Digitalisierungsstrategie ist Chefsache
Studie gibt Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung mittelständischer Wertschöpfungssysteme
Auftrieb werden eine Optimierung der Unterstützungsprozesse wie organisatorische Innovationen, Vernetzung und Kooperation oder auch Datenanalytik und neue servicebasierte Geschäftsmodelle bringen
Die große Chance der Digitalisierung liegt für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) entweder in der individuellen und flexiblen Anpassung ihrer Produkte oder in der Erschließung neuer Geschäftsbereiche im Kontext von produktbezogenen und datenbasierten Services. Das geht aus der Studie "Digitalisierung industrieller Wertschöpfung – Transformationsansätze für KMU" des Instituts für Innovation und Technik in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) hervor.
Die zunehmende Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung von Produktionssystemen löst weit reichende Veränderungen industrieller Wertschöpfungsprozesse aus. Deren zukünftige Gestaltung stellt eine der wesentlichen Herausforderungen für den mittelfristigen Erfolg der deutschen Wirtschaft dar. Obwohl bereits einschlägige Erfolgsgeschichten des digitalen Wandels sichtbar sind, befinden sich viele KMU noch in einer frühen Phase, in der noch viel Raum für strategische Potentiale durch die Digitalisierung der Geschäftsprozesse vorhanden ist.
Insgesamt zeigt die Studie, dass bei den befragten Unternehmen das Bewusstsein und die Offenheit für umfassende Veränderungen und neue technologische Trends vorhanden sind. Neue digitale Technologien und der Einfluss der Kunden werden als wesentliche Treiber für die Änderung von Wertschöpfungsprozessen und für zukünftige Geschäftsmodelle erkannt. Birgit Buchholz, Mitautorin der Studie: "Die frühen Anwender neuer digitaler Technologien haben in Produktion, Logistik und Vertrieb bereits Effizienzgewinne erzielt. Sie erwarten durch die zunehmende Digitalisierung noch mehr. Weiteren Auftrieb werden eine Optimierung der Unterstützungsprozesse wie organisatorische Innovationen, Vernetzung und Kooperation oder auch Datenanalytik und neue servicebasierte Geschäftsmodelle bringen."
Um die Chancen der Digitalisierung adäquat zu nutzen und sich mit ihren Geschäftsmodellen in dynamischen Märkten behaupten zu können, müssen Unternehmen in ihren Wertschöpfungsprozessen nachhaltige und zukunftsfähige Strukturen schaffen. Erfolgsfaktoren sind insbesondere die Öffnung für neue Partnerstrukturen und Kooperationen sowie die Kundeneinbindung über digitale Technologien in einzelne Prozessschritte der Wertschöpfung. Die Umsetzung der Digitalisierungsstrategie ist dabei Chefsache und sollte neben der Entwicklung und dem Einsatz neuer Technologien auch organisatorische Innovationen und Investitionen in Qualifikation und Kompetenzen der Mitarbeiter umfassen.
Die Studie wurde im Rahmen der Begleitforschung zum BMWi-Technologieprogramm "Autonomik für Industrie 4.0" erstellt. 14 Projekte mit rund 100 Partnern aus Industrie und Wissenschaft haben sich bei "Autonomik für Industrie 4.0" für eine Förderung durch das BMWi qualifiziert. Das BMWi unterstützt die Projekte mit einem Fördervolumen von rund 40 Mio. Euro. Mit begleitenden Forschungsmaßnahmen werden zudem wichtige Querschnittsfragen zu IT-Sicherheit, Recht, Normen & Standards, Geschäftsmodelle sowie Zukunft der Arbeit in Industrie 4.0 behandelt. (BMWi: ra)
eingetragen: 04.05.17
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