Gaia-X-Erprobungsphase startet für GXFS und SCS
Sovereign Cloud Stack (SCS) und Gaia-X Föderationsdienste (GXFS) bilden den Open-Source-Werkzeugkasten für Gaia-X
Der Open-Source-Werkzeugkasten für eine souveräne Dateninfrastruktur schafft eine wichtige Grundvoraussetzung für die Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Verwaltung in der Cloud
Die beiden durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Gaia-X-Projekte Sovereign Cloud Stack (SCS) und Gaia-X Federation Services (GXFS) werden in der nun beginnenden Implementierungsphase gemeinsam auf offener Infrastruktur erprobt. Ziel der beiden im vergangenen Jahr gestarteten Fördervorhaben ist die Schaffung eines Open-Source-basierten Werkzeugkastens für eine souveräne, standardisierte und föderierbare Cloud-Infrastruktur. Dieser technische Unterbau stellt einen wichtigen Beitrag Deutschlands zum gesamteuropäischen Vorhaben Gaia-X dar und befähigt Organisationen, Teil des neuen digitalen Ökosystems zu werden.
"Mit dem Betrieb der Gaia-X Federation Services auf einer am Markt bereits produktiv genutzten Implementierung des Sovereign Cloud Stack sind wir dem Ziel von Gaia-X und der beiden Fördervorhaben einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Der so entstandene Open-Source-Werkzeugkasten für eine souveräne Dateninfrastruktur schafft eine wichtige Grundvoraussetzung für die Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Verwaltung in der Cloud", so Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der Open Source Business Alliance e.V.
"Mit der Abstimmung und konkreten Umsetzung der Standards in produktiv nutzbare Software schaffen die beiden Projekte konkreten Nutzen für die Anwender und bauen Strukturen und eine offene Community auf, die weitere Fortschritte sicherstellen können", freut sich Kurt Garloff, technischer Leiter des SCS Projekts bei der OSB Alliance.
Ziel der Gaia-X Federation Services ist es, das Gaia-X Ökosystem operabel zu machen. Die Services aus dem GXFS Werkzeugkasten werden zurzeit auf Basis einer Referenzimplementierung des SCS entwickelt. Hierfür werden den GXFS Implementierungspartnern Kubernetes Cluster, aufbauend auf dem entstehenden SCS-Standard, bereitgestellt und auf souveräner Infrastruktur, betreiben.
"Gemeinsam haben wir die Grundlagen für Gaia-X und damit für ein offenes, transparentes und sicheres digitales Ökosystem geschaffen", sagt Andreas Weiss, Projektleiter GXFS und Geschäftsbereichsleiter digitale Geschäftsmodelle im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V.. "Wir verfügen jetzt über das technische Fundament, um Daten und Services souverän über sektorspezifische Datenräume hinweg zu nutzen – und so die Souveränität der europäischen Digitalwirtschaft zu stärken."
Über die Gaia-X Federation Services
Innovation durch digitale Souveränität – das ist das Ziel von Gaia-X. Erreicht wird dies durch den Aufbau eines Ökosystems, in dem Daten in einer vertrauenswürdigen Umgebung zur Verfügung gestellt, gesammelt und geteilt werden, wobei Nutzer stets die Hoheit über ihre Daten behalten. Es entsteht keine Cloud, sondern ein föderiertes System, das viele Anbieter und Nutzer von Cloud-Diensten miteinander verbindet.
Die Gaia-X Federation Services (GXFS) stellen die technischen Mindestanforderungen dar, die für den Aufbau und den Betrieb eines cloudbasierten, selbstverwalteten Dateninfrastruktur-Ökosystems erforderlich sind. Auf der Grundlage der technischen Spezifikationen werden Dienste entwickelt, die auf Open-Source-Code basieren. Sie werden dann von der Gaia-X Community zu operativen Diensten weiterentwickelt und kontinuierlich verbessert.
Unter Federführung des eco wird das GXFS-DE-Projekt vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und steht im engen Austausch mit der Gaia-X Association for Data and Cloud mit Sitz in Brüssel und dem französischen Förderprojekt GXFS-FR.
Über das Sovereign Cloud Stack Projekt
Der Sovereign Cloud Stack (SCS) wurde 2019 ins Leben gerufen und zunächst mit Mitteln der Bundesagentur für Sprunginnovationen SPRIND finanziert. Seit Juli 2021 wird SCS durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und ist bei der Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V. beheimatet. Inzwischen trägt ein wachsendes Ökosystem aus über 20 Unternehmen zum Erfolg des Sovereign Cloud Stack bei.
Gemeinsam werden offene Standards für eine moderne, föderierbare Open-Source-Cloud- und Container-Plattform definiert und in einem offenen Entwicklungsprozess eine durch bewährte Open-Source-Komponenten vollständige und modulare Referenzimplementierung bereitgestellt. Gleichzeitig werden Betriebswissen und -praktiken transparent zugänglich gemacht, um die Schwierigkeiten beim Betrieb von qualitativ hochwertigen und sicheren Cloud-Diensten auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits zwei, demnächst drei Anbieter nutzen die SCS-Technologie bereits produktiv für den Betrieb souveräner und DSGVO-konformer Public-Cloud-Angebote. Weitere Angebote befinden sich in der Entwicklungs- und Erprobungsphase.
(eco: ra)
eingetragen: 13.06.22
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