Cloud-Assets als größte Ziele für Cyberangriffe
Ransomware-Angriffe und Fehler sind Grund für Cloud-Datenverletzungen
Von denjenigen, die in letzter Zeit von einer Datenschutzverletzung in der Cloud betroffen waren, gaben 55 Prozent der Befragten (68 Prozent in Deutschland) menschliches Versagen als Hauptursache an
Thales stellt ihren 2023 Thales Data Threat Report vor. Der jährliche Bericht über die neuesten Datensicherheitsbedrohungen, Trends und aufkommende Themen, basiert auf einer Umfrage unter fast 3.000 IT- und Sicherheitsexperten in 18 Ländern. Der diesjährige Bericht stellt eine Zunahme von Ransomware-Angriffen und erhöhte Risiken für sensible Daten in der Cloud fest.
Fast die Hälfte (47 Prozent, 44 Prozent in Deutschland) der befragten IT-Fachleute glaubt, dass die Sicherheitsbedrohungen an Umfang oder Schwere zunehmen, wobei 48 Prozent (57 Prozent in Deutschland) von einer Zunahme der Ransomware-Angriffe berichten. Mehr als ein Drittel (37 Prozent, 28 Prozent in Deutschland) hat in den letzten zwölf Monaten eine Datenschutzverletzung erlebt, darunter 22 Prozent (24 Prozent in Deutschland), die berichteten, dass ihr Unternehmen Opfer eines Ransomware-Angriffs war.
Die Befragten nannten ihre Cloud-Assets als die größten Ziele für Cyberangriffe. Mehr als ein Viertel (28 Prozent, 34 Prozent in Deutschland) gab an, dass SaaS-Anwendungen und Cloud-basierter Speicher die größten Angriffsziele sind, gefolgt von Cloud-gehosteten Anwendungen (26 Prozent, 44 Prozent in Deutschland) und Cloud-Infrastrukturmanagement (25 Prozent, 39 Prozent in Deutschland). Die Zunahme der Ausnutzung der Cloud und der Angriffe ist direkt auf die Zunahme der in die Cloud verlagerten Workloads zurückzuführen, da 75 Prozent (65 Prozent in Deutschland) der Befragten angaben, dass 40 Prozent der in der Cloud gespeicherten Daten jetzt als sensibel eingestuft werden, gegenüber 49 Prozent der Befragten im Jahr 2022.
Dies sind nur einige der wichtigsten Erkenntnisse aus dem 2023 Thales Data Threat Report, der von 451 Research durchgeführt wurde und in dem sowohl Unternehmen des privaten als auch des öffentlichen Sektors befragt wurden. Der Bericht zeigt, wie Unternehmen angesichts einer sich verändernden Bedrohungslandschaft reagieren und ihre Datensicherheitsstrategien und -praktiken planen und welche Fortschritte sie bei der Abwehr von Bedrohungen machen.
Menschliches Versagen und die Auswirkungen von Ransomware
Einfaches menschliches Versagen, Fehlkonfigurationen oder andere Fehler können versehentlich zu Datenschutzverletzungen führen – und die Befragten nannten dies als die Hauptursache für Datenschutzverletzungen in der Cloud. Bei den Unternehmen, die in den letzten 12 Monaten eine Datenschutzverletzung erlitten haben, war Fehlkonfiguration oder menschliches Versagen die Hauptursache, die von 55 Prozent (68 Prozent in Deutschland) der Befragten genannt wurde. Es folgten die Ausnutzung einer bekannten Schwachstelle (21 Prozent, 20 Prozent in Deutschland) und die Ausnutzung einer Zero-Day-Schwachstelle bzw. einer bisher unbekannten Schwachstelle (13 Prozent, 12 Prozent in Deutschland). Der Bericht stellt fest, dass Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) die beste Verteidigung ist: 28 Prozent (29 Prozent in Deutschland) der Befragten gaben an, dass dies das wirksamste Instrument zur Eindämmung dieser Risiken ist.
Unterdessen scheint der Schweregrad von Ransomware-Angriffen zu sinken: 35 Prozent der Befragten (31 Prozent in Deutschland) im Jahr 2023 gaben an, dass Ransomware erhebliche Auswirkungen hatte, verglichen mit 44 Prozent der Befragten, die im Jahr 2022 von ähnlichen Auswirkungen berichteten. Auch die Ausgaben bewegen sich in die richtige Richtung: 61 Prozent der Unternehmen (62 Prozent in Deutschland) gaben an, dass sie ihr Budget für Ransomware-Tools umschichten oder aufstocken würden, um künftige Angriffe zu verhindern (gegenüber 57 Prozent im Jahr 2022), doch die Reaktionen der Unternehmen auf Ransomware sind weiterhin uneinheitlich. Nur 49 Prozent der Unternehmen (48 Prozent in Deutschland) gaben an, über einen formellen Ransomware-Reaktionsplan zu verfügen, während 67 Prozent (64 Prozent in Deutschland) immer noch von Datenverlusten durch Ransomware-Angriffe berichten.
Bewältigung der Herausforderungen der digitalen Souveränität
Die digitale Souveränität rückt für Datenschutz- und Sicherheitsteams immer mehr in den Vordergrund. Insgesamt ergab der Bericht, dass die Datensouveränität sowohl eine kurz- als auch eine langfristige Herausforderung für Unternehmen bleibt. 83 Prozent (81 Prozent in Deutschland) äußerten sich besorgt über die Datenhoheit, und 55 Prozent (56 Prozent in Deutschland) stimmten zu, dass der Datenschutz und die Einhaltung von Vorschriften in der Cloud schwieriger geworden ist, was wahrscheinlich auf das Aufkommen von Anforderungen im Bereich der digitalen Souveränität zurückzuführen ist.
Aufkommende Bedrohungen durch Quantencomputer, die klassische Verschlüsselungssysteme angreifen könnten, sind ebenfalls ein Grund zur Sorge für Unternehmen. Der Bericht ergab, dass "Harvest Now, Decrypt Later" (HNDL) und die künftige Entschlüsselung von Netzwerken die größten Sicherheitsprobleme im Zusammenhang mit Quantencomputern darstellen – 62 bzw. 55 Prozent der Befragten (45 bzw. 59 Prozent in Deutschland) gaben dies an. Die Post-Quantum-Kryptographie (PQC) hat sich zwar als eine Disziplin entwickelt, die diesen Bedrohungen entgegenwirken soll, aber der Bericht ergab, dass 62 Prozent der Unternehmen (67 Prozent in Deutschland) fünf oder mehr Schlüsselverwaltungssysteme haben, was eine Herausforderung für die PQC und die Krypto-Flexibilität darstellt.
Sebastien Cano, Senior VP für Cloud Protection und Licensing Aktivitäten bei Thales, kommentiert: "Unternehmen sehen sich nach wie vor mit einer ernsten Bedrohungslage konfrontiert. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass in bestimmten Bereichen gute Fortschritte gemacht werden, einschließlich der Einführung von MFA und der verstärkten Nutzung von Datenverschlüsselung. Allerdings gibt es immer noch viele Sicherheitslücken bei der Datentransparenz. In einer Welt, die zunehmend auf die Cloud setzt, müssen Unternehmen eine bessere Kontrolle über ihre Daten haben, damit sie ihren Stakeholdern mit mehr Sicherheit und Vertrauen dienen können. Mit der Verschärfung der Vorschriften zur Datensouveränität und zum Datenschutz auf der ganzen Welt müssen die Sicherheitsteams viel mehr darauf vertrauen können, wo ihre Daten gespeichert sind und wie sie bewegt und verwendet werden."
Über den 2023 Thales Global Data Threat Report
Der Thales Global Data Threat Report 2023 basiert auf einer von Thales in Auftrag gegebenen weltweiten Umfrage von 451 Research unter fast 3.000 Führungskräften, die für IT- und Datensicherheit verantwortlich sind oder Einfluss darauf haben. Die Befragten kamen aus 18 Ländern: Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Indien, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Neuseeland, Singapur, Südkorea, Schweden, Vereinigte Arabische Emirate, Großbritannien und den USA. Die Organisationen vertraten eine Reihe von Branchen, wobei der Schwerpunkt auf dem Gesundheitswesen, den Finanzdienstleistungen, dem Einzelhandel, der Technologie und der öffentlichen Verwaltung lag. Die Berufsbezeichnungen reichten von C-Level-Führungskräften wie CEO, CFO, Chief Data Officer, CISO, Chief Data Scientist und Chief Risk Officer bis hin zu SVP/VP, IT-Administrator, Security Analyst, Security Engineer und Systemadministrator. Die Befragten repräsentierten ein breites Spektrum von Unternehmensgrößen, wobei die Mehrheit zwischen 500 und 10.000 Mitarbeitern lag. Die Umfrage wurde im November und Dezember 2022 durchgeführt.
(Thales: ra)
eingetragen: 27.06.23
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