Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Zugriff auf Cloud-Anwendungen


Mit sieben Schritten sicher in die Wolke - Best Practices für die Cloud Security
Dank der zahlreichen Vorteile wird die Cloud-Migration auch zukünftig weiter steigen – jedoch damit auch die Sicherheitsbedrohungen



Von Christoph M. Kumpa, Director DACH & EE bei Digital Guardian

Die Cloud ist dank ihrer Flexibilität und Kapazität im Vergleich zu herkömmlichen Rechen- und Speichermethoden mittlerweile ein wichtiges Standbein für viele Unternehmen geworden. Doch wie bei herkömmlichen Speicher- und File-Sharing-Methoden entstehen auch durch die Cloud spezifische Datensicherheitsprobleme. Ein pragmatischer, datenzentrierter Ansatz kann den Weg in die Wolke jedoch übersichtlich umsetzbar machen. Im Folgenden ein 7-stufiges Framework für ein effektives Cloud-Security-Programm.

1. Sicherung der Endpunkte, die Zugriff auf Cloud-Anwendungen haben
Cloud-Anwendungen befinden sich außerhalb der IT-Umgebung eines Unternehmens und damit auch außerhalb des Schutzes, den viele netzwerk- oder perimeterbasierte Sicherheitstechnologien bieten. Bevor Unternehmen Cloud-Services nutzen, ist es wichtig, die Geräte zu sichern, die für den Zugriff auf die Cloud verwendet werden. Diese Endpunkte sollten durch Sicherheitstechnologien wie Data Loss Prevention (DLP) mit Kontrollen für die Datenexfiltration, End-to-End-Verschlüsselung und den sicheren Zugriff geschützt werden. Auf diese Weise wird der unbefugte Upload sensibler Daten in die Cloud verhindert und sichergestellt, dass Daten vor dem Hochladen verschlüsselt werden.

Daten sollten in der Cloud verschlüsselt bleiben und nur dann entschlüsselt werden, wenn sie das Gerät eines autorisierten Benutzers erreicht haben. Sobald Daten in die Cloud gelangen, befinden sie sich nicht mehr unter der direkten Kontrolle des Unternehmens. Daher ist die Verschlüsselung sensibler Daten und die Verhinderung des Hochladens bestimmter Datentypen grundlegend, um unternehmenskritische Informationen vor Cyberkriminellen zu schützen.

2. Überwachung des Zugriffs auf Cloud-Daten und -Dienste
Auch die Transparenz des Datenzugriffs und deren Verwendung ist entscheidend für die effektive Daten-Security in der Cloud. Neben der Sicherung der Endpunkte, die für den Zugriff auf Cloud-Daten verwendet werden, müssen Unternehmen dafür sorgen, dass sie einen Überblick darüber haben, wer auf die Cloud zugreift und welche Daten dort hoch- oder heruntergeladen werden. Diese Transparenz erhöht die Effektivität der Endpunkt-Sicherheitskontrollen und ermöglicht es dem Sicherheitsteam, riskantes oder verdächtiges Verhalten im Zusammenhang mit Cloud-Daten schnell zu erkennen und darauf zu reagieren.

3. Nutzung von Cloud-APIs zur Ausweitung der Datensicherheit
Wenn ein Unternehmen die Nutzung von Cloud-basierten E-Mail-Services oder Storage-Dienste wie Box oder Dropbox zulässt, sollte es die APIs der Anbieter nutzen, um bestehende Datensicherheitsmaßnahmen auf diese Plattformen auszuweiten. Auf diese Weise kann die Transparenz des Cloud-Datenzugriffs optimiert und eine bessere Kontrolle durch Verschlüsselung oder Zugriffsmanagement über Daten in der Cloud ermöglicht werden. Viele Netzwerksicherheitsgeräte bieten Cloud-Integrationen über APIs an. Unternehmen sollten daher ihren Provider fragen, mit welchen Cloud-Plattformen sie integriert sind, und die Vorteile dieser Funktionen nutzen, sofern verfügbar.

4. Sicherung der Cloud-Anwendungen
Neben Endpunkten und Netzwerken hängt die Cloud-Security auch von der Sicherheit der in der Cloud laufenden Anwendungen ab. Viel zu oft tritt die Sicherheit bei der Entwicklung von Cloud-Applikationen in den Hintergrund, insbesondere bei Cloud-Apps, die von einzelnen Entwicklern oder kleinen Teams erstellt werden.

Unternehmen sollten deshalb ihre Cloud-Anwendungen auf häufig ausgenutzte Sicherheitsschwachstellen testen und Drittanbieter von Cloud-Applikationen auffordern, ihnen die Ergebnisse von Anwendungssicherheitstests (wie statische oder dynamische Analysen oder Penetrationstests) mitzuteilen. Alle Schwachstellen, die beim Testen von Anwendungen entdeckt werden, sollten vor der Verwendung der Apps sicher gepatcht werden.

5. Implementierung von Richtlinien und Kontrollen für BYODs
Wenn Unternehmen den Zugriff auf Cloud-Daten über mitarbeitereigene mobile Geräte (Laptops, Smartphones oder Tablets) zulassen möchten, ist es unbedingt erforderlich, dass sie zunächst eine BYOD-Richtlinie erstellen und Kontrollen implementieren, um den ordnungsgemäßen Datenzugriff durch BYOD-User durchzusetzen. Unternehmen sollten die Verwendung von Zwei-Faktor-Authentifizierung, End-to-End-Verschlüsselung und MDM-Software (Mobile Device Management) erwägen, um die BYOD-Nutzung in der Cloud zu sichern. Die Zwei-Faktor-Authentifizierung hilft, unbefugten Zugriff zu verhindern, während die Verschlüsselung sicherstellt, dass sensible Cloud-Daten, auf die BYOD-Benutzer zugreifen, nur für autorisierte Personen sichtbar sind. Die Verwaltungssoftware für mobile Geräte ist eine gute letzte Verteidigungslinie, wenn ein Gerät verloren geht oder gestohlen wird, da MDM es IT-Abteilungen ermöglicht, den Zugriff auf BYODs einzuschränken oder bei Bedarf die Daten auf dem Gerät aus der Ferne zu löschen.

6. Regelmäßige Backups der Cloud-Daten
Da Cloud-Anbieter und -Anwendungen zunehmend im Visier von Cyber-Angriffen stehen, müssen sich Unternehmen auf das Worst-Case-Szenario einstellen: den permanenten Verlust von Cloud-basierten Daten. Obwohl dies nicht vor Konsequenzen wie finanziellen Verlusten oder rechtlichen Sanktionen schützt, stellt die Durchführung regelmäßiger Backups zumindest sicher, dass alle kritischen Daten wiederhergestellt werden können, die bei einem Cloud-Datenverstoß, einem Ransomware-Angriff oder einer destruktiven Malware-Infektion verloren gehen.

7. Sicherheitsschulungen der Mitarbeiter
Unabhängig davon, wie sicher Endgeräte, Anwendungen und Netzwerkverbindungen sind, hängt deren Sicherheit auch von den Mitarbeitern ab, die sie nutzen. Social-Engineering-Taktiken wie Spear-Phishing gehören nach wie vor zu den häufigsten, einfachsten und erfolgreichsten Methoden von Cyberkriminellen. Regelmäßige Schulungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter Social-Engineering-Angriffe effektiv erkennen und sichere Web-Gewohnheiten aufbauen können. Unternehmen sollten deshalb regelmäßig simulierte Social-Engineering-Angriffe durchführen, um die Fähigkeit ihrer Mitarbeiter zu testen, Schwachstellen zu erkennen und zu beseitigen.

Dank der zahlreichen Vorteile wird die Cloud-Migration auch zukünftig weiter steigen – jedoch damit auch die Sicherheitsbedrohungen. Durch die oben genannten Sicherheitsschritte, bestehend aus datenzentrierten Technologien und Security Best Practices, können Unternehmen ihre Daten in der Wolke jedoch effektiv vor Angreifern schützen. (Digital Guardian: ra)

eingetragen: 10.09.20
Newsletterlauf: 05.11.20

Digital Guardian: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Private AI verfolgt einen Plattform-Ansatz

    Der Einzug der generativen KI (GenAI) in die breite Öffentlichkeit hat das KI-Wachstum in Unternehmen vergangenes Jahr beschleunigt. Motiviert durch Wettbewerbsdruck und potenzielle Vorteile forcieren Unternehmen und Regierungen ihre KI-Strategie.

  • Mangelnde Vorbereitung auf SaaS-Ausfälle

    Der Hycu State of SaaS Resilience 2024 Report deckte zuletzt kritische Datensicherungslücken auf, da 70 Prozent der Unternehmen Datenverluste erleiden. Trotzdem verlassen sich 60 Prozent immer noch auf ihre Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, um sich zu schützen, und setzen sich damit weiteren Risiken aus.

  • KI gewinnbringend einsetzen

    Das KI-Potenzial ist praktisch unerschöpflich. Doch um es richtig zu nutzen und daraus echte Wettbewerbsvorteile zu generieren, muss vorab die Bereitschaft des Unternehmens dafür geklärt werden. Der IT-Dienstleister CGI erklärt, warum der Readiness-Check so wichtig ist, was er genau analysiert und was mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen passiert.

  • Herausforderungen von Edge AI

    Künstliche Intelligenz hat längst den Netzwerkrand erreicht. Um zeitkritischen Daten den Umweg über die Cloud und das Rechenzentrum zu ersparen, bringen Edge-AI-Lösungen Modelle direkt in die Anwendungen vor Ort. Dieser Weg bietet immense Vorteile - er ist aber auch mit einigen Stolpersteinen gepflastert, wie Couchbase, Anbieter einer Cloud-Datenbankplattform, zeigt.

  • Cloud-Datenschutz im Gesundheitswesen

    Daten im Gesundheitswesen gehören zu den kritischsten Vermögenswerten. Sie umfassen hochsensible Informationen wie Krankengeschichten, Behandlungsunterlagen und persönliche Daten. Der Schutz dieser Daten ist von größter Bedeutung, da sie durch nationale und globale Vorschriften als besondere Kategorien personenbezogener Daten eingestuft werden.

  • Generative KI mit Serverless optimieren

    Der Einsatz von generativer KI kann komplex und teuer sein. Serverlose Cloud-Dienste und Vektordatenbanken bieten eine Lösung, um diese Hürden zu überwinden und KI-Anwendungen effizient und skalierbar zu gestalten.

  • Sensible Daten in der Cloud schützen

    Wenn Unternehmen in der Cloud geistiges Eigentum oder persönliche Informationen verlieren, drohen ihnen erhebliche Konsequenzen. Mit den richtigen Maßnahmen für Datensicherheit in der Cloud können sie zuverlässig Vorsorge treffen. Forcepoint erläutert die fünf wichtigsten davon. Datensicherheit in der Cloud wird für Unternehmen zunehmend zu einem kritischen Bestandteil ihrer IT-Infrastruktur.

  • Dank der Cloud: Flexibilität und Skalierbarkeit

    Cloud-Marktplätze sind heute zu einem unverzichtbaren Dreh- und Angelpunkt für unabhängige Softwareanbieter (ISVs) geworden, um ihre Reichweite zu vergrößern, den Verkaufsprozess zu rationalisieren und Wachstum zu fördern. Erfolg ist jedoch nicht allein dadurch garantiert, dass ein Produkt auf einem Marktplatz gelistet ist.

  • Beste Rendite für Serverinvestitionen?

    Laut Statista schätzen IT-Experten weltweit im Jahr 2024 eine Aufteilung von fast 50/50 zwischen Onsite- und Cloud-gehosteten Servern in ihren Unternehmen. Aufgrund der riesigen Datenmengen und der zunehmenden Nutzung von KI, werden künftig immer mehr Server benötigt.

  • Digitale Transformation kommt nicht ins Rollen?

    Dass die Digitalisierung unaufhaltsam voranschreitet, ist keine Neuigkeit mehr, trotzdem haben bislang viele deutsche Unternehmen den entscheidenden Schritt zur digitalen Transformation noch nicht gewagt. Die Corona-Pandemie hat als Katalysator für einen Digitalisierungsschub gesorgt und viele Prozesse auf den Prüfstand gestellt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen