Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Outsourcing: Lichtblick kommt aus DACH



Erstes Quartal 2015: Deutschland und Finanzdienstleister ragen aus verhaltenem IT-Outsourcing-Markt in EMEA heraus
Ergebnisse in den einzelnen Ländern und Branchen unterscheiden sich deutlich. Entwicklung in EMEA bleibt langfristig konstant.

(22.05.15) - Nach Angaben der Information Services Group (ISG) sind die IT-Outsourcing-Aktivitäten in Europa sowie dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) im ersten Quartal 2015 im Vergleich zum starken Auftaktquartal des Vorjahres deutlich gesunken. Der EMEA Q1 2015 ISG Outsourcing Index, der kommerzielle Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Volume, ACV) ab 4 Millionen Euro erfasst, zeigt auf, dass bei insgesamt 128 Verträgen mit einem gesamten ACV von rund 1,9 Milliarden Euro das Minus von Volumen und Anzahl der Verträge rund 25 Prozent beträgt. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen dafür verantwortlich, dass auch das weltweite ACV um 18 Prozent gesunken ist. Der Rückgang in EMEA ist auf geringere Vertragsaktivitäten in einigen der größten Märkte der Region zurückzuführen, insbesondere in Großbritannien, Frankreich und Skandinavien.

Ein Lichtblick kommt aus DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz), wo das jährliche Vertragsvolumen im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres um zwei Drittel gestiegen ist. Dies ist auf eine Reihe größerer Abschlüsse zurückzuführen, unter anderem dem Vertrag über Infrastruktur- und Rechenzentrums-Leistungen der Deutschen Bank mit HP. Dies hat in DACH zur Kehrtwende nach eher uneinheitlichen Entwicklungen in den Jahren 2012 und 2013 beigetragen.

Weitere positive Entwicklungen im ersten Quartal 2015 verzeichnet die Finanzbranche, die auf ein ACV von rund 1 Milliarde Euro kommt – im Jahresvergleich ein sprunghafter Anstieg um mehr als 120 Prozent. Auch dieser Anstieg erklärt sich durch großvolumige Verträge, wie etwa zwischen ABN Amro und IBM/Infosys. Auch der Handel und zum Teil die Pharma-Industrie verzeichnen Zuwächse, während alle anderen Branchen im ersten Quartal 2015 Rückgänge reporten müssen.

Bernd Schäfer, ISG Partner und Managing Director für ISG DACH: "EMEA ist insgesamt langsam in das Jahr 2015 gestartet. Obwohl es in der DACH-Region und im Finanzsektor einige positive Ergebnisse gab, reichte dies nicht aus, um den Rückgang in anderen etablierten Märkten wie Großbritannien, Frankreich und Skandinavien aufzufangen. Nichtdestotrotz war die Entwicklung in EMEA in den vergangenen fünf Jahren konstant und wir sind sicher, dass sich das schwache erste Quartal nicht fortsetzen wird."

Großbritannien hatte mit 600 Millionen Euro ACV das schwächste erste Quartal seit 2010. Im ersten Quartal 2014 waren es noch mehr als eine Milliarde Euro. Das schwache Quartal lässt sich auf die bevorstehende Parlamentswahl zurückführen. Eine vergleichbare Flaute gab es 2010 während der damaligen Wahlperiode. Ähnliche Muster sind auch in den USA während den dortigen Wahlperioden festzustellen.

Andererseits war der Öffentliche Sektor in Großbritannien mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro der weltweit größte Business Process Outsourcing-Markt (BPO) im ersten Quartal 2015. Die Öffentliche Hand nutzt BPO, um in den Behörden Initiativen in den Bereichen Steuern, Renten und E-Government zu unterstützen. Ein Trend, der in den zurückliegenden Quartalen besonders in Großbritannien festzustellen ist.

Skandinavien ist mit einem Minus des ACV von 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr besonders langsam gestartet. Da der skandinavische Markt vergleichsweise klein ist, sind starke Schwankungen durchaus üblich. Fehlende Vertragsabschlüsse oder neue Großverträge wirken sich unmittelbar aus.

Die Outsourcing-Aktivitäten in Frankreich sind auf ihr übliches, langjähriges Niveau zurückgekehrt. Nach einem rekordträchtigen ersten Quartal im Jahr 2014 sank der ACV im Jahresvergleich um mehr als 50 Prozent.

"Im Vergleich zum starken ersten Quartal 2014 hatten wir mit einem schwächeren Ergebnis gerechnet", sagt Schäfer. "Diese Schwäche wird sich wahrscheinlich im zweiten Quartal noch fortsetzen – sowohl in EMEA als auch weltweit. Trotzdem stimmt uns die gute Entwicklung in wichtigen Märkten wie DACH, den USA sowie eine starke Finanzbranche optimistisch. Dazu tragen auch die verstärkten Digitalisierungsinitiativen der Unternehmen bei. Für die zweite Jahreshälfte 2015 erwarten wir einen verbesserten ACV, der den Markt in EMEA wieder anschieben wird." (ISG: ra)

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen