73 Prozent nutzen Cloud Computing
Umfrage: Entschlossene Einführung neuer Technologien bringt Wettbewerbsvorteile
Studie verdeutlicht, dass Technologie ein wichtiger Wegbereiter für geschäftliches Wachstum ist
(06.10.14) - Eine neue Studie von Harvard Business Review Analytic Services mit dem Titel "The Digital Dividend – First-Mover Advantage" verdeutlicht, dass die frühe Einführung neuer Technologien die Ergebnisse von Unternehmen verbessert. Die Studienergebnisse belegen, dass IT-Pioniere – also Unternehmen, die von den Vorzügen neuer Technologien überzeugt sind und auf den First-Mover-Verteil setzen – eher als vergleichbare Firmen bei Umsatzwachstum und Marktposition führend sind. Bei 20 Prozent dieser Unternehmen schlug sich dies in einem Umsatzplus von über 30 Prozent nieder. Das ist mehr als doppelt so viel wie bei Unternehmen, die als Technologie-Follower gelten (also solche, die beobachten und investieren, sobald die Vorteile nachweisbar sind). Und sogar dreimal mehr als bei "vorsichtigen" Technologieentscheidern (die also warten, bis sich die Technologie etabliert hat).
In der von Verizon Enterprise Solutions gesponserten Untersuchung wurden weltweit 672 Führungskräfte aus Management und Technologie gefragt, welchen Einfluss die von HBR Analytic Services als "Big Five" definierten Technologien (Mobility, soziale Medien, Cloud Computing, Advanced Analytics und M2M-Kommunikation) haben. Ziel der Studie war es, ein besseres Verständnis zu erlangen, wie diese Werkzeuge Organisationen verändern und innovativer machen und so den Shareholder-Value steigern.
"Organisationen müssen permanent innovativ sein, um ihren Vorsprung zu halten. Diese Studie verdeutlicht, dass Technologie ein wichtiger Wegbereiter für geschäftliches Wachstum ist", so Tony Recine, Chief Marketing Officer bei Verizon Enterprise Solutions. "Die Untersuchung von HBR Analytic Services zeigt, dass die Big-Five-Technologien als wachstumstreibende Kräfte gesehen werden. Sie ermöglichen neue Geschäftsmodelle und ändern die Art und Weise, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren. Vor allem liegt der Wert dieser Technologien nicht in dem, was sie alleine bewerkstelligen können, sondern vielmehr in ihrem Beitrag im Rahmen einer ganzheitlichen Lösung."
Der Vorteil, "First-Mover" zu sein
In der Studie werden drei Einstellungen gegenüber der Einführung neuer Technologen ausgewiesen: IT-Pioniere (34 Prozent der Befragten), Follower (35 Prozent) und "Vorsichtige" (30 Prozent). 75 Prozent sämtlicher Teilnehmer betrachten IT als eine Investition, die Innovation und Wachstum vorantreibt. 54 Prozent der IT-Pioniere gehen davon aus, dass Technologie zu drastischen Änderungen an ihrem Geschäftsmodell führt, für 52 Prozent führt sie zu erheblichen Veränderungen an ihren Produkten und Serviceleistungen. Im Gegensatz dazu erwarten nur 29 Prozent der Follower-Kategorie und gerade einmal 10 Prozent der Kategorie "Vorsichtige" eine Veränderung ihrer Geschäftsmodelle durch Technologie.
Allerdings lässt die Umfrage auch erkennen, dass unter allen Befragten in erheblichem Umfang neue Technologien in unterschiedlichster Form eingeführt werden. Beispielsweise nutzen 73 Prozent Cloud Computing, 61 Prozent setzen umfassend auf Mobility, 83 Prozent machen sich soziale Medien und Collaboration-Tools zunutze, 20 Prozent nutzen im großen Maßstab M2M.
Weiter ließ die Untersuchung Hindernisse für die Einführung neuer Technologien erkennen. 34 Prozent der Teilnehmer sagten, veraltete Technologien stünden der Innovation im Weg, 44 Prozent meinten, sie benötigten mehr kulturelle Flexibilität, um neue Technologien einzuführen und um neue geschäftliche Wege zu beschreiten.
Den Forschungsergebnissen zufolge ist abteilungsübergreifende Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung, außerdem können sich die Abtrennung von IT vom operativen Geschäft oder Funktionssilos als enorm nachteilig für ein Unternehmen erweisen. Auf der positiven Seite ist zu berichten, dass immer mehr Menschen in Technologie- Entscheidungen einbezogen werden. 25 Prozent der Umfrageteilnehmer betrachten sich als "stark involviert", 48 Prozent meinen, sie seien "zu einem gewissen Grad involviert". Davon gehören 42 Prozent der obersten Führungsebene an, 30 Prozent sind leitende Manager und 14 Prozent sonstige Führungskräfte. Weniger als 10 Prozent der Teilnehmer sind in IT-Funktionen tätig, was darauf hindeutet, dass IT nunmehr fest in das gesamte Ökosystem eines Unternehmens integriert ist.
"Neue Technologien können einen echten Wettbewerbsvorteil bedeuten, jedoch muss das Unternehmen sich darüber im Klaren sein, dass damit neue Prozesse und Geschäftsmodelle angestoßen werden", erläutert Angelia Herrin, für Forschung und spezielle Projekte zuständige Redakteurin beim Harvard Business Review. "Mit Blick auf die Implementierung von Technologien müssen Unternehmen flexibler werden. Sie müssen Technologie zum Bestandteil ihrer Kultur machen, damit sie sich den wahren geschäftlichen Nutzen erschließen können."
Geografische und vertikale Abweichungen
Die Studie lässt außerdem vertikal und geografisch Abweichungen bei der Akzeptanz neuer Technologien erkennen. Zum Beispiel neigen Finanzdienstleister trotz ihrer starken Affinität zu Technologie eher dazu, Follower zu sein, außerdem haben sie aufgrund der Kombination aus strengen Branchenregeln und Sensibilität im Hinblick auf den Umgang mit Finanzdaten eine Abneigung gegen Risiken.
Zahlreiche Branchen sehen dennoch erhebliche Vorteile in der Einführung neuer Technologien. Hier einige Beispiele:
>> Energie- und Versorgungsunternehmen: 43 Prozent der Umfrageteilnehmer dieser Branche gaben an, sie seien von den Vorteilen der Technologie überzeugt und beabsichtigten, sich durch die Einführung einen First-Mover-Vorteil zu verschaffen. Zu den Auswirkungen neuer Technologien auf das Geschäft nannten 67 Prozent der Befragten eine Steigerung der Kundennähe, 72 Prozent berichteten von positiven Entwicklungen bei der internen Zusammenarbeit.*
>> Finanzdienstleistungen: 66 Prozent der Befragten sagten, veränderte Kundenerwartungen seien die Haupttriebfeder des technologischen Wandels in dieser Branche. 78 Prozent berichteten von einer verbesserten Kundennähe als Resultat neuer Technologien.
>> Produzierendes Gewerbe: In diesem Sektor ist aufgrund von Konsolidierungsmaßnahmen die Annahme neuer Technologien im Vergleich mit anderen Industrien eingeschränkt. 39 Prozent der Unternehmen schätzen sich selbst als vorsichtig ein; dem gegenüber stehen First-Mover mit 26 Prozent. Die Erfüllung von Kundenerwartungen ist Hauptantriebskraft; 74 Prozent sehen in verbesserter Kundennähe ein Ergebnis der Einführung neuer Technologien.
>> Gesundheitssektor: Die Anbieter von Leistungen im Gesundheitssektor neigen dazu, die Einführung neuer Technologien zu verzögern, bis diese sich bewährt haben. 90 Prozent sind der Ansicht, dass Technologie ihre Produkte und Leistungen verändert hat; 72 Prozent nutzen Cloud Computing.
>> Öffentliche Hand: 64 Prozent der Befragten sehen in Technologie eine Investition, die Innovation fördert, jedoch gaben lediglich 18 Prozent an, ihre Organisation sei am First-Mover-Vorteil interessiert. Der durchschnittliche Umfragewert hierfür liegt bei 34 Prozent. Gefragt, was nötig wäre, um die Akzeptanz zu steigern, nannten 51 Prozent größere kulturelle Flexibilität sowie die Fähigkeit, sich neue Wege der Geschäftsausübung vorzustellen (46 Prozent). 68 Prozent sagten, die Einführung neuer Technologien führe zu erhöhter Kundennähe.
>> Unternehmensdienstleister/-beratungen: 45 Prozent sind fest von den Vorzügen neuer Technologien bei der Suche nach First-Mover-Vorteilen überzeugt (gegenüber einem Umfragedurchschnitt von 34 Prozent). Neue Technologen ermöglichten 71 Prozent der Teilnehmer, im Verlauf der letzten drei Jahre ihre Kern-Geschäftsstrategie zu ändern: 49 Prozent sehen in Advanced Analytics eine treibende Kraft der Produktentwicklung.
>> Technologieunternehmen: 62 Prozent glauben an den First-Mover-Vorteil. 30 Prozent der Befragten sagten, Technologie habe deutlich zur Abgrenzung vom Wettbewerb beigetragen; im Umfragedurchschnitt waren dies lediglich 15 Prozent.
Wachstumsmärkte wie Lateinamerika, der Mittlere Osten und Afrika werden im Wesentlichen als IT-Pioniere eingestuft. Etablierte Märkte wie Asien, Europa und Nordamerika haben am ehesten die Herausforderungen des Umgangs mit veralteten Technologien überwunden. Aufgrund der grundsätzlich positiven Einstellung gegenüber Technologie sind jedoch bei asiatischen Unternehmen mit 41 Prozent die drastischsten Veränderungen in der Produktentwicklung zu beobachten (Europa: 28 Prozent sowie Nordamerika und die restliche Welt: 30 Prozent).
(Verizon Communications: ra)
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