Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Auftragsdatenverarbeitung in der Cloud


EuroCloud: Nur noch ein Jahr bis zur DSGVO – neue Herausforderungen für Cloud-Provider
Auftragsdatenverarbeitungs-Verträge jetzt an die DSGVO anpassen - Sanktionen und zivilrechtliche Ansprüche ausschließen


Ab dem 25. Mai 2018 gilt die neue EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten in Cloud-Infrastrukturen neu. "Die rechtlichen Anforderungen an die Auftragsdatenverarbeitung in der Cloud ändern sich mit der neuen europäischen Verordnung", sagt RA Jens Eckhardt, Vorstand Recht & Compliance EuroCloud Deutschland_eco e. V. "Cloud Provider sind jetzt – auch im Eigeninteresse – gehalten, die Verträge mit ihren Auftraggebern schnellstmöglich zu überprüfen und bis Mai 2018 gegebenenfalls anzupassen, um rechtswidrige Nutzungen zu vermeiden. Die DSGVO sieht keinen Bestandsschutz für Altverträge vor; das heißt auch Altverträge müssen den Vorgaben der DSGVO entsprechen."

Lesen Sie zum Thema "Datenschutz und Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Haftungsprivilegierung schützt nur noch bis Mai 2018
Die Notwendigkeit zur Vertragsüberprüfung besteht insbesondere deshalb, weil erstmals ab Mai 2018 auf die Cloud Provider auch Haftungsansprüche und Sanktionen zukommen könnten. "Die DSGVO schützt Auftragsdatenverarbeiter im Schadensfall nicht mehr in dem gleichen Maße wie die Haftungsprivilegierung nach § 11 Bundesdatenschutzgesetz", sagt Eckhardt. Den Cloud Providern empfiehlt Eckhardt, sich nicht darauf zu verlassen, dass Sanktionen und Geldbußen sie nicht betreffen werden. Bis zu 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des gesamten weltweit erzielten Vorjahresumsatzes sieht die DSGVO theoretisch als maximale Geldbußen vor. In die neuen Dienstleistungsverträge sollten Cloud Provider daher auch sogenannte Freistellungsregelungen aufnehmen, die sie wirtschaftlich von der Haftung freistellen.

Ein weiterer Grund, rechtliche Lücken in den Dienstleistungsverträgen und Dienstleistungen zu schließen: Auf die Cloud-Provider könnten ab Mai 2018 auch zivilrechtliche Ansprüche zukommen. Sollten datenschutzrechtliche Defizite der Ausgestaltung der Dienstleistung oder der Verträge sich als Mangelhaftigkeit der Leistung darstellen, dann könnten Auftraggeber auch mit einem Hinweis hierauf Mängelhaftungsansprüche geltend machen oder gar den Bezug von Infrastructure-as-a-Service (IaaS) oder Software-as-a-Service (SaaS) einstellen.

Verträge jetzt auf Rechtssicherheit prüfen
Eckhardt empfiehlt Cloud-Providern, proaktiv auf ihre Auftraggeber zuzugehen und die neuen Vorgaben jetzt in den gemeinsamen Verträgen umzusetzen. "In den allermeisten Fällen ist es ausreichend, sich auf andere Vertragstexte zu einigen. Eine Änderung an den Service-Prozessen allein wegen der DSGVO wird in den seltensten Fällen notwendig sein", sagt Eckhardt.

Eckhardt empfiehlt, individuell die Optionen für ein Vertragsanpassungsverfahren zu überprüfen. Auch falls Verträge keine entsprechenden Anpassungsklauseln enthalten, rät er Auftraggebern und Cloud-Providern zur kooperativen Zusammenarbeit damit kein Auftraggeber das Risiko eingeht, einen Cloud-Service rechtswidrig zu nutzen. (EuroCloud Deutschland_eco: ra)

eingetragen: 30.05.17
Home & Newsletterlauf: 09.06.17

EuroCloud Deutschland_eco: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • NIS2 trifft auf SaaS-Infrastruktur

    Die NIS2 (Network Information Security Directive)-Richtlinie zur Sicherheit von Netzwerken setzt neue Maßstäbe für die Cybersicherheit. Sie ist bekanntlich für öffentliche und private Einrichtungen in 18 Sektoren bindend, die entweder mindestens 50 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens 10 Millionen Euro.

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • DevOps-Modell in der Cloud

    Software-Entwickler arbeiten heute meist nach dem DevOps-Modell in der Cloud - sehen sich dort aber einer steigenden Zahl von Cyberattacken ausgesetzt. Mit der Umstellung auf ein zeitgemäßes DevSecOps-Framework und der Implementierung robuster Cloud-Security lässt sich die Code-Sicherheit über den gesamten Entwicklungsprozess nachhaltig stärken. Controlware steht Unternehmen bei der Umsetzung ganzheitlicher Security-Modelle zur Seite.

  • Auf die SaaS-Backup-Lösung kommt es an

    Die NIS2 (Network Information Security Directive)-Richtlinie zur Sicherheit von Netzwerken setzt neue Maßstäbe für die Cybersicherheit. Sie ist bekanntlich für öffentliche und private Einrichtungen in 18 Sektoren bindend, die entweder mindestens 50 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens 10 Millionen Euro. Nach Schätzungen sind bis zu 40.000 deutsche Unternehmen von der NIS2-Richtlinie betroffen.

  • SaaS: Umfassendes Datenmanagement hilft

    Ransomware ist und bleibt eines der höchsten Risiken für Unternehmen. Laut Aussagen von Security-Experten sind knapp 60 Prozent der Unternehmen Opfer eines Ransomware-Angriffs - Tendenz steigend. Nach Angaben von Microsoft haben Cyber-Bedrohungen, die es auf Software-as-a-Service (SaaS)-Umgebungen abgesehen haben, stark zugenommen. Demnach wurden 7.000 Passwort-Angriffe pro Sekunde blockiert (allein in Entra ID) und Phishing-Attacken sind um 58 Prozent gestiegen. Anders gesagt: SaaS-Daten sind durch Ransomware und andere Bedrohungen überproportional gefährdet.

  • Risiken der Workload-Migration

    Die Mobilität von Workloads, insbesondere die Verlagerung virtueller Maschinen (VMs) in verschiedene Umgebungen, ist eine wesentliche Fähigkeit für moderne IT-Prozesse. Ob es um die Migration von VMs zur Optimierung der Ressourcennutzung, die Gewährleistung der Geschäftskontinuität oder die Verlagerung von Workloads in die Cloud zur Skalierbarkeit geht - der Prozess ist mit Herausforderungen behaftet.

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • Tipps für MSPs im Jahr 2025

    Ob durch technologische Innovationen, geschicktes Marketing oder eine starke Unternehmenskultur - mit den richtigen Maßnahmen können MSPs im Jahr 2025 nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch langfristig wachsen. Hier sind acht Tipps, die ihnen dabei helfen, das Jahr erfolgreich zu gestalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen