Merkmale: On-Demand-Lösung "SAP Business ByDesign"


PAC nahm die Software-as-a-Service-Lösung "SAP Business ByDesign" näher unter die Lupe
SAP Business ByDesign-Implementierung: Leistungsvermögen in punkto Automatisierung und Dokumentation der ERP-Einführung erkennbar

(30.03.10) - Gespannt wartet die Softwarebranche auf den Markteintritt von "SAP Business ByDesign". Pierre Audoin Consultants (PAC) hatte die Möglichkeit, sich näher mit der On-Demand-Lösung zu beschäftigen. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der Implementierungsmethode und dem Umfang des nächsten Feature Pack 2.5.

SAP hat die Markteinführung der neuen Version der als Software-as-a-Service (SaaS) angebotenen Lösung in den sechs Ländern Deutschland, USA, Frankreich, Großbritannien, Indien und China für Mitte dieses Jahres in Aussicht gestellt. Ein vom Hersteller in den Vordergrund gerücktes Merkmal von Business ByDesign ist dessen Implementierungsmethode. Sie soll es erlauben, eine integrierte, auf Standardfunktionen basierende Geschäftsanwendung in kurzer Zeit und mit geringem Aufwand für das jeweilige Unternehmen einzurichten.

Die vollständige Research Note ist auf dem ICT Research Board erschienen. Das ICT Research Board ist eine Plattform für intensiven Wissensaustausch, Befragungen und Experteninterviews zwischen ICT-Entscheidungsträgern in Unternehmen und den Analysten von Pierre Audoin Consultants (PAC) und Berlecon Research.

Implementierungsmethode
Die Implementierungsmethode von Business ByDesign führt durch einen strukturierten Fragenkomplex, über den der Einführungsexperte (SAP-Berater oder ein Experte eines SAP-Partners) im Dialog mit dem Anwenderunternehmen definiert, in welchen Ländern, in welchen Branchen und mit welcher Organisationsstruktur die ERP-Software genutzt werden soll.

Auch wenn das Implementierungswerkzeug noch nicht perfekt ist und der breite Praxiseinsatz noch bevorsteht, lässt sich schon jetzt dessen Leistungsvermögen in punkto Automatisierung und Dokumentation der ERP-Einführung erkennen: Während des auf betriebswirtschaftlichen Fragen basierenden Einführungsvorgangs wird ein Prozessmodell des jeweiligen Unternehmens einschließlich Prozessdokumentation und Organisationshandbuch im Hintergrund erstellt.

Feature Pack 2.5
SAP hat bereits mit Feature Pack 2.0 im Sommer 2009 eine Reihe von funktionalen Erweiterungen geliefert. Unter anderem wurden dabei Funktionen zu integrierten "Szenarien" zusammengefasst, die den Anwender durch die Schritte eines Prozesses führen. Ferner kamen neue Funktionen für Dienstleistungs- und Industriebetriebe hinzu.

Das angekündigte Feature Pack 2.5 soll Merkmale im Bereich Business Intelligence und Suche erweitern sowie das Frontend verbessern. Im Bereich Infrastruktur wird SAP mit der neuen Version die vollständige Multi-Tenancy erreichen.

Zwar verbreitert SAP mit dem neuen Feature Pack die Erweiterungsmöglichkeiten. Damit stellt Business ByDesign jedoch noch keine Entwicklungsumgebung für Softwarepartner bereit, die basierend auf der On-Demand-Lösung branchenspezifische Add-ons entwickeln. Eine solche ist für das Feature Pack 2.6 vorgesehen.

Business Intelligence
Mit Feature Pack 2.5 bindet SAP die In-Memory-Technik für die Speicherung von Geschäftsdaten in Business ByDesign ein. Auswertungen laufen dann nicht mehr auf einem "herkömmlichen" Data Warehouse, sondern auf einer im Hauptspeicher liegenden Datenbank. Einerseits beschleunigt dies Abfragen enorm und lässt andererseits eine hohe Flexibilität bei der Kombination beziehungsweise Gruppierung von Daten zu, da die Cubes im Arbeitsspeicher liegen. Zudem ist es damit möglich, Buchungsdaten unmittelbar für das Berichtswesen zur Verfügung zu stellen.

Frontend
SAP hat am Frontend einen Schwenk in Richtung "Microsoft Silverlight" vollzogen. Der Hersteller begründet den Schritt damit, auf diese Weise Desktop-Programme besser einbinden zu können. Auch das nun verfügbare Softwareentwicklungspaket stützt sich mit Visual Studio auf Microsoft-Technik. SAP will so Entwickler beziehungsweise Partner ansprechen, die mit Microsoft-Entwicklungswerkzeugen vertraut sind.

In die Oberfläche von Business ByDesign können nun kleine Zusatzbausteine (Mashups) eingebunden und der extern bereit gestellte Service so zu einem integralen Bestandteil werden.

PACs Kommentar
"SAP hat die technischen Schwierigkeiten weitgehend in den Griff bekommen. Erreicht wurde dies unter anderem durch Umbaumaßnahmen – dazu gehört neben Multi-Tenancy auch das Frontend auf die Microsoft-Lösung Silverlight umzustellen. Die BI-Ergänzungen (In-Memory) werten die ERP-Lösung auf. Die verbesserte Office-Integration ist eine notwendige Erweiterung des Frontends, da Nutzer dies heute fordern.

Der Erfolg ist damit aber noch keinesfalls gewährleistet. Er wird zu einem großen Teil davon abhängen, ob es gelingt, Business ByDesign in kurzer Zeit beim Kunden aufzusetzen und die Kosten dabei gering zu halten. Die derzeit verfügbare Implementierungsmethode eignet sich für eine standardisierte ERP-Einführung ohne tiefgehende kundenspezifische Anpassung. Auch dieses Werkzeug taugt aber nur, wenn der spätere Nutzer weiß, was er will. Daher ist ein initialer Workshop erforderlich, in dem der Umfang der ERP-Umgebung skizziert wird.

SAPs Herausforderung bleibt das Partnermodell beziehungsweise das Ecosystem. Weitere Informationen zum Partnermodell will der Hersteller zur Sapphire 2010 bekannt geben."
(PAC: ra)

PAC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Weg zur echten Cloud-Souveränität

    Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.

  • Backups in der Cloud

    Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.

  • Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage nutzen

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.

  • eco zur AI Act-Abstimmung im EU-Parlament

    Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.

  • Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtern

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

  • Datenmengen häufen sich

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

  • Datenflut in der Multi-Cloud-Welt

    Künstliche Intelligenz (KI) markiert aktuell einen wichtigen Wendepunkt für die Technologiebranche. Die in den 1950er Jahren von John McCarthy geprägt Technik hat sich jahrzehntelang hauptsächlich im Hintergrund weiterentwickelt, bis die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT den Durchbruch brachte.

  • Bitkom zum KI-Aktionsplan

    Bitkom begrüßt den KI-Aktionsplan des BMBF. Schon heute ist Deutschland in der Forschung rund um KI sehr gut aufgestellt und es ist richtig, sie weiter auszubauen. Wie diese Initiative des Forschungsministeriums in die Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz eingebettet werden soll, bleibt hingegen offen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen