Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Cloud-Services erhöhen Komplexität


Unternehmen bereuen laut Gartner mehrheitlich IT-Entscheidungen
Durch die Verlagerung hin zu Cloud-Diensten aller Art, einschließlich Infrastrukturlösungen und der schieren Masse an geforderten Diensten hat sich eine hohe Komplexität der Beschaffung von IT entwickelt


Was die aktuelle internationale Studie von Gartner neben Reue zutage fördert und woran dieser Umstand liegen könnte, der nicht nur zu Frust im Unternehmen führt, sondern auch das Unternehmenswachstum bedroht. Das renommierte Marktforschungs- und Analyseinstitut hat Ende 2021 die IT-Beschaffung untersucht und basierend auf 1.120 Befragungen von Unternehmen aus Nord-Amerika, West-Europa und Asien/Pazifik herausgestellt, dass IT-Entscheidungen in Unternehmen überwiegend bereut werden. Das Gefühl des Bedauerns sei bei den Technologiekäufern am größten, die noch gar nicht mit der Implementierung begonnen haben. Laut Hank Barns, VP-Analyst bei Gartner, deutet das klar auf erhebliche Frustration über das Kauferlebnis hin.

Mehr als die Hälfte der befragten Firmen seien mit ihren Käufen unzufrieden. Dabei stellte sich heraus, dass bei dieser Gruppe – im Vergleich zu den übrigen Teilnehmern – der Prozess bis zum Abschluss des Erwerbs der jeweiligen Lösung durchschnittlich zwischen sieben und zehn Monaten länger dauert. Langsame Kaufentscheidungen können zu Frustration, verschwendeter Zeit und Ressourcen sowie möglicherweise sogar zu einem langsameren Wachstum des Unternehmens führen, erläutert Barnes weiter.

Durch die Verlagerung hin zu Cloud-Diensten aller Art, einschließlich Infrastrukturlösungen und der schieren Masse an geforderten Diensten hat sich eine hohe Komplexität der Beschaffung von IT entwickelt. Auf der anderen Seite kommt erschwerend der Abbau interner IT-Kompetenzen hinzu, obwohl solche heute noch mehr als früher auch intern benötigt werden, um Kernprozesse selbstbestimmt ausgestalten zu können und damit verbundene Kosten überhaupt gesamtheitlich zu erfassen.

Der Umfrage zufolge sind 67 Prozent der Personen, die an Entscheidungen über den Kauf von Technologien beteiligt sind, gar nicht in der IT-Abteilung tätig. Das bedeutet, dass jeder für sein Unternehmen ein Technologie-Einkäufer sein kann. In diesem Umfeld entstehe eine neue Kluft bei der Technologieeinführung. Diese neue Kluft trenne die Unternehmen, die Technologie selbstbewusst übernehmen und kaufen von der großen Mehrheit, die dies nicht tut. Anbieter bräuchten neue Ansätze, um die verschiedenen Arten von Kunden zu identifizieren und anzusprechen, so Gartner.

Strategischer einkaufen
Gartner regt als Lösung der Problematik an, dass Lösungsanbieter ein genaues Verständnis der Kundenbedürfnisse entwickeln und entsprechende "Best-Fit"-Situationen zu einem idealen Kundenprofil zusammenführen.

Demgemäß ist es für Unternehmen und Behörden mit dem schlichten Erwerb von Produkten und ebenso wenig Cloud-Services auf Zuruf nicht getan. Vielmehr bedarf es eines passenden Erwerbsprofils, das alle rechtlichen, technischen und kaufmännischen Aspekte aufeinander abstimmen sollte. Für ein "Best Fit" im Sinne der Studie kann es keine einfachen Lösungen und stumpfe Kategorisierungen von Unternehmen geben. Es braucht tiefgehende Analysen, ein entsprechendes Bewusstsein für den konkreten Bedarf, die Aufnahme des Risikobewusstseins und das Verständnis für die entsprechende – auch langfristig – gedachte IT-Strategie.

Mit der richtigen Mischung agil bleiben
Insofern fühlt sich Andreas E. Thyen, Verwaltungsratspräsident der LizenzDirekt AG, in seinen langjährigen Empfehlungen bestätigt: "Ein gesunder Mix aus bewährten On-Premise-Softwarelizenzen und bedarfsgerechten integrativen Cloud-Services bewahren die Investments von Unternehmen und bieten die heute geforderte Dynamik. Für On-Premise-Lizenzen ("Perpetual") spricht das vom Kunden erworbene "Eigentum", das diese in eigenen IT-Strukturen bis hin zu wechselnder Cloud-Infrastruktur in Übereinstimmung mit den Lizenzbedingungen flexibel einsetzen können. Bei Bedarf lassen sich diese Lizenzen "gebraucht" verkaufen, aber auch ebenso kostengünstig nacherwerben."

Dieser Markt ist die absolute Ausnahme, ein europäisches Juwel, da er die Machtstrukturen der großen Softwareanbieter aufbricht und Kunden ihre europäischen Eigentumsrechte und Grundfreiheiten an der Software bewahrt. Auf diese europäischen Grundwerte leichtfertig durch Abo-Modelle zu verzichten, wenngleich es weiterhin aktuelle On-Premises-Versionen gibt, erscheint oftmals unreflektiert.

Aus kritischer Rückschau lernen
Die Pandemie hat alle Unternehmen gefordert, ihre IT und Prozesse ruckartig anzupassen und gegenwärtige weitere Krisen verlangen es weiter. Hier besteht aber zunächst ein Nachholbedarf, die zuvor getroffenen Entscheidungen und gemachten Erfahrungen auszuwerten. Kunden werden sich hier mittelfristig weder datenschutzrechtlich noch strategisch hinter der außerordentlichen Situation verstecken können. Gleichzeitig geht es aber auch darum, die eigenen Interessen (wieder) zu entdecken und bestehende Rechte auszukosten. Einsicht und Reue sollten hierbei zu Veränderungen in der eigenen Entscheidungsfindung führen und damit auch Frust abgebaut werden.

"Wir unterstützen Unternehmen und öffentliche Stellen seit jeher dabei, ihre Möglichkeiten kennenzulernen, die jeweiligen Vor- und Nachteile von Entscheidungen im Vorwege zu erkennen und optimiert zu verfahren. Cloud-Services werden gerne besonders schnell bestellt – deren Implementierungsaufwände und Konsequenzen infolge des Lock-in-Effekts wurden aber vor allem im Krisenmodus oft übersehen. Das bestätigt Gartner durch das Stimmungsbild", ergänzt der studierte Volkswirt Thyen.

"Unsere Kunden unterstützen wir, aufgeklärte und bewusste Entscheidungen zu treffen und setzen dabei auf eine vertrauensvolle, langfristige Geschäftsbeziehung. So können wir beim Kauf wie Verkauf gleichermaßen unsere europäischen Kunden in Europa versorgen. Es geht uns aber um viel mehr, weswegen wir uns für Markfreiheiten und deren Verteidigung in ganz Europa auf vielfältige Weise und aus Überzeugung einsetzen", schließt Thyen ab. (LizenzDirekt: ra)

eingetragen: 06.10.22
Newsletterlauf: 10.11.22

LizenzDirekt: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

  • Optimierung der Cloud-Kosten oberste Priorität

    Das Jahr 2024 war das "Jahr der generativen KI", was zu einer raschen Ausweitung der Datenerzeugung, -verwaltung und -konsolidierung führte. Dieser Anstieg zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Darüber hinaus kam es 2024 zu den ersten großen Angriffen auf die Lieferkette auf globaler Ebene, angeführt von CrowdStrike, die Unternehmen dazu zwangen, die Cybersicherheit auf allen Ebenen zu überdenken.

  • Hybrid-Cloud als ausgewogenere Lösung

    Durch den rasanten technologischen Wandel sind datengesteuerte Initiativen in modernen Geschäftsstrategien wichtiger denn je. Im Jahr 2025 stehen die Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, die ihre Datenstrategien, ihre Bereitschaft für Künstliche Intelligenz (KI) und ihr allgemeines Vertrauen in Daten auf die Probe stellen werden. Insgesamt ist die Bereitschaft für KI in internationalen Unternehmen sehr gering (17 Prozent).

  • Hybride Ansätze statt Cloud Only

    Wie sieht die Perspektive für das Dokumentenmanagement im Jahr 2025 aus? Die Zukunft ist digital, so viel ist sicher. Mit der E-Rechnungspflicht, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien stehen grundlegende Veränderungen bevor. Der DMS-Experte easy software AG hat die relevantesten Branchentrends zusammengefasst.

  • Migration in die Cloud

    Die Versicherungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Versicherung und digitale Transformation. Die wichtigsten Trends, die laut Fadata die Zukunft der Versicherung prägen werden, sind Internalisierung, Prävention, Cloud-Migration, Embedded Insurance, Ökosystem-Entwicklung und Talent-Transformation. Diese sechs Trends treiben transformative Veränderungen in der gesamten Branche voran, wobei die Versicherer innovative Ansätze verfolgen, um Kundenbedürfnisse, betriebliche Effizienz, Sicherheit, Risiken und Marktanforderungen zu adressieren. Versicherer werden im Jahr 2025 ihre wichtigsten Abläufe zunehmend internalisieren. Sie wollen ihre Abläufe straffen, Kosten senken und die Datensicherheit erhöhen. All dies kann durch die verbesserte Steuerung der Prozesse erreicht werden, die eine Internalisierung ermöglicht.

  • NIS2 wird Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken

    Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS).

  • Generative KI mit bemerkenswerten Fortschritte

    Generative Künstliche Intelligenz (generative KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dies ist auch auf die steigende Zahl von Entwicklern zurückzuführen, die über ein immer umfangreicheres Know-how verfügen. Doch eine Frage brennt Unternehmen wie Investoren unter den Nägeln: Wann lässt sich mithilfe von KI die betriebliche Effizienz auf das nächste Level heben?

  • Datendschungel: Herausforderung & Chance

    Das Jahr 2024 markierte einen Wendepunkt für die generative KI. Chat GPT und andere Akteure haben sich zu einigen der am schnellsten wachsenden Plattformen der letzten Zeit entwickelt. Doch inmitten dieser aufregenden KI-Revolution wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: das Datenmanagement. Ein starkes und durchdachtes Datenmanagement könnte der Schlüssel sein, um das volle Potenzial von KI-Lösungen zu entfalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen