Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Cloud-Dienste sind wenig greif- und sichtbar


Was bei der Marktevaluierung berücksichtigt werden sollte: Erfolgskritische Grundsätze für die Auswahl der Cloud-Provider
Es gilt zu prüfen, inwieweit der Anbieter die Berücksichtigung der für das eigene Unternehmen relevanten Datenschutz- und Compliance-Vorgaben zusichern kann

(29.11.13) - Zu den gängigen Nutzenargumenten für Cloud-Dienste gehört, dass sie sich schnell einsetzen lassen. Doch gerade dieser Vorteil kann dazu verleiten, wichtige Aspekte bei der Auswahl des Cloud Computing-Providers zu vernachlässigen. "Manche Cloud-Dienste lassen sich so einfach bestellen wie sich eine Handy-App herunterladen lässt. Dies darf trotzdem nicht unbedacht erfolgen, sondern es sollte ähnlich sorgfältig wie bei der herkömmlichen Auswahl von Outsourcing-Dienstleistern vorgegangen werden", betont Frank Zielke, Vorstand der ITSM Consulting AG. Er hat deshalb einige erfolgskritische Grundsätze zusammengestellt, die bei der Marktevaluierung berücksichtigt werden sollten:

1. Keine großen funktionalen Kompromisse eingehen
Mehr noch als Standardsoftware kennzeichnen sich Cloud-basierte Lösungen dadurch aus, dass sie keine grundlegenden funktionalen Anpassungen ermöglichen. Dementsprechend muss bei der Marktevaluierung darauf geachtet werden, dass die Lösungen nicht nur aktuell, sondern auch perspektivisch bestmöglich dem funktionalen Anforderungsprofil entsprechen. Zu große Kompromisse können das Risiko von Fehlinvestitionen in Cloud Computing-Verträge erzeugen.

2. Auf die Reputation des Providers achten
Ihrer Natur nach sind Cloud-Dienste wenig greif- und sichtbar, weshalb dem Vertrauen in den Anbieter eine besondere Bedeutung zukommt und dieses Vertrauen abgesichert werden muss. Hierfür ist ein genauer Blick auf die Anbieter in ihren technologischen Strategien, Referenzen, Kooperationen sowie auf das Meinungsbild über sie in Fachmedien oder Internetmedien notwendig. Auch Informationen zur wirtschaftlichen Stabilität und Innovationskraft gehören zu den wichtigen Kriterien zur Bewertung und Auswahl der Cloud Computing-Provider.

3. Datensicherheit nicht vernachlässigen
Eng verbunden mit dem Vertrauensaspekt sind die gesamten Compliance-Bedingungen. Es gilt zu prüfen, inwieweit der Anbieter die Berücksichtigung der für das eigene Unternehmen relevanten Datenschutz- und Compliance-Vorgaben zusichern kann. Hier sind Aspekte wie die Datensicherung, aber auch gegebenenfalls die Garantie der Speicherung in den geeigneten Ländern sicherzustellen. Ebenso müssen transparente Verfahren vereinbart werden, wie sich diese Zusicherungen durch den Kunden überprüfen lassen.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

4. Leistungsqualität muss messbar sein
Ein weiterer Aspekt besteht in der glaubhaften Zusicherung ausreichend hoher Service Levels für die eigenen Prozesse. Dies macht die Definition von SLAs und prozessbezogenen Kennzahlen notwendig, ebenso müssen hierfür die Messmethoden und das Monitoring festgelegt werden. Zudem gilt es darauf zu achten, ob redundante Systeme die versprochene Verfügbarkeit absichern helfen und welche Disaster-Recovery- und Continuity-Management-Mechanismen beim Provider vorhanden sind.

5. Auf die Support-Bedingungen achten
Der Support von Cloud Computing-Diensten wird nicht grundsätzlich von den Providern selbst übernommen, sondern mitunter Dritten übertragen. Daraus leitet sich die Frage ab, ob ein lokal ansässiger und deutschsprachiger Support besteht und ob den betreffenden Dienstleistern das nötige Vertrauen geschenkt werden kann. Gegebenenfalls erfordert dies dann eine Multi-Vendor-Steuerung mit entsprechendem SLA-Monitoring.

6. Fall-Back-Bedingungen berücksichtigen
Mit der Einbindung von Cloud-Dienstleistern und -Diensten müssen Konzepte bestehen, wie mit vertragsrechtlichen Problemen umgegangen werden kann. Denn wenn ein Cloud Computing-Service für kritische Geschäftsprozesse für längere Zeit nicht funktioniert, bedarf es vorab geplanter Szenarien, wie in solchen Fällen alternativ auf Dienste eines anderen Anbieters zurückgegriffen werden kann.

7. Das Thema Rückabwicklung vorab klären
Unabhängig möglicher Ausnahmesituationen, die Fall-Back-Szenarien auslösen, müssen die Prozesse zum regulären Vertragsende klar geregelt werden. Für diese Rückabwicklung sind insbesondere die Pflichten des Providers präzise zu definieren, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und im Sinne des Kunden zu unterstützen.

8. Den Gerichtsstand nicht außer acht lassen
Eigene Interessen lassen sich im Problemfall schwer durchsetzen, wenn es an den Möglichkeiten für einen rechtlichen Zugriff fehlt. Dies ist etwa bei einem vereinbarten Gerichtsstand der Fall, der sich in bestimmten Offshore-Ländern befindet, zumal dann das dortige Recht Anwendung findet.
(ITSM Consulting: ra)

ITSM Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • NIS2 trifft auf SaaS-Infrastruktur

    Die NIS2 (Network Information Security Directive)-Richtlinie zur Sicherheit von Netzwerken setzt neue Maßstäbe für die Cybersicherheit. Sie ist bekanntlich für öffentliche und private Einrichtungen in 18 Sektoren bindend, die entweder mindestens 50 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens 10 Millionen Euro.

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • DevOps-Modell in der Cloud

    Software-Entwickler arbeiten heute meist nach dem DevOps-Modell in der Cloud - sehen sich dort aber einer steigenden Zahl von Cyberattacken ausgesetzt. Mit der Umstellung auf ein zeitgemäßes DevSecOps-Framework und der Implementierung robuster Cloud-Security lässt sich die Code-Sicherheit über den gesamten Entwicklungsprozess nachhaltig stärken. Controlware steht Unternehmen bei der Umsetzung ganzheitlicher Security-Modelle zur Seite.

  • Auf die SaaS-Backup-Lösung kommt es an

    Die NIS2 (Network Information Security Directive)-Richtlinie zur Sicherheit von Netzwerken setzt neue Maßstäbe für die Cybersicherheit. Sie ist bekanntlich für öffentliche und private Einrichtungen in 18 Sektoren bindend, die entweder mindestens 50 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens 10 Millionen Euro. Nach Schätzungen sind bis zu 40.000 deutsche Unternehmen von der NIS2-Richtlinie betroffen.

  • SaaS: Umfassendes Datenmanagement hilft

    Ransomware ist und bleibt eines der höchsten Risiken für Unternehmen. Laut Aussagen von Security-Experten sind knapp 60 Prozent der Unternehmen Opfer eines Ransomware-Angriffs - Tendenz steigend. Nach Angaben von Microsoft haben Cyber-Bedrohungen, die es auf Software-as-a-Service (SaaS)-Umgebungen abgesehen haben, stark zugenommen. Demnach wurden 7.000 Passwort-Angriffe pro Sekunde blockiert (allein in Entra ID) und Phishing-Attacken sind um 58 Prozent gestiegen. Anders gesagt: SaaS-Daten sind durch Ransomware und andere Bedrohungen überproportional gefährdet.

  • Risiken der Workload-Migration

    Die Mobilität von Workloads, insbesondere die Verlagerung virtueller Maschinen (VMs) in verschiedene Umgebungen, ist eine wesentliche Fähigkeit für moderne IT-Prozesse. Ob es um die Migration von VMs zur Optimierung der Ressourcennutzung, die Gewährleistung der Geschäftskontinuität oder die Verlagerung von Workloads in die Cloud zur Skalierbarkeit geht - der Prozess ist mit Herausforderungen behaftet.

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • Tipps für MSPs im Jahr 2025

    Ob durch technologische Innovationen, geschicktes Marketing oder eine starke Unternehmenskultur - mit den richtigen Maßnahmen können MSPs im Jahr 2025 nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch langfristig wachsen. Hier sind acht Tipps, die ihnen dabei helfen, das Jahr erfolgreich zu gestalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen