Einsatz von Outsourcing-Dienstleistungen
Business Process Management und das Outsourcen kompletter Geschäftsprozesse werden bis 2015 noch keine starke Rolle spielen
Vermehrt Outsourcing im Mittelstand - Bisher lagerten insbesondere Großunternehmen und Konzerne IT-Dienstleistungen aus
(09.06.10) - In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Marktvolumen für IT-Dienstleistungen von 50 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf etwa 60 Milliarden Euro im Jahre 2015 anwachsen. Mittelständische Unternehmen werden hierzu einen überdurchschnittlichen Anteil beitragen. Denn im Mittelstand herrscht vor allem beim Einsatz von Outsourcing-Dienstleistungen noch Optimierungspotenzial, da diese Unternehmen bisher nur zögerlich diesen Weg hin zu einer Konzentration auf Kernkompetenzen beschritten haben.
Doch das wird sich ändern, denn viele Faktoren veranlassen die Mittelständler, verstärkt über Outsourcing nachzudenken. Die Unternehmen stellen sich deshalb mit Elan den spezifischen Herausforderungen, die sie bisher an einer stärkeren Auslagerung von IT-Dienstleistungen gehindert haben.
Dies ist ein Ergebnis der Markttrend-Analyse "Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2010 bis 2015" der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, die in Kooperation mit dem Marktanalysten Harald Brand (cbc, Ebhausen) entstand.
Nach allgemeinem Verständnis setzen sich Outsourcing-Dienstleistungen aus Co-Location (Unterbringung und Netzanbindung eines eigenen Servers im Rechenzentrum des Dienstleisters), Hosting, Business Process Management (BPM) / Business Process Outsourcing (BPO) sowie Software-as-a-Service (SaaS) zusammen. Für 2010 wird für besagte Dienste ein Marktvolumen von 22 Milliarden Euro prognostiziert. Bis 2015 soll dieser Wert auf etwa 29 Milliarden Euro ansteigen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von sechs Prozent entspricht.
Bisher lagerten insbesondere Großunternehmen und Konzerne IT-Dienstleistungen aus. Im Jahr 2010 entfallen auf mittelständische Unternehmen dagegen voraussichtlich nur knapp fünf Milliarden Euro. Dieser relativ niedrige Wert wird sich jedoch aufgrund der prognostizierten kontinuierlichen Zuwachsraten erhöhen.
Welche Faktoren halten mittelständische Unternehmen bisher davon ab, stärker auf Outsourcing zu setzen?
"Speziell zeigen sich inhabergeführte Unternehmen wenig gewillt, einem Dienstleister strategische Unternehmensbereiche anzuvertrauen", erklärt Thomas Lünendonk, Inhaber der Lünendonk GmbH. "Und auch regionale und konzeptionelle Gründe sorgen für Zurückhaltung. So haben mittelständische CIOs beispielsweise das Thema Cloud Computing nur selten auf der Agenda. Hier sind Dienstleister gefordert, durch adäquate Beratung Kosten und Nutzen solcher Projekte für den Mittelstand transparent und attraktiv zu machen."
Business Process Management und das Outsourcen kompletter Geschäftsprozesse (Business Process Outsourcing) werden bis 2015 noch keine starke Rolle spielen. Der Bereich Hosting wird im Prognosezeitraum bei einem Anteil von 46 Prozent bleiben. Software as a Service allerdings wird seinen Prozentsatz von vier auf sechs Prozent steigern.
"Kostendruck, Liquiditätsgründe und die Notwendigkeit zur Fokussierung auf Kernkompetenzen drängen mittelständische Unternehmen dazu, dem Beispiel der Großunternehmen zu folgen und verstärkt IT-Prozesse auszulagern", sagte Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk GmbH. "Die aktuell niedrigen Zinsraten für Kredite erleichtern es ihnen, im Durchschnitt zusätzlich 350 Millionen Euro mehr im Jahr für Outsourcing-Projekte zu investieren."
Informationen hierzu und zum gesamten Servicemarkt finden sich in der Lünendonk-Marktanalyse "Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz 2010 bis 2015". Das in Zusammenarbeit mit cbc entstandene Werk ist gegliedert in die Bereiche IT-Beratung, Systemintegration, Training, Wartung, Outsourcing sowie Anwendungsentwicklung. Ein Glossar, das die unterschiedlichen Begriffe erklärt und Definitionen enthält, vervollständigt die Analyse. (Lünendonk: ra)
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