Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Angriffe auf Industrieunternehmen


Datendiebstahl über Cloud-Speicherdienste: Industrieunternehmen in Osteuropa betroffen
Daten wurden aus Dropbox und Yandex Disk exfiltriert - Neues Malware-Implantat ermöglichte Fernzugriff - Vermutlich Bedrohungsakteur APT31 an Angriffen beteiligt


Unternehmen aus dem Industriesektor in Osteuropa wurden von einem Bedrohungsakteur mit fortgeschrittenen Implantaten und neuartiger Malware angegriffen. Der Akteur hinter den Angriffen wendete hierfür fortschrittliche Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) an und hatte vor allem Unternehmen aus den Bereichen der Fertigung sowie der Entwicklung und Integration industrieller Kontrollsysteme (ICS) im Fokus. Cloud-basierte Datenspeicherdienste wie Dropbox und Yandex Disk sowie temporäre File-Sharing-Plattformen wurden genutzt, um Daten zu exfiltrieren und anschließend Malware zu verbreiten. Dies geht aus einer aktuellen Analyse des Kaspersky ICS CERT hervor.

Kaspersky hat eine Reihe zielgerichteter Angriffe auf Industrieunternehmen in Osteuropa entdeckt, deren Ziel es war, einen dauerhaften Kanal für die Datenexfiltration einzurichten. Diese Attacken wiesen erhebliche Ähnlichkeiten mit zuvor untersuchten Angriffen wie ExCone und DexCone auf; dies lässt auf eine Beteiligung von APT31, auch bekannt als Judgement Panda und Zirconium, schließen.

Bei den Angriffen kamen fortschrittliche Implantate zum Einsatz, die den Fernzugriff ermöglichen sollten, und das umfassende Wissen und die Erfahrung der Bedrohungsakteure bei der Umgehung von Sicherheitsmaßnahmen verdeutlichen. Diese verhalfen zur Einrichtung dauerhafter Kanäle für die Datenexfiltration – auch aus hochsicheren Systemen hinaus. Zudem wurden extensiv DLL-Hijacking-Techniken eingesetzt, die den Missbrauch legitimer ausführbarer Dateien von Drittanbietern ermöglichten, die anfällig dafür sind, schädliche dynamisch verknüpfte Bibliotheken in ihren Speicher zu laden. Damit sollte einer Erkennung während der Ausführung mehrerer Implantate in den drei Angriffsphasen vorgebeugt werden.

Um die Daten zu exfiltrieren und anschließend Malware zu verbreiten, wurden Cloud-Speicherdienste wie Dropbox und Yandex Disk sowie temporäre File-Sharing-Plattformen verwendet. Weiterhin stellten die Bedrohungsakteure eine Command-and-Control-Infrastruktur (C2) in der Yandex Cloud sowie auf regulären virtuellen privaten Servern (VPS) bereit, um die Kontrolle über kompromittierte Netzwerke zu behalten.

Neue Varianten der Malware FourteenHi zielen auf Industrieunternehmen
Zudem wurden im Zuge der Angriffe neue Varianten der Malware FourteenHi implementiert, die bereits im Jahr 2021 während der gegen Regierungsbehörden gerichteten ExCone-Kampagne entdeckt wurde. Diese hat sich seitdem weiterentwickelt; im vergangenen Jahr tauchten neue Varianten auf, die speziell auf die Infrastruktur von Industrieunternehmen abzielen. Außerdem fanden die Experten von Kaspersky das neuartige Malware-Implantat MeatBall. Dabei handelt es sich um ein Backdoor-Implantat, das über umfangreiche Fernzugriffsmöglichkeiten verfügt.

"Wir dürfen die Risiken, denen die Industrie durch zielgerichtete Angriffe ausgesetzt ist, nicht unterschätzen", so Kirill Kruglov, Senior Security Researcher bei Kaspersky ICS CERT. "Unternehmen digitalisieren ihre Prozesse weiter und sind auf vernetzte Systeme angewiesen. Die potenziellen Folgen erfolgreicher Angriffe auf kritische Infrastrukturen sind bedeutend. Diese von uns untersuchte APT-Kampagne unterstreicht die entscheidende Bedeutung umfassender Cybersicherheitsmaßnahmen, um industrielle Infrastrukturen vor aktuellen und zukünftigen Bedrohungen zu schützen." (Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 14.08.23
Newsletterlauf: 25.09.23


Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • Tipps für MSPs im Jahr 2025

    Ob durch technologische Innovationen, geschicktes Marketing oder eine starke Unternehmenskultur - mit den richtigen Maßnahmen können MSPs im Jahr 2025 nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch langfristig wachsen. Hier sind acht Tipps, die ihnen dabei helfen, das Jahr erfolgreich zu gestalten.

  • KI-Logik in der Unternehmenssoftware

    Für Unternehmen stellt sich nicht mehr die Frage, ob, sondern wie sie Künstliche Intelligenz für ihren Business Case nutzen. Der meist aufwändigen Implementierung von KI-Tools in bestehende Systeme sagt innovative Software jetzt den Kampf an - mit bereits in die Lösung eingebetteter KI. IFS, Anbieterin von Cloud-Business-Software, zeigt, wie Unternehmen anstatt der schwerfälligen Integration von externen Tools ein technologisches Komplettpaket erhalten, das sofort einsatzfähig ist.

  • Schutz von Cloud-Daten

    In der aktuellen Umfrage "2024 State of Cloud Strategy Survey" geben 79 Prozent der Befragten in Unternehmen an, dass sie Multicloud im Einsatz haben oder die Implementierung von Multicloud planen. Die Chancen stehen also gut, dass Multicloud-Strategien weiter zunehmen werden, wenngleich das nicht bedeutet, dass lokale und private Clouds verschwinden.

  • Das Herzstück des Betriebs

    Salt Typhoon mag ein Weckruf sein, aber es ist auch eine Gelegenheit, die Abwehrkräfte zu stärken und Unternehmen gegen aufkommende Bedrohungen zukunftssicher zu machen. Der Angriff hat Schwachstellen im Telekommunikations- und ISP-Sektor aufgedeckt, aber die daraus gezogenen Lehren gehen weit über eine einzelne Branche hinaus. Ob Telekommunikationsunternehmen, Internetdienstanbieter, SaaS-abhängiges Unternehmen oder Multi-Cloud-Unternehmen - Datensicherung muss für alle oberste Priorität haben.

  • Optimale Wissensspeicher

    Graphdatenbanken sind leistungsstarke Werkzeuge, um komplexe Daten-Beziehungen darzustellen und vernetzte Informationen schnell zu analysieren. Doch jeder Datenbanktyp hat spezifische Eigenschaften und eignet sich für andere Anwendungsfälle. Welche Graphdatenbank ist also wann die richtige? Aerospike empfiehlt Unternehmen, ihre Anforderungen unter vier Gesichtspunkten zu prüfen.

  • Zugang zu anfälligen Cloud-Hosts

    Zwischen 2023 und 2024 haben laut einer aktuellen Studie 79 Prozent der Finanzeinrichtungen weltweit mindestens einen Cyberangriff identifiziert (2023: 68 Prozent). Hierzulande berichtet die BaFin, dass 2023 235 Meldungen über schwerwiegende IT-Probleme eingegangen sind. Fünf Prozent davon gehen auf die Kappe von Cyberangreifern.

  • Wachsende SaaS-Bedrohungen

    Die jüngsten Enthüllungen über den massiven Cyberangriff von Salt Typhoon auf globale Telekommunikationsnetzwerke sind eine deutliche Erinnerung an die sich entwickelnde und ausgeklügelte Natur von Cyberbedrohungen. Während die Angreifer sich darauf konzentrierten, Kommunikation abzufangen und sensible Daten zu entwenden, werfen ihre Handlungen ein Schlaglicht auf ein umfassenderes, dringenderes Problem: die Unzulänglichkeit traditioneller Datensicherungsmethoden beim Schutz kritischer Infrastrukturen.

  • Einführung des Zero-Trust-Frameworks

    Die Cyber-Sicherheit entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit, weshalb eine traditionelle Verteidigung den Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Moderne Cyber-Bedrohungen bewegen sich inzwischen mühelos seitlich innerhalb von Netzwerken und nutzen Schwachstellen aus, die mit traditionellen Perimeter-Schutzmaßnahmen nicht vollständig behoben werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen