
Optimierung von Java-Workloads in der Cloud
Cloud-Kostenoptimierung: Java in der Cloud: Sechs Stellschrauben für mehr Effizienz und weniger Kosten
Ein oft unterschätzter Hebel zur Optimierung von Cloud-Kosten liegt in der Wahl der zugrunde liegenden Compute-Instanzen
Cloud-Infrastrukturen versprechen Skalierbarkeit, Effizienz und Kostenvorteile. Doch um Engpässe zu vermeiden, überprovisionieren viele Unternehmen ihre Cloud-Kapazitäten – und bezahlen so oftmals für Ressourcen, die sie gar nicht nutzen. Wie lässt sich das ändern? Ein zentraler Hebel ist die Optimierung von Java-Workloads in der Cloud.
Cloud-Infrastrukturen bringen viele Vorteile, aber auch neue Komplexität und oft unerwartet hohe Kosten mit sich. Bei vielen Unternehmen nehmen Java-Umgebungen und -Anwendungen große Volumina in gebuchten Cloud-Kapazitäten ein, denn Java gehört noch immer zu den beliebtesten Programmiersprachen: Laut dem aktuellen State of Java Survey and Report 2025 von Azul geben 68 Prozent der Befragten an, dass über 50 Prozent ihrer Anwendungen mit Java entwickelt wurden oder auf einer JVM (Java Virtual Machine) laufen. Gleichzeitig zeigt sich, dass Unternehmen ihre Java-Workloads in der Cloud überprovisionieren: Rund 70 Prozent der Befragten sagen, dass sie mehr als 20 Prozent ihrer gebuchten Cloud-Kapazitäten nicht nutzen. Wie lässt sich das optimieren?
1. Cloud-Kosten verstehen: Transparenz als erster Schritt
Die Grundlage jeder Optimierung ist ein tiefes Verständnis der eigenen Cloud-Nutzung. Viele Unternehmen wissen zwar, dass ihre Cloud-Kosten zu hoch sind, können aber weder exakt zuordnen, wo diese entstehen, noch wer im Unternehmen sie verursacht und ob die Ausgaben gerechtfertigt sind. Besonders in historisch gewachsenen Multi-Cloud-Umgebungen fehlen oft konsistente Berichte, standardisierte Tagging-Konzepte oder eine einheitliche Kostenzuordnung. Es gilt daher sämtliche Kosten- und Nutzungsdaten akribisch zu identifizieren, zu normalisieren und klar internen Nutzern zuzuweisen. Neben den Tools, die Cloud-Anbieter selbst für diese notwendige Dokumentation bereitstellen, können Unternehmen auch Systeme von Drittanbietern nutzen, die oftmals über mehr Features verfügen.
2. KPIs einführen, um Effizienz messbar zu machen
Sobald Unternehmen einen klaren Überblick über ihre Cloud-Ausgaben haben, gilt es diese Kosten in einen sinnvollen Zusammenhang zum tatsächlichen Nutzen zu setzen. Dafür braucht es klare und nachvollziehbare Kennzahlen, die zeigen, wie effizient Ressourcen genutzt werden. Dazu zählen technische Metriken wie Speichernutzung, Antwortzeiten oder Fehlerraten, aber auch betriebswirtschaftliche Größen wie Kosten pro Nutzer, Transaktion oder Anwendung. Besonders wichtig sind verursachergerecht allokierte Kosten, die auch anteilige Ausgaben für gemeinsam genutzte Ressourcen berücksichtigen. Nur wenn diese Daten vollständig und richtig zugeordnet sind, lassen sich Cloud-Ausgaben wirklich bewerten.
3. Über On-Demand hinaus denken
Viele Unternehmen setzen bei der Cloud-Nutzung vor allem auf On-Demand-Instanzen. Doch gerade für Java-Anwendungen mit planbarem Ressourcenbedarf ist das die teuerste Lösung. Dabei bieten Public-Cloud-Anbieter längst flexible Preismodelle, mit denen sich die Ausgaben deutlich senken lassen – ohne auf Performance oder Verfügbarkeit zu verzichten. Reserved Instances eignen sich ideal für Workloads mit konstanter Last wie Backend-Services und bieten bis zu 70 Prozent Preisvorteil. Noch flexibler sind Savings Plans, die nicht an konkrete Instanztypen gebunden sind, sondern Rabatte auf den gesamten Ressourcenverbrauch gewähren. Für nicht-kritische Tasks lassen sich zudem Spot Instances nutzen – mit bis zu 90 Prozent Kostenersparnis. Der Schlüssel liegt in der kombinierten Nutzung aller Optionen.
4. Cloud ist verhandelbar: Konditionen aktiv gestalten
Viele Unternehmen akzeptieren Cloud-Preise als gegeben – dabei sind gerade bei großen Anbietern wie AWS oder Azure Rabatte und Sonderkonditionen verhandelbar, vor allem bei planbaren Workloads wie Java-Backends. Wer seine Kosten- und Nutzungsdaten kennt, kann gezielt mit dem Anbieter ins Gespräch gehen: über Enterprise Agreements, Reserved Commitments oder individuelle Preisvereinbarungen. Auch zusätzliche Leistungen wie technischer Support oder Budget für Innovationen lassen sich im Rahmen solcher Verhandlungen sichern. Die Voraussetzung: Cloud-Anbieter nicht nur als Dienstleister sehen, sondern als strategische Partner aktiv managen.
5. High-Performance JDKs einsetzen
Die Wahl des Java Development Kits (JDK) wird häufig unterschätzt – dabei hat sie einen erheblichen Einfluss auf die Cloud-Bilanz. Herkömmliche OpenJDKs leiden unter langen Startzeiten, Pausen durch Garbage Collection und ineffizienter Nutzung von Ressourcen. High-Performance-JDKs wie Azul Platform Prime setzen genau hier an: Mit pausenloser Garbage Collection, schnellerem Warm-up und höherer Codeeffizienz ermöglichen sie eine bessere Auslastung von Instanzen, eine reibungslosere Skalierung und geringere Latenzen.
6. Moderne Prozessoren und Architekturtrends nutzen
Ein oft unterschätzter Hebel zur Optimierung von Cloud-Kosten liegt in der Wahl der zugrunde liegenden Compute-Instanzen. Viele Unternehmen betreiben ihre Java-Anwendungen noch auf klassischen x86-basierten Servern. Diese sind leistungsstark, aber nicht optimal auf Cloud-native Workloads abgestimmt – vor allem nicht für Java-Anwendungen, die besonders ressourcenintensiv sein können. Moderne Alternativen wie die ARM-basierte Graviton-Prozessorfamilie von AWS bieten hier einen klaren Vorteil. Sie sind speziell für Cloud-Szenarien konzipiert, verbrauchen weniger Energie und ermöglichen eine höhere Parallelverarbeitung.
Fazit: Die richtigen Hebel kennen und betätigen
Investitionen in die Cloud gehören längst zum Kern der IT-Strategie vieler Unternehmen. Laut The CIO Cloud Trends Survey & Report von Azul gibt die Mehrheit der befragten CIOs in den USA an, dass sie derzeit mehr als 60 Prozent ihrer Workloads in der Cloud ausführen; fast die Hälfte (42 Prozent) möchte innerhalb von fünf Jahren 81-100 Prozent ihrer Arbeitslasten in der Cloud abwickeln. Umso wichtiger sind Maßnahmen, um unnötige Kostentreiber einzudämmen. Die Optimierung von Java-Workloads in der Cloud erfordert dabei nicht nur technische Maßnahmen, sondern auch eine umfassende Strategie, die Transparenz, Verantwortung und Kontrolle über die Cloud-Kosten sicherstellt. Wer die richtigen Hebel ansetzt, kann sowohl die Effizienz steigern als auch erhebliche Einsparungen erzielen und damit zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beitragen. (Azul Systems: ra)
eingetragen: 04.05.25
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