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Der IT fehlen Mitarbeiter und Budgets


Studie: "IT in Zeiten der Krise – und danach" – Unternehmen verfügen meist nicht über notwendige Mitarbeiter und Budgets, um kritische Maßnahmen zur Kostensenkung durchzuführen
Ein Zeichen der Krise: Outsourcing und/oder Offshoring sind schon lange keine Tabu-Themen mehr


(02.03.10) - Die anhaltende Wirtschaftskrise hat für Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz den Handlungsdruck erhöht, IT-Ausgaben zu reduzieren und gleichzeitig den Geschäftsnutzen der IT zu erhöhen. Die meisten Unternehmen haben das Jahr 2009 intensiv dazu genutzt, die IT intern "aufzuräumen" und kosteneffizienter aufzustellen: Über die Hälfte der befragten Unternehmen sehen in 2010 keine Notwendigkeit mehr, ihre IT-Kosten weiter signifikant zu senken. Stattdessen steht nun zunehmend die Transformation des Primärgeschäftes durch IT auf der Tagesordnung. Dies ist ein Ergebnis der A.T. Kearney-Studie, die auf einer Befragung von 55 Top-Managern führender Unternehmen aus der DACH-Region im Herbst 2009 basiert.

Die CIOs setzen hier vor allem auf eine bessere Business Intelligence sowie CRM-Lösungen, um Wachstumsimpulse für den Unternehmensumsatz zu geben. Außerdem wird weiter in ERP-Lösungen investiert, um Fachbereichen die technologische Grundlage für Prozesskostensenkungen bereitzustellen. Die Crux dabei: In den meisten Fällen verfügen die IT-Abteilungen nicht über genügend viele Mitarbeiter mit entsprechendem Know-how und ausreichende Budgets, um die wertsteigernden Maßnahmen zur notwendigen Transformation und Kostensenkung auch durchzuführen.

"Unternehmen erwarten von der IT die Quadratur des Kreises – einerseits sollen IT-Ausgaben reduziert, andererseits ihr Geschäftsnutzen erhöht werden. Diese Tendenz hat sich durch die derzeitige wirtschaftliche Lage noch verstärkt und damit den Handlungsdruck für CIOs erhöht", fasst Dr. Marcus Eul, Partner bei A.T. Kearney im Bereich Strategisches IT-Management das wesentliche Ergebnis der Studie zusammen. "Der Druck auf die IT-Kosten hat durch die Krise deutlich zugenommen: Überraschenderweise sind sie in 2009 zunächst gestiegen – getrieben durch in 2008 gestartete Projekte zur Umsetzung neuer Anforderungen sowie den längerfristig geplanten Einsatz neuer Technologien. Gleichzeitig sind Umsätze und Mitarbeiterzahlen durch die Krise gesunken. Die Kombination dieser Effekte hat CIOs bei gängigen KPIs wie IT-Kosten pro Umsatz vor große Herausforderungen gestellt", so Eul weiter.

Die Unternehmen reagierten umgehend und widmeten sich mit umfassenden Kostensenkungsprogrammen intensiv den IT-Kosten – und das mit Erfolg: In 2010 und 2011 wollen nur noch weniger als die Hälfte der befragten Entscheidungsträger signifikant Kosten in der IT senken. Und wenn, dann in der Infrastruktur: "Value Creator anstelle von Bit Pipe ist das vorherrschende Prinzip der CIOs – zwei Drittel der befragten Unternehmen wollen im Rechenzentrum und Desktop Management sparen", so Eul. Standardisierung vorhandener Plattformen, die Konsolidierung der Leistungserbringung und der Einsatz neuer Technologien z.B. zur Virtualisierung sind die bevorzugten Maßnahmen.

Auch ein Überdenken der Make-or-Buy-Entscheidungen steht im Fokus der Überlegungen. "Outsourcing und/oder Offshoring sind schon lange keine Tabu-Themen mehr. Viele Unternehmen nutzen die Krise, um solch intern oftmals recht sensiblen Themen angehen zu können", erklärt Eul.

Geschäftsnutzen erhöhen mit Business Intelligence, CRM- und ERP-Lösungen
Der eigentliche Agenda-Schwerpunkt liegt allerdings immer weniger auf IT-Kostensenkung sondern auf der Nutzung von IT als Werttreiber: 74 Prozent der befragten Unternehmen streben IT-gestützte Kostensenkungen in den Fachbereichen an, immerhin fast 40 Prozent der Unternehmen wollen gar Umsätze über IT stützen bzw. steigern. "Unsere Studie belegt, dass sinnvolle IT-Investitionen bis zu einem gewissen Grad auch zu direkten Umsatzsteigerungen führen können", so Eul. "Dabei werden IT-Investitionen verstärkt in den Bereichen Business Intelligence und CRM vorgenommen, um gezielt die Kundentransparenz zu erhöhen oder Vertriebsprozesse zu optimieren", ergänzt Eul. In reifen Industrien mit einer hohen Marktpenetration wie der Telekommunikation ist eine ausgesprochen hohe Korrelation zwischen IT-Kosten vertrieblicher Anwendungen und dem Umsatz zu verzeichnen.

Gleichzeitig erwarten die Unternehmen von der Automatisierung von Arbeitsschritten sowie der Beschleunigung und Vereinfachung von Prozessen weitreichende Einsparungen in den Fachbereichen. "Wenn es den CIOs gelingt, trotz der derzeit sehr erschwerten Rahmenbedingungen die IT erfolgreich zu transformieren, können so neben Wachstumsimpulsen auch unternehmensweite Kosteneinsparungen realisiert und so die Profitabilität nachhaltig verbessert werden", erklärt Eul.

Die Perspektiven für eine effektivere Nutzung der IT sind also vielversprechend, wären da nicht Barrieren, die den grundsätzlichen Erfolg in Frage stellen können: Insbesondere fehlende Verfügbarkeit geschulter interner Mitarbeiter sowie unzureichende Budgets gefährden die für die Unternehmen so notwendige Transformation. (A.T. Kearney: ra)

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