Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI
Entscheidungsträger beklagen fehlendes Vertrauen in KI und Fachkräftemangel
Die tatsächliche Fähigkeit, KI-Projekte vom Planungsstadium bis zum erfolgreichen Go-Live voranzutreiben, wird für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein
Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können. Gerade in Deutschland fällt auf: Es liegt nicht an fehlenden Budgets. Hierzulande greifen Unternehmen lieber auf vorgefertigte, extern entwickelte Lösungen zurück, als eigene Entwicklungen zu wagen.
Der Fachkräftemangel macht sich bemerkbar
Unternehmer haben die Bedeutung von KI für den Unternehmenserfolg erkannt. 85 Prozent der Entscheider hierzulande halten den Einsatz von KI für den eigenen geschäftlichen Erfolg für absolut notwendig oder zumindest sehr wichtig. Dementsprechend findet sich auch kein einziger Befragter, in dessen Unternehmen sich nicht mindestens ein KI-Projekt in der Planung befindet; nur bei zwei Prozent ist noch kein Projekt operativ. Sechs Prozent hingegen geben an, dass sich bei ihnen sogar mehr als 50 Projekte in der Planung befinden, bei vier Prozent sind so viele sogar schon im operativen Betrieb.
Die tatsächliche Fähigkeit, KI-Projekte vom Planungsstadium bis zum erfolgreichen Go-Live voranzutreiben, wird für Unternehmen von entscheidender Bedeutung sein, um sicherzustellen, dass sich ihre Investitionen in die Technologie auszahlen. Auf dem Weg dorthin gibt es jedoch einige Hürden. Deutlicher als der globale Durchschnitt sehen deutsche Entscheider einen Mangel an Fachkräften mit geeigneten Qualifikationen für die Entwicklung und Umsetzung von KI-Projekten (26 Prozent gegenüber 23 Prozent weltweit) und insbesondere für die Betreuung nach der Einführung (31 gegenüber 22 Prozent). Weitere Probleme sind ein ausreichend gutes Datenmanagement (23 Prozent) und ein Mangel an vertrauenswürdigen Daten, die für die Nutzung von KI geeignet sind (20 Prozent). Budgetmangel wird von nur bei 18 Prozent der deutschen Befragten genannt, was unter dem globalen Durchschnitt von 21 Prozent liegt.
Es zeigt sich: Deutsche Unternehmen wollen KI, sehen sich aber nicht in der Lage, entsprechende Projekte vom Reißbrett weg selbst zu entwickeln. Es ist also kein Wunder, dass nicht weniger als 70 Prozent der Befragten den Wert von extern entwickelten Lösungen zur Nutzung von KI als gute Grundlage anerkennen. Nur etwa die Hälfte aller Befragten (58 Prozent) greift überwiegend auf Eigenentwicklungen zurück.
Es fehlt an Vertrauen
Jedoch: Ein Viertel der Befragten hierzulande glaubt, dass KI-Projekte auch am mangelnden Vertrauen in die Technologie scheitern. Für 38 Prozent liegt der entscheidende Hemmschuh im Senior-Management, für 49 Prozent jedoch im mittleren Management – und damit deutlich über dem globalen Durchschnitt von 42 Prozent. Interessanterweise verhält es sich bei den Unternehmenskunden genau umgekehrt: In Deutschland haben nur 13 Prozent kein Vertrauen in KI, global sind es 21 Prozent. Auch deshalb wollen 67 Prozent der Befragten die Vorteile der Technologie stärker hervorheben, auch durch interne Schulungen.
Deutschland muss nachziehen
In Deutschland haben 60 Prozent der Verantwortlichen wenig Vertrauen, dass ihr Land in den nächsten fünf Jahren eine Vorreiterrolle bei Künstlicher Intelligenz einnimmt – im globalen Vergleich liegt dieser Wert bei 65 Prozent. Gleichzeitig sehen 78 Prozent der Befragten insbesondere ihre eigene Branche in der Verantwortung, Fachkräfte auszubilden. Knapp drei Viertel (72 Prozent) wünschen sich zudem mehr finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung.
"Entscheidungsträger erkennen den Wert von KI, sehen sich aber mit einer Reihe von Hindernissen konfrontiert, die sie davon abhalten, von Machbarkeitsstudien zum operativen Einsatz der Technologie überzugehen. Der erste Schritt bei der Entwicklung einer KI-Strategie muss darin bestehen, die potenziellen Hindernisse zu ermitteln – seien es Fähigkeiten, Ressourcen oder Datenmanagement. Durch die Erstellung eines vielschichtigen Bildes der Herausforderungen kann Vertrauen aufgebaut und die Unterstützung des Managements für den Erfolg gewonnen werden", so James Fisher, Chief Strategy Officer bei Qlik. (Qlik: ra)
eingetragen: 12.12.24
Newsletterlauf: 03.03.25
Qlik Tech: Kontakt und Steckbrief
Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>