Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Entwicklung hin zu Hybrid-Architekturen


Rechenzentrums-Trends 2020: Hybrid-Computing wird Mainstream
Bereitstellungsgeschwindigkeit wird zu einem immer wichtigeren Alleinstellungsmerkmal


Während in den vergangenen Jahren vor allem innerhalb der Unternehmensführungen ausgiebig darüber diskutiert wurde, ob nun Cloud oder "On Premise" die bessere Wahl ist, haben sich mittlerweile hybride Architekturen durchgesetzt, die Public- und Private-Cloud-Modelle mit Edge-Infrastrukturen rund um neu gestaltete zentrale Rechenzentren vereinen. Diese im Wandel befindliche Herangehensweise an das Management von Daten und Computing-Ressourcen ist einer der fünf wichtigsten Rechenzentrums-Trends 2020, die Experten von Vertiv, einem weltweiten Anbieter für IT-Infrastruktur- und Continuity-Lösungen, identifiziert haben. Die Entwicklung hin zu Hybrid-Architekturen erlaubt es Unternehmen, die Kontrolle über sensible Daten zu behalten und gleichzeitig die rapide wachsenden Anforderungen an Kapazität und Rechenleistung auf Kundenseite zu erfüllen. Nachdem Konnektivität und Verfügbarkeit gemeinsame Konzepte in diesem neuen Daten-Ökosystem werden, wird in Zukunft der Fokus verstärkt auf die nahtlose Kommunikation zwischen On-Premise-Ressourcen, der Cloud und dem Netzwerkrand – dem "Edge" – gelegt werden.

Rob Johnson, CEO von Vertiv, erklärt: "In der Rechenzentrums-Branche stellt sich aktuell ein neues Gleichgewicht ein. Der Markt kämpft mit Herausforderungen hinsichtlich Kapazität und fortschrittlichen Anwendungen, die maßgebliche Veränderungen in Rechenzentren aller Größe und Form erfordern. Gleichzeitig wird die Bereitstellungsgeschwindigkeit immer wichtiger für Technologieentscheidungen und wird auch über 2020 hinaus Investitionen und Innovationen in diesem Bereich bestimmen. Das wird sich auf viele verschiedene Arten zeigen, aber die Botschaft an Rechenzentrums-Ausrüster ist klar: Der Status Quo ist nicht akzeptabel."

Im Nachfolgenden die Trends, die Vertiv für das neue Jahr identifiziert hat:

1. Hybride Architekturen werden Mainstream:
Während Cloud-Computing auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil in den IT-Strategien der meisten Unternehmen sein wird, sehen wir einen Wandel der Strategie dahingehend, dass Unternehmen ihren IT-Mix und ihre Ausgaben auf die Anforderungen ihrer Anwendungen anpassen. Dies führt zu einem ‚Mehr‘ an hybriden Architekturen und zeigt klar, dass das hauseigene Rechenzentrum nach wie vor sehr wichtig ist – auch wenn sich seine Rolle ändert und einen Mix reflektiert, der modernen Unternehmen das Beste zweier Welten bietet.

2. Bereitstellungsgeschwindigkeit ist das neue Wettrüsten: Die Leistung von Technologien und Systemen pendelt sich langsam auf einem hohen Level ein, große Veränderungen sind hier nicht mehr zu erwarten. Das bedeutet, dass die IT- und Rechenzentrums-Entscheider verstärkt andere Kriterien ansetzen bei der Auswahl des Equipments. Der Kostenfaktor ist dabei nach wie vor ein wichtiges Kriterium, aber mehr und mehr wird die Entscheidung davon abhängen, wie hoch die Bereitstellungsgeschwindigkeit tatsächlich ist. Wenn alle anderen Faktoren eng beieinander liegen, kann jeglicher Geschwindigkeitsvorteil bei der Bereitstellung und Aktivierung von IT-Ressourcen entscheidend sein. Das gilt besonders dann, wenn die Rechenleistung in den verteilten Netzwerken von heute immer stärker Richtung Edge wandert, wo Verzögerungen bei der Bereitstellung gleichzusetzen sind mit dem Ausfall einer Anwendung – und damit fehlendem Umsatz.

3. Die durchschnittliche Rack-Dichte bleibt gleich, aber…: Auch wenn sich die durchschnittliche Rack-Dichte vermutlich nur minimal verändern wird – zunehmend anspruchsvollere Anwendungen und immer mehr Workloads mit Bezug zu künstlicher Intelligenz (KI) wie beispielsweise Machine Learning oder Deep Learning erfordern immer mehr High-Performance-Computing (HPC)-Komponenten. Experten von Vertiv erwarten, dass hier gerade zu Beginn des Jahres vor allem in den Bereichen Verteidigung, Advanced Analytics sowie Fertigung aufgerüstet wird, was den Grundstein legt für eine breitere Implementierung von HPC-Racks im Jahr 2021 und darüber hinaus. Diese Racks machen aktuell nur einen Bruchteil aller Racks aus, aber sie können nichts desto trotz außergewöhnlichen Herausforderungen bei Kühlung und Stromversorgung mit sich bringen. So ist beispielsweise die wachsende Nachfrage nach direkten Flüssigkühlsystemen eine Konsequenz dieser Anforderungen.

4. Batterien machen sich bezahlt: Bereits 2016 sagten Vertiv-Experten voraus, dass Lithium-Ionen (LI)-Batterien ihren Platz in Rechenzentren finden würden. Dies hat sich mittlerweile bewahrheitet und LI-Batterien haben einen signifikanten Anteil am Markt der unterbrechungsfreien Stromversorgungen. Dieser Marktanteil wächst immer weiter und wird sich auch auf den Edge-Einsatz ausdehnen, wo vor allem die geringere Größe und der geringere Wartungsbedarf zum Tragen kommen. Im nächsten Schritt geht es nun darum, dass die Flexibilität der LI- und anderer kommender Batteriealternativen wie beispielsweise TPPL (Thin plate pure lead – übersetzt: Dünnplatten-Reinblei) ihre im Vergleich höheren Kosten ausgleicht. 2020 wird das Jahr sein, in dem immer mehr Unternehmen gespeicherten Strom zurück an die Stromanbieter verkaufen und so zur Stabilisierung der Netze und dem Ausgleich von Spitzenlasten beitragen werden. Das wird ein wichtiger Bestandteil weitreichender Diskussionen rund um die Nachhaltigkeit in der Rechenzentrumsbranche sein.

5. Globale Wechselbeziehungen: Die USA – vor allem das Silicon Valley – waren lange das Epizentrum der digitalen Welt und der aktuellen Generation der Rechenzentrums-Entwicklungen. Aber Innovation geschieht überall. So ensteht gerade ein paralleles digitales Ökosystem mit entscheidenden Unterschieden in China. Rechenzentren in ganz Europa und in anderen asiatischen und südpazifischen Märkten wie zum Beispiel Australien, Neu-Seeland oder Singapur entwickeln sich weiter und rücken aufgrund von regionalen Gegebenheiten von traditionellen Praktiken ab – vor allem wegen der Herausforderungen bei Datenschutz und Nachhaltigkeit. So sorgt beispielsweise die EU-Datenschutzgrundverordnung weltweit dafür, dass überall schwierige Entscheidungen zur Datenhaltung getroffen werden müssen. Solche und ähnliche Herausforderungen sind der Grund dafür, warum die Bedeutung von Hybrid-Architekturen und On-Premise-Computing beziehungsweise -Datenspeicherung überdacht wird.

Oder ein anderes Beispiel, wie man global voneinander lernt: In China haben einige Rechenzentren ihre entsprechend angepassten Server mit 240 Volt DC-Strom laufen lassen, um die Effizienz zu erhöhen und die Kosten zu senken. (In China und vielen anderen Ländern gibt es keine 230 Volt DC-Stromversorgung wie in Deutschland.) Für Rechenzentren in den USA ist eine 240 Volt DC-Stromversorgung seit langem ein theoretisches Ziel und es ist nur logisch, dass in anderen Teilen der Welt das neue Model, das China hier heute fährt, übernommen wird.

"Während noch bis vor kurzem die Cloud der Trend für das Datenmanagement war, sehen wir mittlerweile eine Entwicklung hin zu einem hybriden Aufbau mit On-Premise- und Cloud-Anteilen gleichermaßen", so Reinhard Purzer, Vice President & Managing Director DACH, Vertiv. "So sind Unternehmen flexibler und können den gestiegenen gesetzlichen Anforderungen von Datenschutzseite auf der einen und der immer notwendigeren Flexibilität und Skalierbarkeit auf der anderen Seite Rechnung tragen – und sind perfekt gerüstet für die Zukunft." (Vertiv: ra)

eingetragen: 09.02.20
Newsletterlauf: 18.03.20

Vertiv: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Künstliche Intelligenz das Maß aller Dinge

    Ob in der Fertigung oder im Bau- und Ingenieurwesen - 2024 wird für beide Branchen eine richtungsweisende Zeit mit zahlreichen Herausforderungen und Hürden. Doch das neue Jahr birgt auch vielversprechende Trends, neue Lösungsansätze und innovative Technologien.

  • Nachhaltigkeit kommt in der Cloud an

    "IT doesn't matter" - so lautete die Überschrift eines Artikels des US-amerikanischen Wirtschaftsjournalisten Nicholas Carr im Jahr 2003. Gemeint war: IT sei ein Standardprodukt, das zwar Kosteneinsparungen bringe, aber keine Investition in die strategische Differenzierung sowie die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist.

  • Zero Day und Zero Trust sind Themen

    Cloud-Security war das wichtigste Thema der IT-Sicherheit im Jahr 2023, und sie wird auch 2024 zu Recht erhebliche Aufmerksamkeit bekommen. "Doch Cloud-Security ist nur eine Seite der Medaille", gibt Gregor Erismann, CCO der Schweizer Security-Spezialistin Exeon Analytics. zu bedenken.

  • Hohe Nachfrage nach IDP

    Retarus hat drei Trends identifiziert, welche die digitale Geschäftskommunikation 2024 nachhaltig beeinflussen werden. Insbesondere künstliche Intelligenz wird in den kommenden Monaten eine immer wichtigere Rolle spielen und es Unternehmen ermöglichen, effizienter zu arbeiten und ihre Wettbewerbsposition zu stärken.

  • Cloud-Daten-Verschlüsselung 2024

    Wie zu jedem Jahreswechsel orakeln Unternehmen, Wirtschaftsweise und weitere Fachkundige darüber, was sich im neuen Jahr ändern wird. Was sie dabei in der Vergangenheit kaum auf dem Schirm hatten: die sogenannten Black-Swan-Ereignisse, große, überraschende und einschneidende Ereignisse. Mit querliegenden Frachtern und Lieferkettenzusammenbrüchen, der Pandemie oder den Kriegen mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen hatte keiner wirklich gerechnet.

  • Potenzial der Daten nutzen

    Exasol hat ihre Prognosen für den Bereich Data Analytics im Jahr 2024 veröffentlicht. Disruptive Technologien wie künstliche Intelligenz (KI) setzen sich in der Tech-Branche immer weiter durch.

  • Keine Wechselflut der Cloud-Anbieter

    2024 werden viele Unternehmen realisieren, dass sie als Teil ihrer Datenstrategie ihre Hybrid-Cloud-Strategie überarbeiten müssen, um die Vorteile der künstlichen Intelligenz (KI) voll auszuschöpfen. Dies bedeutet, dass die Qualität und Zugänglichkeit von Daten auf dem Prüfstand stehen.

  • Energienutzung in Rechenzentren optimieren

    Die Europäische Kommission hat am 5. Dezember 2023 das strategische Förderprojekt IPCEI-CIS (Important Projects of Common European Interest - Next Generation Cloud Infrastructure and Services) genehmigt. Zielsetzung des Projektes ist die Entwicklung von gemeinsamen Konzepten und ein erster industrieller Einsatz für moderne Cloud- und Edge-Computing-Technologien.

  • Sieben wichtige KI-Trends für 2024

    Künstliche Intelligenz (KI) ist längst mehr als ein Hype, sie etabliert sich zunehmend als integraler Bestandteil von immer mehr Lebens- und Geschäftsbereichen. Die Experten der Inform GmbH als weltweit führender Anbieter von fortschrittlichen KI-basierten Optimierungssoftwarelösungen prognostizieren sieben entscheidende KI-Trends, die 2024 und darüber hinaus eine Vielzahl von Branchen und gesellschaftlichen Praktiken beeinflussen werden.

  • Desktop as a Service vermeidet Oversizing

    Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem anhaltenden Homeoffice-Trend verändern sich die Anforderungen an das IT-Service-Management. Gleichzeitig stehen die Unternehmen unter wachsendem Druck durch globale Herausforderungen wie Lieferkettenprobleme, Inflation und Rezession. Um die Produktivität ihrer IT-Abteilungen zu erhöhen, benötigen sie Lösungen, mit denen sich Prozesse optimieren lassen - auch mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen