Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Datenschutz und Compliance


Mangelnde Transparenz bei Cloud Computing-Angeboten: "Ohne es zu wissen, liefern sich Unternehmen oft in Unkenntnis des Patriot Act dem Zugriff von US-Behörden aus"
Umfrage zeigt: Sicherheitsbedenken in der Cloud - Patriot Act wirft die Frage nach der Sicherheit vertraulicher Daten auf


(22.02.12) - Mit der Verbreitung Cloud-basierender Anwendungen entstehen mittlerweile auch zunehmend Sicherheitsbedenken. Wie eine Security-Umfrage von retarus ergeben hat, beklagen rund 80 Prozent der Unternehmen mangelnde Transparenz bei Cloud Computing-Angeboten. Nur jeder fünfte IT-Verantwortliche wird von seinem Cloud Computing-Anbieter automatisch umfassend darüber aufgeklärt, wo seine Unternehmensdaten physikalisch gespeichert und verarbeitet werden – und welchen nationalen Gesetzen sie damit unterliegen.

Insbesondere international agierende Unternehmen und Konzerne wünschen sich einen Cloud-Anbieter, der in der Lage ist, Kundendaten nach verschiedenen länderspezifischen handels- und finanzrechtlichen Vorgaben zu verarbeiten. Drei von vier der befragten Unternehmen möchten selbst bestimmen, wo und nach welchen Datenschutz- und Compliance-Regeln ihre Daten verarbeitet werden.

Dass in der Cloud verarbeitete Daten womöglich dem Fremdzugriff preisgegeben sind, hat zu einiger Unruhe in den Unternehmen geführt. Dies liegt vor allem daran, dass die Strukturen der Datenwolke in vielen Fällen nur unzureichend transparent gemacht werden. Dieses Problem beschränkt sich allerdings nicht ausschließlich auf Cloud-Anbieter, sondern gilt strenggenommen für alle Services und Web-Anwendungen, in deren Rahmen Auftragsdaten verarbeitet werden. Dabei wissen die Kunden meist gar nicht, welchen Datenschutz- und Compliance-Regeln der jeweilige Cloud Computing-Anbieter oder Service Provider – und damit die eigenen Daten – unterliegt.

So können Unternehmen, die geschäftskritische Daten von vermeintlich europäischen Firmen oder europäischen Niederlassungen außereuropäischer Firmen verarbeiten lassen, schnell auf unerwünschte Nebeneffekte stoßen. "Nämlich wenn diese Dienstleister US-amerikanische Muttergesellschaften haben. Ohne es zu wissen, liefern sich die Unternehmen dann in Unkenntnis des Patriot Act dem Zugriff von US-Behörden aus, die in diesem Fall auch auf in europäischen Rechenzentren gespeicherte Daten zugreifen können", sagt retarus.

Der geographische Standort eines Anbieters ist ausschlaggebend
Das Gesetz, dass zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus gedacht war, erlaubt US-amerikanischen Behörden den Zugriff und damit auch die Kontrolle über alle Daten amerikanischer Unternehmen, ihrer internationalen Tochtergesellschaften sowie auch jener Unternehmen, die Server im Geltungsbereich der US-Gesetze betreiben. Der Patriot Act wirft die Frage nach der Sicherheit vertraulicher Daten auf, egal ob diese in der Cloud gespeichert, bei einem Managed Service Provider oder über eine Web-Anwendung verarbeitet werden.

Für viele Unternehmen ist es von kritischer Bedeutung, dass die Speicherung oder Verarbeitung ihrer Daten bestimmten, nationalen Compliance- oder Datenschutz-Richtlinien unterliegt. Somit ist die Frage nach dem geographischen Standort des Anbieters ausschlaggebend. Nur ein Cloud-Anbieter oder Service Provider, der internationale Rahmenverträge nach lokaler Rechtsprechung anbietet und über das erforderliche Know-how sowie geeignete Infrastrukturen verfügt, kann die nötige Transparenz und Rechtssicherheit bieten.

Entscheidung muss beim Kunden liegen
Egal ob das Angebot "Cloud" oder "Managed Service" heißt, die Entscheidung über den Ort der Datenverarbeitung muss immer beim Kunden liegen. Im Rahmen bestimmter Dienste sollte dies idealerweise für einzelne Kommunikationsprozesse individuell unterschiedlich festgelegt werden können. Unternehmen müssen die Möglichkeit haben, ihre Daten je nach Anforderung nach den entsprechenden nationalen Bestimmungen, wie etwa den strengen Datenschutzrichtlinien in Europa, verarbeiten zu lassen. Kanadische Regierungsbehörden und Kunden aus dem Gesundheitswesen bestehen zum Beispiel trotz der lokalen und kulturellen Nähe zu den USA darauf, dass ihre Daten nicht in den Geltungsbereich von US-Behörden gelangen. (retarus: ra)

Retarus: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Herausforderung im Datenmanagement

    Informatica veröffentlicht ihre jährlich erscheinende Studie "CDO Insights 2025": 600 Datenverantwortliche aus weltweit agierenden Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Umsatz verraten ihre Einschätzungen zu den Erfolgen und Misserfolgen bei der Einführung generativer KI und der Erstellung vertrauenswürdiger, hochwertiger Daten.

  • KI als Schlüssel zu mehr Erfolg

    Laut der neuen Umfrage "AI at Workplace Report" von Freshworks wünschen sich 92 Prozent der Arbeitnehmer weltweit, zumindest einen Teil ihrer täglichen Aufgaben an künstliche Intelligenz (KI) abzugeben. In Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Trend: 42 Prozent der Arbeitnehmer würden ihre aktuelle Stelle gegen einen Arbeitsplatz tauschen, an dem KI effektiver eingesetzt wird.

  • Von der Multi- zur Polycloud

    Im Geschäft mit hybriden Cloud-Lösungen verlieren die großen globalen Systemintegratoren vermehrt Kunden an mittelständische Anbieter. Diese können wegen der geringeren Gemeinkosten wettbewerbsfähigere Preise anbieten und sind bei der Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen agiler. Darüber hinaus haben sie gelernt, schneller innovative technologische Lösungen für individuelle Kundenprobleme zu erstellen.

  • KI ist in ihrem Kern datengetrieben

    Durch den Boom Künstlicher Intelligenz verändert sich das Anforderungsprofil von Datenbanken in einer nie zuvor erlebten Geschwindigkeit. 2025 kommt eine Reihe neuer Herausforderungen dazu. Couchbase erklärt die wichtigsten Datenbank-Trends für dieses Jahr.

  • Besseres Verständnis von KI

    Laut dem neuen "AI Workplace Report" von Freshworks, Anbieterin von Unternehmenssoftware, würden fast 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer ihren derzeitigen Arbeitsplatz gegen eine Stelle tauschen, an der KI effektiver eingesetzt wird. 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben an, dass sie durch die Nutzung von KI bereits eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erhalten haben.

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen