Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Grenzen der herkömmlichen IT-Sicherheit


Dynamische und wachsende Angriffsflächen in der Cloud schützen
Fünf Grundaufgaben für ein erfolgreiches Cloud Security Posture Management



Raphaël Peyret, VP of Product, Cloud Security bei Bitdefender

Angriffsflächen sind dynamisch und ihre Zahl nimmt kontinuierlich zu. Bedingt durch die digitale Transformation und das hybride, lokal flexible Arbeiten verlangt eine enorm wachsende Menge an Geräten, Webapplikationen, Software-as-a-Service-Plattformen (SaaS) und andere Dienste von Drittanbietern den Anschluss an das Unternehmensnetzwerk. Zugleich verlagern Unternehmen immer mehr geschäftskritische Systeme in die Cloud und verteilen sie über mehrere Cloud Service Provider (CSPs) und in Rechenzentren. Einem Cloud Security Posture Management (CSPM) kommt damit in immer mehr Organisationen höchste Priorität zu. Die Grundaufgaben einer Cloud-Sicherheit sind durchaus vergleichbar mit der Sicherheitsaufstellung in der herkömmlichen IT eines lokalen Rechenzentrums.

Angesichts sich verändernder digitalisierter und in die Cloud verlagerter Abläufe benötigen IT-Sicherheitsverantwortliche eine umfassende Sichtbarkeit der neu hinzukommenden Angriffsflächen. Insbesondere in der Multi Cloud verlangen sie nach Tools zur konsistenten Sicherheitskontrolle unabhängig von der zugrunde liegenden Infrastruktur. Im Vergleich zu traditionellen Rechenzentrumsarchitekturen bleibt die Wichtigkeit des Schutzes gegen Angriffsmechanismen bestehen, die für die Cloud wie für die On-Premise-IT gleichermaßen gelten. Was sich in der Cloud geändert hat, ist die zugrundeliegende Infrastruktur und der Zugriff autorisierter Entitäten auf digitale Ressourcen.

Ein Ergebnis des Trends, geschäftskritische Systeme in die Cloud und in die Multi-Cloud zu verlagern, ist die gestiegene Komplexität der IT. Die IT-Sicherheitslage zu überwachen, ist schwieriger geworden. Zugleich erleichtert es paradoxerweise der zentrale Nutzen der Cloud-Infrastruktur nach Bedarf aufzusetzen, zu konfigurieren und zu skalieren - den Angreifern, Schwachstellen aufzuspüren, um Zugriff auf Instanzen in der Multi-Cloud zu erhalten.

Herkömmliche Cybersicherheitslösungen sind für den Schutz der in der Multi Cloud entstehenden dynamischen Angriffsflächen schlecht gerüstet. Sie sind immer noch für eine statische IT konzipiert, in der Applikationen in einem gehärteten Rechenzentrum laufen und lediglich eine überschaubare Anzahl von Benutzern von außerhalb des Netzwerks einen legitimen Grund für eine Zugriffsanfrage hat. Daher können sie mit der zunehmenden Komplexität und Flexibilität heutiger IT-Strukturen nicht Schritt halten.

In der neuen Unübersichtlichkeit können Cyberkriminelle zugleich ihre Kommunikationsversuche als legitimen Datenverkehr tarnen und ihre Ausweichmanöver in der wachsenden Menge an Autorisationsanfragen verstecken. So scannen Angreifer beispielsweise ständig Cloud-IPs, um Fehlkonfigurationen, überprivilegierte Identitäten und veraltete, nicht ausreichende Authentifikationsmechanismen zu finden. Zudem können viele Cyberkriminelle eine Liste offener S3-Buckets herunterladen oder auf GitHub nach privaten API-Schlüsseln suchen, um den Zugriff auf Daten oder das Netzwerk zu finden.

Neuer Sicherheitsstatus dank Cloud Security Posture Management (CSPM)
CSPM kann Unternehmen helfen, diese Probleme besser in den Griff zu bekommen. Im Folgenden finden sich fünf Hauptaufgaben, die eine Neuaufstellung der Sicherheit in der Cloud erfüllen sollte:

1. Die digitale Landschaft in ihrer Gesamtheit sehen
Niemand kann schützen, was er nicht sieht. IT-Sicherheitsteams benötigen deshalb eine vollständige Sichtbarkeit der Angriffsfläche – von der Infrastruktur vor Ort und den verwalteten Assets über die Multi Cloud und Webapplikationen von Drittanbietern hinweg bis hin zu dezentralen Endpunkten. CSPM bietet einen umfassenden Einblick in die Cloud-Landschaft eines Unternehmens. Um die dabei gewonnenen Informationen optimal zu verwerten, sollten diese nahtlos in dessen gesamter digitalen Infrastruktur integriert sein. Im Idealfall erfolgt dies auf einer übergreifenden Plattform, die sowohl die Cloud als auch alle anderen digitalen Assets erfasst.

2. Sicherheitsstandards umfassend durchsetzen
Um empfohlene Sicherheitsstandards in Multi-Cloud-Strukturen zu implementieren, ist es wichtig, Lücken in der Abwehr zu erkennen. Ein CSPM muss mehrere Fragen beantworten. Ist die Konfiguration korrekt? Verfügt jeder Endpunkt über ein Anti-Malware-Programm? Sind die Daten nach anerkannten Standards verschlüsselt? Ein CSPM erfüllt nur dann seine Aufgaben, wenn sie den IT-Sicherheitsbeauftragten die Mittel an die Hand gibt, grundlegende Sicherheitsrichtlinien auszuspielen und durchzusetzen. Im nächsten Schritt können sie weitere branchen- oder unternehmensspezifische Richtlinien und Vorschriften auf die Agenda setzen, die für das Unternehmen vorgeschrieben oder sinnvoll sind.

3. Identitäten und Zugriffsrechte einfach und transparent verwalten
Ein CSPM als umfassendes Instrument zum Aufstellen der IT-Sicherheit eröffnet den Überblick auf Richtlinien für das Identitäts- und Zugriffsmanagement in der Multi Cloud. Unternehmen nutzen eine enorme Zahl von Cloud-Diensten, vom Storage bis zum Loadbalancing, und es ist fast unmöglich zu wissen, welche Entität auf welches Asset zugreift und warum. Nicht selten existieren noch geltende und damit Zugang verschaffende Richtlinien oder Maschinen-Identitäten mit privilegierten Rechten, die niemand mehr braucht oder die der IT-Administrator schon längst vergessen hat. Zudem ziehen sich viele Administratoren, getrieben vom Drang nach Produktivität, auf Standards der Berechtigungsrichtlinien zurück. Im Endergebnis erteilen sie dann Webdiensten und anderen Entitäten weitaus mehr Zugriffsrechte als erforderlich. Eine solides Access Management ist deshalb grundlegend für die gerade bei komplexen Gegebenheiten zwingend notwendige Least-Privilege-Cyber-Hygiene.

4. Sicherheitslücken effizient erkennen und schließen
Das Absichern einer stets wachsenden Angriffsfläche steht und fällt mit der Möglichkeit, Probleme priorisiert zu behandeln. Kein noch so großes Team an Sicherheitsanalysten kann mit dem aktuellen Anstieg der Netzoberfläche in dynamischen Multi-Cloud-Infrastrukturen mithalten. An einer maschinellen Skalierung, um alle Bereiche abzudecken und die kritischsten Schwachstellen zu eskalieren, führt kein Weg vorbei. Wirksames CSPM priorisiert Probleme weitestgehend automatisiert. Es empfiehlt Wege, um Schwachstellen zu beheben, die einerseits hochgradig automatisiert sind und die andererseits der Administrator überwachen kann. Risiken bewertet es im Einklang mit den Unternehmenszielen.

5. Sich einfach implementieren lassen
Vor allem muss CSPM die Komplexität reduzieren. Security-Teams sollten in der Lage sein, ein CSPM schnell zu implementieren und sofort umfassenden Einblick in ihre Angriffsfläche erhalten. Dabei sollte die Plattform praktisch verwertbare Erkenntnisse und umsetzbare Handlungsempfehlungen liefern, um so schnell wie möglich die kritischsten Schwachstellen zu beheben. So wird sie zu einer wertvollen Hilfe, selbst wenn das Sicherheitsteam nur über geringe Kenntnisse zur Cloud-Sicherheit verfügt.

Die Cloud erfassen
Immer neue Angriffsflächen verändern die heutige Gefahrenlandschaft und geben Angreifern reichlich Gelegenheit, Schwachstellen in der Sicherheitsabwehr aufzuspüren und auszunutzen. Herkömmliche IT-Sicherheit ist nicht in der Lage, diese Lücken zu schließen. CSPM hilft Unternehmen, ihre wachsenden Angriffsflächen besser in den Griff zu bekommen, denn es bietet die Sichtbarkeit der Cloud-Landschaft und bewertet aufkommende Risiken. Es verschafft die Möglichkeiten, Cloud-Strukturen zu härten. Mit automatisierten Abläufen realisiert es den Schutz in komplexen Landschaften selbst bei geringem Knowhow und Ressourcen. Einfach implementiert, entfaltet ein CSPM schnell seine Wirkung. (Bitdefender: ra)

eingetragen: 03.04.24
Newsletterlauf: 31.05.24

Bitdefender: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Datenqualität entscheidend

    Künstliche Intelligenz, kurz KI, gehört derzeit zu den meistdiskutierten Themen. Die Entwicklungen sind rasant, die Möglichkeiten scheinen fast unbegrenzt. Viele Unternehmen arbeiten deshalb schon mit KI oder sind aktuell dabei, Tools zu implementieren. "KI als Katalysator für Optimierung, Standardisierung und Digitalisierung wird von Unternehmen bereits vielfältig eingesetzt. Doch es fehlen in vielen Branchen, wie etwa im Retail-Bereich, noch Use Cases - es kann noch nicht alles mit KI-Tools gelöst werden. Vor der Implementierung gilt es in vielen Fällen deshalb noch zu prüfen, ob sich der Einsatz von KI in jedem Fall lohnt", sagt Andreas Mohr, SAP Senior Development Consultant bei retailsolutions.

  • Sicherheitsrisiken in der Cloud

    Es gibt gute Gründe, Daten und Dienste in eine Cloud-Umgebung zu verlagern: Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz sprechen eindeutig für die Cloud. Es sind jedoch auch die Risiken zu bedenken und zu managen. Ein wichtiger Aspekt ist die Datensicherheit: Da die Daten in externen Rechenzentren gespeichert werden, sind sie potenziell Angriffen ausgesetzt - sensible Informationen können abgefangen oder manipuliert werden.

  • Was Unternehmen beachten müssen

    Künstliche Intelligenz gehört für immer mehr Unternehmen ganz selbstverständlich zum Geschäftsalltag dazu. Insbesondere die generative KI (GenAI) erlebt einen Boom, den sich viele so nicht vorstellen konnten. GenAI-Modelle sind jedoch enorm ressourcenhungrig, sodass sich Firmen Gedanken über die Infrastruktur machen müssen. NTT DATA, ein weltweit führender Anbieter von digitalen Business- und Technologie-Services, zeigt, warum die Cloud der Gamechanger für generative KI ist.

  • SAP mit umfassender Cloud-Strategie

    Für die digitale Transformation von Unternehmen setzt SAP auf eine umfassende Cloud-Strategie. Hier bietet SAP verschiedene Lösungen an. Neben der SAP Public Cloud, die sehr stark auf den SME-Markt zielt, bedient die Industry Cloud als Kombination aus Private Cloud und industriespezifischen Cloud-Lösungen eher den LE-Markt.

  • Warum steigende IT-Kosten das kleinere Übel sind

    Es gibt Zeiten, in denen sind CIOs wirklich nicht zu beneiden. Zum Beispiel dann, wenn sie der Unternehmensführung wieder einmal erklären müssen, warum erneut höhere Investitionen in die IT nötig sind. Eines der größten Paradoxe dabei: Kosten steigen auf dem Papier auch dann, wenn eigentlich aus Kostengründen modernisiert wird. Der Umstieg vom eigenen Server im Keller in die Cloud? Mehrkosten. Neue SaaS-Lösungen?

  • Optimierung von Java-Workloads in der Cloud

    Cloud-Infrastrukturen versprechen Skalierbarkeit, Effizienz und Kostenvorteile. Doch um Engpässe zu vermeiden, überprovisionieren viele Unternehmen ihre Cloud-Kapazitäten - und bezahlen so oftmals für Ressourcen, die sie gar nicht nutzen. Wie lässt sich das ändern? Ein zentraler Hebel ist die Optimierung von Java-Workloads in der Cloud. Cloud-Infrastrukturen bringen viele Vorteile, aber auch neue Komplexität und oft unerwartet hohe Kosten mit sich. Bei vielen Unternehmen nehmen Java-Umgebungen und -Anwendungen große Volumina in gebuchten Cloud-Kapazitäten ein, denn Java gehört noch immer zu den beliebtesten Programmiersprachen: Laut dem aktuellen State of Java Survey and Report 2025 von Azul geben 68 Prozent der Befragten an, dass über 50 Prozent ihrer Anwendungen mit Java entwickelt wurden oder auf einer JVM (Java Virtual Machine) laufen.

  • Wer Cloud sagt, muss Datensouveränität denken

    Die Cloud hat sich längst zu einem neuen IT-Standard entwickelt. Ihr Einsatz bringt allerdings neue Herausforderungen mit sich - insbesondere im Hinblick auf geopolitische Risiken und die Gefahr einseitiger Abhängigkeiten. Klar ist: Unternehmen, Behörden und Betreiber kritischer Infrastrukturen benötigen eine kompromisslose Datensouveränität. Materna Virtual Solution zeigt, welche zentralen Komponenten dabei entscheidend sind.

  • KI-Herausforderung: Mehr Daten, mehr Risiko

    Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert weiterhin die Geschäftswelt und hilft Unternehmen, Aufgaben zu automatisieren, Erkenntnisse zu gewinnen und Innovationen in großem Umfang voranzutreiben. Doch es bleiben Fragen offen, vor allem wenn es um die Art und Weise geht, wie KI-Lösungen Daten sicher verarbeiten und bewegen. Einem Bericht von McKinsey zufolge gehören Ungenauigkeiten in der KI sowie KI-Cybersecurity-Risiken zu den größten Sorgen von Mitarbeitern und Führungskräften.

  • Sichere Daten in der Sovereign Cloud

    Technologie steht im Mittelpunkt strategischer Ambitionen auf der ganzen Welt, aber ihr Erfolg hängt von mehr als nur ihren Fähigkeiten ab. Damit Dienste effektiv funktionieren, braucht es eine Vertrauensbasis, die den Erfolg dieser Technologie untermauert und eine verantwortungsvolle Speicherung der Daten, Anwendungen und Dienste gewährleistet.

  • Integration von Cloud-Infrastrukturen

    Cloud-Technologien werden zum Schlüsselfaktor für Wachstum und verbesserte Skalierbarkeit über das Kerngeschäft hinaus - auch bei Telekommunikationsanbietern (Telcos). Auch hier ist der Wandel zur Nutzung von Produkten und Dienstleistungen "On-Demand" im vollen Gange, sodass Telcos ihre Geschäftsmodelle weiterentwickeln und zunehmend als Managed-Service-Provider (MSPs) und Cloud-Service-Provider (CSPs) auftreten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen