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Vorsicht beim Sprung in die Cloud


Nicht jede Cloud ist automatisch sicher – sie muss sicher gemacht werden
Durch die aktuelle Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen, wie beispielsweise komplette Lockdowns von Städten, sahen sich Einzelhändler gezwungen, ihre Geschäftsprozesse radikal zu digitalisieren und ihren Handel in die Cloud umzuziehen


Christine Schönig, Regional Director Security Engineering CER, Office of the CTO bei Check Point Software Technologies GmbH

COVID-19 hat nicht nur innerhalb vieler Unternehmen eine Neue Normalität kreiert – sie hat zudem dem Internetversandhandel einen großen Boom verschafft und hat zu einem enormen Anstieg des Online-Shoppings geführt: Adobes Bericht über den Digital Economy Index zeigt, dass die Online-Ausgaben in den USA im Mai dieses Jahres 82,5 Milliarden US-Dollar erreichten, was einem Anstieg von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Um die eigene Existenz auch während weiterer potenzieller Lockdowns gewährleisten zu können, greifen auch immer mehr Einzelhändler zum Werkzeug der Digitalisierung und ziehen ihre Services in die Cloud um. Ganz vorne mit dabei bei der Auswahl einer Plattform sind die großen Adressen Amazon, Azure und Google Cloud. Selbst dabei warten jedoch verschiedene technologische Herausforderungen und digitale Fallstricke auf die Einzelhändler. Der Umschwung auf neue Technologien und Plattformen bedeutet neue Risiken, besonders, wenn man mehrere Cloud Computint-Anwendungen miteinander kombiniert. Wird eine solche Multi-Cloud nicht gut konzeptioniert und nicht ganzheitlich abgesichert, so ergeben sich gefährliche Lücken in der Sicherheit. Der Verizon Data Breach Investigations Report 2020 unterstreicht die Dringlichkeit der Absicherung: Die meisten digitalen Angriffe auf den Einzelhandel erfolgen in der Cloud.

Security folgt der Umstellung
Eine weitere Gefahr ist, dass der Schutz der Cloud und der dort neu gelagerten Anwendungen erst nachgezogen wird. Die meisten herkömmlichen Sicherheitslösungen bieten allerdings nur einen begrenzten Schutz gegen Cloud-Bedrohungen und IT-Sicherheitsteams fehlt oft das Fachwissen, das zur Verbesserung der Sicherheits- und Compliance-Prozesse innerhalb der Cloud erforderlich ist. Laut Check Point's Cloud Security Report 2020 gaben 82 Prozent der Befragten an, dass ihre traditionellen Sicherheitslösungen entweder überhaupt nicht funktionieren oder nur begrenzte Funktionen in Cloud-Umgebungen bieten. 2019 waren es noch 66 Prozent - was auf eine wachsende ‚Cloud-Sicherheitslücke‘ in den letzten zwölf Monaten hinweist.

Viele Organisationen gehen zudem davon aus, dass die Nutzung der Cloud von einem großen Anbieter bedeutet, dass für die Sicherheit der eigenen Inhalte gesorgt ist – das ist jedoch weit von der Wahrheit entfernt. In den vergangenen Monaten gab es einige Zwischenfälle. Im Juli 2020 entdeckte Blackbaud, ein Cloud-Provider für gemeinnützige, Bildungs- und Gesundheitsorganisationen, einen Ransomware-Angriff und stoppte ihn, war aber gezwungen, Lösegeldforderungen zu bezahlen, nachdem die Angreifer gedroht hatten, die bei dem Angriff gestohlenen Kundeninformationen zu veröffentlichen. Darüber hinaus wurde im Juni 2020 eine Schwachstelle in der Cloud Director-Plattform von VMWare entdeckt. Die Schwachstelle, die es einem Angreifer ermöglichen könnte, Zugang zu sensiblen Informationen zu erlangen, wurde durch unsachgemäße Handhabung der Eingaben an den Cloud Director verursacht.

Fazit und Tipps
Eine Migration der Anwendungen und Services ist für Einzelhändler ein wichtiger Schritt, um trotz der Pandemie wettbewerbsfähig zu bleiben. Allerdings muss solch eine Migration gut geplant und mit dem Fokus auf Sicherheit gestaltet werden, sonst drohen größere gefahren, als die Cloud Nutzen bringt. Hier sind daher einige Tipps, wie Einzelhändler in der Cloud sicher bleiben können:

Nicht jede Cloud ist automatisch sicher – sie muss sicher gemacht werden
Während Ihr Infrastrukturanbieter die Verantwortung für die Sicherung seiner Cloud-Services übernimmt, liegt die Verantwortung für die korrekte Sicherung der Anwendungen, die Sie erstellen, und die Konfiguration Ihrer Cloud-Ressourcen bei Ihnen.

Automatisierung bringt Sicherheit
Wenn Sie einen Teil Ihrer Sicherheitslösung regelmäßig manuell konfigurieren müssen, ist Ihre Anwendung von Natur aus anfällig. Durch die Automatisierung Ihrer Cloud-Sicherheit wird das Risiko menschlicher Fehler minimiert.

Suchen Sie nach nativen Sicherheitslösungen für die Cloud
Sie benötigen Sicherheit, die mit der Geschwindigkeit der Cloud skaliert werden kann. Andernfalls wird sie vom ersten Update Ihrer Anwendung an veraltet sein und Ihre Anwendungen sind anfällig für Risiken und Angriffe.

Behalten Sie die Anwendung im Auge
Die Absicherung der Cloud und der Anwendungen ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Entsprechenden sollte darauf geachtet werden, dass auch die gewählten Sicherheitslösungen an neue Probleme adaptierbar und skalierbar sind.

Ziehen Sie eine Cloud-Sicherheitsverwaltungslösung in Betracht
Durch den Einsatz eines Tools, das automatisierte Überprüfungen durchführt, werden Sie Ihre Schwachstellen in der Cloud minimieren - genau die Schwachstellen, die Hacker für ihre Angriffe nutzen wollen, wenn sie das Internet durchforsten.

Einzelhändler transformieren ihr Unternehmen infolge der Pandemie zum Online-Shop. Cloud Technologien sind in der Einzelhandelsbranche massiv in den Fokus gerückt. Es ist jedoch wichtig, dass diese Organisationen, während sie die Cloud nutzen, auch die Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, die erforderlich sind, um sich selbst und ihre Kunden zu schützen. (Check Point Software Technologies: ra)

eingetragen: 10.12.20
Newsletterlauf: 22.01.21

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