Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Beleuchtet: IT-Servicequalität und IT-Prozesse


Studie: Qualitätsdefinitionen und Messbarkeit von Prozessverbesserungen bereiten noch Probleme
Unternehmen haben sich in den letzten Jahren vor allem auf ITIL und Standardisierung der IT-Prozesse konzentriert


Ausrichtung auf die Prozessqualität
Ausrichtung auf die Prozessqualität Bild: ITSM Consulting

(03.02.11) - Die Geschäftsprozesse der Unternehmen stehen zwar in immer größerer Abhängigkeit von der IT-Servicequalität, deren Leistungsfähigkeit wird von den meisten Firmen aber nur selten analysiert. Daran hat sich nach einer Vergleichserhebung der ITSM Consulting AG in den letzten Jahren kaum etwas geändert. Zu den hauptsächlichen Ursachen für die Zurückhaltung bei den Qualitätsanalysen gehören in den Augen der befragten IT-Manager insbesondere die schwere Messbarkeit von Prozessverbesserungen und unzureichende Qualitätsdefinitionen für die IT-Prozesse.

Der Studie zufolge ist sich heute jeder zweite IT-Verantwortliche bewusst, dass die IT-Servicequalität einen tiefgreifenden Einfluss auf die Geschäftsabläufe hat. Drei Jahre zuvor waren es erst vier von zehn. Auch der Kreis der Unternehmen, in denen solche Zusammenhänge zumindest teilweise bestehen, ist seit 2007 von 37 auf 40 Prozent angewachsen. Gleichzeitig hat sich der Anteil der Firmen ohne erfolgskritische Auswirkungen der IT-Prozessqualität für die Business-Prozesse auf 11 Prozent halbiert.

Doch obwohl nach Einschätzung einer weit überwiegenden Mehrheit der befragten IT-Manager der Geschäftserfolg des Unternehmens IT-Services besonderer Güte verlangt, widmen sich erst wenige ITSM-Organisationen einer systematischen Qualitätssteuerung. Denn zu diesem Zweck notwendige Analysen finden nicht einmal in jedem fünften Fall regelmäßig und durchgängig statt. Weitere 31 Prozent nehmen sie zwar kontinuierlich vor, beschränken sich bei ihren Qualitätsbewertungen aber auf einige IT-Prozesse. Somit prüft lediglich die Hälfte der Unternehmen mit einer zumindest gewissen Konsequenz ihre Leistungswerte.

"Es herrscht offenbar vielfach noch eine große Diskrepanz zwischen den erkannten Notwendigkeiten und dem konkreten Handeln", problematisiert Siegfried Riedel, Vorstand der ITSM Consulting AG. Diese Ergebnisse der Erhebung decken sich aber durchaus mit seinen Erfahrungen in der Beratungspraxis. "Die Unternehmen haben sich in den letzten Jahren vornehmlich mit der Systematisierung und Standardisierung ihrer IT-Prozesse mittels ITIL beschäftigt. Damit ist jedoch eine wichtige Basis für ein Qualitätsmanagement geschaffen worden, dessen Umsetzung einen konsequenten Folgeschritt darstellt", sieht der Consultant trotz der aktuellen Probleme für die Zukunft keineswegs getrübte Aussichten.

Dies ändert aber nichts daran, dass die Unternehmen derzeit noch mit erheblichen Problemen bei der Steuerung der IT-Servicequalität kämpfen müssen. Allerdings spielen fehlende Ressourcen und Qualifikationen im Regelfall nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr fehlt es in sieben von zehn Unternehmen an klaren Qualitätsdefinitionen für die IT-Prozesse sowie an den methodischen Grundlagen für Prozessverbesserungen. Auch das Reporting über alle Kontrollebenen hinweg weist mehrheitlich noch große Defizite auf, ebenso das Monitoring der IT-Prozesse.

"In dieser Hinsicht hat sich in den letzten drei Jahren noch nicht viel getan", verweist Riedel auf die Vergleichsergebnisse aus dem Jahr 2007. "Allerdings fehlte es bisher auch noch an wirksamen Lösungen für ein systematisches und transparentes Qualitätsmanagement." Seine Beobachtungen in den Unternehmen sagen ihm aber, dass sich daran in den nächsten Jahren eine Menge ändern soll.

"Die strategische Ausrichtung auf die Prozessqualität hat inzwischen fast überall eine recht hohe Dynamik erlangt und steht insbesondere bei den größeren Unternehmen nun ganz vorne auf der Agenda ihrer Planungen", berichtet der ITSM- und Organisationsberater Riedel. Die Umsetzung stelle jedoch keineswegs eine triviale Angelegenheit dar. "Im Regelfall müssen zunächst einmal die methodischen Vorgehensweisen und Prinzipien für eine wirksame Qualitätssteuerung entwickelt werden. Allein dies stellt eine große Herausforderung dar, ist aber eine zwingende Voraussetzung."

Wie sehr sind die Geschäftsprozesse von einer hohen IT-Servicequalität abhängig?
• durchgängig erfolgskritische Bedeutung:
41 Prozent (2007) - 49 Prozent (2010)
• teilweise hohe Bedeutung:
37 Prozent (2007) - 40 Prozent (2010)
• durchgängig nicht sehr erfolgskritisch:
22 Prozent (2007) - 11 Prozent (2010)
(n = 308 / 317 Unternehmen über 50 Mio. Euro Umsatz; Quelle: ITSM Consulting AG)

Werden regelmäßig systematische Analysen der Qualität der IT-Prozesse durchgeführt?
• ja, regelmäßig und durchgängig:
13 Prozent (2007) - 18 Prozent (2010)
• regelmäßig, aber begrenzt auf einige IT-Prozesse:
20 Prozent (2007) -31 Prozent (2010)
• unregelmäßig und/oder nur teilweise:
32 Prozent (2007) -22 Prozent (2010)
• nein oder selten:
35 Prozent (2007) - 29 Prozent (2010)

Worin bestehen die größten Probleme zur Steuerung der ITSM-Qualität?
• unzureichende Qualitätsdefinition der IT-Prozesse:
72 Prozent (2007) - 69 Prozent (2010)
• unzureichendes Monitoring der IT-Services:
67 Prozent (2007) - 55 Prozent (2010)
• schwere Messbarkeit von Prozessverbesserungen:
75 Prozent (2007) - 72 Prozent (2010)
• kein Reporting über alle Kontrollebenen hinweg:
70 Prozent (2007) - 61 Prozent (2010)
• Defizite in der Compliance-Orientierung:
48 Prozent (2007) - 55 Prozent (2010)
• Qualitätsverständnis in der IT:
42 Prozent (2007) - 32 Prozent (2010)
• fachliche Qualifikationen und Ressourcen:
23 Prozent (2007) - 29 Prozent (2010)
• andere Probleme:
17 Prozent (2007) - 22 Prozent (2010)
(Mehrfachnennung möglich)
(ITSM Consulting: ra)

ITSM Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Herausforderung im Datenmanagement

    Informatica veröffentlicht ihre jährlich erscheinende Studie "CDO Insights 2025": 600 Datenverantwortliche aus weltweit agierenden Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Umsatz verraten ihre Einschätzungen zu den Erfolgen und Misserfolgen bei der Einführung generativer KI und der Erstellung vertrauenswürdiger, hochwertiger Daten.

  • KI als Schlüssel zu mehr Erfolg

    Laut der neuen Umfrage "AI at Workplace Report" von Freshworks wünschen sich 92 Prozent der Arbeitnehmer weltweit, zumindest einen Teil ihrer täglichen Aufgaben an künstliche Intelligenz (KI) abzugeben. In Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Trend: 42 Prozent der Arbeitnehmer würden ihre aktuelle Stelle gegen einen Arbeitsplatz tauschen, an dem KI effektiver eingesetzt wird.

  • Von der Multi- zur Polycloud

    Im Geschäft mit hybriden Cloud-Lösungen verlieren die großen globalen Systemintegratoren vermehrt Kunden an mittelständische Anbieter. Diese können wegen der geringeren Gemeinkosten wettbewerbsfähigere Preise anbieten und sind bei der Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen agiler. Darüber hinaus haben sie gelernt, schneller innovative technologische Lösungen für individuelle Kundenprobleme zu erstellen.

  • KI ist in ihrem Kern datengetrieben

    Durch den Boom Künstlicher Intelligenz verändert sich das Anforderungsprofil von Datenbanken in einer nie zuvor erlebten Geschwindigkeit. 2025 kommt eine Reihe neuer Herausforderungen dazu. Couchbase erklärt die wichtigsten Datenbank-Trends für dieses Jahr.

  • Besseres Verständnis von KI

    Laut dem neuen "AI Workplace Report" von Freshworks, Anbieterin von Unternehmenssoftware, würden fast 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer ihren derzeitigen Arbeitsplatz gegen eine Stelle tauschen, an der KI effektiver eingesetzt wird. 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben an, dass sie durch die Nutzung von KI bereits eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erhalten haben.

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen