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Cloud-Anwendungen zunehmend bedroht


65 Prozent mehr Angriffe auf Cloud-Anwendungen im ersten Quartal 2019 – 40 Prozent davon stammen aus Nigeria
Bei Attacken auf Cloud Computing-Anwendungen werden von Cyberkriminellen vor allem intelligente Brute-Force-Techniken angewandt, um Passwörter zu knacken


Proofpoint veröffentlichte ihre neueste Studie "Cloud Application Attack Snapshot: Q1 2019". Für diese Studie hat Proofpoint mehr als hunderttausend Angriffe auf Cloud-Anwendungen untersucht, die zwischen September 2018 und Februar 2019 auf weltweit operierende Unternehmen abzielten. Insgesamt stieg die Anzahl der Angriffsversuche in diesem Zeitraum um 65 Prozent an – 40 Prozent hatten ihren Ursprung in Nigeria. Mit einem Anteil von 26 Prozent aller Angriffe war China das zweithäufigste Herkunftsland aller untersuchten Attacken.

Bei Attacken auf Cloud Computing-Anwendungen werden von Cyberkriminellen vor allem intelligente Brute-Force-Techniken angewandt, um Passwörter zu knacken. Aber auch ausgefeilte Phishing-Methoden sollen potenzielle Opfer dazu verführen, auf gefälschten Webseiten ihre Log-In-Daten preiszugeben. Mit Hilfe der durch diese Techniken erbeuteten Zugangsdaten dringen die Angreifer in der Folge in entsprechende Cloud-Anwendungen wie Microsoft Office 365 und Google G Suite ein.

Im Erfolgsfall nutzen die Cyberkriminellen den Zugang zu Unternehmenssystemen aus und verbreiten verbreiten damit weitere Phishing-Mails. Diese wiederum sollen weitere Benutzer im Unternehmen in die Falle locken, sodass Cyberkriminelle auf diese Weise auf weitere vertrauliche Informationen zugreifen und gefälschte Zahlungsanweisungen verschicken können.

"Während Unternehmen geschäftskritische Aufgaben in zunehmenden Maß in die Cloud verlagern, machen sich Cyberkriminelle verwundbare und veraltete Zugangsprotokolle zunutze, die dem Nutzer von Cloud-Anwendungen nur wenig Schutz bieten", sagt Ryan Kalember, Executive Vice President Cybersecurity Strategy bei Proofpoint. "Diese Angriffe zielen in der Regel auf einzelne Personen ab und nicht etwa auf die Infrastruktur. Außerdem werden sie immer komplexer und umfangreicher. Als ‚Best Practice‘ empfehlen wir Unternehmen daher, einen ‚Cloud-First‘-Ansatz bei der IT-Sicherheit zu wählen. Dieser stellt den Schutz der Mitarbeiter in den Vordergrund und schult die Benutzer darin, fortschrittliche Angriffsversuche frühzeitig zu erkennen und zu melden".

Im Rahmen dieser Studie fand Proofpoint zudem heraus, dass der Bildungssektor am stärksten von Brute-Force-Attacken sowie von hochentwickelten Phishing-Techniken bei Angriffsversuchen betroffen war. Dieser Umstand ist insbesondere auf die Vielzahl von Studenten und deren häufigen Ortswechseln sowie ihrem Cloud-Zugriff aus verschiedenen Netzwerken heraus zurückzuführen.

Weitere Studienergebnisse von Proofpoint:

Zu den untersuchten Phishing-Attacken auf Cloud-Anwendungen:
>>Die meisten Phishing-Angriffe auf Cloud-Anwendungen hatten ihren Ursprung in Nigeria (63 Prozent), gefolgt von Südafrika mit 21 Prozent und den USA mit Hilfe virtueller privater Netzwerke (VPNs) mit 11 Prozent.
Um sich selbst dauerhaft Zugriff auf ein kompromittiertes Konto zu sichern, ändern Angreifer häufig die Regeln für die E-Mail-Weiterleitung oder die hinterlegten Sicherheitseinstellungen für das entsprechende E-Mail-Postfach. Darüber hinaus machen sie sich VPN-Dienste zunutze, um bedingten Zugriff zu erlangen oder geobasierte Authentifizierungen zu umgehen.

Zu den untersuchten Brute-Force-Cloud-App-Angriffen:
Verteilte, IMAP-basierte Brute-Force-Attacken bilden die beliebteste und am häufigsten eingesetzte Technik, um Microsoft-Office-365-Konten zu kompromittieren. Diese Angriffe treten gehäuft dann auf, wenn Cyberkriminelle versuchen, gängige oder kürzlich öffentlich gewordene Anmeldeinformationen zu vielen verschiedenen Konten gleichzeitig zu testen.

Die meisten Brute-Force-Angriffe stammten aus China (53 Prozent), gefolgt von Brasilien mit 39 Prozent und den USA mit 31 Prozent.

Mehr als 25 Prozent der untersuchten Office-365-Lizenz-Accounts waren von unbefugten Log-Ins betroffen – über 60 Prozent wurden aktiv attackiert. Insgesamt betrug die Erfolgsquote der Angreifer im ersten Quartal 2019 44 Prozent.
(Proofpoint: ra)

eingetragen: 23.03.19
Newsletterlauf: 05.04.19

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