Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Wie IT-Dienstleister erfolgreich bleiben können


Studie: IT-Service-Sektor ist, unabhängig von den jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen, von sinkenden Margen geprägt
Neben Preisdruck und preisbewusstem Einkauf von IT-Services standen die Themen IT-as-a-Service (in Anlehnung an SaaS: Software-as-a-Service), Cloud Computing, Virtualisierung und Green IT im Fokus


(03.02.10) - Im Markt für IT-Dienstleistungen herrscht seit Langem hoher Preisdruck, eine Besserung scheint nicht in Sicht. Zusätzlich treten neue Spieler aus dem Software-Bereich in den Wettbewerb mit traditionellen IT-Service-Anbietern. Was also können diese tun, um weiterhin gut im Geschäft zu bleiben? Um herauszufinden, welche Trends die Entscheider in der Branche aktuell bewegen, befragte Deloitte freie und konzerngebundene IT-Dienstleister Deutschlands und Österreichs.

Neben Preisdruck und preisbewusstem Einkauf von IT-Services standen die Themen IT-as-a-Service (in Anlehnung an SaaS: Software-as-a-Service), Cloud Computing, Virtualisierung und Green IT im Fokus – wobei auffällt, dass die viel besprochene Green IT kein neuer Trend mehr ist. Der klare Vorsprung der Themen Preisdruck und preisbewusstes Sourcing sind dabei zum einen der Finanzkrise geschuldet, zum anderen ist der IT-Service-Sektor auch, unabhängig von den jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen, von sinkenden Margen geprägt.

Generell sind die Dienstleister bei der Gestaltung von Angeboten und Vertriebsabläufen gut aufgestellt, viele bieten spezielle Branchenlösungen an. Die meisten haben hier standardisiert und gestrafft – betriebsinterne Abläufe jedoch bergen häufig noch Kostensenkungspotenzial.

"Die meisten IT-Dienstleister haben Wege gefunden, um mit dem zunehmenden Preisdruck umzugehen, in der Regel stimmen sie Angebot und Vertrieb auf ihre Kunden ab. Intern besteht aber häufig noch Handlungsbedarf. Über 60 Prozent der Unternehmen haben noch nicht einmal begonnen, Geschäftsabläufe oder -organisation zu straffen. Damit bleibt vielen also Spielraum zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit", erläutert Robert Horndasch, Deloitte-Partner im Bereich Technology, Media and Telecommunications (TMT).

Sourcing, SaaS, Green IT, Zertifikate bestimmen den Markt
Vor dem Hintergrund des anhaltenden Preisdrucks im IT-Markt nennen 23 Prozent der Befragten preisbewusstes Sourcing als den derzeit wichtigsten Markttrend. IT-as-a-Service belegt mit 19 Prozent Platz zwei. Platz drei, vier und fünf gehen an Cloud Computing, Virtualisierung und Green IT mit 16, zwölf bzw. elf Prozent. Green IT belegt den letzten Platz, da die meisten IT-Dienstleister Umweltschutz zwar als wichtig ansehen, entsprechende Maßnahmen aber bereits vor Aufkommen des Trends mittels Nachhaltigkeitsinitiativen eingeführt haben – lediglich 30 Prozent der Unternehmen sind erst dabei, sogenannte "Green"-Maßnahmen umzusetzen. Die Studie hat ergeben, dass Green IT aktuell weniger von Kunden nachgefragt wird, als dass vielmehr die IT-Service-Provider aktiv versuchen, sich selbst und ihre Produkte als "grün" zu präsentieren – der wichtigste Treiber ist jedoch in der damit verbundenen Kostensenkung zu sehen.

Zwei weitere wichtige Trends zeichnen sich ab: Die Anzahl an IT-Zertifikaten und -Zertifizierungen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen – es existiert eine "Hyperinflation an Zertifikaten". Ein Grundstock wird von den Kunden eingefordert, weitere, spezielle Zertifizierungen sind jedoch nur in Einklang mit dem strategischen Konzept und der Ausrichtung des IT-Service-Unternehmens sinnvoll und sollten kritisch auf ihren Nutzen hinterfragt werden. Zum anderen gewinnt Governance, Risk and Compliance Management (GRC) stark an Bedeutung. Die Erfüllung der formalen GRC-Kriterien wird von den meisten IT-Service-Unternehmen als Pflichtkriterium wahrgenommen.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Dienstleister standardisieren bislang nur ausgewählte Geschäftsprozesse
Zahlreiche Dienstleister greifen, um ihre Kosten zu senken beim Vertrieb auf standardisierte Abläufe und ein modulares Angebotswesen zurück – mit Erfolg. 80 Prozent aller Befragten rechnen mit gleich bleibenden oder sogar sinkenden Vertriebsausgaben, obwohl die Anbahnung von Geschäften aufwendiger wird und die Vertragskomplexität aufgrund anspruchsvollerer Kundenanforderungen zunimmt. Anders sieht es bei Geschäftsprozessen aus, die nichts mit dem Vertrieb zu tun haben. Hier besteht häufig noch Standardisierungsbedarf, vor allem bei Dienstleistern, die in der Wertschöpfungskette höher angesiedelt sind – etwa Beratungsunternehmen oder Anwendungsentwicklern.

Die Standardisierung von IT-Services bedeutet jedoch gleichzeitig eine leichtere Vergleichbarkeit der Leistungen – diese werden dadurch für den Kunden austauschbar. 67 Prozent der Befragten gehen von einer steigenden Wechselbereitschaft aus. Vor diesem Hintergrund wird eine klare Wettbewerbsstrategie immer wichtiger; die beiden erfolgversprechendsten sind die horizontale und die vertikale Expansion, also die Ausdehnung des Leistungsangebots auf vor- und nachgelagerte Wertschöpfungsschritte im selben Markt bzw. die Angebotsausdehnung auf weitere Märkte. Dabei spielen auch Akquisitionen von Wettbewerbern eine wichtige Rolle – laut Studie sehen sich die meisten IT-Dienstleister eher als Käufer denn als Übernahmekandidaten.

"Die Studie zeigt zweierlei Arten von Handlungsbedarf. Ein Teil der Unternehmen sollte Abläufe und Organisation standardisieren, um die Effizienz bei der Leistungserbringung zu steigern. Der andere Teil hat dies bereits getan und sollte jetzt die Strategie anpassen, um Marktanteile langfristig zu sichern und auszubauen. Beide Male bleibt genügend Spielraum, um auch in der derzeitigen Lage Gewinne zu steigern", fasst Robert Horndasch zusammen. (Deloitte: ra)

Deloitte & Touche: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen