Coopetition: Ein Hoch auf die Konkurrenz
Von den Sensoren über die IoT-Plattform bis hin zum Datenmanagement und der Analytics-Lösung sind eine Vielzahl von Komponenten nötig, damit ein IoT-Projekt funktioniert
Kein Hersteller kann solche Projekte allumfassend abbilden - Digitalisierung ist kein Spiel für Einzelkämpfer
Oracle, IBM, Salesforce, Google, SAP – diese Liste ließe sich noch endlos verlängern. Kaum ein IT-Unternehmen kommt heute noch ohne Partnerschaften aus. Freudig werden neue Zusammenarbeiten angekündigt, Partnerprogramme ausgebaut und Netzwerke erweitert. Was dahinter steckt, weiß Peter Wüst, Senior Director Cloud Infrastructure and Cloud Data Services EMEA bei NetApp.
Digitalisierung bedeutet Vernetzung. Das wirkt sich auch auf den IT-Markt aus. Hersteller können sich heute nicht mehr auf eine Insel zurückziehen. Sie müssen viel stärker darauf achten, dass ihre Produkte reibungslos mit anderen zusammenspielen. Das zeigt sich besonders gut am Beispiel von IoT und Industrie 4.0. Von den Sensoren über die IoT-Plattform bis hin zum Datenmanagement und der Analytics-Lösung sind eine Vielzahl von Komponenten nötig, damit ein IoT-Projekt funktioniert. Diese müssen in der Lage sein, miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten.
Kein Hersteller kann solche Projekte allumfassend abbilden. Das muss auch gar nicht sein. Denn die Digitalisierung ist kein Spiel für Einzelkämpfer. Stattdessen sind Netzwerke und Kooperationen gefragt. So wie im Bereich der Komponenten muss auch unter den Herstellern eine zunehmende Vernetzung stattfinden. Dies gelingt, wenn sich jeder auf den Bereich konzentriert, in dem er erstklassig ist – und nicht versucht, in allen Töpfen gleichzeitig mitzumischen. Im besten Fall schließen sich also Spezialisten verschiedener Gebiete für den optimalen Kundennutzen zusammen. Darwins Theorie zählt auch hier: Die bessere Lösung setzt sich durch. So sind Firmen zu Innovation gezwungen, es entsteht automatisch Wettbewerb zwischen den Lösungen. Das erhöht die Geschwindigkeit von Innovation und erzeugt neue Services, die wiederum Mehrwerte für Anwender bieten. Ein für den Kunden erfreuliches Ergebnis.
Coopetition, so heißt der Weg in die Zukunft: kooperativ konkurrieren, um gemeinsam zu profitieren. Geprägt hat den Begriff Ray Noorda, der Gründer des Netzwerksoftware-Herstellers Novell. 1997 haben die amerikanischen Ökonomen Adam Brandenburger und Barry Nalebuff dieser Methode ein Buch gewidmet. Coopetition überträgt Grundlagen der Spieltheorie auf das Geschäftsleben. Statt in Kategorien wie Verlierern und Gewinnern zu denken, geht es darum, die richtige Balance zwischen Kooperation und Konkurrenz zu finden.
Ein Beispiel für Coopetition ist NetApps Cloud-Strategie. Um im Cloud-Markt mitzuspielen, ist das Unternehmen unter anderem strategische Partnerschaften mit Hyperscalern wie Amazon, Google und Microsoft eingegangen. Deren Stärken sind Skalierbarkeit, globale Verfügbarkeit und integrierte Services. NetApp ergänzt deren Umgebungen mit einem einfach zu bedienenden und zielgerichteten Datenmanagement für Dateien über NFS oder SMB. So setzen Microservices, Container, Datenbanken und vieles mehr auf performantes NFS auf. Anwender können in der Konsequenz auch vorhandene Workloads einfach in die Cloud schieben, ohne die Betriebsprozesse anpassen zu müssen. Das integrierte Angebot bietet eine noch einfachere Nutzung der Cloud-Services, es ergeben sich neue Mehrwerte, die es so in der Public Cloud vorher nicht gab. Statt zu konkurrieren, bringen beide Partner ihre Stärken ein und gewinnen, weil sie den Kundennutzen in den Mittelpunkt stellen.
Eins ist klar: Am Ende entscheidet der Kunde, wer sich am Markt behaupten wird. Einzelkämpfer dürften es schwer haben, die Anforderungen in einer zunehmend vernetzten Welt zu erfüllen. Mit der richtigen Coopetition-Strategie können dagegen selbst konkurrierende Unternehmen ihre Stärken bündeln und neue Marktsegmente erschließen.
(NetApp: ra)
eingetragen: 01.09.18
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