Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud-Storage sehen Studien-Teilnehmer kritisch


Studie: 75 Prozent der deutschen Unternehmen misstrauen Cloud Computing-Anbietern in Bezug auf Datenschutz
Wirtschaftlicher Schaden durch Datenlecks durch den häufigen Einsatz von Cloud-Services nahezu verdreifacht

(29.09.14) - 75 Prozent der befragten deutschen Firmen gehen davon aus, dass Cloud-Provider sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften für Datenschutz und Privatsphäre halten und damit Compliance-Richtlinien verletzen. Das ergab die Studie des Ponemon Institute "Data Breach: The Cloud Multiplier Effect in European Countries". Cloud-Security-Anbieterin Netskope gab die Studie anlässlich ihres Starts auf dem europäischen Markt in Auftrag. 52 Prozent der 514 befragten IT- und IT-Security-Verantwortlichen glauben, dass sich die Wahrscheinlichkeit für Datenlücken durch den Einsatz von Cloud Computing erhöht. Sie befürchten, dass sich der wirtschaftliche Schaden eines Datenlecks durch die Cloud nahezu verdreifacht. Dieser so genannte "Cloud Multiplikator Effekt" variiert und ist vom jeweiligen Cloud-Szenario abhängig.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Cloud verschärft die wirtschaftlichen Auswirkungen von Datenlecks
Der Cloud-Multiplikator-Effekt verstärkt sich beispielsweise mit steigendem Datenaustausch zwischen Cloud-Anwendungen oder beim verstärkten Einsatz von mobilen Geräten, die sich mit der Cloud verbinden. Die Studie legt nah, dass Cloud-Anbieter künftig bei deutschen Unternehmen verstärkt um Vertrauen werben sollten. Ausgehend von 136 Euro pro betroffenen Datensatz, würde der Verlust oder Diebstahl von 100.000 Kundendatensätzen bei einem Unternehmen einen finanziellen Schaden von 13,6 Millionen Euro verursachen. Aufgrund ihres mangelnden Vertrauens rechnen die IT-Verantwortlichen bei starker Nutzung von Cloud-Services hier stattdessen mit einem Schaden von 39 Millionen Euro (Cloud Multiplikator Effekt).

Misstrauen herrscht in ganz Europa vor
Auch den Einsatz von Cloud-Storage sehen die Teilnehmer der Studie kritisch – auch auf europäischer Ebene. Befragte in ganz Europa rechnen damit, dass mit dem vermehrten Einsatz von Cloud Storage der wirtschaftliche Schaden beim Verlust oder Diebstahl von hochwertigen Informationen oder geistigem Eigentum von 1,30 auf 2,94 Millionen Euro steigt. Sie gehen davon aus, dass allein die Nutzung eines Cloud-Services bewirkt, dass sich eine Datenlücke gleichen Typs um 159 Prozent stärker auswirkt als wenn sich die Anwendung auf dem eigenen Rechner befindet. Skeptisch sind die befragten IT-Verantwortlichen auch wenn ein Cloud-Anbieter zu schnell wächst. Sie befürchten, dass hier die Sicherheitsmaßnahmen nicht entsprechend mitwachsen und sich dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Datenlecks mit dem Verlust von 100.000 oder mehr Kundendatensätzen um 108 Prozent erhöht.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zeigen in Deutschland ein weit verbreitetes Misstrauen gegenüber Cloud-Anbietern:
>> 75 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich Cloud Computing-Provider nicht an Datenschutz-Gesetze und -Richtlinien halten.
>> 87 Prozent bezweifeln, dass ihr Cloud-Anbieter sie sofort informieren würde, wenn eine Datenlücke ihr geistiges Eigentum oder vertrauliche Geschäftsinformationen gefährdet.
>> 78 Prozent der Befragten glauben, dass ihre Cloud-Anbieter sie nicht sofort benachrichtigen, wenn über das Datenleck Kundendaten verloren oder gestohlen wurden.
>> 64 Prozent der IT-Profis denken, dass durch den Einsatz von Cloud Computing-Services der Schutz vertraulicher Informationen sinkt
>> 57 Prozent sehen ein Problem darin, geschäftskritische Anwendungen zu sichern.
Doch entgegen aller Bedenken gegenüber der Cloud schätzt die Mehrheit der Befragten (54 Prozent) die Cloud als gleich sicher oder sicherer ein als ihre lokale IT. Dieser Widerspruch spricht aber eher für ein mangelndes Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Daten lokal sicher zu halten, als über das Vertrauen in die Sicherheitsfunktionen von Cloud Computing-Anbietern.

Sanjay Beri, Chief Executive Officer und Mitbegründer von Netskope: "Diese Studie bestätigt, dass einige Unternehmen mit Schatten-IT kämpfen. Sie brauchen mehr Transparenz darüber, welche Daten und Anwendungen in der Cloud genutzt werden, und wie sie Cloud-Anbieter beurteilen können. Die Cloud kann die Produktivität steigern, das darf aber nicht auf Kosten der Sicherheit gehen. Die Teilnehmer unserer Studie stimmen überein, dass die Cloud sicherer sein kann als die lokale IT. Dies ist aber nur möglich, wenn die Policies richtig umgesetzt werden."

Größere Cloud-Skepsis in den USA
Interessant ist ein Vergleich dieser Studie mit einer früheren Umfrage von Netskope und dem Ponemon Institute zum Cloud Multiplier Effect in den USA. Demnach sehen sich die europäischen Unternehmen eher in der Lage, die Daten in der Cloud zu schützen. Während 51 Prozent der befragten Teilnehmer aus den USA denken, die Effektivität ihres Unternehmens bei der Sicherung von Daten und Anwendungen sei "gering", sind es in Europa nur 25 Prozent (Deutschland 27 Prozent). Umgekehrt bewerten 52 Prozent der europäischen IT-Experten die Datenschutz-Fähigkeiten ihres Unternehmens als "hoch", in den USA sind es nur 26 Prozent der Teilnehmer.

Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institute: "Die Datenschutzgesetze und -Richtlinien werden vor allem in Europa sehr genau überprüft. Vermutlich ist das geringe Vertrauen in die Cloud-Anbieter auf diese verstärkte Kontrolle und die Angst vor dem Unbekannten zurückzuführen. Dieses Misstrauen lässt sich nur überwinden, wenn Provider ihre Sicherheitsmaßnahmen offen legen und diese Bedenken zerstreuen. Dann werden viel mehr Unternehmen die Cloud nutzen."

Die Studie "Data Breach: The Cloud Multiplier Effect in European Countries" und eine Infografik sind auf der Website von Netskope kostenlos verfügbar. Das Ponemon Institute befragte für die Studie 1.059 IT- und IT-Sicherheits-Experten in ganz Europa, darunter 514 Fachleute aus Deutschland.
(Netskope: ra)

Netskope: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

  • KI soll Entscheidungen optimieren

    Die Nachfrage nach Data & Analytics Services (D&A Services) bleibt weiterhin hoch: Die führenden in Deutschland tätigen D&A-Dienstleister erwirtschafteten im Jahr 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 12,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus einer hohen Nachfrage nach D&A Services gepaart mit dem Anspruch von 88 Prozent der befragten Kundenunternehmen, sich zu einem datengetriebenen Unternehmen zu wandeln und dadurch Entscheidungen auf Basis von Daten und Vorhersagemodellen zu treffen.

  • KI-Optimismus hält an

    Künstliche Intelligenz (KI) definiert die Prioritäten von IT-Verantwortlichen in Unternehmen von Grund auf neu. Das ist das Ergebnis des aktuellen IT Priorities Report 2025 von Flexera. Die Umfrage unter 800 IT-Führungskräften in vier Ländern - darunter Deutschland - wirft einen Blick auf die zentralen IT-Pläne der vergangenen und kommenden zwölf Monate.

  • Business Transformation

    Unternehmen sind derzeit einem immensen Transformationsdruck ausgesetzt, der in puncto Komplexität und Dringlichkeit in Zukunft noch weiter steigen wird. Trotz umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung ist es Unternehmen aus eigener Kraft oft nicht möglich, die Potenziale digitaler Technologien voll auszuschöpfen.

  • Automatisierung in SAP-Umgebungen

    Precisely hat neue Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Americas SAP Users Group (ASUG) durchgeführt wurde. Der während der ASUG Tech Connect-Veranstaltung vorgestellte Bericht Unlocking Automation in SAP: 2025 Trends and Challenges bietet wichtige Einblicke in die Akzeptanz, den Reifegrad und die Herausforderungen der Automatisierung in SAP-Umgebungen.

  • Vorschriften im Zusammenhang mit GenAI steigend

    NTT Data, Unternehmen für digitale Business- und IT-Dienstleistungen, hat die ersten Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, für die mehr als 2.300 IT- und Unternehmensleiter in zwölf Branchen und 34 Ländern befragt wurden.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen