Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

"Workplace as a Service" (WaaS)


Anbietervergleich zum "Digital Workplace" in Deutschland: Das "Smart Office" soll die Mitarbeiter wieder zurück ins Büro holen
Frage der Zeit, bis auch die Mehrheit der deutschen Unternehmen den Umzug ihrer Unified Communications-Infrastruktur in die Cloud durchführt


Anbieter von innovativen "Smart Offices" und "Smart Meetingrooms" sprechen nicht mehr nur Start-ups, sondern zunehmend auch bereits etablierte Unternehmen an. Ziel ist es, die Wissensträger durch eine funktional ausgefeilte und für die Zusammenarbeit im Team zugeschnittene Umgebung möglichst vor Ort im Büro zu halten. Der neue große Anbietervergleich "ISG Provider Lens Germany 2019 – Digital Workplace of the Future" des IT-Marktforschungs- und Beratungshauses ISG Information Services Group weist auch darauf hin, dass die neuen agilen Projektmethoden diese wieder verstärkte Präsenz im Büro erfordern. Aufgeteilt in verschiedene Marktsegmente hat die ISG-Studie Anbieter für Digital Workplace Services sowie Digital Workplace Solutions untersucht. Insgesamt bewertete ISG über 60 Anbieter in Deutschland.

"Mobilität und Vernetzung haben die Mitarbeiter immer unabhängiger vom Arbeitsplatz in ihrem Unternehmen gemacht. Nun wollen viele Firmen vor allem die Know-how-Träger wieder verstärkt an den Büroarbeitsplatz zurückbringen", sagt Dr. Henning Dransfeld, Principal Advisor der ISG Information Services Group und Lead Analyst der Studie. "Bei den sich durchsetzenden agilen Projektmethoden mit ihren kontinuierlichen Feedback-Runden ist physische Präsenz wieder häufiger gefragt." Zum Teil in Zusammenarbeit mit Architekturbüros würden Unternehmen die Arbeitsplätze so konfigurieren, dass sich diese im Zusammenspiel von Software und Büroeinrichtung individuell auf die Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeiter ausrichtet. "Das fängt bei der Bereitstellung der benötigten Software-Anwendungen an und geht bis zur automatischen Höhenjustierung der Schreibtischplatte", so Dransfeld.

Zugleich gewinnt in Deutschland laut ISG-Studie Unified Communication as a Service (UCaaS) an Zugkraft. Zwar gehe der Umstieg in die Cloud im internationalen Vergleich nach wie vor langsam vor sich. Doch sei es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Mehrheit der deutschen Unternehmen den Umzug ihrer Unified Communications-Infrastruktur in die Cloud durchführt. "Noch sprechen viele Argumente gegen zum Beispiel cloudbasierte Telefonie, die schlicht wesentlich weniger Funktionen bietet als klassische Telefonanlagen", sagt Analyst Dransfeld. "Deshalb ist es hier sinnvoll, die Belegschaft eines Unternehmens zu segmentieren und je nach Benutzergruppe zu definieren, wer welche Funktionalitäten benötigt."

In den vergangenen Jahren haben vor allem mobile und miteinander vernetzte Anwendungen die Art und den Ort des Arbeitens einschneidend verändert. Die ISG-Analysten sehen nun bis 2020 die wesentlichen Impulse auf dem Feld der Zusammenarbeit (Collaboration). Unified Communication- und Collaboration-Lösungen würden immer universaler und auf die Zusammenarbeit in internationalen, sich schnell wechselnden Teams zugeschnitten – vom Teilen, Ändern und Ablegen von Dokumenten bis hin zu Konferenzlösungen und dem Präsenzmanagement. "Diese Lösungen entfalten nur dann ihre ganze Kraft, wenn ich von jedem Ort und mit jedem Gerät auf sie zugreifen kann", so Dr. Henning Dransfeld. "Entsprechend haben hier jene Anbieter die Nase vorn, die übergreifend standardisierte Lösungen im Portfolio haben und die zugleich auch externe Anwendungen mit einbinden können." Doch hänge die Einführung auch stark vom Stand des kulturellen Wandels im jeweiligen Unternehmen ab: "Noch ist die Zielerreichung in den meisten Unternehmen an einzelnen Mitarbeitern ausgerichtet und nicht auf die Projektergebnisse ganzer Gruppen und Teams."

Im "Leader"-Quadranten des Studiensegments "Unified Communication and Collaboration Services" konnten sich sechs Anbieter positionieren: Atos, Damovo, Dimension Data, Fujitsu, T-Systems und Vodafone.

Neben den Anbietern für "Unified Communication and Collaboration Services" hat die ISG-Studie sieben weitere Teilmärkte analysiert: Bei den Dienstleistungen sind dies "Digital Workplace Consulting Services", "Digital Workplace Managed Services", "Enterprise Mobility Management Services" und "Virtual Desktop Services" sowie bei den Lösungen "Workplace as a Service (WaaS)", "Unified Endpoint Management Solutions" und "Enterprise Mobility Management Solutions". Die Bewertungen für "Digital Workplace Managed Services" und "Enterprise Mobility Management" teilte ISG zudem in die Segmente "Large Accounts" und "Midmarket" auf. Diese Aufteilung nahmen die Analysten speziell für den deutschen Markt vor, wo die differenzierten Anforderungen des gehobenen Mittelstands eine besondere Aufmerksamkeit verdienen.

Digital Workplace Consulting Services
Da die Beratungsanforderungen bei der Transformation des digitalen Arbeitsplatzes steigen, wächst auch der entsprechende Consulting-Markt. Zielgruppe in den Kundenunternehmen sind zunehmend Geschäftseinheiten und nicht mehr nur die IT-Abteilungen. Die führenden Anbieter müssen in der Lage sein, unterschiedliche Rollen (Personas) im Unternehmen zu definieren, unterstützt durch automatisierte Agenten. Diese erheben Erfahrungswerte und Nutzungsinformationen, kombinieren diese und erleichtern so die richtige Zuteilung von Anwendungen, Endgeräten und Zugriffen auf Unternehmensdaten. Zudem wird Design Thinking zum Standard in der Beratung.

Digital Workplace Managed Services
Sowohl bei Großunternehmen wie im Mittelstand geht der Trend auch beim Digital Workplace deutlich in Richtung Managed Services. Dadurch lassen sich vor allem die Kosten für Kundenanfragen im Helpdesk erheblich senken. Zunehmend sorgt auch Künstliche Intelligenz dafür, dass Musterkennungen und Vorhersagen zu proaktiven Problemlösungen führen. So müssen sich die Mitarbeiter nur noch um neuartige und komplexere Störungsmeldungen kümmern. Mit Blick auf die Abrechnung gehen die innovativen Anbieter dieses Teilmarktes dazu über, mehr technisch orientierte Service-Level-Agreements durch sogenannte "Experience-Level-Agreements" abzulösen. Diese orientieren sich überwiegend an den Erfahrungen der Nutzer und Kunden.

Enterprise Mobility Management Services
Die Integration des Backends bleibt die große Herausforderung bei der Automatisierung der mobilen Workflows. In Deutschland ist es zudem wichtig, die richtige Balance zwischen Online- und Offline-Kapazitäten zu finden, denn kostenloser WLAN-Zugriff und eine mobile Hochgeschwindigkeitsanbindung sind nach wie vor nicht flächendeckend gegeben. Dienstleister, die als Partner in der Lage sind, diese Workflow-Automatisierung zu unterstützen, werden immer stärker nachgefragt, vor allem wenn sie bei der Sicherheit auf die mobilen Inhalte fokussieren und nicht vorrangig auf die Endgeräte.

Virtual Desktop Services
Nach einem eher verhaltenen und schwierigen Start nimmt die Nachfrage nach Virtual Desktop Services nun auch in Deutschland zu. Erste Kunden kamen aus dem Bankensektor, doch mit zunehmender Qualität und Zuverlässigkeit der Angebote können die Provider mittlerweile auch mittelständische Unternehmen von diesen Diensten überzeugen.

Workplace as a Service (WaaS)
WaaS steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Zwar bieten mehrere Dienstleister seit einiger Zeit komplett standardisierte Workplace-Pakete über das öffentliche Internet an. Jedoch war die Nachfrage bislang äußerst verhalten. Dies könnte sich allerdings schnell ändern, denn immer mehr Unternehmen verlagern Applikationen in die Public Cloud.

Unified Endpoint Management Solutions
Für das Unified Endpoint Management verzeichneten die ISG-Analysten eine zuletzt stark steigende Nachfrage nach zentralen Lösungen für alle Endgeräte wie Smartphones, Tablets, PCs und Notebooks. Zudem wollen viele Anwenderunternehmen auch intelligente IoT-Geräte integrieren. Entscheidend ist deshalb auch die Fähigkeit der Anbieter, das Remote Management von Geräten zu ermöglichen.

Enterprise Mobility Management Solutions
Zwar ist das Management mobiler Inhalte wichtiger als das Management der mobilen Geräte geworden – zumal insbesondere die Datenschutz-Anforderungen zuletzt deutlich gestiegen sind. Doch bis alle Inhalte zentral abgesichert werden können, müssen in Deutschland und Europa vor allem die Geräte weiter entsprechend gemanagt werden. Denn der Implementierung von Bring your own device-(BYOD-)Policies stehen in Mitteleuropa schwerwiegende kulturelle und technologische Hürden im Weg. Hierzulande ist es immer noch erste Wahl, die Sicherheit auf Geräteebene zu managen, um bestimmte Angriffe zu verhindern.
(Information Services Group – ISG: ra)

eingetragen: 27.09.18
Newsletterlauf: 11.10.18

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • KI: Herausforderung für Unternehmen weltweit

    Viva Technology veröffentlicht zum zweiten Mal das "VivaTech Confidence Barometer". Die internationale Management-Umfrage wurde von OpinionWay durchgeführt. Insgesamt betrachten Unternehmen technologischen Fortschritt zunehmend strategisch und die Entscheidungsträger sehen vorrangig in diesem Bereich Investitionsbedarf.

  • Wenig Vertrauen in die Cloud-Sicherheit

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

  • Einsatz von Tools wie der Cloud oder KI

    Der globale Technologieanbieter Zoho hat europäische Unternehmen erneut zu ihren Erfolgen und Herausforderungen bei der digitalen Transformation befragt. Teilnehmer aus Deutschland schnitten diesmal im internationalen Vergleich zwar besser ab - um das volle Potenzial der Digitalisierung auszuschöpfen, besteht aber weiterhin Handlungsbedarf.

  • Integration von KI in Unternehmensprozesse

    Für die tägliche Arbeit nutzen nur 46 Prozent der deutschen Arbeitnehmenden Künstliche Intelligenz (KI) wie Chat GPT oder DeepL. Das zeigt die aktuelle Studie "Cybersicherheit in Zahlen" von der G Data CyberDefense AG, Statista und Brand eins. Dabei bietet der Einsatz von KI für Unternehmen viele Möglichkeiten, um zum Beispiel Prozesse zu automatisieren und dadurch Kosten einzusparen. Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt in Zukunft entscheidend verändern.

  • Compliance-Risiken angehen

    Sphera hat ihren "Supply Chain Risk Report 2025" veröffentlicht. Dieser Bericht umfasst eine eingehende Analyse der dringendsten Risiken und aufkommenden Chancen, die die globalen Lieferketten verändern. Er bietet Führungskräften aus den Bereichen Beschaffung, Lieferkette und Nachhaltigkeit handlungsrelevante Einblicke, um die komplexen Herausforderungen zu meistern, mit denen sich Unternehmen angesichts neuer gesetzlicher Bestimmungen, wirtschaftlicher Unbeständigkeit und erhöhter ökologischer und sozialer Verantwortung auseinandersetzen müssen.

  • Verbreitung der Cloud-Nutzung in Unternehmen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie "Enterprise Cloud Index" (ECI) vorgestellt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in den Unternehmen. Der diesjährige Bericht liefert Erkenntnisse zu Verbreitung, Investitionsprioritäten und Vorteilen generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und beleuchtet die zentralen Herausforderungen, denen Unternehmen weltweit gegenüberstehen, um die Anforderungen neuer KI-gestützter Workloads zu erfüllen.

  • Fortinet Cloud Security Report

    Die Cloud ist für Unternehmen ein wichtiger Bestandteil bei der digitalen Transformation. Laut des aktuellen State of Cloud Security Report 2025 von Fortinet besteht allerdings eine erhebliche Diskrepanz zwischen Cloud-Adoption und den nötigen Sicherheitskompetenzen in Unternehmen.

  • Reaktion auf Cloud-Herausforderungen

    Neuen Daten von SolarWinds zufolge ist weniger als ein Fünftel (18 Prozent) der IT-Experten der Ansicht, dass ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur ihre Geschäftsanforderungen erfüllt. Damit zeigt sich beim Wechsel zur Cloud eine große Lücke zwischen Erwartung und Realität.

  • Starkes Wachstum des Cloud-Native-Marktes

    Auch hierzulande zählt Amazon Web Services (AWS) zu den wichtigsten Anbietern von Public Cloud Services für Geschäftskunden. Dank dessen anhaltend hoher Innovationskraft, etwa bei der Integration von KI-Werkzeugen oder der Anbindung von Edge-Infrastrukturen, wächst die Zahl der IT-Dienstleister, die den US-Hyperscaler als wichtigen Partner nutzen, um die IT-Landschaften ihrer Kunden in bedarfsgerechte und kostenflexible Architekturen zu transformieren. Entsprechend wettbewerbsintensiv stellt sich das aktuelle Marktgeschehen auch in Deutschland dar.

  • Souveräne Cloud als strategischen Schritt

    Broadcom hat neue Forschungsergebnisse von Johan David Michels, Queen Mary University of London, zum Stand der souveränen Cloud in Europa präsentiert. Michels' Bericht mit dem Titel "Sovereign Cloud for Europe", der mit Unterstützung von Broadcom erstellt wurde, zeigt die wachsenden Möglichkeiten für europäische Cloud-Dienstleister auf.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen