TÜV-Plakette für das Cloud Computing
Cloud Computing ohne verbindliche Richtlinien zum Scheitern verurteilt
Cloud Computing ist im Prinzip wie der Kauf eines Gebrauchtwagens
Von Christoph Stoica, Director Identity and Security Management, Novell Central Europe
(08.04.10) - Auch wenn es viele Hersteller nicht wahrhaben wollen: die Lücke zwischen der allgemeinen Begeisterung bezüglich Cloud Computing sowie der praktischen Umsetzung des Prinzips Wolke klafft in den meisten Unternehmen noch weit auseinander. Kein Wunder, findet der Infrastrukturanbieter Novell. Schließlich stelle beim Prinzip Wolke doch das Thema Vertrauen für die meisten IT-Entscheider noch immer eine unüberwindliche Hürde dar.
Cloud Computing ist im Prinzip wie der Kauf eines Gebrauchtwagens. Zwar schenkt das Auto viele Freiheiten und Möglichkeiten. Hinsichtlich Sicherheit und langfristiger Fahrtüchtigkeit entpuppt sich der Kauf in den meisten Fällen jedoch als Vertrauenssache. Um diesem Problem entgegenzusteuern, gibt es ein herstellerunabhängiges Qualitätszertifikat, das über alle Zweifel erhaben ist: die TÜV-Plakette. Auch beim Cloud Computing spielt der Faktor Vertrauen eine wesentliche Rolle. Wer verwaltet meine Daten? Welchen Schutzmaßnahmen unterliegen diese? Wird mein Cloud Computing-Provider auch in zwei Jahren noch den steigenden Anforderungen an Datensicherheit und Zugriffskontrolle gerecht? Warum gibt es also eigentlich bei Cloud Computing bisher kein Gütesiegel, das Cloud Computing-Anwendern, aber auch Cloud-Anbietern, die Umsetzung des vieldiskutierten Prinzips Wolke erleichtert."
Die Skepsis hinsichtlich eines sicheren Umgangs mit der Wolke ist bei vielen IT-Entscheidern nach wie vor sehr groß. Wird diese Skepsis nicht genommen, sind die Folgen fatal. Denn: Ohne verbindliche Richtlinien ist Cloud Computing über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt.
Das neu gegründete, herstellerunabhängige "Trusted Security Certification Program" ist ein Schritt in die richtige Richtung. Hier wird ein Standardregelwerk im Bereich Identity, Access und Compliance Management entwickelt, an dem sich Cloud-Anbieter und Anwender bei der Bereitstellung oder Auswahl von Cloud Computing-Services orientieren können. Dabei sehen die Regeln von Branche zu Branche natürlich unterschiedlich aus. Unter anderem soll es Richtlinien zu den möglichen Kostenmodellen, Datenvorhaltungsmodellen oder Infrastrukturmodellen von Cloud-Anbietern geben. Anbieter, die diesen Anforderungen gerecht werden, erhalten eine Trusted Security-Plakette. Dieses Projekt für die Cloud soll 2010 abgeschlossen und dann möglichst zeitnah eingesetzt werden.
Eine Art "TÜV"-Plakette für die Wolke impliziert natürlich, dass Cloud-Anbieter das Thema Datensicherheit groß auf ihre Agenda schreiben – sowohl in Form spezieller Sicherheitslösungen, als auch in Form einer umfassenden Sicherheitsstrategie. Um Kontrolle über die Cloud in punkto Sicherheit auf Unternehmensseite zu gewinnen, bietet sich beispielsweise das Konzept des Intelligent Workload Managements (IWM) an. Mit diesem Ansatz aus Identitäts- und Systemmanagement werden Workloads (eine Kombination aus Anwendung, Middleware und Betriebssystem) mit "Intelligenz" ausgestattet und nehmen so ihre Identitäts-, Sicherheits- und Compliance-Protokolle mit – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Unternehmens-Firewall. Das Konzept ermöglicht die sichere und konforme Verwaltung und Optimierung von Computing-Ressourcen in physischen und virtuellen, aber eben auch in Cloud-Umgebungen.
Sowohl Cloud-Anbieter, als auch Cloud-Anwender müssen ihre Furcht vor einem Cloud-basierten Datendesaster überwinden und zur Tat schreiten. Der erste Schritt Richtung "Qualitätszertifikat " ist gemacht. Sobald die Zertifizierung auf dem Markt ist, gilt es, deren Anforderungen auch umzusetzen. Nur dann wird der Weg für Unternehmen wirklich frei, um mit dem Prinzip Wolke richtig Gas zu geben. (Novell: ra)
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