese positive Entwicklung erkennen (wir tragen dazu bei, indem wir Zugang zu unseren öffentlichen Datensätzen und BigQuery bereitstellen). Ganz gleich, ob es um die Modernisierung der Infrastruktur, die Steigerung der Agilität oder die Digitalisierung von Lieferketten und betrieblichen Abläufen geht – wir konzentrieren uns darauf, die Lösungen bereitzustellen, mit denen Hersteller während der Pandemie und darüber hinaus voll betriebsfähig sind. (Google: ra)
eingetragen: 14.05.20
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