Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Schrittweise der ERP-Cloud nähern


Nicht alles, was in die Cloud kann, muss auch in die Cloud – aber vieles sollte
Sechs Fragen rund um den Nutzen einer hybriden ERP-Cloud-Architektur


Wirtschaftliche Gründe wie Geschwindigkeit und Kosten sprechen für ERP-Anwendungen in der Cloud. Allerdings zögern mittelständische Unternehmen aktuell noch, denn Kernsysteme in die Obhut eines IT-Partners zu legen, ist ein Schritt, der überlegt sein will. Ein Umstieg in Phasen hilft aus diesem Dilemma. Anhand sechs strategischer Fragen zeigt die ERP-Herstellerin proAlpha auf, wie sich Mittelständler schrittweise der ERP-Cloud nähern können.

ERP-Systeme sind immer unternehmenskritisch und damit nicht die ersten Systeme, die in die Cloud transferiert werden. Gerade bei ihren Kernprozessen sind produzierende Mittelständler noch zurückhaltend. Spielen Unternehmen jedoch auf Zeit, verlieren sie gegebenenfalls Produktivitätsvorteile, die ein Cloud-ERP bietet. Da das durchschnittliche Alter einer ERP-Installation mehr als elf Jahre beträgt und eine Ablösung bei vielen Mittelständlern ansteht, sollte über eine hybride Cloud-Architektur nachgedacht werden.

1. Welcher Cloud-Ansatz ist ideal?
Entscheidet sich ein Unternehmen für den ERP-Einsatz in der Cloud, stellt sich die Frage nach dem optimalen Cloud-Ansatz. Befindet sich das Unternehmen in einer Aufbau- oder Modernisierungsphase? Dann bietet sich eine standardisierte Software-as-a-Service (SaaS)-Lösung an. Soll ein bestehendes ERP vollständig oder in Teilen in die Cloud migriert werden, dann ist ein Hosting-Modell eine gute Wahl. Um den Live-Betrieb erst einmal zu testen, können sich Unternehmen auch für ein befristetes "Implementation Hosting" entscheiden. Dabei handelt es sich um ein individuell nachgebautes On-Premise-System.

2. Muss ich mein gesamtes ERP in der Cloud betreiben?
Nicht alles, was in die Cloud kann, muss auch in die Cloud! Mit einer Hybrid-Architektur bietet sich die Möglichkeit, Anwendungen zum Teil lokal und zum Teil aus der Cloud zu betreiben. Diese sinnvolle Kombination aus beiden Welten liefert aktuell den größten Mehrwert für mittelständische Fertiger. Die Faustformel lautet: Je näher eine Applikation an den Kernprozessen eines Unternehmens liegt, desto sensibler ist es, sie in der Cloud zu betreiben. Umgekehrt bedeutet das: je weiter entfernt eine Anwendung von den Kernprozessen liegt, desto sinnvoller ist die Migration in die Cloud, beispielsweise für Lösungen im Bereich e-Procurement.

3. Wie lässt sich ein reibungsloser Datenaustausch von und in die Cloud sicherstellen?
Gerade in der Fertigung kommen neben dem ERP-System häufig weitere fachspezifische Anwendungen zum Einsatz, etwa für die Produktionssteuerung oder die Konstruktion technischer Lösungen, die sich nicht einfach in die Cloud übertragen lassen. Diese können weiterhin On-Premise genutzt werden. Sie lassen sich über eine standardisierte Integrationsplattform, beispielsweise eine Integration Workbench (INWB), einfach an ein Cloud-ERP anbinden. Einzige Voraussetzung ist, dass eine eindeutig adressierbare Schnittstelle im Zielsystem existiert. Der Datenübergang selbst erfolgt über eine sichere VPN-Verbindung.

4. Wann ist es sinnvoll, auch andere Anwendungen auszulagern?
Viele nachgelagerte Anwendungen eigenen sich hervorragend für den Cloud Computing-Einsatz, insbesondere, wenn sie mobile oder standortübergreifende Arbeitsweisen von Mitarbeiter unterstützen. So kann es sich beispielsweise anbieten, Office-Anwendungen in Verbindung mit dem ERP-System zu hosten. Auch weitere Applikationen wie zum Beispiel VoIP-Telefonie, EDI, Exchange, ein Webshop oder B2B-Lösungen eignen sich. Das Cloud-ERP steht dabei weiterhin im Zentrum der betrieblichen IT-Infrastruktur und fungiert als Daten-Hub.

5. Welche Basis-Architektur bietet sich für das Hosting an?
Damit eine hohe Akzeptanz durch die Mitarbeitenden gewährleistet ist, sollte das Frontend einer gehosteten ERP-Cloud-Lösung einfach und intuitiv nutzbar sein. Wenn keine Neueinführung eines ERP-Systems ansteht, bietet es sich an, die etablierte und bekannte Oberfläche des bisherigen On-Premise-Systems 1:1 zu übernehmen. Das Frontend hat dabei alle Anforderungen an einen sicheren, mobilen, flexiblen und virtuellen Arbeitsplatz zu erfüllen. Dazu zählen ein ortsunabhängiger Zugriff zu jeder Zeit und mit jedem Endgerät, eine hohe Performance sowie ein schneller User-Login.

6. Wie steht es um die Datensicherheit und Compliance der Anbieter?
Eine Cloud-Umgebung bietet vielen Unternehmen insgesamt höhere Sicherheitsstandards als der interne ERP-Betrieb im hauseigenen Rechenzentrum. Ein Indikator für den sorgsamen Umgang eines Anbieters mit den Produktivdaten ist der Betrieb eines zweiten Rechenzentrums in der Cloud zur Absicherung sowie Zertifikate, etwa nach ISO 27001 für das Informationssicherheits-Management. Um die strengen deutschen Datenschutzregeln einzuhalten, führt kein Weg an Cloud-Rechenzentren am Standort Deutschland vorbei.

"Eine Hybrid-Strategie liefert aktuell den größten Nutzen für den Mittelstand", erläutert Michael Bzdega, Solution Architect Business Cloud bei proAlpha. "ERP-Hersteller führen zunehmend die Ansätze Best-of-Breed mit Best-of-Suite zusammen. proAlpha beispielsweise entwickelt eine Innovationsplattform, die Lösungen wie etwa für das Financial Performance Management oder für die systemübergreifende Datenqualität umfasst. Eine perspektivische Weiterentwicklung der ERP-Anwendung auf eine Microservices-Architektur würde künftig die Integration von Drittanbieter-Anwendungen der Kunden mit Anwendungen dieser Innovationsplattform erleichtern. In diesem Szenario nutzen Unternehmen dann die Vorteile der Cloud für ausgewählte Anwendungsbereiche und bleiben gleichzeitig dort on-premise, wo es sinnvoll erscheint." (proAlpha Gruppe: ra)

eingetragen: 24.11.21
Newsletterlauf: 11.02.22

proAlpha: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Private AI verfolgt einen Plattform-Ansatz

    Der Einzug der generativen KI (GenAI) in die breite Öffentlichkeit hat das KI-Wachstum in Unternehmen vergangenes Jahr beschleunigt. Motiviert durch Wettbewerbsdruck und potenzielle Vorteile forcieren Unternehmen und Regierungen ihre KI-Strategie.

  • Mangelnde Vorbereitung auf SaaS-Ausfälle

    Der Hycu State of SaaS Resilience 2024 Report deckte zuletzt kritische Datensicherungslücken auf, da 70 Prozent der Unternehmen Datenverluste erleiden. Trotzdem verlassen sich 60 Prozent immer noch auf ihre Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, um sich zu schützen, und setzen sich damit weiteren Risiken aus.

  • KI gewinnbringend einsetzen

    Das KI-Potenzial ist praktisch unerschöpflich. Doch um es richtig zu nutzen und daraus echte Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss vorab die Bereitschaft des Unternehmens dafür geklärt werden. Der IT-Dienstleister CGI erklärt, warum der Readiness-Check so wichtig ist, was er genau analysiert und was mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen passiert.

  • Herausforderungen von Edge AI

    Künstliche Intelligenz hat längst den Netzwerkrand erreicht. Um zeitkritischen Daten den Umweg über die Cloud und das Rechenzentrum zu ersparen, bringen Edge-AI-Lösungen Modelle direkt in die Anwendungen vor Ort. Dieser Weg bietet immense Vorteile - er ist aber auch mit einigen Stolpersteinen gepflastert, wie Couchbase, Anbieter einer Cloud-Datenbankplattform, zeigt.

  • Cloud-Datenschutz im Gesundheitswesen

    Daten im Gesundheitswesen gehören zu den kritischsten Vermögenswerten. Sie umfassen hochsensible Informationen wie Krankengeschichten, Behandlungsunterlagen und persönliche Daten. Der Schutz dieser Daten ist von größter Bedeutung, da sie durch nationale und globale Vorschriften als besondere Kategorien personenbezogener Daten eingestuft werden.

  • Generative KI mit Serverless optimieren

    Der Einsatz von generativer KI kann komplex und teuer sein. Serverlose Cloud-Dienste und Vektordatenbanken bieten eine Lösung, um diese Hürden zu überwinden und KI-Anwendungen effizient und skalierbar zu gestalten.

  • Sensible Daten in der Cloud schützen

    Wenn Unternehmen in der Cloud geistiges Eigentum oder persönliche Informationen verlieren, drohen ihnen erhebliche Konsequenzen. Mit den richtigen Maßnahmen für Datensicherheit in der Cloud können sie zuverlässig Vorsorge treffen. Forcepoint erläutert die fünf wichtigsten davon. Datensicherheit in der Cloud wird für Unternehmen zunehmend zu einem kritischen Bestandteil ihrer IT-Infrastruktur.

  • Dank der Cloud: Flexibilität und Skalierbarkeit

    Cloud-Marktplätze sind heute zu einem unverzichtbaren Dreh- und Angelpunkt für unabhängige Softwareanbieter (ISVs) geworden, um ihre Reichweite zu vergrößern, den Verkaufsprozess zu rationalisieren und Wachstum zu fördern. Erfolg ist jedoch nicht allein dadurch garantiert, dass ein Produkt auf einem Marktplatz gelistet ist.

  • Beste Rendite für Serverinvestitionen?

    Laut Statista schätzen IT-Experten weltweit im Jahr 2024 eine Aufteilung von fast 50/50 zwischen Onsite- und Cloud-gehosteten Servern in ihren Unternehmen. Aufgrund der riesigen Datenmengen und der zunehmenden Nutzung von KI, werden künftig immer mehr Server benötigt.

  • Digitale Transformation kommt nicht ins Rollen?

    Dass die Digitalisierung unaufhaltsam voranschreitet, ist keine Neuigkeit mehr, trotzdem haben bislang viele deutsche Unternehmen den entscheidenden Schritt zur digitalen Transformation noch nicht gewagt. Die Corona-Pandemie hat als Katalysator für einen Digitalisierungsschub gesorgt und viele Prozesse auf den Prüfstand gestellt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen