Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Weniger Cloud-Investitionen in Deutschland


Studie: DSGVO erschwert Durchsetzung von Cloud Computing in Deutschland
37 Prozent der deutschen Unternehmen erwägen, ihre Investitionen in Public-Cloud-Services zurückzufahren


Von Dr. Dierk Schindler, Head of EMEA Legal & Global Legal Shared Services bei NetApp

Ob Infrastructure-as-a-Service (IaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) oder Software-as-a-Service (SaaS): Cloud Computing hat den IT-Betrieb revolutioniert. Denn die Cloud garantiert Unternehmen eine höhere Skalierbarkeit, Flexibilität und Produktivität bei gleichzeitig niedrigeren Kosten – kein Wunder also, dass sich die innovative Technologie auch in Deutschland größtenteils durchgesetzt hat: Laut dem ITK-Branchenverband Bitkom nehmen nunmehr zwei von drei deutschen Unternehmen Rechenleistung aus der Cloud in Anspruch. Unter Großunternehmen sind es gar 83 Prozent! Positive Aussichten also? Nicht ganz: Denn die europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) scheint nun viele Unternehmen mit ihren strengen Auflagen zu überfordern und abzuschrecken.

DSGVO führt zu weniger Cloud-Investitionen in Deutschland
Darauf lässt eine weltweit angelegte Untersuchung des Datenmanagementspezialisten NetApp schließen, an der über 1.100 IT-Entscheider aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den USA teilnahmen. Sie offenbart, dass deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich am wenigsten zu erhöhten Ausgaben für eine DSGVO-konforme Cloud Computing-Strategie bereit sind: Länderübergreifend geben 57 Prozent aller Befragten an, bereits jetzt mehr Ressourcen für die Einhaltung der neuen Verordnung zu investieren – in Deutschland sind es lediglich 52 Prozent.

Und auch an zukünftige Investitionen in Public-Cloud-Services denken deutsche IT-Entscheider am wenigsten: Während sich insgesamt 55 Prozent aller IT-Entscheider für dieses Vorhaben aussprechen, sind es unter den deutschen nur 43 Prozent. Noch alarmierender: Hierzulande erwägen gar 37 Prozent der Unternehmen, ihre Ausgaben für die Public Cloud zu reduzieren – der länderübergreifende Höchstwert. Knapp mehr als ein Fünftel der Deutschen hat bereits seine finanziellen Anstrengungen zurückgefahren.

Nur eine Minderheit weiß, wo ihre Service-Provider und Daten zu finden sind
Doch worauf ist die sinkende Investitionsbereitschaft hier konkret zurückzuführen? Die Umfrage zeigt, dass es bei den Befragten weiterhin Unsicherheit darüber gibt, wie die Datensicherheit in der Cloud gewährleistet werden kann. Denn um die europäische Datenschutz-Grundverordnung einhalten zu können, müssen Unternehmen jederzeit über den Aufenthaltsort ihrer Datenbestände Bescheid wissen. Doch weltweit sind nur 40 Prozent aller befragten IT-Entscheider in der Lage, sowohl über die Standorte der Datenzentren ihrer Service-Provider als auch den Lageort aller ihrer Daten Auskunft zu geben. Mit nur knapp einem Drittel an Zustimmung sehen sich deutsche IT-Entscheider dazu am wenigsten befähigt. Und gar ein Fünftel der deutschen Unternehmen weiß nicht, wo sich die Datenzentren der IT-Dienstleister und ihre Daten befinden – damit ist diese Unsicherheit unter den Deutschen am stärksten ausgeprägt.

Datenproduzierende Unternehmen in der Pflicht
Darüber hinaus äußerten sich die IT-Entscheider auch zur Frage, welche Beteiligten für einen DSGVO-konformen Umgang mit den Daten einzustehen haben: Mit durchschnittlich 71 Prozent Zustimmung stehen aus ihrer Sicht demnach datenproduzierende Firmen am meisten in der Pflicht. Während in den USA 82 Prozent diese Ansicht teilen, sind es in Deutschland 62 Prozent – länderübergreifend der niedrigste Wert.

Fast drei Fünftel der deutschen Befragten sind der Auffassung, dass datenverarbeitende Unternehmen die größte Verantwortung tragen – nach Großbritannien (67 Prozent), den USA (65 Prozent) und Frankreich (59 Prozent) wiederum die geringste Zustimmung. International sowie deutschlandweit schreibt jeweils gut ein Drittel der Befragten diese Verantwortung zuallererst den Drittanbietern von Cloud-Services zu.

Unsicherheit überwinden, Vertrauen gewinnen
Zusammengefasst lässt sich festhalten: Cloud-Computing gilt dem Gros der deutschen Unternehmen heutzutage aufgrund herausragender Vorzüge als Basistechnologie für die Digitalisierung. Vor allem die Public Cloud weiß durch einen ortsunabhängigen Zugriff auf die eigene IT zu überzeugen – doch befürchtet ein Teil der Wirtschaft weiterhin mangelnde Datensicherheit.

Diese Angst scheint nun die DSGVO laut NetApp-Studie weiter zu nähren, sie mindert die Durchsetzung der Cloud. Unternehmen überwinden diese Bedenken, indem sie bei der Auswahl ihrer Cloud-Lösung sicherstellen, dass der Cloud-Anbieter eine Datenschutz-Zertifizierung nach DSGVO nachweisen kann. (NetApp: ra)

eingetragen: 25.07.18
Newsletterlauf: 08.08.18

NetApp: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

  • Souveränität wird zum Erfolgsfaktor

    Die Cloud spielt für die Modernisierung der Behördenlandschaft eine zentrale Rolle: 80 Prozent der öffentlichen Verwaltungen räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. 71 Prozent der Behörden und Ämter arbeiten daher an einer Cloud-Strategie, um Cloud-Services noch intensiver zu nutzen. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.

  • Siegeszug der Roboter

    QNX, ein Geschäftsbereich von BlackBerry Limited, stellt neue Forschungsergebnisse vor: Immer mehr internationale Technologie-Entscheider befürworten den Einsatz von Robotik am Arbeitsplatz und vertrauen auf deren Potenzial.

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen