Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Infrastrukturlösungen für SAP HANA in der Cloud


Diskussion über die richtige SAP HANA-Strategie hält an
Laut Studie prüfen mehr und mehr Unternehmen den Betrieb von S/4HANA in der Cloud


Deutsche Unternehmen sehen von der Umstellung auf die Datenbank SAP HANA zunehmend nicht nur einzelne Anwendungen betroffen, sondern ihre gesamte Systemlandschaft. Entsprechend hoch ist weiterhin die Unsicherheit mit Blick auf die passende Migrationsstrategie. Dies meldet der neue "ISG Provider Lens SAP HANA & Leonardo Ecosystem Partners Report Germany 2020" der Information Services Group (ISG) (Nasdaq: III). ISG ist ein führendes, globales Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Technologie-Segment. Der Studie zufolge liebäugeln mehr und mehr Unternehmen mit dem Betrieb von SAP S/4HANA in der Cloud, da alle großen Cloud-Dienstleister mittlerweile entsprechende Lösungen anbieten.

"Die Anwender haben erst einmal mehr Zeit sowie auch Unterstützung gewonnen", sagt Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei ISG. "Denn die Standardwartung der vorherigen Version SAP Business Suite ECC 6.0 läuft nunmehr erst 2027 aus, statt wie ursprünglich geplant schon 2025. Zudem steht unter dem Namen MOVE ein SAP-internes Programm zur Verfügung, das bei der S/4HANA-Migration zusätzlich unterstützt." Die herrschende Unsicherheit über die richtige Strategie bei der Umstellung halte aber an. Für die in diesem Bereich tätigen Serviceanbieter sei es daher wichtig, dass sie nicht nur bei den technischen Fragestellungen unterstützen können. "Unternehmen erwarten von ihren SAP-Dienstleistern vor allem, dass sie auch eine passende Strategie und Roadmap für die Umstellung erarbeiten", so Henkes.

Die Diskussion um die jeweils passende Migrationsstrategie ist zuletzt noch komplexer geworden, da die großen Public Cloud-Anbieter immer mehr Infrastrukturlösungen für SAP HANA bereitstellen. "Dies hat dazu geführt, dass viele Unternehmen die Option eines Cloud-basierten Betriebsmodells prüfen", so Henkes weiter. "Auch SAP selbst forciert diesen Trend durch das klare Bekenntnis zu einer ‚Cloud first‘-Strategie sowie entsprechende eigene Angebote wie zum Beispiel die HANA Enterprise Cloud."

Unternehmen, die ihre IT-Systemlandschaft bereits weitgehend konsolidiert haben, können den ISG-Analysten zufolge die SAP HANA-Migration in bestimmten Fällen mit einem gleichzeitigen Umzug in die Cloud kombinieren. Für Unternehmen mit einer noch recht fragmentierten Systemlandschaft hingegen sei ein solcher Schritt weniger empfehlenswert. "In sehr heterogenen Systemumgebungen ist eine schrittweise Migration eher zu empfehlen. Ansonsten sind Unternehmen und ihre SAP-Dienstleister oft schnell überfordert", so Henkes.

Bereits durchgeführte Transformationsprojekte folgen häufig eher einem Ansatz der Neuimplementierung (Greenfield), anstatt die Systemumstellung über ein komplexes Upgrade zu vollziehen, so die Studie weiter. Insbesondere im Mittelstand, wo es häufig noch keine umfassenden SAP-basierten Systemlandschaften gibt, sei dieser Ansatz naheliegend. Aber auch bei Unternehmen mit einer bereits komplexen Vielfalt an SAP-Produkten, sei das Greenfield-Vorgehen immer häufiger zu beobachten.

Hinzu kommt laut ISG die hohe Innovationsgeschwindigkeit bei SAP-Produkten. SAP-Dienstleister müssten deshalb das Nachjustieren bereits bestehender Roadmap als Daueraufgabe für die nächsten Jahre sehen. Die COVID-19-Pandemie hingegen habe die aktuellen SAP HANA-Projekte und ihre Zeitpläne bislang nicht entscheidend beeinflusst. Sie liefen derzeit auch unter den erschwerten Rahmenbedingungen weiter, wobei die Arbeiten nun zumeist aus dem Homeoffice erfolgten. Dies gelte ebenso für die laufenden Services, bei denen der Onsite-Anteil ohnehin tendenziell niedrig sei. Die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf künftige Projekte und damit auf die Auftragslage der Provider hingegen lässt sich ISG zufolge noch nicht abschließend abschätzen.

Allerdings stehe bereits jetzt fest, so die ISG-Analysten, dass sich wegen COVID-19 der gesamte Public Cloud-Markt beschleunigt. Zugleich gerieten vor allem IT-Projekte in Unternehmen aus den stärksten betroffenen Branchen wie der Reiseindustrie finanziell unter Druck. Zum Teil würden sie unterbrochen oder sogar abgebrochen. Diesen Unternehmen helfe die verlängerte Wartungsfrist für SAP ECC 6.0 zwar, doch blieben dadurch die Möglichkeiten der neuen SAP-Plattform mit Blick auf Prozessverbesserungen und neue Geschäftsmodelle ebenfalls länger ungenutzt. In Folge sinke die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen.

Im "Leader"-Quadranten des Marktsegments "SAP S/4HANA System Transformation – Large Accounts" konnten sich acht Anbieter positionieren.

Heiko Henkes, Director & Principal Analyst bei der Information Services Group (ISG), sagte: "Derzeit prüfen viele Unternehmen die Option eines Cloud-basierten Betriebsmodells für SAP HANA."

Der "ISG Provider Lens SAP HANA & Leonardo Ecosystem Partners Report Germany 2020" bewertet die Fähigkeiten von 39 Anbietern in sechs Marktsegmenten: "SAP S/4HANA System Transformation – Large Accounts", "SAP S/4HANA System Transformation – Midmarket", "Managed Application Services for SAP ERP", "Managed Platform Services for SAP HANA" "BW/4 on HANA and BW on HANA Services" sowie "SAP Cloud Platform and SAP Leonardo Services".

Managed Application Services for SAP ERP
Kosteneffizienz ist der wichtigste Erfolgsfaktor für Provider am Markt der Managed Application Services für SAP ERP. Dem ISG-Anbietervergleich zufolge setzen die meisten Anbieter dabei auf Liefermodelle, die kostengünstige Nearshore- oder Offshore-Standorte beinhalten. Weiter­hin würden viele Tätigkeiten so weit wie möglich automatisiert. Zugleich erwarteten die Kunden jedoch auch Supportleistungen, welche onshore oder sogar auch am Standort des Kunden erfolgen. Für die Service­provider gelte es hier, eine ausgewogene Balance zu finden.

Managed Platform Services for SAP HANA
Bei HANA-basierten Anwendungen nimmt der Marktanteil von Cloud-Plattformen mittlerweile deutlich zu, so die ISG-Studie. Dies gelte insbesondere für Test- und Entwicklungssysteme sowie für Systeme, die für das laufende Geschäft weniger kritisch sind. Bei den ERP-Anwendungen für die Kerngeschäftsprozesse hingegen blieben viele Unternehmen zurückhaltend. Deshalb geht ISG davon aus, dass verschiedene Betriebsoptionen auch im gleichen Unternehmen auf absehbare Zeit nebeneinander her existieren werden. Serviceanbieter, die in diesem Segment eine führende Rolle einnehmen, verfügten deshalb mittlerweile alle über hinreichende Partnerschaften mit den großen Public Cloud-Anbietern.

BW/4 on HANA and BW on HANA Services
Mit BW on HANA und in noch stärkerem Umfang BW/4HANA lassen sich Kosten deutlich senken, da das für die Anwendungsfunktionen erforderliche Reporting direkt aus dem jeweiligen opera­tiven System und ohne Umweg über das Business Warehouse erfolgt. Dieser Trend begünstigt dem ISG-Anbietervergleich zufolge aktuell Provider, die in der Lage sind, die hierzu erforderlichen Architekturen zu entwerfen und umzusetzen.

SAP Cloud Platform and SAP Leonardo Services
Die SAP Cloud Platform ist erst seit wenigen Jahren am Markt, sodass sich laut ISG-Studie den Serviceanbietern in diesem Segment noch gute Chancen bieten, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Auch das Framework SAP Leonardo wurde erst Anfang 2017 seitens SAP eingeführt und bein­haltet Funktionalitäten der künstlichen Intelligenz (KI), des Machine Learning (ML) sowie Technologien rund um Blockchain und IoT. ISG erwartet, dass für SAP Leonardo in naher Zukunft noch weitere wesentliche technologische und funktionale Weit­erentwicklungen zu erwarten sind. Hier seien insbesondere auch die Angebote der großen Public Cloud-Anbieter (Hyperscaler) zu nennen, die beispielsweise für den Bereich IoT ebenfalls über leistungsfähige Integrationswerkze­uge verfügen. (Information Services Group – ISG: ra)

eingetragen: 10.09.20
Newsletterlauf: 05.11.20

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lückenhafte Datensicherung birgt Risiken

    Hycu hat die Ergebnisse einer aktuellen Studie veröffentlicht, die unter Anwaltskanzleien und Fachleuten aus dem Rechtsbereich durchgeführt wurde. Während Anwaltskanzleien zunehmend auf Cloud-basierte Anwendungen umsteigen, zeigen die Ergebnisse der neuen globalen Umfrage, dass es erhebliche Wissenslücken hinsichtlich der Verantwortlichkeiten im Bereich Datensicherung gibt. Laut dem in Kürze erscheinenden Bericht "State of SaaS Resilience 2025" glauben 85 Prozent der IT-Entscheidungsträger im Bereich Unternehmens- und freiberufliche Dienstleistungen, einschließlich Rechtsdienstleistungen, dass native SaaS-Plattformen wie iManage Cloud, Microsoft 365, DocuSign und Box eine umfassende Datensicherung bieten.

  • Skepsis gegenüber SaaS

    Die IT-Modernisierung zählt seit Jahren zu den Top-Prioritäten von CIOs - allerdings gibt es aufgrund der hohen Komplexität oft nur geringe Fortschritte. Der Druck zur IT-Modernisierung ist jedoch höher denn je, denn je häufiger veraltete Anwendungslandschaften auf moderne digitale Technologien treffen, desto stärker werden ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen sichtbar. Management und Fachbereiche erkennen daher zunehmend die Notwendigkeit von Modernisierungsmaßnahmen.

  • Cloud-Angriffe werden schneller und intelligenter

    Sysdig, Anbieterin von Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat ihren aktuellen Cloud Defense Report 2025 veröffentlicht. Der Bericht enthält Erkenntnisse und Prognosen über die entscheidende Rolle von KI, Open Source und Transparenz durch Runtime Insights (Laufzeit-Analysen) im Kontext aktueller Cloud-Bedrohungen. Die Datengrundlage stammt aus einer sorgfältigen und methodisch fundierten Analyse von Millionen von Cloud-Konten und Kubernetes-Containern, die Sysdig-Kunden täglich betreiben und sichern. Die repräsentative Stichprobe umfasst eine Vielzahl von Cloud-affinen Branchen auf der ganzen Welt.

  • Interne IT-Dienstleister: Umsätze steigen

    Interne IT-Dienstleister von Unternehmen und Organisationen in Deutschland verzeichnen 2024 ein Wachstum von durchschnittlich rund 10 Prozent und gewinnen im Kontext der digitalen Transformation an Bedeutung. Im Fokus stehen dabei der Wandel zum datengetriebenen Unternehmen, die Entwicklung KI-basierter Anwendungen, die IT-Modernisierung, das Vorantreiben der Prozessautomatisierung sowie die Kompensation des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels durch digitale Technologien.

  • Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen - das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

  • Investitionen beginnen sich auszuzahlen

    Rockwell Automation hat die deutschen Ergebnisse ihres 10. jährlichen Berichts zur intelligenten Fertigung vorgestellt. Die Daten zeigen, dass der Fertigungssektor erhebliche Investitionen und Erträge in generative KI tätigt, aber immer noch mit Herausforderungen wie ungleichmäßiger Personalentwicklung und unzureichend genutzten Daten zu kämpfen hat.

  • Verständnis von systemischen Cyberrisiken

    CyberCube und Munich Re, Anbieterin in ihren jeweiligen Gebieten, Modellierung und Rück-Versicherung, haben die wesentlichen Ergebnisse einer gemeinsamen Umfrage veröffentlicht. Gegenstand waren schwerwiegende Cyber-Kumulereignisse und die relative Widerstandsfähigkeit von Unternehmen gegenüber systemischen Ereignissen aufgrund wirksamer Maßnahmen zur Risikominderung.

  • Warum Echtzeitdaten für KI entscheidend sind

    Daten waren für Unternehmen schon immer wichtig, das ist nichts Neues. Was sich jedoch verändert hat, ist die Geschwindigkeit, mit der sie verarbeitet werden müssen. Herkömmliche Datenarchitekturen stoßen zunehmend an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, Entscheidungen auf Basis aktueller Daten in Echtzeit zu treffen.

  • Verantwortung für Datenschutz und Compliance

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie. Sie zeigt: Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der Technologie-Verantwortlichen in Unternehmen sind der Meinung, ihre derzeitige Datenarchitektur wäre den Anforderungen für den Einsatz von KI gewachsen. Gleichzeitig planen 89 Prozent noch dieses Jahr ihre eigenen Daten für das Training großer Sprachmodelle (LLMs) zu verwenden. Diese Diskrepanz verdeutlicht, wie schnell die Unternehmen den Einsatz von KI vorantreiben, obwohl sie gleichzeitig einräumen, dass ihre Datensysteme dafür noch nicht bereit sind.

  • Hybride oder Cloud-first-Umgebungen sind Standard

    Keeper Security veröffentlichte ihren neuen Insight Report "Securing Privileged Access: Der Schlüssel zur modernen Unternehmensverteidigung". Da sich Unternehmen auf ein immer komplexeres Netzwerk von Benutzern, Anwendungen und Infrastrukturen verlassen, ist die Verwaltung privilegierter Zugriffe zur Verhinderung von Cyberangriffen sowohl kritischer als auch komplizierter geworden. Die rasche Einführung von Cloud-, Hybrid- und Multi-Vendor-Umgebungen in Kombination mit der zunehmenden Raffinesse und KI-gestützten Cyberangriffen erhöht den Bedarf an Lösungen, die sichere, skalierbare und zentralisierte Zugangskontrollen durchsetzen können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen