The Cost of Cloud Expertise
Studie: 87 Prozent der IT-Entscheider in Deutschland sehen Umsatzverlust durch fehlende Cloud Computing-Expertise
Große Unternehmen verlieren jährlich 258 Millionen US-Dollar – oder fünf Prozent des globalen Umsatzes – aufgrund mangelnder Fachkenntnisse
Großen Unternehmen in Deutschland geht möglicherweise Umsatz verloren, da 87 Prozent der IT-Entscheider nicht die nötige Cloud-Expertise besitzen. Weltweit büßen große Unternehmen jährlich mehr als 250 Millionen US-Dollar aufgrund von Wissenslücken beim Thema Cloud ein. Dies zeigt eine neue Studie, die von Rackspace in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der London School of Economics and Political Science (LSE) durchgeführt wurde.
Die Studie ergab auch, dass diese fehlende Expertise die Kreativität behindert. So sagen 47 Prozent der IT-Profis, sie könnten mit dem richtigen Cloud-Wissen größere Innovationen in ihr Unternehmen einführen. 39 Prozent der IT-Entscheider glauben, dass ihr Unternehmen aufgrund fehlender Fähigkeiten bei der Installation von Cloud Computing-Plattformen hinterherhinkt. Zudem gaben 79 Prozent an, sie müssen stärker in ihre Arbeitskräfte investieren, um die sich weiterentwickelnden Anforderungen von Cloud Computing zu erfüllen.
John Engates, Chief Technology Officer bei Rackspace, sagt: "Durch das Aufkommen von Künstlicher Intelligenz und Automatisierung glauben einige, menschliches Wissen wäre weniger wichtig. Unsere Studie beweist, dass dies nicht der Fall ist. Da Technologien und Cloud nun die Business-Transformation unterstützen, bedeutet die wachsende Wissenslücke, dass Unternehmen eine Strategie haben müssen, um Zugang zur nötigen Erfahrung zu erhalten. Ansonsten kämpfen sie um ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit."
Die Studie "The Cost of Cloud Expertise" betrachtet die breiteren Auswirkungen der Wissenslücken beim Thema Cloud und bietet Unternehmen einen Weg, um die Realitäten moderner IT anzugehen. Mit einer Befragung von 950 IT-Entscheidern und 950 IT-Profis – sowie detaillierten Gesprächen mit IT-Führungskräften – in großen Unternehmen weltweit deckt sie aktuelle und künftige Trends im Bereich Cloud-Expertise auf.
Die Realitäten moderner IT
IT-Entscheider erkennen die Vorteile durch die gesamte oder teilweise Migration ihrer gesamten IT in die Cloud. Tatsächlich sagen 44 Prozent der Befragten, ihr Unternehmen hat bereits einen positiven Return on Investment (ROI) durch die Cloud-Nutzung. Weitere 46 Prozent erwarten, dass die Cloud in Zukunft einen positiven ROI bringt.
Trotz der Vorteile sind IT-Profis und IT-Entscheider frustriert, da sie nicht das vollständige Potenzial der Cloud ausschöpfen können:
>> 44 Prozent der IT-Profis verbringen mehr Zeit als erwartet mit dem Management der täglichen Cloud-Prozesse
>> 52 Prozent der IT-Entscheider erkennen, dass fehlende Expertise ihr Geschäft behindert
>> 81 Prozent der IT-Profis sagen, dass detailliertes Cloud-Wissen innerhalb ihrer Organisation ihnen bei der Erhöhung der ROI der Cloud helfen würde
Die am dringendsten benötigten Cloud-Skills
Für die Hälfte der IT-Entscheider (50 Prozent) ist das Einstellen der richtigen Fachkräfte, die ihnen beim Management der Cloud helfen könnten, schwierig. Native Cloud-App-Entwicklung (43 Prozent) ist die gemäß den IT-Entscheidern am schwierigsten zu findende Fähigkeit, gefolgt von Projektmanagement für Migrationen und Cloud Security (jeweils 40 Prozent). Die größten Hürden für die Personaleinstellung sind:
>> Die Unternehmen können nicht genügend Training oder Karrieremöglichkeiten (jeweils 28 Prozent) bieten
>> Die Positionen sind nicht attraktiv genug, da sie auf Wartung fokussiert sind (24 Prozent)
>> Der branchenweite Wettbewerb um Fachkräfte (22 Prozent)
Was IT-Profis von ihrer neuen Position erwarten, kann für Unternehmen einige Hinweise für den Wettbewerb um neue Mitarbeiter bieten. Während Gehalt und Zusatzleistungen am wichtigsten sind (62 Prozent), stehen auch die Karrieremöglichkeiten in der Firma (41 Prozent) sowie die Chance zur Mitarbeit an interessanten Projekten (37 Prozent) hoch im Kurs. Dies zeigt, dass Unternehmen nicht nur auf attraktive Gehälter blicken sollten, um Fachkräfte zu bekommen und zu halten.
Jedoch wollen 56 Prozent der IT-Entscheider in den nächsten fünf Jahren die Cloud-Nutzung ihres Unternehmens steigern und 39 Prozent haben Bedenken in Bezug auf die Bindung von Fachkräften. So dürften die Herausforderungen bei der Personalentwicklung noch zunehmen. Dies wird dadurch verschlimmert, dass die Weiterbildung neuer Mitarbeiter "einige Wochen oder länger" dauert, so die Mehrheit der IT-Entscheider (84 Prozent). 22 Prozent benötigen "Monate" für das Training und die Eingliederung neuer Kollegen.
Will Venters, Assistant Professor für Information Systems bei LSE, erklärt: "Einfach gesagt, ist die Cloud-Technologie ein Opfer ihres eigenen Erfolgs geworden. Da die Technologie in großen Unternehmen inzwischen allgegenwärtig ist – und ihnen bei der Zurückgewinnung der Kontrolle ihrer wuchernden IT-Systeme half –, hat sie auch viele Entwicklungs- und Innovationsmöglichkeiten eröffnet. Um diese Chancen jedoch vollständig zu nutzen, müssen Unternehmen nicht nur die richtige Expertise, sondern auch eine Entwicklungsstrategie für ihre Cloud-Skills besitzen. Diese soll sicherstellen, dass sie ihre IT-Arbeitskräfte und Trainingsprozesse anhand der sich ständig verändernden Cloud-Anforderungen permanent weiterentwickeln. Ansonsten gefährden sie erheblich ihre künftigen Ziele in einem zunehmend kompetitiven digitalen Markt."
Bewältigung der Herausforderungen
Zusätzlich zu den Studienergebnissen bieten Rackspace und die LSE einige Tipps, wie Unternehmen die Wissenslücke beim Thema Cloud beheben können:
>> Aufteilung der IT-Funktionen in einzelne Streams – Das Konzept der Aufteilung von IT-Funktionen in zwei Bereiche ermöglicht Unternehmen die Konzentration auf die Prioritäten der geschäfts- und prozess-orientierten digitalen Innovationen. Beide sind wichtig, damit Unternehmen in einem technologie-geführten Markt erfolgreich sind.
>> Entwicklung einer Strategie für Cloud-Skills – Jede IT-Führungskraft sollte eine Strategie einführen, die aktuelle Fähigkeiten im Unternehmen mit den künftigen Innovationstrends und Veränderungen abgleicht (sowohl im Business als auch in der Cloud). Dies sollten sie mit realistischen Marktanalysen der verfügbaren Fachkräfte vergleichen.
>> Vollständige Bewertung des Cloud-Systems – Unternehmen sollten einen umfassenden Ansatz für die Bereitstellung grundlegender Cloud-Services (zum Beispiel Bündelung des Risikos durch Provider) entwickeln. Die geschäfts- und prozess-orientierten Herausforderungen lassen sich durch konstante Verbesserungen und signifikante Innovationen deutlich leichter bewältigen, wenn sich das Unternehmen auf einen ausgewogenen Pool an Fähigkeiten und Kompetenzen innerhalb und außerhalb der eigenen Grenzen verlässt.
Mariano Mamertino, EMEA Economist bei der weltweiten Jobbörse Indeed, kommentiert: "Das Finden, Einstellen und Halten von Technologie-Fachkräften ist für Unternehmen erfolgsentscheidend, doch wird es immer schwieriger, die benötigten Talente zu finden, da die entsprechende Nachfrage steigt. Unsere Daten zeigen, dass es ein weltweites Missverhältnis zwischen den ausgeschriebenen und den von IT-Profis gesuchten Cloud-Positionen gibt. Dies könnte die Wissenslücke beim Thema Cloud weiter vergrößern. Wie diese neue Studie zeigt, existiert eine Finanzierungs- und Innovationslücke für Unternehmen weltweit, die gestopft werden muss."
Über die Studie
Diese Studie wurde von Rackspace in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern von LSE durchgeführt und von Intel gesponsert.
Mit der Unterstützung des unabhängigen Forschungsinstituts Vanson Bourne wurden von April bis Mai 2017 1.900 Interviews mit Teilnehmern aus Deutschland, Schweiz, Benelux, Großbritannien, den USA, Mexiko, Singapur, Australien und Hong Kong geführt. Zu den Befragten gehörten 950 IT-Entscheider und 950 IT-Profis in Unternehmen, welche die Cloud nutzen. Diese haben jeweils mehr als 1.000 Mitarbeiter und sind im öffentlichen und privaten Sektor tätig.
Die exakten Teilnehmerzahlen:
Deutschland = 100 IT-Entscheider und 100 IT-Profis
Schweiz = 50 IT-Entscheider und 50 IT-Profis
Benelux = 50 IT-Entscheider und 50 IT-Profis
Großbritannien = 250 IT-Entscheider und 250 IT-Profis
US = 300 IT-Entscheider und 300 IT-Profis
Mexiko = 50 IT-Entscheider und 50 IT-Profis
Singapur = 50 IT-Entscheider und 50 IT-Profis
Australien = 50 IT-Entscheider und 50 IT-Profis
Hong Kong = 50 IT-Entscheider und 50 IT-Profis
Zusätzlich zur Umfrage hat LSE eine umfangreiche Untersuchung der aktuellen Diskussionen innerhalb von Hochschulen und der Fachpresse über Cloud Computing, Prozessautomatisierung und digitale Fähigkeiten durchgeführt. Zudem führte das Team im Juni und Juli 2017 eine Reihe von Interviews mit acht weltweiten Unternehmen innerhalb der Zielgruppe für das Projekt. Weitere zehn Interviews fanden durch ein Beratungsunternehmen statt. Unternehmen konnten dabei anonym bleiben, um offene Antworten zu ermöglichen.
(Studie: ra)
eingetragen: 28.09.17
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