Vernetztes Arbeiten in Wirtschaft und Gesellschaft
Studie zeigt: Wichtige Trends wie Cloud Computing, virtuelle Kooperation, dezentrales Arbeiten oder GreenIT werden sich weiter am Markt etablieren
77 Prozent der ICT-Entscheider, in deren Unternehmen bereits Cloud Computing genutzt wird, erwarten steigende Investitionen in diesem Bereich
(16.09.10) - Die "digitale Wertschöpfung" durch Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) gewinnt in unserem Wirtschafts- und Arbeitsleben an Bedeutung. Auf Unternehmensebene ist ICT ein herausragender Faktor für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit: Wichtige Trends wie Cloud Computing, virtuelle Kooperation, dezentrales Arbeiten oder GreenIT werden sich weiter am Markt etablieren. Zusätzlich haben intelligente ICT-Lösungen einen hohen Stellenwert für die zukünftige Entwicklung wichtiger gesamtgesellschaftlicher Aufgaben wie Bildung, Energieversorgung oder Gesundheitssystem.
Diese Ergebnisse und zahlreiche weitere detaillierte Einblicke zur bedeutenden Rolle von ICT liefert die internationale Studie "Life 2 – Vernetztes Arbeiten in Wirtschaft und Gesellschaft", die Professor Dr. Tobias Kretschmer, Direktor des Instituts für Kommunikationsökonomie der Ludwig-Maximilians-Universität München und Autor der Studie, am 07. September 2010 veröffentlicht hat.
"Informations- und Kommunikationstechnologie ist branchenübergreifend ein entscheidender Stellhebel. Zusätzlich ist ICT ein besonders wichtiger Katalysator für Zukunftsbereiche wie beispielsweise Verkehr, Gesundheit oder Bildung", fasste Professor Kretschmer die Studienergebnisse zusammen.
Die Auswertungen zeigen, dass ICT in den kommenden Jahren zunehmend eine Rolle als Wachstumstreiber einnehmen wird, gleichzeitig tragen Trends wie Cloud Computing oder verstärkter mobiler Datenzugriff zu höherer Flexibilität und mehr Effizienz bei. Im Rahmen der Studie befragte Professor Kretschmer in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung zehnvier Unternehmensentscheider, die zuständig für oder beteiligt an Einkaufsentscheidungen für Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) in ihrem Unternehmen sind, professionelle ICT-Anwender sowie private PC-Anwender in den Märkten Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und den USA.
Das umfassende Studiendesign kombiniert zu den breiten quantitativen Befragungen von insgesamt 1.559 ICT-Entscheidern, 1.009 IT-Anwendern in Unternehmen und 1.336 Konsumenten auch eine qualitative Erhebung von Expertenmeinungen aus Wissenschaft und Branche.
Zentrale Ergebnisse der Studie sind:
>> Fast zwei Drittel der ICT-Entscheider (64 Prozent) sind der Ansicht, dass ICT gesamtwirtschaftlich eine entscheidende Rolle als Förderer neuer Geschäftsmodelle hat.
>> In Deutschland erwarten die ICT-Entscheider in einigen Industrien ICT-induzierte Wachstumsimpulse von bis zu 11 Prozent und Kostensenkungspotenziale von bis zu 17 Prozent in den kommenden fünf Jahren.
>> 79 Prozent der Entscheider messen der ICT heute sehr hohe oder hohe strategische Relevanz für ihr Unternehmen bei.
>> Rund zwei Drittel der ICT-Entscheider (67 Prozent) gehen davon aus, dass ICT über den Hebel "Innovation" hohen Einfluss auf die künftige Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens haben wird, in den USA sind es sogar 76 Prozent.
Flexibilität, Mobilität und Kooperation gehören für viele ICT-Entscheider zu den wichtigsten Trends der nächsten Jahre. IT-Sicherheit ist dabei Basis:
>> Für mehr als jeden zweiten ICT-Entscheider (54 Prozent) gehört sie unter die Top 3.
>> Green IT ist für fast jeden Dritten (29 Prozent) eines der wichtigsten Themen.
>> Insgesamt 81 Prozent der befragten ICT-Entscheider gehen davon aus, dass sich Cloud Computing innerhalb der nächsten Jahre am Markt etablieren wird.
>> Mehr als die Hälfte von ihnen (51 Prozent) erwartet, dass sich Cloud Computing als dominierende Variante des ICT-Bezugs etablieren wird.
>> 77 Prozent der ICT-Entscheider, in deren Unternehmen bereits Cloud Computing genutzt wird, erwarten steigende Investitionen in diesem Bereich.
Die Bedeutung der virtuellen Kooperation wird weiter steigen:
>> Sechs von zehn ICT-Entscheidern sind davon überzeugt, dass der Einsatz virtueller Kooperation die Entwicklungskosten in ihrem Unternehmen deutlich senken (62 Prozent) und die Time-to-Market ihres Unternehmens erheblich verkürzen (60 Prozent) könnte.
>> Zwei Drittel der ICT-Entscheider (67 Prozent) gehen davon aus, dass die Bedeutung dezentralen Arbeitens in ihrem Unternehmen in den kommenden fünf Jahren (stark) zunehmen wird.
Die Sicherheitsstrategien müssen dafür stärker auf mobile Endgeräte ausgedehnt werden:
>> 66 Prozent der ICT-Entscheider finden rollenbasierte Zugriffe sehr interessant oder interessant.
ICT-Entscheider erwarten in allen untersuchten Branchen große Veränderungen durch den Einsatz neuer ICT-Lösungen. Vor allem in den Bereichen öffentliche Sicherheit (z. B. durch Vernetzung von Behörden), Bildung (z.B. E-Learning), Automobil, Verkehr & Transport (z. B. Verkehrsleitsysteme) oder auch Energie (Smart Metering, Green IT). Beim Thema Verkehr kann ICT aus Sicht der brancheninternen ICT-Entscheider vor allem in den Bereichen "Sicherheit" und "Vermeidung von Überlastungen" einen großen Beitrag zur Lösung wichtiger Herausforderungen leisten. Internetbasierte Unterhaltungsangebote im Automobilbereich werden nach Ansicht deutscher ICT-Entscheider (Auto) künftig zum Standardangebot gehören.
>> Drei von zehn ICT-Entscheidern (31 Prozent) aus dem Bereich Gesundheit sind der Ansicht, dass der größte Vorteil eines vermehrten Einsatzes von ICT im Gesundheitswesen in einer verbesserten Qualität der Behandlung zu sehen ist.
>> Drei Viertel der Konsumenten (77 Prozent) sind davon überzeugt, dass eine elektronische Gesundheitskarte den Patienten wichtige Vorteile bringt.
>> 70 Prozent der ICT-Entscheider erwarten, dass Green IT in fünf Jahren eine (sehr) hohe Bedeutung für ihr Unternehmen haben wird. >> Obwohl die meisten ICT-Entscheider (57 Prozent) Green IT vor allem aus Gründen der Kosteneinsparung interessant finden, haben erst 24 Prozent der Unternehmen einen Business Case dazu erstellen lassen.
Bei Konsumenten herrscht großes Interesse für Smart Metering:
>> 68 Prozent gehen davon aus, dass Smart Metering in fünf Jahren eine wichtige Rolle in ihrem Haushalt spielen wird.
Über die Studie:
Die Studie Life 2 stellt eine kombinierte Erhebung und Zusammenfassung von Expertenmeinungen, Online-Befragungen und telefonisch-persönlichen Interviews dar. Konzipiert und realisiert wurde die vorliegende Studie von Professor Dr. Tobias Kretschmer, Direktor des Instituts für Kommunikationsökonomie an der Ludwig-Maximilians-Universität München in Zusammenarbeit mit der Strategieberatung zehnvier.
Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 1.559 ICT-Entscheider, 1.009 IT-Anwender in Unternehmen und 1.336 Konsumenten in fünf Ländern online befragt.
Darüber hinaus wurden 101 persönliche Telefoninterviews mit ICT-Entscheidern aus den Bereichen Gesundheit, Verkehr, Automotive und dem öffentlicher Sektor geführt.
Zur Publikation der Ergebnisse wird die Studie von der Deutschen Telekom AG unterstützt. (Deutsche Telekom: ra)
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