
Menschliches Versagen die Hauptursache
Studie zum aktuellen Stand der Cloud- und SaaS-Sicherheit zeigt: Bei 28 Prozent der Unternehmen wurde 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne festgestellt
Selbstverschuldete Cloud-Sicherheitslücken bleiben das größte Risiko
Eine aktuelle Studie von Dark Reading und Qualys mit über 100 befragten IT- und Sicherheitsexperten zeigt, dass die schnelle Einführung von Cloud-Technologien häufig die Fähigkeit der Unternehmen zur Risikominimierung übersteigt. 28 Prozent der Unternehmen haben 2024 eine Cloud- oder SaaS-bezogene Datenpanne erlitten. Besorgniserregend ist, dass 36 Prozent dieser Unternehmen mehrfach innerhalb eines Jahres betroffen waren. Die Studie macht deutlich, dass die rasche Einführung Cloud-nativer Technologien - von KI-Diensten bis hin zu containerisierten Anwendungen - viele Unternehmen vor Herausforderungen stellt, da ihre Sicherheitsstrategien mit dieser Entwicklung nicht Schritt halten.
Drei Hauptprobleme sind dabei besonders kritisch: Fehlkonfigurationen, mangelnde Expertise im Bereich Incident Response und neue Risiken durch Webanwendungen und Container-Technologien.
Trotz immer raffinierterer Angriffsmethoden bleibt menschliches Versagen die Hauptursache für Sicherheitsvorfälle. Laut der Studie sind 30 Prozent aller Cloud-Sicherheitsprobleme auf Fehlkonfigurationen zurückzuführen. Ein Beispiel dafür ist ein falsch konfigurierter AWS S3 Bucket, durch den 4.600 Reisepass-Scans ungeschützt im Internet zugänglich waren.
Besonders problematisch ist, dass 99 Prozent aller virtuellen Maschinen (VMs) in der Cloud den MFA-Löschschutz für kritische AWS S3-Buckets nicht einhalten. Diese Sicherheitslücken werden häufig durch Social-Engineering-Angriffe ausgenutzt. Angreifer nutzen Phishing-Mails und manipulierte Links, um Anmeldeinformationen zu stehlen oder sich unberechtigten Zugriff auf sensible Daten zu verschaffen.
Um solche Fehler zu vermeiden, sollten Unternehmen automatisierte Scans zur Erkennung von Fehlkonfigurationen einsetzen und ihre Sicherheitsrichtlinien strikt durchsetzen. Sicherheitsframeworks wie die CIS-Benchmarks können dabei helfen, bewährte Sicherheitspraktiken durchzusetzen. Darüber hinaus ist eine verstärkte Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit Phishing-Angriffen unerlässlich, um das Risiko menschlicher Fehler zu minimieren.
Mangelnde Fachkenntnisse erschweren eine schnelle Incident Response
Viele Unternehmen verfügen zwar über moderne Sicherheitstools, aber es fehlt ihnen an Fachwissen, um angemessen auf Sicherheitsvorfälle zu reagieren. Insbesondere in Cloud-nativen Umgebungen stoßen traditionelle Incident Response-Strategien an ihre Grenzen, da neue Technologien wie Container, KI-Workloads und Multi-Cloud-Architekturen neue Herausforderungen mit sich bringen.
Ein großes Problem besteht darin, dass Angreifer automatisierte Tools einsetzen, um sich in Cloud-Umgebungen lateral zu bewegen, ohne von herkömmlichen Sicherheitsmaßnahmen entdeckt zu werden. So hat eine Analyse der Qualys Threat Research Unit (TRU) gezeigt, dass exponierte API-Schlüssel für den Diebstahl sensibler Daten genutzt wurden, ohne dass dies von herkömmlichen Erkennungsmechanismen erkannt wurde.
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass mehr als 3,9 Millionen virtuelle Maschinen in Cloud-Umgebungen potenzielle Angriffsvektoren für laterale Bewegungen von Hackern darstellen. Durch den Einsatz intelligenter Automatisierungslösungen und die Integration von Incident Response Playbooks in bestehende Sicherheitssysteme können Unternehmen ihre Reaktionsfähigkeit deutlich verbessern.
Die wachsende Herausforderung durch Web-Apps und Container-Technologien
Die zunehmende Nutzung von containerisierten Workloads und modernen Webanwendungen macht IT-Infrastrukturen flexibler, bringt aber auch neue Sicherheitsrisiken mit sich. Container bieten zwar Vorteile in Bezug auf Skalierbarkeit und Effizienz, vergrößern aber auch die Angriffsfläche.
Die Studie betont daher die Bedeutung strenger Sicherheitsrichtlinien für Container und die Einhaltung von Best Practices, bevor Workloads in Produktion gehen. Unternehmen sollten außerdem Sicherheitslösungen einsetzen, die speziell auf die Sicherheit von Containern und APIs zugeschnitten sind, um ihre Umgebung vor neuen Bedrohungen zu schützen.
Fazit: Die Risiken steigen – aber auch die Möglichkeiten zur Absicherung
Die Studie zeigt deutlich, dass moderne Cloud-Umgebungen nicht nur immer komplexer werden, sondern auch eine wachsende Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle bieten. Insbesondere Fehlkonfigurationen in der Cloud-Infrastruktur, unzureichende Incident-Response-Kenntnisse und Sicherheitslücken in Web-Apps und Containern erhöhen das Risiko für Datenpannen und Angriffe erheblich.
Gleichzeitig zeigt die Studie aber auch Lösungsansätze auf: Unternehmen können ihre Sicherheitslage deutlich verbessern, indem sie automatisierte Sicherheitskontrollen einführen, Incident-Response-Strategien optimieren und Sicherheitsrichtlinien umsetzen, die speziell auf moderne Cloud-Technologien zugeschnitten sind.
Mit diesen Maßnahmen können Unternehmen nicht nur Cloud-Risiken reduzieren, sondern sich auch einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem sie ihre Sicherheitsstrategien proaktiv anpassen und Cloud-Sicherheit zu einer zentralen Priorität machen. Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind jetzt verfügbar. (Qualys: ra)
eingetragen: 27.04.25
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